Vergiftung von u.a. Greifvögeln durch Bleimunition

Diskutiere Vergiftung von u.a. Greifvögeln durch Bleimunition im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Moin, Moin, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Der Falke" 7/2006 findet sich ein längerer Artikel über Bleivergiftungen durch bleihaltige...
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Mildner, Barbara
Risikoabschätzung und Verbraucherschutz -
Wildbret von jagdlich erlegten Fasanen
(Phasianus colchicus) bei Verwendung von
Blei- und alternativen Schroten

Im Zuge der seit vielen Jahren kontrovers disku-
tierten jagdlichen Verwendung von Bleischrot
untersucht diese Arbeit die Schwermetallkonta-
mination von Wildbret in Abhängigkeit von der
beim Abschuss eingesetzten Schrotart und erör-
tert mögliche gesundheitliche Risiken für den
Konsumenten. Ferner soll ein Überblick über den
derzeitigen Stand der Wissenschaft gegeben
und dieser den von der Jägerschaft vertretenen
Standpunkten gegenüber gestellt werden. Zu
diesem Zweck wurde eine Meinungsumfrage
durchgeführt, die nicht nur den gesundheitli-
chen Verbraucherschutz sondern auch Tier- und
Umweltschutz mit einbezog.

Für die Untersuchung standen insgesamt 69 Fa-
sane (Phasianus colchicus) zur Verfügung, von
denen 32 mit Bleischrot, 22 mit Zinkschrot und 15
mit Weicheisenschrot im Rahmen üblicher
Treibjagden erlegt worden waren. Alle Tierkörper
wurden unmittelbar nach dem Erlegen geröntgt
und ausgewählte Teilstücke wurden küchenmä-
ßig zubereitet. Anschließend wurde der
Schwermetallgehalt der verzehrbaren Anteile
mittels Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt.

Anhand der röntgenologischen Untersuchung
konnte neben der Anzahl und Lokalisation der
Schrottreffer auch das Verhalten der Schrote im
Tierkörper dargestellt werden. Es zeigte sich, dass
in 37,0 % der mit Bleischrot getroffenen Teilstücke
keine einzige vollständig erhaltene Schrotkugel
mehr nachzuweisen war, sondern ausschließlich
deformierte Schrote oder deren Fragmente. Bei
den mit Zinkschrot beschossenen Fleischteilen
traf dies für 7,1 % zu, bei den mit Weicheisen-
schrot getroffenen nur für 5,3 %. Feinste Metall-
splitter, die für den Konsumenten besonders be-
denklich sind, da sie nicht aus dem Wildbret
entfernt werden können, wiesen 76,1 % der mit
Bleischrot, 17,9 % der mit Zinkschrot und 10,5 %
der mit Weicheisenschrot beschossenen Teilstük-
ke auf.

Die Rückstandsanalytik ergab sowohl für die mit
maximal zwei, als auch für die mit drei und mehr
Bleischroten beschossenen Teilstücke einen
hochsignifikanten Anstieg der Bleikonzentration
im Vergleich zur Kontrollgruppe. Der mittlere
Bleigehalt der schwach mit Bleischrot beschos-
senen Probengruppe überstieg den von der EG-
Kommission 2001 festgesetzten Höchstwert für
Schlachttiere um ca. das 50-fache, derjenige
der stark mit Bleischrot beschossenen Proben-
gruppe um ca. das 300-fache. Dagegen blieb
die Zinkkonzentration eines Teilstückes durch den
Beschuss mit Zinkschrot weitgehend unbeein-
flusst. Der Beschuss mit Weicheisenschrot verur-
sachte einen nicht signifikanten Anstieg der Ei-
senkonzentration, der aus toxikologischer Sicht
als wenig bedenklich zu bewerten ist.

Die Meinungsumfrage ergab, dass 57,0 % der
befragten Jäger/-innen eine öffentliche Diskussi-
on der Problematik der jagdlichen Verwendung
von Bleischrot für wesentlich halten. Die Mehr-
heit der Umfrageteilnehmer gab an, weder per-
sönlich Erfahrung im Umgang mit Alternativmuni-
tionen zu besitzen (64,9 %), noch deren ballisti-
sche Eigenschaften beurteilen zu können (51,8
%). 37,7 % der Befragten bewerten diese im Ver-
gleich zu Bleischrot als schlechter, 10,5 % als
gleichwertig. In der Verwendung von Bleischrot
erkannte die überwiegende Mehrheit (43,0 %)
der Befragten keine gesundheitliche Gefähr-
dung für den Wildbretkonsumenten und auch
einer möglichen Bodenbelastung durch ver-
streute Bleischrote maßen die meisten keine
bzw. nur geringe Bedeutung bei. Bei der Ein-
schätzung der Gefährdung von Wassergeflügel
und Beutegreifern waren alle Bewertungsstufen
annähernd gleichmäßig vertreten. Zusätzlichen
Forschungsbedarf erkennen über die Hälfte der
Befragten hinsichtlich des Tier- und Umweltschut-
zes, knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer
hält weitere Untersuchungen auf dem Gebiet
des gesundheitlichen Verbraucherschutzes für
notwendig.


http://www.vetmed.uni-muenchen.de/forschung/promotionen/ss02/MildnerB.txt
 
DAS SCHREIBT DIE GNU dazu:

"Bisher wurden eigentlich nur die Randbedingungen der Jagdpraxis angesprochen, aber jetzt zum eigentlichen Schuss. Für die Vogeljagd wird in der BRD fast ausschließlich Bleischrot verwendet. Aus dieser Praxis ergeben sich einige Negativauswirkungen vor die Opfer und die Umwelt.


