Vergesellschaftung

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Nicole

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Ich habe ein Problem und würde gerne wissen was ihr davon haltet. Ich habe seit 1 Jahr 2 Nymphen. Ein Weibchen und ein Lutino, der mir als Männchen verkauft wurde. Ob das stimmt, wer weiß... Ich habe die beiden nicht als Pärchen gekauft, sondern getrennt. Am Anfang sah es auch so aus, als würden sich die beiden gut verstehen. Ich konnte sie fast sofort zusammensetzen, wenn ich sie im Zimmer fliegen ließ haben sie sich sofort gerufen, wenn sie sich nicht sehen konnten. Leider iat die ganze Sache nicht so positiv weiter verlaufen. Mittlerweile ist es so, daß sie sich nur auf einige Zentimeter aneinander heranwagen und sofort anfangen sich zu bedrohen wenn einer Näher kommt. Das Weibchen ist mittlerweile handzahm, läßt sich von mir kribbeln und kraulen und hat mich wohl als Bezugsperson auserkoren. Beide fangen mittlerweile auch an jeden Tag fürchterlich zu schreien, sobald sie hören daß ich komme. Dabei wollte ich eigentlich, daß die beiden sich miteinander beschäftigen! Bleibt mir auf die Dauer nur das Trennen der beiden und aussuchen eines neuen Partners für einen von beiden? Ich würde mich nur schweren Herzens von einem Vogel trennen, andererseits sehe ich natürlich, daß die beiden zusammen nicht sonderlich glücklich sind, da sie sich irgendwie so gar nicht verstehen. Wer kann mir raten was am besten zu tun ist?
Gruß
Nicole
 
Moin Nicole!

Ich hatte bei Nymphen einmal eine ähnliche Situation (und habe sie derzeit auch bei meinen Grauen): der eine Nymph (Rondo) war völlig auf mich fixiert, der andere zwar weniger menschenbezogen, aber auch handzahm. Die beiden vertrugen sich stets solange, wie sie alleine waren, kam ich jedoch, wurde der Artgenossen von Rondo ignoriert und gegebenfalls auch einmal verjagt (es handelte sich übrigens um zwei Männchen). Wenn Rondo mich im Haus hörte, ging auch bei ihm das Schreien los. Im Laufe der Zeit kamen weitere Nymphen hinzu, die beiden blieben jedoch ein "Paar", wobei sich ihr Rondos Verhalten nicht änderte. Erst mit dem Tod von Rondo gelang eine Neuverpaarung mit einem Weibchen.
Möglicherweise ist dies aber bei Deinen beiden anders und die Situation ändert sich mit neuen (gegengeschlechtlichen) Partnern. Das Du als Bezugsperson auserkoren wurdest liegt dann nur daran, das sie als (eventuell gleichgeschlechtliches) Paar nicht miteinader harmonisieren. Dafür spricht meines Erachtens, das sie sich zunächst besser vertrugen und ihr Verhältnis erst später "abkühlte".
Läge wie bei meinem Rondo eine Menschenfixierung vor, die wohl kaum durch gewöhnung sondern eher durch eine Fehlprägung entstanden ist, wäre wohl von Beginn an das Verhältnis zueinander schlechter gewesen. In einem solchen Fall muß man damit rechnen, das auch durch einen anderen Partner keine Besserung eintritt: der Artgenosse bleibt oft die "zweite Wahl".
Bist Du aber nur aufgrund einer Gewöhnung Bezugsperson für den einen Nymphen (was wahrscheinlich ist, da die Handaufzucht, bei der es zu Fehlprägungen kommen kann, bei Nymphen vergleichsweise selten ist) und willst Du die beiden zusammen behalten,
weil du keinen Platz für vier Nymphen hast, könnte es vielleicht helfen, sich einige Wochen von den Vögeln so weit wie irgend möglich zurückzuziehen, so das sie auf ihren Artgenossen als Gesellschaft angewiesen sind: d.h. nur noch zum Füttern und Reinigen zu den Vögeln gehen und sie ansonsten alleine lassen und auch ihr Schreien ignorieren. Das ist, wenn die beiden im Wohnzimmer gehalten werden, nur sehr begrenzt möglich, vielleicht aber findet sich ein anderer Raum, in dem sie für ein paar Wochen untergebracht werden können? Natürlich kostet das auch Nerven und es fällt einem sicher nicht leicht, sich soweit von seinen Geiern zurückzuziehen. Es erscheint vielleicht auch als Quälerei für die Tiere und man hat ein schlechtes Gewissen. Diese Wochen werden auch sicher für die beiden Nymphen Stress bedeuten.
Aber man muß sich immer sagen, daß das Kind nun einmal in den Brunnen gefallen ist und es nun gilt, langfristig (und Nymphen werden immerhin über zwanzig Jahre alt)das beste für die Nymphen daraus zu machen, und das heißt: dafür Sorge zu tragen, das sie mehr auf ihren Artgenossen fixiert werden. Denn
welcher Mensch kann schon von sich behaupten, das er die nächsten zwanzig Jahre oder mehr immer ausreichend Zeit haben wird, sich so intensiv um seine Geier zu kümmern, das ein Artgenosse nicht mehr für ihn notwendig wäre? (Abgesehen davon, das auch in einem solchen Fall der Mensch nur einen mangelhaften Ersatz darstellen kann).
Natürlich weißt Du das sicherlich alles, jedoch sich dies immer wieder zu vergegenwärtigen kann vielleicht helfen, die schwierigen nächsten Wochen besser und mit ruhigeren Gewissen zu überstehen, falls Du Dich zu einem solchen Schritt entschließt.
Alles Gute!

