Verpaarung

Diskutiere Verpaarung im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Hallo ihr Lieben, da ihr uns ja nun endlich soweit habt unseren Fehler vom Frühjahr d.J. zu beseitigen u. Rocco jetzt aus seiner Einzelhaltung...
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S.R.

Guest
Hallo ihr Lieben, da ihr uns ja nun endlich soweit habt unseren Fehler vom Frühjahr d.J. zu beseitigen u. Rocco jetzt aus seiner Einzelhaltung erlöst werden soll brauchen wir jetzt aber auch eure tatkräftige Hilfe. 1. Frage: Wie sag ichs meinem Kind? - Wie mache ich es Rocco klar, dass die junge Dame für ihn ist damit er ein glückliches Vogelleben führen kann. Wie zeigt man ihm, dass die Kleine keine Gefahr ist. Wir werden ihn ja schon jedesmal wenn wir zu der Kleinen hinfahren mitnehmen aber wie müssen wir uns verhalten wenn sie dann bei uns einzieht. 2. Frage: Wie verhalten wir uns bei eventuell vorkommenden Angriffen auf das Kleine? Welche Attacken darf man/oder soll man nicht gleich unterbinden, da sie wahrscheinlich ganz normal sind und die Verhältnisse zwischen Papageien klären. Ich kann mir vorstellen dass Rocco bestimmt versuchen wird auch mal mit seinem Schnabel an das Kleine dranzugehen u. dass das dann für uns gefährlich aussehen wird aber vielleicht nur normales Verhalten ist u. wir durch unser Eingreifen die Situation genau ins Gegenteil umkehren würden. Wie erkennt man also wann man eingreifen sollte? Bestimmt werden wir noch öfters Fragen an euch alle haben u. würden uns sehr freuen wenn ihr uns etwas unter die Arme greift.
Viele Grüße Silvia u. Rocco
 
Moin Silvia!

Erstmal finde ich es eine gute Idee, Rocco mitzunehmen, wenn dies für ihn keinen großen Stress bedeutet.

Ansonsten gibt es unterschiedliche Verfahrensweisen der Zusammenführung, wobei mehrheitlich wohl die Zwei-Käfig-Methode bevorzugt wird, da sie risikoloser ist.
Hierbei läßt man den Neuzugang zunächst einige Zeit in einem seperaten Käfig, er soll die Möglichkeit haben, von dort aus das Zimmer erkundigen, und gewährt ersteinmal getrennten Freiflug.
Allerdings muß ich gleich darauf hinweisen, das die Reaktionen der Vögel auf den anderen freifligenden bzw. sich im Käfig befindlichen Vogel oft noich nichts über die Reaktionen aussagen, die sie bei einem gemeinsamen Freiflug zeigen: ich habe beobachtet, das sie oft erheblich aggressiver aufeinander reagieren als wenn sie unmittelbaren Kontakt haben.

Es wäre bei dieser Methode auch nicht schlecht, den Neuzugang in den Käfig zu setzen, in den sie dann gemeinsam einziehen sollen und den Alteingesessenen in einen anderen Käfig, um mögliche Revieransprüche zu minimieren.
Beim ersten gemeinsamen Freiflug dann läßt man erst den Neuzgang raus (vielleicht etwa eine Stunde), und dann den anderen.
Gut wäre es bei dieser Zusammenführungsart auch, ein beiden Vögeln unbekanntes Zimmer für den ersten gemeinsamen Freiflug nutzen zu können.
Allerdings hängt auch viel davon ab, wie ihr die Vögel "händeln" könnt: ich würde bei zwei handzahmen, eventuell handaufgezogenen Tieren nicht soviel Umstand machen, da ich auch besser eingreifen kann, wenn etwas schief geht.
Auch würde mich mir die Zeit der Erkundung vom Käfig aus sparen und den Neuzugang sofort rauslassen.

Die andere Methode ist die sofortige Zusammenführung der beiden: Minimum der Volierengröße für einen solchen Versuch ist 2m Länge, 1m Breite und 2m Höhe und Voraussetzung auch, das ihr die Vögel gut "händeln" könnt.
Die Voliere sollte so weit es geht umgestaltet werden, erst der Neuzugang und nach etwa einer Stunde der andere eingesetzt werden.