Das Bild veranschaulicht den Wirkungsbereich eines Schrotschusses in einen fliegenden Vogelschwarm aus den üblichen Entfernungen von 20 bis 45 Metern. Die mit wachsender Entfernung weit streuenden Schrotkugeln treffen neben dem anvisierten Vogel mitunter über 5 weitere Vögel. Die meisten von ihnen sind nicht direkt tödlich getroffen, sondern fliegen weiter.

An den Übernachtungsgewässern finden sich zur Jagdsaison fast jeden Morgen tote und verletzte Wasservögel. Bei unseren Wasservogelzählungen weisen in der fortgeschrittenen Jagdsaison 2 bis 6% der Enten erkennbare schwerere Verletzungen auf – die Masse der leichter Verletzten ist nur zu erahnen. Auf einen vom Jäger erbeuteten Vogel kommen je nach Vogelart und Jagdmethode zu 25 bis 200% weitere angeschossene Vögel, die einem mehr oder weniger langen Sichtum entgegengehen. Genauere Untersuchungen zeigen, dass es in Deutschland z.B. nur noch wenige mehrjährige Wasservögel gibt, die keine Schrotkugeln in diversen Körperteilen stecken haben oder konkreter: 30 bis 65% der bejagten Wasservögel von mehr als einem Lebensjahr haben Bleischrot im Körper.

Dem aufmerksamen Beobachter fallen auch in den Taubenschwärmen regelmäßig flugunfähige, fusslahme und einseitig erblindete Tiere auf, was zeigt, das diese Auswirkungen der Jagd nicht auf Wasservögel beschränkt ist.

Ein reales Opfer der Schrotschiesserei. In den Tagen nach einer Ringeltauben-Schi"essaktion finden sich im Kreisgebiet unter den Schlafbäumen alle Jahre wieder die tödlich verletzten Vögel.

Die angeschossenen Tauben verbluten über Nacht in den Bäumen und fallen sterbend aus den Bäumen– oder entsprechend an den Gewässern sterben die Enten im Röhricht. Das blutdurchtränkte Gefieder ist das sichtbare Zeichen ihrer Qualen.
Wenn ein Jäger angesichts dieser Gegebenheiten nicht bereit sind, auf das Schiessen mit Schrot zu verzichten, ist das ein Festhalten an traditioneller Barbarei.

Das verschossene Blei ist ein giftiges Schwermetall, welches das Tier über Jahre langsam vergiften kann. Ähnliches gilt auch für Schrotkugeln, die von den Vögeln bei der Nahrungssuche irrtümlich als Nahrungsteil oder Magensteinchen verschluckt werden – die Giftwirkung setzt im säurereichen Magen vergleichsweise schnell ein und führt zu qualvollen Vergiftungserscheinungen, die an intensiv bejagten Gewässern zunehmend zu einer ernsten Gefahr für die Wasservögel werden.
Bei Höckerschwänen ist die Bleivergiftung die häufigste Vergiftungsursache in Mitteleuropa und in den Mägen gründelnder Entenarten wurde ebenfalls regelmäßig Bleischrot im Magen gefunden.
Aus diesen Forschungsergebnissen ließ sich errechnen, dass in Deutschland jedes Jahr viele Tausend Vögel an Bleivergiftung sterben. Dazu kommt noch eine weitere Variante der Vergiftung bei Greifvögeln. Diese Artengruppe erbeutet naturgemäß häufig tote oder kranke Tiere und dem entsprechend oft angeschossene oder durch Bleivergiftung geschwächte Tiere. In Folge dessen nehmen sie ebenfalls erhebliche Bleimengen auf und so verwundert es nicht, dass z.B. in Norddeutschland vermehrt Greifvögel (insbesondere auch der seltene Seeadler) an Bleivergiftung sterben. In anderen Ländern ist aufgrund dieser Kenntnisse zumindest ein Verwendungsverbot für Bleischrot eingeführt worden.
Zum September 2002 ist endlich auch in NRW die Jagd (leider nur) an Gewässern mit bleihaltiger Munition verboten worden, so dass zumindest in diesem Teilbereich eine Verbesserung der Situation erfolgen wird. Nach diesem ersten Schritt in die richtige Richtung müssen aber noch weitere folgen – bis zum vollständigen Verbot von schwermetallhaltiger Munition.

Neben diesen direkten Beeinträchtigungen kommt es außerdem zu weiteren indirekten Negativauswirkungen auf den Naturhaushalt. Am bedeutendsten erscheint dabei noch die permanente Störung der rastenden Zugvögel und der Wintergäste. Wenn im Spätsommer & Herbst die Jagd auf die angelockten oder zuvor ausgesetzten, gut gemästeten Stockenten durchgeführt wird, ist auch Zugzeit der wandernden Vogelarten. Durch die generelle Beunruhigung an sämtlichen Gewässern im Kreisgebiet und immer wieder festzustellenden illegalen Abschüssen von geschützten Vogelarten wird eine für Zugvögel lebenswichtige stressarme Winterruhezeit mangels ungestörter Rückzugsgewässer unmöglich gemacht. Die Vögel werden zum Abwandern in weiter entfernte Regionen mit jagdfreien Gebieten gezwungen und damit einem erhöhten Überlebensrisiko ausgesetzt.
Eine Verstärkung erfährt dieser Effekt noch durch die zunehmende Scheu und Fluchtdistanz der bejagten Vögel.

