Verletzter Bussard

Diskutiere Verletzter Bussard im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Ich muss derzeit wieder mal einen verletzten Bussard versorgen (Autokollision). Er wurde geröntgt, keine Brüche. Ich füttere ihn derzeit mit...
muldentaladler

muldentaladler

Foren-Guru
Beiträge
606
Ich muss derzeit wieder mal einen verletzten Bussard versorgen (Autokollision).
Er wurde geröntgt, keine Brüche.
Ich füttere ihn derzeit mit Hühnerfleisch, er bekommt weiterhin B12 und ein Schmerzmittel. Morgen besorge ich Eintagsküken.
2 Fragen:
-wie viel Futter pro Tag . Er frisst nicht selbst, ich füttere mit Pinzette und will die Menge nicht übertreiben ?
- sollte ich mit Wassergaben aus der Spritze eher sparsam sein (ich habe ihn in einer Außenvoliere untergebracht, er sitzt auf dem Boden)
Ich hoffe, das ich ihn wieder fit bekomme. Er hat seinen Horst in der Nähe unseres Grundstückes. Möglicherweise ist das Weibchen nicht in der Lage, ev. Nachwuchs allein zu versorgen. Hier ist derzeit absoluter Mäusemangel ( nach dem Überangebot im vorigen Jahr.)

Grüße aus Sachsen
Erhard
 
Mein Rat:

Such dir schnellstens einen Falkner oder eine Greifvogelauffangstation!

Dein Engagement in allen Ehren... aber das ist kein Papagei.

Gruß,
Dirk
 
Guter Rat,

aber die Station möchte ich sehen, die den Vogel am Sonntag bei mir abholt, die gehen nicht mal ans Telefon.

Hier geht's um Soforthilfe.

Erhard
 
Ok,

ich habe aus deinem Post gelesen, dass du ihr "derzeit" fütterst und morgen Küken besorgen willst.
Daraus hab ich geschlossen, dass du ihn selbst wieder aufpäppeln willst.

Ich weiß nicht genau, wie bei euch in Sachsen die rechtliche Lage ist.
Greifvögel und Falken sind im Jagdrecht. Nicht dass du da Probleme bekommst.

Bitte nicht falsch verstehen... Ich find es gut dass du dich kümmerst! :zustimm:

Dirk
 
Den Vogel "kenne" ich schon länger., da ich daneben ein Waldgrundstück bewohne. Angefahren hat ihn ein von mir besonders geliebter "Jäger", von denen es zu viele gibt.
Er meinte, Bussarde braucht man nicht unbedingt und seine Alternative wäre, ihn zu töten, wenn ich ihn nicht aufnehme.
Es ist bekannt, dass ich schon mal im Winter halbverhungerte Tiere gerettet habe.
Da ich auch einen Trafoturm mit Turmfalken- und Schleiereulennistkästen besitze, bin ich eben leider Anlaufpunkt für alle verletzten Vögel. Lehne ich die Aufnahme wegen Aussichtslosigkeit ab, ist es gleich "Dorfgespräch". So ist es eben und ich kann es nicht mehr ändern.

Grüße
Erhard
 
Ich glaube, an deinem Bild von Jägern musst du noch arbeiten.
Es gibt da sicher schwarze Schafe, wie überall. Aber die allermeisten sind nicht so.
Viele Auffangstationen werden Landesjagdverbänden betrieben, oder ehrenamtlich von Falknern (die übrigens auch Jäger sind).

Du bist da jetzt natürlich in einer Zwickmühle, wenn du dann gleich Dorfgespräch wärst.
Trotzdem wäre es besser, den Vogel so bald wie möglich in eine Auffangstation zu bringen.

Alles Andere, wie Futtermenge oder Wassergabe (die evtl. gar nicht nötig ist), aus der Ferne zu beurteilen ist sehr schwer, wenn man den Vogel nicht sieht. Evtl. eine Brente hin stellen. er wird vielleicht selbstständig schöpfen, wenn er Wasser braucht.
Dass er auf dem Boden sitzt und nicht auf einem Ast, kann an Prellungen und Blutergüssen liegen. Muss also nicht zu sagen haben.
Aber das können die Fachleute dort besser beurteilen.

Gruß,
Dirk
 
Wenn der Jäger den Vogel zu mir und nicht in die Auffangstation bringt, fehlt es ihm offenbar an Wissen.
Brechen wir die Diskussion ab. Ich versorge ihn schon noch, bis ich ein Lösung finde.
Mal sehen, was die Ämter am Montag so zu sagen haben.

Grüße
 
Hallo Erhard,

füttern kannst Du ihn je nach Zustand des Brustmuskels, ist der noch ordentlich würde ich nicht zu viel füttern.
Wasser würde ich ihm keines aus der Spritze geben, wenn er noch nicht lange draussen verletzt zugebracht hat besteht wenig Gefahr dass er dehydriert, er nimmt ja auch Flüssigkeit mit dem Futter auf.

