Verletzte Amseldame gefunden-was nun?

Diskutiere Verletzte Amseldame gefunden-was nun? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo liebes Forum! Ich habe gerade eben einen ewig langen Beitrag verfasst, der jetzt irgendwie weg ist, darum in kurz noch einmal: Am Montag...
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AmselMathilde

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Hallo liebes Forum!
Ich habe gerade eben einen ewig langen Beitrag verfasst, der jetzt irgendwie weg ist, darum in kurz noch einmal:
Am Montag (vor zwei Tagen) erfasste ich blitzschnell folgende Situation: Unsere Katze (haben zwei Ragdolls-dürfen seit dem Hauskauf in unseren eigens dafür eingezäunten Garten) saß vor einer Amseldame. Habe sofort alles fallen gelassen, unsere Mietz weg gesperrt und die Amsel gefangen. Sie schleppte sich blutend ins Beet. Vogel in Karton, verzweifelt herum telefoniert, niemand zuständig, letztendlich doch einen sehr netten Tierarzt gefunden. Vögelchen fehlt ein Auge (alte, verheilte Verletzung) und große Wunde am Beinchen und an der Seite. Mathilde (so haben wir sie getauft) wurde genäht und hat Antibiotika gespritzt bekommen. Es war nicht deutlich, ob es sich bei den Wunden um alte, neu aufgerissene Verletzungen handelte oder ob unsere Katze ihr die Wunden zugefügt hat. Im Nachbargarten fanden gerade Heckenschnitt und andere Arbeiten statt. Vielleicht war Mathilde schon invalide-wir wissen es nicht.
Alten, Vogelkäfig besorgt mit Küchenpapier ausgelegt und mit Handtüchern abgedeckt, ins Esszimmer (bei meinen Schwiegereltern im gleichen Haus-fern der Katzen ;-) gestellt. Mathilde bekommt Wasser, Apfel, Rosinen (ungeschwefelt), Weintrauben (aus dem Garten-quasi Bio), in flüssiger Margerine eingelassene Haferflocken, in Rindertalg eingelegte, tote Maden (aus dem Baumarkt) angeboten. Bis auf Trauben und Apfel schien sie nicht so richtig gut zu fressen.
Gestern haben wir ihr zwei Regenwürmer (frisch aus dem Garten mit Erde dran) in den Käfig gelegt und wir glauben, sie hat sie gefressen. Beim Austauschen des Küchenpapiers haben wir sie zumindest nicht gefunden.
Heute ist Mathilde schon viel lebendiger. Wir haben ihr insgesamt 7 lange, dicke Regenwürmer gegeben und sie frisst sie von der Pinzette weg, wenn man sie ihr vorher vors funktionierende Äuglein hält.
Dann hat sie sogar versucht zu türmen indem sie aus der Käfigschale durchs Esszimmer gehüpft ist. Die Flügel scheinen nicht gebrochen, aber sie fliegt nicht und das Füßchen hält sie gekrümmt. Sie kann es scheinbar (noch?) nicht belasten. Dann hat sie sogar kurz geschrien, als ich sie vorsichtig wieder eingefangen habe und hat meine Hand etwas gepickt. Freut mich insofern, als dass sie die letzten zwei Tage keinen Mucks von sich gegeben hat-auch beim TA nicht. Richtig panisch ist sie aber Gott sei Dank nicht.

Meine Frage an euch ist nun:
Was können wir für unser Amselmädchen noch tun??
Wie viele Regenwürmer muss sie fressen um satt zu werden? Was können wir ihr noch zum Fressen anbieten?

Und vor allem: Wie geht es weiter?
Wir möchten Mathilde gerne wieder in die Natur entlassen, aber nur, wenn sie dort nicht sofort als Katzenfutter endet, weil sie nicht fliegen kann oder ähnliches. Vielleicht gibt es auch jmd in unsere Nähe (wir wohnen in Wuppertal/NRW), der mehr Ahnung hat uns sich Mathilde annehmen würde?

Wir wären um jede Hilfe dankbar. Ich versuche gleich noch ein Foto hoch zu laden!