Daraus ergeben sich zwei Aspekte:
Zum einen schränkt sich die Anzahl zur ungestörten Rast tauglichen Gebiete weiter ein, so dass effektiv weniger Vögel in einer dichtbesiedelten Landschaft unterkommen können. Im Kreis Gütersloh wird beispielsweise mit nur einer Ausnahme an allen größeren Gewässern auf Wasservögel und nahezu flächendeckend in Wald und Flur gejagt - selbst in den Naturschutzgebieten! In Folge dessen ist die Rastdauer durchziehender Arten nur kurz und Wintergäste selten, obwohl einige Arten durchaus in größerer Anzahl hier überwintern würden.

Desweiteren werden auch nicht direkt bejagte Arten durch die nervösen und frühzeitig flüchtenden Individuen mitgerissen und haben einen erhöhten Energieverbrauch, was v.a. im Winter und in der Zugzeit bei gleichzeitig eingeschränkten Möglichkeiten Nahrung zu finden (u.a. wiederum bedingt durch den hohen Fluchtabstand) direkt die Überlebensfähigkeit oder zumindest die Kondition negativ beeinflusst. Für einige mittlerweile europaweit gefährdete Vogelpopulationen wird die flächendeckende Störung der Rastgebiete auf dem Zugweg und in den Überwinterungsgebieten als Hauptursache ihrer Bedrohung angesehen.
Da die konventionellen Jagdverbände auf Ausweitung, bzw. Neueinführung der Jagdzeiten u.a. für Gänse drängen könnte sich die Ungastlichkeit NRW´s sowie des Kreises Gütersloh nochmals verschärfen.

Die aufgezeigte Situation in der Jagdpraxis wird im übrigen auch von einem – leider bisher nur kleinen – Teil der Jäger als unhaltbar für die Zukunft erachtet. Aus einer Gruppe moderner Jäger, welche die wissenschaftlichen Erkenntnisse unserer Zeit in ihr Handeln einbeziehen und bemüht sind ihre Jagdpraxis in diesem Sinne zu reformieren, hat sich der Ökologische Jagdverein gebildet. Ob man die Jagd auf Wildtiere nun prinzipiell akzeptiert oder ablehnt ist eine persönliche grundsätzliche Lebenseinstellung. Sollte aber auch in der Zukunft eine Jagdausübung stattfinden, könnte der Weg des Ökologischen Jagdvereines eine akzeptable und konstruktiv zu diskutierende Basis werden. Es bleibt zu hoffen, dass der Einfluss dieser Gruppe von modern denkenden Jägern auf Kosten der konventionellen, unbeweglichen deutschen Jagdverbände rasch zunimmt".

http://www.gnu-gt.de/Arbeitskreise/Ornithologie/Vogeljagd/vogeljagd.html
 
Moin, Moin,
aday schrieb:
Ich gebe dir recht, das wenn Bleistückchen woher sie auch immer kommen im Magen landen von Greifen, das diese dann angegriffen werden und Bleisalze durch das Tier aufgenommen werden. Bei wievielen Tiere ist das aber bestätigt, das es sich um aufgenommene Bleistückchen handelt? Schau doch mal nach in den einzelnen Studien.

Ich schaue gerne noch mal in den Artikel. Aber es werden kleine Stückzahlen sein, da im Vergleich zu der tatsächlichen Anzahl an Tieren die jedes Jahr sterben nur geringe Stückzahlen in Untersuchungen landen, außer man hat es mit Wiedereinbürgerungsprojekten, wie beim kalifornischen Kondor zu tun, da sind drei Ausfälle schon ein beträchtlicher Teil der Weltpopulation.

aday schrieb:
Vergleichen möchte ich das mal mit dem früheren Ausbringen von DDT. Die Konzentration dieses wunderbaren Insektizides nahm am ende der Nahrungskette zu und sorgte für bestimmte Probleme.

Ja, so war es immer zu hören. Aber: Die Idee den Rückgang z.B. des Wanderfalken auf DDT zu beziehen ist überholt, da wurde wohl etwas zu einfach gedacht. Da ich Bioleistungskurs hatte brauchst du mir nicht erklären wie Bioakkumulation funktioniert.
Was im Artikel neben den eindeutigen Befunden zu Bleimunition noch steht, ist dass vermutlich weitere Todesfälle auf Blei zurückzuführen sind. Die tatsächlichen Todesursachen sind aber oft andere wie Unfälle. Die Bleivergiftung schädigt dabei z.B. das Sehvermögen und die Vögel prallen an Autos an.

Für mich heißt das: möglichst wenig Blei in die Gegend bringen, egal in welcher Form.

