Verlierer des Klimawandels

Diskutiere Verlierer des Klimawandels im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Zugvögel wie der Kuckuck reagieren besonders auf den Klimawandel Heimische Tierwelt im Klimawandel – stirbt der Kuckuck aus?
Grundsätzlich ist das ja korrekt, aber

"Der Kuckuck steht beispielhaft für die fragilen Lebensgemeinschaften im Tier- und Pflanzenreich, die durch klimatische Veränderungen rasch empfindlich gestört werden. Als Langstrecken-Zugvogel kehrt er erst Mitte April aus seinem Winterquartier zurück. Weil aber typische Wirtsvögel wie der Teichrohrsänger, in dessen Nester der Kuckuck seine Eier legt, wegen der nun wärmeren Frühjahre eher zu brüten beginnen, wird es für den Brutparasiten immer schwieriger, noch Nester mit Eiern zu finden."

Der Teichrohrsänger ist auch Langstreckenzieher, entsprechend ändert sich am Abstand des Eintreffens der beiden Arten zeitlich nix. Ein Großteil der anderen Wirtsvogelarten ist ebenfalls Langstreckenzieher. Der Kuckuck-Bestand geht also höchstens parallel mit seinen Wirtsvögeln zurück, aber nicht schneller. Auch der Lebensraumschwund trifft beide gleich. Für die Altvögel ist das Vorkommen von Großinsekten wichtig, das geht aber meist auch Hand in Hand mit der Lebensraumqualität insgesamt.

Von daher kein guter Aufmacher... Besser sind die Daten zu verfolgen, wann Zugvögel zurückkommen (Spoiler: Immer früher) und was sie hier dann vorfinden (nämlich eine schon viel weiter fortgeschrittene Jahreszeit als die, auf die sie eingestellt sind).
 
Moin moin,

man darf das alles nicht so pauschal sehen, sondern müsste die Auswirkungen der Klimaveränderungen für jede Art einzeln beurteilen. Das lässt sich aber der Allgemeinheit schwer vermitteln.
Natürlich bedeutet die Klimaveränderung nicht, dass es einfach linear immer wärmer wird, sondern dass sich die Wahrscheinlichkeit für anhaltende Extremwetterlagen drastisch erhöht, was Kälte, Hitze, Dürre oder Starkniederschläge bedeuten kann.
Auch manche Langstreckenzieher können sich bedingt an diese Veränderungen anpassen, z. B. Rauchschwalben, die z. T. in Südeuropa und Israel überwintern und bei günstigen Bedingungen auch früher im Brutgebiet sein können. Der Kuckuck ist da weniger flexibel, hat entsprechend ein Problem wenn seine Hauptnahrung, Raupen, nicht in dem Zeitfenster maximal vorhanden sind wenn er sie benötigt. Dazu kommen dann noch abnehmende Bestände der Wirtsvögel und allgemeine Lebensraumzerstörung im Brutgebiet, auf dem Zug und in den Überwinterungsgebieten.

Liebe Grüße
Thomas :0-
 
Ich mache mir um den Kuckuck ehrlich gesagt keine Sorgen. Es kommen nicht alle Kuckucke zeitgleich an. Ich gehe davon aus, dass sich die Frühankömmlinge durch Selektion langfristig durchsetzen werden. Das kann zwischenzeitlich zu deutlichen Bestandseinbrüchen führen, aber wenn die sonstigen Bedingungen weiterhin stimmen sollten, dann würde sich das wieder einregulieren.

Der Mensch macht meist den Fehler, die Natur und die Bestände statisch zu sehen und einen fixen Soll-Zustand zu definieren, i. d. R. einen sehr hohen, denn man will ja politisch und gesellschaftlich gehört werden. Jede Tierart schwankt in ihrem Bestand, die eine mehr, die andere weniger, die eine kurzfristiger, die andere langfristiger. Und ja, manche verschwinden auch gänzlich, wenn ihre Uhr abgelaufen ist, andere entstehen neu.

Panta rhei, sagt ein altes chinesisches Sprichwort (wenn es nicht sogar der Volksmund war ... :D).

VG
Pere ;)
 
Natürlich bedeutet die Klimaveränderung nicht, dass es einfach linear immer wärmer wird, sondern dass sich die Wahrscheinlichkeit für anhaltende Extremwetterlagen drastisch erhöht, was Kälte, Hitze, Dürre oder Starkniederschläge bedeuten kann.
Das ist die eine Seite, die andere das der Frühling immer früher einsetzt und dann durch Spätfröste wie 2021 sehr viel an Nahrung , vor allem für die Vorstufe nämlich Insekten, kaputt macht.
Ich konnte dies diese Jahr hautnah beobachten.
In wieweit die Natur sich anpasst bzw anpassen darf hängt von dem Menschen ab.

@Peregrinus
Mit ersterem gebe ich Dir recht wenn es ein normaler Klimawandel in den Erdgeschichtlichen Zeiträumen wäre. Ist es aber nicht.
 
Mit ersterem gebe ich Dir recht wenn es ein normaler Klimawandel in den Erdgeschichtlichen Zeiträumen wäre. Ist es aber nicht.
Da scheiden sich die Geister. M. W. gab es in der Geschichte des Lebens schon unzählige noch krassere Klimawandel. Da reicht ein einziger Meteoriteneinschlag oder Vulkanausbruch.

VG
Pere ;)
 
Naja, den homo sapiens kannst Du mit einem Vulkanausbruch vergleichen, nicht mir viel Feuer nd Rauch aber dafür um so mehr Gift und schhädliche Gase.:)
 
Thema: Verlierer des Klimawandels

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