Aussenvoliere ist vielleicht nicht ganz so günstig, es besteht die Gefahr dass er sich bei Fluchtversuchen die Federn beschädigt (wenn er dazu wieder in der Lage ist). Ist das einmal passiert, bedeutet es eine lange Zeit in Gefangenschaft bis er wieder ausgewildert werden kann.
Hier wäre weniger vielleicht mehr, ein dunkler Raum oder sogar Karton für die erste Unterbringung ist besser. Da hat er auch viel mehr Ruhe und keine Aussenreize.
Was besonders bei Schädel-Hirn-Trauma wichtig ist, das sollte man bei Autounfällen immer abklären, evtl. inkl. Augenuntersuchung.

Und ich kann es mir nicht verkneifen - eine akute Anfrage am Sonntag Nachmittag mit Verweisen auf die Rechtslage zu beantworten, das ist sehr wenig zielführend.
Und an Erhards Bild von Jägern muss er ganz sicher nicht arbeiten, da sind viel eher die Jäger selbst zuständig, welches Bild sie in der Öffentlichkeit abgeben. Ich kann das beurteilen, bin selbst einer.

Grüsse, tox
 
Nun, das klingt m. E. nicht ganz daneben, was Erhard anstellt. Ein "Normalfalkner" weiß da sicherlich auch nicht mehr Rat, sofern er nicht regelmäßig selbst verletzte Vögel aufnimmt.

Bezüglich Jäger können wir uns vielleicht dahingehend verständigen, dass es - wie überall - unterschiedliche Typen gibt. Die einen schießen über's Ziel hinaus (bildlich gesprochen), andere sind angenehm im Umgang. Ob es "zu viele" gibt oder nicht, kann man so natürlich nicht beurteilen, wie auch.

Es klingt ein bisschen, als hätte der Jäger den Vogel absichtlich angefahren. Wer es schafft, gezielt Bussarde anzufahren, der sollte von den Naturschutzbehörden oder -verbänden sofort angeheuert werden, um Schutzmechanismen gegen Verkehrsopfer zu entwickeln, denn wer könnte das besser als jemand, der die Ursachen kennt? Immerhin hat der den Vogel abgegeben. Hätte er ihm den Kragen rumgedreht, wäre das in denjenigen Bundesländern rechtlich kaum zu beanstanden, in denen der Bussard unters Jagdrecht fällt.

VG
Pere ;)
 
Auf dem Papier ist in Deutschland alles geregelt.
Da gibt es die zuständige Aufnahmestation für Greifvögel: Festnetz niemand erreichbar, Mobilnummer existiert nicht. Internet gibt es nicht. 80 km entfernt.
Hier hilft nur Eigeninitiative.
Heute in der Leipziger Volkszeitung: " NABU-Wildvogelstation hat kein Geld zum Futterkauf und kann keine Tiere mehr aufnehmen." Die hoffen nun auf Spenden. Armes Deutschland !
Ich bedanke mich für die praktischen Hinweise.
Habe heute mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises vereinbart, dass ich die weitere Pflege durchführe.
Eintagsküken konnte ich auch besorgen. Da er sich nicht bewegt, sollte eines am Tag ausreichen.

Grüße aus Sachsen
Erhard
 
Nein, eins reicht nur zum Verhungern! Drei bis vier sollten es schon sein.
Weiss ja auch nicht wie es beim NABU steht. Bin sicher nicht reich, aber so um 10 000 Küken sind noch eingelagert.
Wenn du Ratschläge brauchst , bitte melden. Sonst gehts in die Hose.
 
Und an Erhards Bild von Jägern muss er ganz sicher nicht arbeiten, da sind viel eher die Jäger selbst zuständig, welches Bild sie in der Öffentlichkeit abgeben. Ich kann das beurteilen, bin selbst einer.

Grüsse, tox

:D :zustimm:

Wenn ein Bussard auf einem Grünstreifen am Straßenrand Beute gemacht hat wäre es nicht unmöglich ihn anzufahren,wenn man es darauf anlegt.
Hier gibt es wie man unschwer erkennen kann einige Jäger mit einem Falknerschein die hier ihre Leidenschaft "Greifvögel" teilen.Aber nicht alle Jäger können sich dafür begeistern oder haben einen Falknerschein...erfahrungsgemäß sogar die wenigsten.

Was ist denn nu aus dem Buteo geworden?

VG
 
Thema: Verletzter Bussard

Ähnliche Themen

R
Antworten
130
Aufrufe
4.112
Rempi19
R
mäusemädchen
Antworten
0
Aufrufe
356
mäusemädchen
mäusemädchen
D
Antworten
8
Aufrufe
993
SamantaJosefine
SamantaJosefine
Zurück
Oben