Gruesse,
Detlev
 
Detlev schrieb:
Ja, so war es immer zu hören. Aber: Die Idee den Rückgang z.B. des Wanderfalken auf DDT zu beziehen ist überholt, da wurde wohl etwas zu einfach gedacht. Da ich Bioleistungskurs hatte brauchst du mir nicht erklären wie Bioakkumulation funktioniert.
Was im Artikel neben den eindeutigen Befunden zu Bleimunition noch steht, ist dass vermutlich weitere Todesfälle auf Blei zurückzuführen sind. Die tatsächlichen Todesursachen sind aber oft andere wie Unfälle. Die Bleivergiftung schädigt dabei z.B. das Sehvermögen und die Vögel prallen an Autos an.
Man kann es aber auch anders sehen und darf nicht vergessen, das Greife auch schon mal gerne etwas fressen. Wo gibt es einen reichlich gedekten Tisch? Richtig, an den Schienen und Strassenränder und das da natürlich dann auch die meisten Unfälle passieren, dürfte klar sein und ganz nebenbei zählen diese Bereiche auch meist zu den am stärksten mit Blei belasteten Orten. Nicht nur im Boden, sondern auch im Feinstaub. Für die andere Sache brauchte man keinen Bioleistungskurs. Sollte eigentlich klar sein und das es immer mal ein paar andere gibt, die anderer Auffassung sind soll vorkommen.

Detlev schrieb:
Für mich heißt das: möglichst wenig Blei in die Gegend bringen, egal in welcher Form.
Das ist ja auch in Ordnung. Man darf aber darüber hinaus auch nicht vergessen, wie du schon selbst sagst, möglichst wenig. Wir haben hier verschiedenen Interessenskonflikte. Auf der einen Seite die Bodenbelastung die sicherlich unbestreitbar auch durch Bleipatronen mitverursacht wird und auf der anderen Seite der Tierschutz und der anspruch möglichst Tiere unverzüglich zu töten, was nach jetzigen stand am sichersten meist mit schwerer Bleihaltiger Munition möglich ist, die darüber durch seine sehr guten eigenschaften beim Auftreffen auf das Tier noch weitere sehr gute Eigenschaften hat, um diese Aufgabe zu lösen.

Das es nach einem Bleischuß zu kontamination von Körperteilen mit Blei kommt wie südwind mal wieder erforscht hat, ist auch nichts neues und beruht zum einen auf der logik, das etwas was etwas anderes berührt, auch etwas von seiner Oberfläche abgibt und wenn es stecken bleibt halt einfach da ist.
Die Geschichte mit den Fasanen fand ich toll. Habe mich mal rumgehört da es diesbezüglich ja scheinbar keine weiteren veröffentlichungen gibt was natürlich Auffällig ist bei so einem Thema und teile zwischenzeitlich die Meinung, das dieses Ding nicht ganz ernst zu nehmen ist.
Würde in dem Zusammenhang auch mal bei der WHO schauen, die haben nämlich empfehlungen über die max. Aufnahme je Kg Körpergewicht je Woche gemacht und dann vielleicht auch im Deutschen Recht, wieviel Blei z.B. im Trinkwasser sein darf und auch ist. Das es bestimmte Problemstellen bei jagdlich erlegtem Wild gibt die mit Bleihaltiger Munition geschossen werden ist weithin bekannt. Es ist aber auch üblich den Schußkanal großzügig auszuschärfen, damit z.B. keine Knochensplitter, Blutungen und auch Blei später beim Verzehr auf den Tisch kommen. Das es scheinbar ausnahmen davon gibt wie in Deutschland die Wildbrethygiene gehandhabt wird kann auch ich nicht ausschliessen, sollten aber die Ausnahme sein.

Und das mit der GNU, naja, da kann man sich seinen eigen reim drauf machen, wenn man mal ein wenig recherschiert, sogar auf Anti-Vogeljagdseiten finden sich meist nicht so überzogenen Aussagen, die zum Teil wohl eher emotional als sachlich sind.
 
Auch bleihaltiger Feinstaub erklärt nicht die Magenfunde bei einem zweijährigen Adler. Die Jagd mit Bleischrot sollte im Sinne einer vermeidbaren Belastung gerade keinen Interessenskonflikt darstellen. Es gibt bei bleifreier Munition keinen Tierschutzaspekt, wenn man entsprechende Distanzen nicht unterschreitet. Hingegen ist ein Tier, das durch eine bleihaltige Schrotgarbe gekommen ist, definitiv auch noch bleibelastet. Wenn überhaupt, dann also noch ein Tierschutzaspekt - dagegen.

Wie kommen denn nur Holland, Dänemark, USA, etc. ohne Bleischrot zurecht ? Würden Tiere deshalb nur noch angeschossen, wäre bleifreie Munition dort nicht akzeptiert.
 
Vogelklappe schrieb:
Auch bleihaltiger Feinstaub erklärt nicht die Magenfunde bei einem zweijährigen Adler.
Bei einem? Nichts ist ausgeschlossen. mich würden aber mal die Zahlen interessier, wieviele direkt Blei im Magen haben / hatten und bei wievielen es noch andere möglichkeiten gibt als Munitionsreste.
Vogelklappe schrieb:
Die Jagd mit Bleischrot sollte im Sinne einer vermeidbaren Belastung gerade keinen Interessenskonflikt darstellen. Es gibt bei bleifreier Munition keinen Tierschutzaspekt, wenn man entsprechende Distanzen nicht unterschreitet. Hingegen ist ein Tier, das durch eine bleihaltige Schrotgarbe gekommen ist, definitiv auch noch bleibelastet. Wenn überhaupt, dann also noch ein Tierschutzaspekt - dagegen.
Verwechsle bitte nicht schon wieder Tontauben die du scheinbar ja nur kennst mit Lebewesen. Auch eine Tontaube kann auf größere Entfernung von bleifreiem Schrot zerstört werden. Die Entwicklung geht sogar soweit, das speziell für das Tontaubenschiessen neue Materialmischungen entwickelt werden / wurden in hinblick auf Bleifrei und die daraus reultierenden Nachteile. Die Zucht von bleifrei geeigneten Wildtieren hingt da leider noch etwas hinterher.