Gut finde ich es auch, wenn man sich in dieser Phase der Zusammenführung so weit wie möglich zurückhält, den Vögeln die Chnánce gibt, sich miteinander zu beschäftigen statt mit uns Menschen, aber das ist bei zahmen Grauen, die sofort zu einem kommen, nicht immer leicht.

Wie erkennt man, ab wann man eingreifen muß?
Normaler Auseinandersetzungen zwischen Grauen laufen in etwa so ab, das sich einer dem anderen kletternd oder schreitend nähert nähert. Bereits am Gang kann man das Ausmaß seiner Aggression gegenüber den neuen Einschätzen:
geht er parallel zum Asrt ist er aggressiver als wenn er längs dazu geht.
Ebenfalls ein wichtiges Indiz ist, ob er stark aufgeplustert ist .-- bis hin zum extrem, der Federkugel. Dann ist er sehr aggressiv.
Ist er kaum oder garnbicht aufgeplustert, hält sich die Aggression in Grenzen.
Entweder fliegt dann der andere schon weg und der "Angreifer" ist zufrieden oder der "Angegriffene" bleibt sitzen. Dann kann es passieren, das einer der beiden zur Abwehr oder Beschwichtigung seine Kralle hebt. Meist kommt es dann zum Schnabelkontakt, die beiden füphren ein Schnabelgefecht aus, das je nach Individuum auch von lauteren Geschrei begleitet sein kann. Ergebnis ist meist, der Rückzug des "Verlierers".
Nun muß man sehen: gibt sich der Angreifer zufrieden? Alles kalr.
Oder setzt er zur Verfolgung an?
Auch dies wäre noch kein Grund zum Einschreiten Entweder wiederholt sich der Vorgang oder der "Angegriffene" zieht sich wieder zurück.
Läßt der "Angreifer" von seinen Verfolgungen nicht ab und treibt sie soweit, das der "Angegriffene" völlig erschöpft ist, auf dem Boden landet etc., dann wäre meiner Meinung der Zeitpunkt gekommen, an dem man die beiden trennen sollte, damit sich der Angegriffene erholen kann.

Wenn sich der Angegriffene aber nicht zurückzieht kann es in selten Fällen auch zu heftigeren Gefechten kommen, wobei der "Hahnenkampf" das extrem darstellt: dabei verkrallen sich beide Tiere ineinander oder der eine krallt sich am anderen fest und hackt auf ihn ein. Dies ist wirklich selten und da muß man die Tiere natürlich trennen, denn jetzt besteht wirkliches Verletzungsrisiko. Das kann unter Umständen selbst bei zahmen Tieren nicht so einfach sein, deshalb empfehle ich, ein Handtuch, Handschuhe und eine Blumenspritze bereitzuhalten, um für diesen seltenen Notfall bereit zu sein.

Dann gibt es noch die Fluattacken, bei denen ein Grauer versucht, den anderen aus der Luft anzugreifen: meist sind es Scheinattacken, die nur zum Ziel haben, den anderem vom Platz zu vertreiben, manchmal kann es auch zu Verfolgungen kommen, dann s.o.: halten die Verfolgungen so lange an, das ein Vogel beginntm, erscjöpft zu werden und völlig verängstigt zu sein, ist erstmal eine Trennung angesagt.

Übrigens sind die meisten Verletzungen bei Auseinandersetzungen zwischen den Vögeln keine unmittelbare Folge der Kämpfe, sondern meist ein Unfall, d.h. unter den beengten Bedingungen in menschlicher Obhut verfängt sich bspw. ein Vogel mit dem Flügel zwischen den Gitter oder in einer Gardine etc.

Ich kann aufgrund der Erfahrung mit meinen vier Grauen nur iimmer wieder wiederhoölen, das viele Auseinandersetzungen zwischen den Grauen für uns Menschen viel schlimmer aussehen als sie wirklich sind, das Graue bei solchen Auseinandersetzungen ein ritualisiertes Verhalten zeigen, durch das Verletzungen des Gegeners vermieden werden.
 
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