Ganz vielen, herzlichen Dank schon einmal!
Gruß
Wiebke
 
Hier ist die Kleine..
 

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Hallo Wiebke,

Das habt ihr bisher schon mal sehr gut gemacht.
Zum Futter fogendes: Die Regenwürmer aus dem Garten gehen zwar, können aber Parasiten übertragen. Falls es bei euch ein Anglergeschäft gibt, ist anzunehmen, schließlich ist Wuppertal ja kein Dorf, dann könnt ihr da gezüchtete Regenwürmer in allen Größen kaufen. Die sind sauber.
Weiter sind Heimchen bei Amseln sehr beliebt. Die gibt es in Reptilienshops und teilweise auch in Gartenmärkten wie Dehner. Ihr müßt die Heimchen damit sie nicht abhauen mitsamt der Schachtel einfrieren, portionsweise wieder auftauen und könnt sie dann verfüttern. Die gehen weg wie warme Semmeln.
Apfel ist auch gut, das fressen die Amseln ja auch draußen.
Das Andere würde ich weglassen, das ist zum Teil nicht richtig bzw. die Amsel mag das nicht. Mit diesen drei Dingen bekommt ihr sie prima durch.
Zur Futtermenge würde ich sagen daß ihr zweimal täglich fünf bis sechs Heimchen und ebenso viele Regenwürmer anbieten könnt. Apfel unbegrenzt, also immer ein Schnitz bis er gefressen ist. Falls das zu wenig ist, seht ihr ja ob sie alles gefuttert hat, dann nachlegen bzw. wenn es zuviel ist etwas weniger geben. Letzteres seht ihr ja wenn die Regenwürmer abhauen. ;)
Ansonsten kann ich euch nicht sagen ob es da bei euch jemand gibt der Mathilde aufnehmen kann, ich wohne woanders. Aber falls nicht sollte es eigentlich kein Problem darstellen Mathilde so lange zu beherbergen bis sie wieder gesund ist. Ich habe auch schon mal eine Amsel mit Flügelbruch so lange gepflegt bis sie wieder raus konnte. Amseln sind recht einfache Pfleglinge. Und falls Mathilde nicht wieder zurück in die Freiheit kann wird uns schon was einfallen.
 
Danke für die lange und ausführliche Antwort!
Gestern haben wir Mathilde noch mit Würmern durch gekriegt, jetzt fahre ich gleich zum Futterhaus nach Remscheid. Dort gibt es Heimchen, wie ich am Telefon erfahren habe. Vielen Dank für den Tipp. Mir tun die Heimchen und auch die Würmer leid, aber unsere Amseldame soll ja auch keinen Hunger haben.
Bei der morgendlichen Wurm-Fütterung heute, ist Matilde sofort aus der Käfigschale gehüpft, als wir das Gitter abgenommen haben. Dann ist sie quer durchs Zimmer gehüpft und hat mit den Flügeln geflattert. Die Würmer hat sie letztendlich vom Fußboden gepickt. Sie möchte scheinbar schon weg von uns. Das ist schön, aber wir denken nicht, dass sie schon so weit ist.
Woran merken wir das? Wann wir sie raus setzen können?
Im Endeffekt daran, dass sie fliegt oder das Bein besser bewegen kann, oder?
Wollte ihr gleich noch einen Ast mit Blättern scheiden und in den Käfig legen. Vielleicht mag sie das um sich zu verstecken, daran fest zu halten etc. Das kann doch nicht schaden, oder?
 