Vogelklappe schrieb:
Wie kommen denn nur Holland, Dänemark, USA, etc. ohne Bleischrot zurecht ? Würden Tiere deshalb nur noch angeschossen, wäre bleifreie Munition dort nicht akzeptiert.
Was fragst du mich? Es gibt sicher selbst in "bleifrei-" Ländern diverse Aussagen darüber. Auch ist der "Tierschutzgedanke" in einigen dieser Länder wohl nicht mit dem hier in Deutschland vergleichbar, wo wir zum Glück auch noch die "Waidgerechtigkeit" haben.

Das diese alternativ- Schrote mit lediglich 60% dichte von Blei haben und um eine dem Blei lediglich ähnliche Tötungswirkung zu erzielen, muß man Weicheisenschrote zwei Stufen größer wählen und hat damit aber auch gleich weniger Schrot-"Kugeln". Was dies bedeutet muß ich dir nicht noch erklären, oder weisst du nicht mehr wie das mit dem Schrotschuß funktioniert und wie die Tiere dadurch getötet werden und das dafür mehr als ein Kügelchen notwendig ist?
 
Auf den Punkt gebracht

DJV-Position

Verwendung von Nicht-Blei-Büchsengeschossen für jagdliche Zwecke


Bei der Jagd werden in der Regel Büchsengeschosse mit Bleikern verwendet. Für diese heute verwendeten Büchsengeschosse liegen ausreichende unabhängige Untersuchungen vor, die das tierschutzgerechte, zielballistische Verhalten bestätigen, während entsprechende Untersuchungen für bleifreie Munition noch nicht vorliegen. Wesentlicher Bestandteil dieser Untersuchungen ist aus sicherheitstechnischer Sicht die Überprüfung des Gasdrucks innerhalb der Waffe, sowie aus tierschutzrechtlicher Sicht die Wirkung im Wildkörper. Die Konstruktion und das Gewicht der Geschosse haben entscheidenden Einfluss auf die Wirkung im Wildkörper und damit Auswirkungen auf das tierschutzgerechte Töten des Wildes.
http://www.jagd-online.de/seite.cfm?010217
Dem kann ich mich nur Anschliessen. Mit rumexperimentieren zu lasten der Tiere ist es nicht getan.
 
...mich würden aber mal die Zahlen interessieren, wieviele direkt Blei im Magen haben / hatten...
Dann lies' sie doch nach. Die Tonnen Blei aus Jagdmunition, die im Gegensatz zu Batterien nach jeder Verwendung in der Landschaft bleiben, interessieren Dich offensichtlich ja auch nicht.
Auch eine Tontaube kann auf größere Entfernung von bleifreiem Schrot zerstört werden.
Nein. Bei 30 m ist Schluß, wobei ein Treffer nur bis 20 m sicher ist. Anscheinend kennst Du keine Tontauben, aday. Dann geh' doch erst 'mal auf einen Schießstand, dort würdest Du auch feststellen, was an Waffe und Munition liegt und was eben nicht, gerade weil Tontauben im Gegensatz zum Tier ziemlich standardisiert sind.
Die Entwicklung geht sogar soweit, das speziell für das Tontaubenschiessen neue Materialmischungen entwickelt werden...
Aber nicht beim jagdlichen Schießen, da wird mit ganz normaler Jagdmunition geschossen.
Was dies bedeutet muß ich dir nicht noch erklären, oder weisst du nicht mehr wie das mit dem Schrotschuß funktioniert und wie die Tiere dadurch getötet werden und das dafür mehr als ein Kügelchen notwendig ist?
Im Gegensatz zu Dir, aday, habe ich die Wirkungsweise eines Schrottschusses in diesem Forum schon 'mal für die weniger bewanderten erklärt. Versuch' doch nicht ständig Deine Unfähigkeit, nah genug heranzukommen, mit Munitionseigenschaften zu rechtfertigen. Es kommt mit bleifreiem Schrot nicht häufiger zum "Anflicken", das liegt ausschließlich an Deiner Entscheidung zur Schussabgabe aus offenbar zu großer Entfernung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo aday,
Vogelklappe schrieb:
Versuch' doch nicht ständig Deine Unfähigkeit, nah genug heranzukommen, mit Munitionseigenschaften zu rechtfertigen.
nicht aufregen... mancher sieht keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Um die Sache gehts dabei nur scheinbar.
 
Wenn Du eine bessere Erklärung für das tierschutzwidrige "Anflicken" hast, Raven, dann enthalte sie doch nicht vor.
 
