Hallo Sigrid,
unter anderem geht es ja genau darum. Die Linienzucht deckt Gendeffekte auf, so dass man in die Lage versetzt wird zu selektieren. Um sich einen gesunden und stabilen Zuchstamm aufzubauen.
Die bei Dir gefallenen zu kleinen, oder mit schlechter Zeichnung versehenen Nachzuchten, sind deshalb keinesfalls genetische Krüppel. Aber sie entsprechen eben nicht Deinem vorher formulierten Zuchtziel.
Die gewählten Altvögel sollten qualitativ (Feder, Form, Zeichnung, Melanin usw.) hochwertig sein und wirklich sorgfältig ausgewählt werden.
Mit der Linienzucht erreicht man, daß genetische Fehler aufgedeckt und die guten Eigenschaften nach und nach gefestigt werden können.
Das ist ein durchweg positiver Aspekt.
Meiner Ansicht nach, ist die Linienzucht in keinem Fall als Qualzucht zu verstehen, denn das Ziel sollte sein, nur die Vögel mit den besten Eigenschaften zur Zucht weiter zu verwenden. Konsequente Linienzucht braucht seine Zeit, bis alle genetischen Abweichungen aufgedeckt und dementsprechend ausselektiert werden.
Macht man sich aber die Mühe, wird man mit einer genetisch gesunden und konstanten Linie belohnt.
Sicherlich bedeutet das viel Arbeit und genaue Aufzeichnungen über Verwandtschaftsverhältnisse und das jeweilige Verhalten der Vögel.
Aber auf lange Sicht fährt man damit eindeutig besser.
Aus meiner Sicht, geht es neben Farbe, Form oder Gesang, auch z.B. um das Verhalten der Zuchtvögel.
Am Beispiel meiner Yorkshire Kanarien, ist mir die Selektion auf gute Elterneigenschaften z. B. mindestens genauso wichtig.
Nochmal, es geht bei der Linienzucht nicht darum, irgendwelche Fabelwesen erstehen zu lassen.
Auch wenn das immer wieder vermutet wird...