Verpaarung opal/achat topas - sinnvoll

[Roland]

Hallo zusammen,
ich möchte gerne eine Verpaarung versuchen und würde euer Wissen benötigen
1,0 Opal Schwarz Rot Mosaik
0,1 Achat Topas Gelb Mosaik

Was würde bei einer möglichen Nachzucht fallen incl. Spaltausprägung?

Vielen Dank vorab
Viele Grüße
Roland

 

[plassco]

Ich züchte selbst Topas Kanarien und interessiere mich sehr für Opal, aber beide "Melaninverdünner" miteinander zu kombinieren, macht irgendwie wenig Sinn.
Topas reduziert das Flächenmelanin und konzentriert das Zeichnugsmelanin zur Federmitte hin, Opal verdünnt das Zeichnungsmelanin um ca. 75% auf der Federoberseite, während die Federunterseite quasi unverändert bleibt.

Beide Mutationen vererben rezessiv eine Kombination würde das Melanin noch mehr verdünnen, für Ausstellungen wäre diese Kombination aus Opal und Topas jedenfalls nicht zugelassen.

Auch sollte man es vermeiden, rotgrundige mit gelbgrundigen Vögeln zu verpaaren, sofern eine seriöse Zucht mit eindeutig erkennbaren Rassen/Farbschlägen angestrebt ist, für Hobbyzwecke sind solche Vermischungen natürlich möglich, aber als was will man die Nachkommen dann anbieten, als "Orange-Mosaiken"?

Im Ergebnis wären zu erwarten:
50% Männchen Schwarz -"Orange" Mosaik (spalt in Achat, in Topas und spalt in Opal)
50% Weibchen Schwarz -"Orange" Mosaik (spalt in Topas und spalt in Opal)

Von Opal bzw. Topas würde man in der ersten Generation (F1) also erstmal gar nichts sehen, da alle Jungvögel lediglich spalterbig wären.

Vielleicht melden sich hier ja noch einige Expertinnen zu Wort, die sicher gern und umfangreich ihr Fachwissen kundtun.

 

[SamantaJosefine]

Es soll auch Experten mit umfangreichem Fachwissen geben

Selbige tun auch gern mal etwas kund , wenn man sie zu Worte kommen lässt.

 

[Roland]

Hallo plassco,
Vielen Dank für die wertvolle Info und Stellungnahme.
Orange ist für mich klar gewesen. - mal sehen wie sich der Rotfaktor darstellen/durchsetzten würde.- keine Farbfuttergabe
Ein Verkauf wäre natürlich nur zu Hobby vorgesehen.
Für eine mögliche weitere Zucht F2 - nach Selektion(beste Tendenz gelb) wäre dann auch noch ein Rotfaktor zu erwarten?
Dass nur Schwarz fällt habe ich vermutet.
Dass Hähne und Hennen differierend in den Spalteigenschaften sind, war mir nicht klar.

Prio 1 hat für mich die Gesundheit der Vögel. Kann es durch die Federstruktur vermehrt zu Lumps kommen?
Vielen Dank
Viele Grüße
Roland

 

[plassco]

Da auch hier offenbar keine der Expertinnen helfen konnte, will ich das gerne übernehmen:

Ja, Achat vererbt geschlechtsgebunden, weswegen bei dieser Verpaarung nur die Männchen spalt in Achat sein können. Die Achat-Mutter besitzt ja nur eine Achat-Erbanlage (ein Achat-Allel) und ein Y-Chromosom (streng genommen müsste es bei Vögeln W-Chromosom heißen, ist hier jetzt aber auch nur Haarspalterei), damit der Jungvogel ein Weibchen wird, muss also das Y-Chromosom weitergegeben werden, der Vater kann jedoch nur eine Schwarz-Erbanlage spenden, somit sind die bei oben genannter Verpparung entstehenden jungen Weibchen alle Schwarzvögel und unmöglich spalt in Achat.

In der F2 wären trotz Selektion Rotfaktoren zu erwarten, es wird schon noch ein wenig dauern, bis die Vögel wieder sauber gelb aussehen.

Lumps ist eher ein Problem von "Lipochrom-Vögeln", Melaninvögel haben hier eine vorteilhaftere Gefiederstruktur, aber auch bei Melaninkanarien ist durch ungeschickte Verpaarung Lumps möglich. Mosaiken sind aufgrund ihrer Gefiederstruktur anfälliger, da sie alle B-Vögel sind, aber auch hier gibt es "optisch nichtintensive" Federn die aber von der Federstruktur und- beschaffenheit her eher in Richtung A-Vögel tendieren. Die Gefiederqualität sollte also schon stimmen, zu weiches und zu langes Gefieder miteinander zu verpaaren wäre kontraproduktiv.

 

[Roland]

Hallo plassco,
das mit der Federbeschaffenheit zur Lumpsvermeidung ist mir bewusst.
Nach deiner Info, besteht bei der Verpaarung Achat/Opal keine erhöhte Gefahr.
Vielen Dank für deine Ausführungen
Viele Grüße
Roland