Raven schrieb:
nicht aufregen... mancher sieht keine andere Möglichkeit, als zu versuchen, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Um die Sache gehts dabei nur scheinbar.
Hallo Raven,
ich rege mich nicht auf. Das diese "Fachfrau" mir "Unfähigkeit" vorwirft und versucht mich ständig nur zu beleidigen, darüber kann ich eigentlich nur schmunzeln, vorallem in dem zusammenhang mit ihren rechtfertigungen, die selbst jeder Laie meist schnell entlarven kann. Was mich am meisten stört, ist die Art und weise wie sie es leider immer wieder schafft, Themen in reine Streitthemen zu verwandeln, damit diese schnell geschlossen werden, wenn es ein Thema ist, das ihr Ideologisch nicht so in den kram passt und andere auch mal die andere Seite sehen können oder sogar auch mal die wahrheit.
Also, einfach nicht weiter darauf eingehen und sich nicht provozieren lassen und sachlich weiterdiskutieren. Die Moderatoren werden bei weiteren grassen ausfällen dieser Person hoffentlich mal eingreifen. Bekannt ist sie ja schon seit langen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
jäger aus anderen ländern kommen sehrwohl ohne bleischrot aus. da scheint es doch dann eher am guten willen der deutschen jäger zu liegen? natürlich nicht bei allen.
 
südwind schrieb:
jäger aus anderen ländern kommen sehrwohl ohne bleischrot aus. da scheint es doch dann eher am guten willen der deutschen jäger zu liegen? natürlich nicht bei allen.
ich glaube aber kaum, das in den hier als beispielhaft vorbildlich genannten ländern, die jägerschaft so völlig freiwillig auf bleischrot verzichtet hat. es war da wohl eher der gesetzliche zwang und nicht die überzeugung.
und wohl jeder der hier diskutierenden wird einige, oder auch sehr viele, gesetze und bestimmungen kennen, in denen diese vernunft völlig auf der strecke geblieben ist und die gesetze damit eindeutig mehr schaden, wie nützen (durch einhaltung eines gesetzes, muß man oft gegen ein anderes gesetz verstoßen). es ist also in jedem fall sinvoll, sich so lange wie möglich gegen alle neuen gesetzesvorlagen zur wehr zu setzen, um nachher nicht ein unerfüllbares gesetz aufs auge gedrückt zu bekommen, das einen dauerhaft zu straftaten zwingt.

nicht das das einer falsch versteht: ich bin kein verfechter von bleihaltiger munition, oder auch der massenjagd auf durchziehende, oder überwinternde gänse, enten, oder sonstwelche zugvögel (oder wozu sonst wird so viel schrot in deutschland verschossen?). aber die meißten argumente der bleischrotgegner sind doch sehr einseitig zu lasten der jägerschaft formuliert und widersprechen auch oft einem gesunden menschenverstand (bleifreies schrot mit den GLEICHEN ballistischen eigenschaften).

P.S. wieso eigendlich überhaupt schrot auf fliegende vögel, und nicht mit der kugel auf sitzende vögel? ich weiß, die jagdethik verbietet das, aber wäre dann die trefferquote, auch auf größere entfernungen, nicht viel besser und damit auch das "anflicken" (wozu brauchen jäger eigendlich eine eigene sprache?) sehr viel seltener? oder gehts dann doch nur darum, möglichst viele vögel oder hasen in möglichst kurzer zeit zu erlegen?

tschuldigung, aber diese frage hab ich schon seit mindestens 20 jahren auf der zunge liegen...
 
von südwind: jäger aus anderen ländern kommen sehrwohl ohne bleischrot aus.

Aber damit wird das

von südwind: An den Übernachtungsgewässern finden sich zur Jagdsaison fast jeden Morgen tote und verletzte Wasservögel. Bei unseren Wasservogelzählungen weisen in der fortgeschrittenen Jagdsaison 2 bis 6% der Enten erkennbare schwerere Verletzungen auf – die Masse der leichter Verletzten ist nur zu erahnen. Auf einen vom Jäger erbeuteten Vogel kommen je nach Vogelart und Jagdmethode zu 25 bis 200% weitere angeschossene Vögel, die einem mehr oder weniger langen Sichtum entgegengehen.

noch lange nicht verhindert.

Im Übrigen haben tote und verletzte Wasservögel nicht unbedingt was mit der Jagd zu tun. Vögel sterben auch mal so oder verletzen sich selbst. Außerdem stört mich bei solchen Aussagen immer, dass nicht die Dauer der Beobachtungen und der Ort angegeben sind. Wenn ich nur an einem See in ganz Deutschland solche Beobachtung mache und das einmal im Monat, sind solche Aussagen wohl sehr dürftig. Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen, dass jeder Jäger seine geschossenen Wasservögel im Gewässer beläst geschweige denn jeden Tag da wie wild auf diese Vögel ballert.
Jedenfalls erweckt dieser Textausschnitt diesen Anschein, dass alle Jäger in Deutschland jeden Abend am See stehen und da drauf los ballern was das Zeug hält. :nene:

von südwind: Dem aufmerksamen Beobachter fallen auch in den Taubenschwärmen regelmäßig flugunfähige, fusslahme und einseitig erblindete Tiere auf, was zeigt, das diese Auswirkungen der Jagd nicht auf Wasservögel beschränkt ist.

Was für Taubenschwärme sind da gemeint? Wildtauben? Da komm ich nicht ganz mit. Seit wann erblindet eine Taube einseitig, wenn sie Blei im Körper hat? Die andere Seite ist dann wohl nicht bleihaltig?! Ich hatte irgendwie die Auswirkungen von Blei im Körper eines Vogels anders in Erinnerung als fusslahm oder flugunfähig oder einseitig erblindet.
Bei Stadttauben sind solche Verletzungen sehr häufig. Hat aber nichts mit der Jagd zu tun.

von südwind: Ein reales Opfer der Schrotschiesserei. In den Tagen nach einer Ringeltauben-Schi"essaktion finden sich im Kreisgebiet unter den Schlafbäumen alle Jahre wieder die tödlich verletzten Vögel.
Und das haben natürlich alles die Jäger zu verantworten.