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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,
Ich habe leider keinen Raum, in den ich die Vögel stellen könnte. Ich glaube auch nicht, daß es das Problem ist, weil der eine Vogel, Daisy, so auf mich fixiert wäre. Sie läßt sich eigentlich erst seit ca. 2-3 Monaten von mir streicheln, ich habe die Vögel eigentlich nie unter Druck gesetzt handzahm zu werden. Das kam bei ihr von ganz allein, sie kommt von einer Züchterin, deren Tiere zwar alle handzahm sind, aber keine Handaufzuchten sind. Der Mensch war ihr also schon vertraut. Bei dem Lutino sieht die Sache schon anders aus. Ich denke er kommt von so einem gewissenlosen Massenzüchter, der sich nie viel um die Tiere gekümmert hat. Ich habe ihn aus einer Zoohandlung, die schließen wollte. Er war der letzte Nymphensittich und saß ganz alleine da. Aus Mitleid habe ich ihn mitgenommen. Er wurde mir als Männchen verkauft, wobei ich sagen muß, daß ich schon vom Verhalten her das Gefühl habe, das es eher ein Weibchen ist. Jetzt mal ganz von meinen Gefühlen abgesehen, rein aus der Vogelperspektive gesehen, meine Überlegung wäre es halt, Pauli, der ja vielleicht eine Pauline ist zu einem verantwortungsvollen Züchter zu geben und mir dafür für das Weibchen einen männlichen Partner geben zu lassen, mit dem sie sich dann verträgt. Bei dem Züchter könnte sich Pauli dann entscheiden ob er jetzt ein Männchen oder ein Weibchen ist. Ich würde ihn natürlich nur an einen verantwortungsbewußten Züchter geben, das ist klar. Aber, leidet er dann nicht sehr unter dem erneuten Besitzerwechsel? Das macht mir schon etwas Sorgen. Hat vielleicht schon einmal jemand eine ähnliche Situation erlebt?
Ich wäre schon sehr traurig Pauli hergeben zu müßen, aber ich möchte natürlich, daß es ihm gut geht.
Gruß
Nicole
 
Moin Nicole!

Wirklich eine schwere Enscheidung!
Ein Besitzerwechsel bedeutet für Pauli sicherlich Stress, er/sie wird vielleicht auch die erste Zeit etwas leiden. Allerdings endet dies, wenn er/sie sich eingelebt hat und dann hat er/sie die Chance, mit einem harmonisierenden Partner die nächsten 20 Jahre zusammnezuleben und vielleicht auch Junge aufzuziehen. Unter diesem Gesichtspunkt finde ich das schon vertretbar und ist wohl auch die günstigste Lösung.
Die Vorgeschichte von Daisy bestätigt, das es sich bei um eine Gewöhnung handelt, ausgelöst whahrscheinlich durch einen nicht harmonisierenden Partner. Daher besteht die berechtigte Hoffnung, das bei einem passenden Partner das auch wieder rückgängig zu machen ist, wenn es u.U, auch dauern kann.


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Tschüss Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,

vielen Dank für deine Antwort. Ich bin zwar nicht unbedingt begeistert von dem Gedanken mein Paulchen hergeben zu müßen, andererseits, wenn es für beide auf die Dauer die beste Lösung ist, dann werde ich den Schritt wohl gehen und mich von ihm trennen müßen. Du hast mir jedenfalls bei meiner Entscheidung sehr geholfen. Vielen Dank

Gruß Nicole
 
Hallo Nicole!
Ich hätte da vielleicht noch eine Idee, häng doch mal einen Nistkasten in oder an deinen Käfig! Ich habe das bei meinen beiden auch gemacht um die Paarbindung zu festigen, und die Rechnung ist aufgegangen. Bei meinenm Schecken war mir auch nicht 100% sicher über das Geschlecht, der geperlte ist weiblich. Bei den beiden war es auch nicht die ganz heiße Liebe und ich wollte ein zweites Paar dazusetzen, wenn ich den großen Käfig habe (der inzwischen da ist).
Es hat voll geklappt. 2 Minuten nachdem der Nistkasten dranhing, änderte sich das Verhalten meiner Tierchen. Große Verliebtheit stellte sich ein und wir bekamen neun Eier. Glücklicherweise brüteten sie nicht immer so intensiv, sodaß mein Gewissenskonflikt (lasse ich sie ein paar Eier ausbrüten oder nicht) nicht so groß war. Jedenfalls habe ich ihnen den Nistkasten samt Eiern weggenommen als sie in den großen Käfig umzogen und sie sind immer noch viel inniger miteinander als früher.
Vielleicht ist das auch ne Möglichkeit für Dich festzustellen oder der Lutino Männlein oder Weiblein ist.
Nur so eine Idee...
Gruß
Kuni
 
Hallo Kuni,
vielen Dank für deinen Tip. Ich werde gleich morgen früh lostigern und einen Nistkasten besorgen. Ein Versuch ist es ja auf alle Fälle wert. Ich werde berichten, sobald irgendwas passiert, ob positiv oder negativ.
Gruß
Nicole
 
Thema: Vergesellschaftung

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