Hallo Wiebke,

Zur Unterbringung von Mathilde würde ich euch doch raten wenn es möglich ist sie so unter zu bringen daß sie möglichst wenig gestört wird. Also wenn vorhanden im Gästezimmer oder einem Raum wo man sich nur wenig aufhält. Das deswegen weil Amseln ziemliche Panikvögel und schreckhaft sind. Hatte ich bei meiner gesehen, das Füttern konnte nur vorsichtig passieren sonst wäre die ausgeflippt.
Daß Mathilde sich momentan wie von Dir beschrieben verhält zeigt daß sie doch schwer angeschlagen ist. Wenn ein Wildtier sich verhältnismäßig zahm zeigt dann ist es wirklich krank. Das ändert sich wenn das Tier gesundet. Je besser es ihm geht umso scheuer wird es. Meine Amsel mit dem Flügelbruch hatte ja keine Schmerzen, sie verstand nur nicht warum sie nicht fliegen kann. Das war wegen dem Tape mit dem der Flügel geschient war. Aber weil sie sich ansonsten völlig fit fühlte war sie eben sehr scheu.
In eurer Situation würde ich sagen wie erwähnt möglichst ruhig unterbringen und das Füttern so gestalten daß ihr zwei Schalen mit jeweils Heimchen und Würmern auf den Käfigboden stellt. Wasser ebenso. Denn dazu müßt ihr nicht jedesmal das Käfigoberteil abnehmen und Mathilde kann nicht flüchten. Das ist besser für sie weil streßärmer. Und keine Angst, sie findet das Futter. Das stellt kein Problem dar.
Auch ein paar Zweige im Käfig wären gut. In verschiedenen Höhen montiert wird Mathilde das sicher gefallen. Und wenn sie ruhig untergebracht wird braucht sie auch kein Versteck.
Wie lange es dauert bis Mathilde wieder auf dem Damm ist kann ich auch nicht sagen, auf jeden Fall dürfte das schon einige Wochen dauern. Die Verletzungen müssen ja komplett ausheilen. Ob das Beinchen jemals wieder in Ordnung kommt ist auch ungewiß. Nach Deiner Beschreibung dürfte es gebrochen sein, die Fußhaltung ist da recht typisch. Ist aber nicht so schlimm, damit kann ein Vogel leben.
Mit dem Gedanken wann ihr sie raussetzen könnt würde ich mich momentan noch nicht beschäftigen. Laßt sie erst mal richtig gesund werden, dann sehen wir weiter.
 
Hallo Wiebke,

schön, dass ihr euch kümmert.
Dass die Amsel auch nach zwei Wochen noch nicht richtig fliegen kann lässt vermuten, dass doch mehr im Argen war und ist.
Wurde Mathilde mal geröntgt? Das verkürzt möglicherweise die Überlegungen, wenn ein Bruch festgestellt wird. Dann solltet ihr nach einer naturnah eingerichteten voliere Ausschau halten.
Mit Amseln ist es leider nicht so leicht, da sie recht unverträglich sind.
Die Suche kann also etwas Geduld erfordern. ;)

Lg, Sabine
 
Danke für eure Unterstützung!
Wir haben Mathilde sehr ruhig untergebracht in einem nicht genutzten Esszimmer. Füttern tun wir auch nur noch, indem wir die Heimchen und die Würmer durch das Gitter in den Käfig fallen lassen. Das Problem ist, dass der Käfig nur eine sehr kleine seitliche Öffnung hat-er ist eben uralt und ausrangiert. Zum Wasserwechsel und zum täglichen Papierwechsel, müssen wir sie weiterhin herausnehmen. Aber vielleicht fällt uns noch etwas anderes ein.
@Sina: Nein, sie wurde nicht geröntgt. Ihr fehlen einige Federn, zumindest sieht das so aus, wenn sie die Flügel spreizt. Sie ist allerdings auch erst seit Montag, dem 19. bei uns, d.h. 5 Tage.
Heute habe ich sie noch nicht gesehen (sie steht bei meinen Schwiegereltern), gehe aber heute Nachmittag noch einmal reinschauen.
Wir geben ihr einfach noch Zeit und sollte sie nicht wieder in die Freiheit entlassen werden können, denke ich auch, dass eine naturnahe Voiliere optimal wäre. Wo sie sich selber versorgen kann, aber keine Feinde lauern.
Wir haben eine Tierfauna um die Ecke. Ich habe schon überlegt dort ggf. dann einmal zu fragen.
 
Thema: Verletzte Amseldame gefunden-was nun?

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