Die angeschossenen Tauben verbluten über Nacht in den Bäumen und fallen sterbend aus den Bäumen– oder entsprechend an den Gewässern sterben die Enten im Röhricht. Das blutdurchtränkte Gefieder ist das sichtbare Zeichen ihrer Qualen.
Über Nacht? Die Frage ist ja, wann wurden sie angeschossen. Logisch, dass sie aus den Bäumen fallen, wenn sie beim Anschuss darin sitzen. Das Thema auf Tauben schießen, die auf den bzw. in den Bäumen sitzen, hatten wir schon mal. Man stelle sich einen dicht bewachsenen Baum vor, voll mit Tauben im Dickicht, darunter stehen die Jäger im dichten Wald in stock finsterer Nacht und schießen wie wild. Was meinst du südwind, wieviele Tauben werden da wohl getroffen werden? Wenn es 2 sind, dann werden es viele sein. Ein Vogel kann übrigens fliegen. Und wenn sie im Flug geschossen werden, dann fallen sie nicht vom Baum.

Viele Grüße Meggy
 
von st68: P.S. wieso eigendlich überhaupt schrot auf fliegende vögel, und nicht mit der kugel auf sitzende vögel? ich weiß, die jagdethik verbietet das, aber wäre dann die trefferquote, auch auf größere entfernungen, nicht viel besser und damit auch das "anflicken" (wozu brauchen jäger eigendlich eine eigene sprache?) sehr viel seltener? oder gehts dann doch nur darum, möglichst viele vögel oder hasen in möglichst kurzer zeit zu erlegen?
Da wird dir ein Jäger 100% richtig darauf antworten können.
Soweit ich es weiß wird Schrot verwendet, weil es sich ja streut und somit den Treffer erhöht. Der Vogel ist nicht so groß wie ein Wildschwein und hat somit eine kleinere Angriffsfläche.

Wozu Jäger eine eigene Sprache brauchen - keine Ahnung. Aber habt ihr Schäfer nicht auch so einige Begriffe, die nur in eurem Bereich verwendet werden. So wie in der Computersprache als eben auch in einigen Berufen es berufsspezifische Begriffe und Sprachgebräuche gibt, gibts das bei den Jägern wohl auch. Liegt ja viele, viele Jahre weit zurück.

Möglichst viele Vögel, eigentlich ja Enten oder Hasen oder Sonstiges in kurzer Zeit zu erlegen ist für die eigentliche Jagd nicht üblich und auch nicht gebräuchlich. Es gibt aber die Treibjagden und Entenjagden, wo das Ganze dann etwas anders aussieht.

Wäre schön, wenn dir ein Jäger auf deine Fragen antworten könnte.

viele Grüße Meggy
 
Hallo als Jäger und Falkner betreibe ich die Jagd in verschiedener Weise. Auf Flugwild ( bei uns in der Schweiz vorwiegend Krähen) muss ich vielfach Schrot verwenden. Nicht wegen der Trefferquote sondern aus Sicherheitsgründen. Eine Büchsenkugel fliegt ohne weiteres je nach Typ mehrere Kilometer weit. Schrot hingegen bei 3mm Korngrösse ca 300m.
In unserem Dichtbesiedelten Lebensraum ist es vielfach einfach zu gefährlich mit einer Kugel zu schiessen.
Die Jägersprache ist ja keine neue Erfindung. Sie bezeichnet mit ihren Spezialausdrücken vielfach etwas sehr genau, das sonst umständlich umschrieben werden müsste.
Z.B. Haderer = oberer Eckzahn eines Wildschweins
verpinzen = beschädigen der Federn eines Greifvogels , meist durch unsachgemässe Handhabung.
Also ein Wort und alles ist unter eingeweihten klar.
Oft sind es auch Ausdrücke die aus dem Brauchtum übernommen wurden.
Zugegeben manchmal etwas kurios und für den Nichtkenner etwas verwirrend.
gruss Eric
 
@maggy,
wieso zitierst du mich falsch? ist das absicht oder ein versehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
eric schrieb:
Hallo als Jäger und Falkner betreibe ich die Jagd in verschiedener Weise. Auf Flugwild ( bei uns in der Schweiz vorwiegend Krähen) muss ich vielfach Schrot verwenden. Nicht wegen der Trefferquote sondern aus Sicherheitsgründen. Eine Büchsenkugel fliegt ohne weiteres je nach Typ mehrere Kilometer weit. Schrot hingegen bei 3mm Korngrösse ca 300m.
daher ja meine frage, wieso mit schrot auf fliegende vögel, und nicht mit der kugel auf sitzende. da tuts ja auch ein einfaches kk-gewehr das sogar ne richtige zieleinrichtung mit kimme und korn hat, oder manchmal auch ein zielfernrohr. (ein jäger erzählte mir, das man krähenvögel, speziell kolkraben, mit gar nichts anderem beikommen könnte, da fluchtdistanz zu groß, oder wenn man mehrere schießen will, ist alles andere zu laut, oder so...)
eric schrieb:
Die Jägersprache ist ja keine neue Erfindung. Sie bezeichnet mit ihren Spezialausdrücken vielfach etwas sehr genau, das sonst umständlich umschrieben werden müsste.
mag ja sein, aber was nützt diese sprache, wenn sie nur jäger verstehn und diese jäger deswegen oftmals arge verständigungsprobleme mit normaldeutsch sprechenden leuten bekommen? ab und zu scheint es mir jedenfalls, das diese ausdrücke heute benutzt werden, um so manches wort zu entschärfen, das sonst tierfreunde gegen die jagd aufbringen könnte.
 
Hallo aday,

unmittelbar nach meinen Beiträgen wurde noch kein Thread geschlossen, und auch jetzt finde ich keine PN eines Moderators.
aday: Was dies bedeutet muß ich dir nicht noch erklären, oder weisst du nicht mehr wie das mit dem Schrotschuß funktioniert und wie die Tiere dadurch getötet werden und das dafür mehr als ein Kügelchen notwendig ist?
Und was soll das sein ? Deine Form von Höflichkeit ?
Dummerweise ist da die tödliche Reichweite erheblich eingeschränkt und es kann im Gegensatz zu der Bleihaltigen Munition öfters mal nur zu angeflickten Tieren kommen, die der Hund dann holen muß.
Das zeigt ja eindeutig, daß Verbote unverzichtbar sind. Und ich bleibe dabei:
Es kommt mit bleifreiem Schrot nicht häufiger zum "Anflicken", das liegt ausschließlich an Deiner Entscheidung zur Schussabgabe aus offenbar zu großer Entfernung.
Und das sehen hier auch jagdkundige Personen so.
Ich geb Dir Recht: das Anflicken kommt durch inakzeptable Schussabgaben. Trotzdem wirken Bleischrote auf eine größere Distanz tödlich als Stahlschrote.
Also muß man eben die Distanz verringern. Wo ist das Problem ? Was soll ich annehmen, außer die Unfähigkeit dazu, wenn auch noch das kommt:
Alles was nicht am Wasser ist, nur mit Bleischrot, schon alleine wegen dem Tierschutz.
Und was geschieht bei einem totalen Bleischrotverbot in Detuschland ? Weiteres "Anflicken", der Gesetzgeber, der Hersteller und die Munition sind ja schuld ?
Ein Tierschutzproblem verursacht ein Jäger, der Tiere "anflickt".
 
st68 schrieb:
daher ja meine frage, wieso mit schrot auf fliegende vögel, und nicht mit der kugel auf sitzende. da tuts ja auch ein einfaches kk-gewehr das sogar ne richtige zieleinrichtung mit kimme und korn hat, oder manchmal auch ein zielfernrohr. (ein jäger erzählte mir, das man krähenvögel, speziell kolkraben, mit gar nichts anderem beikommen könnte, da fluchtdistanz zu groß, oder wenn man mehrere schießen will, ist alles andere zu laut, oder so...)
So wie sich das anhört, ist das Grundsätzlich in Deutschland für die Jagd nicht erlaubt, ausser mit Ausnahmegenehmigung. Möglichst Geräuschlos geht nur mit Schalldämpfer und spezieller Munition und das schränkt es "jagdlich" auf das KK ein. Kolkraben sind doch auch grundsätzlich Deutschlandweit geschont, oder?
Der Schrottschuß hat schon einige Vorteile, aber auch Nachteile. Die Flugdistanz der einzelnen "Kügelchen" ist wesentlich geringer als der von Büchsengeschossen. Mehrer Kilometer mit der Kugel sind normal.
Auch bleibt von den kleineren Wildarten die man auf der Flucht mit der Kugel schiessen dann schießen würde manchmal nicht viel übrig wenn man die überhaupt trifft, was in den Kochtopf könnte.
mag ja sein, aber was nützt diese sprache, wenn sie nur jäger verstehn und diese jäger deswegen oftmals arge verständigungsprobleme mit normaldeutsch sprechenden leuten bekommen? ab und zu scheint es mir jedenfalls, das diese ausdrücke heute benutzt werden, um so manches wort zu entschärfen, das sonst tierfreunde gegen die jagd aufbringen könnte.
Die Jägersprache hat eine lange Vergangenheit. Wie die meisten Ausdrücke entstanden kammen viele davon aus dem normalen Wortschatz dieser Zeit. Einige Ausdrücke kammen später aus dem Ausland und wurden wie es zu der damaligen Zeit üblich war durch mündliche Überlieferung wie bei der "stillen Post" verändert.

Selbiges sehen wir heute noch in anderen Bereichen. So ist ein "bug" (Käfer) in der Computersprache ein Programmfehler.
Einer modernen Legende zufolge ist die Bezeichnung in der Anfangszeit der Computer entstanden, als Insekten in den großen Maschinen die Funktionsweise der Relais störten und Kurzschlüsse verursachten. Die Erfindung des Begriffs wird oft der Computerpionierin Grace Hopper zugesprochen. Sie verbreitete die Geschichte, dass am 9. September 1945 eine Motte in einem Relais des Computers Mark II Aiken Relay Calculator zu einer Fehlfunktion führte. Die Motte wurde entfernt und in das Logbuch mit den Worten „First actual case of bug being found.“ („Das erste Mal, dass ein Bug auch wirklich gefunden wurde.“) geklebt.
 
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Thema: Vergiftung von u.a. Greifvögeln durch Bleimunition

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