Verstossener Habicht

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eric

Guest
Kurz mal eine kleine Geschichte (soeben gut ausgegangen)

Am Samstag war ich mit meinem Habichtterzel draussen. Alles bestens doch zum Schluss will er mit einer Krähe in Deckung. Nur hinter dem Waldrand gehts 50m tief in eine kleine Schlucht.
Der Habicht stürzt also über die Kante hinweg und gleitet parallel zur Wand bis er mittendrin einen Platz zum Kröpfen findet.
Es beginnt zu regnen, es donnert.Wunderbar das auch noch.Ich finde ihn nicht im Abhang und es wird langsam dunkel. Einen Sender trägt er natürlich auch nicht , ist ja nur einen Kilometer von mir zuhause und wir waren schon sooft dort.
Er atzt sich also voll. Das heisst , am nächsten Tag wird er kaum lust haben sich anlocken zu lassen.

Trotzdem bei Tagesanbruch raus und mit Unterbrüchen den ganzen Tag im Regen gesucht. Kein Anzeichen des Vogels.
Nun gut, bei Regen und vollem Kropf wird er nicht weit fliegen.

Heute Mittag ( MIttag ist seine Zeit wenn er gefüttert wird) wieder los, so weit es geht den Abhang hinunter. An verschiedenen Stellen gehts nicht wegen Felsplatten. Nirgends vernünftige Uebersicht. Möglichst nah der Stelle wo er die Krähe gerupft hat, Federspiel hervorgekramt , einmal rufen , zweimal schwingen und schon hör ich seine Bellen und er sitzt wieder bei mir.

Mann , ich bin noch klitschnass vom Regen und vom Klettern aber das spielt alles keine Rolle mehr.
 
Diese Beschreibung der Landschaft ist für uns "Flachlandfalkner" fast unglaublich!
Was nen Abenteuer.......und ne Erleichterung, wenn derVogel wieder auf der Faust sitzt:prima:
Gut, daß es sich bei Habichten nicht um Vögel des hohen Fluges handelt, sie entfernen sich oft nicht allzuweit, grad wenn sie aufgeatzt sind.
Feier mal schön..........ich würd jetzt nen Sekt trinken!:bier:
 
[QUOTEich würd jetzt nen Sekt trinken][/QUOTE]

und ich einen heissen tee mit schuss :D :D :D
 
Oh das mit den Falken kenn ich auch.
Mein damaliger Sakret beim dritten Freiflug seines lebens : bei zu schönem Wetter, Wind und etwas hohem Gewicht auf und davon. Drei Tage später ein Anruf vom Wildkirchli 50 Km weit weg (einem Bergrestaurant das an eine Felswandgeklebt ist) Der Falke konnte ohne Problem aufgenommen werden und wartet. Also nichts wie los, hinfahren mit der letzten Seilbahn rauf, durch die Bärenhöhle hindurch, oben übernachten, Fotoshooting mit einem Haufen japanischer Touristen und dann wieder glücklich runter.
War der auf dem Foto links.
 
Hallo Eric

Na, ist ja zum Glück gut gegangen.
Ich hatte so ein "Felsenkunststück" mal mit einem Mönchsgeier. Da hat die Kraft, bzw. der Aufwind nicht mehr ganz so gereicht, wie er dachte und er ist auf dem Heimweg in einem fast senkrechten Kalkschiefersteilhang gelandet und hing dann da ziemlich ungünstig an einer Krüppelbuche.
Er konnte von da aus durch Bewaldung auch nicht gescheit wieder wegstarten und war noch nicht so lange im Flug, dass man ihn mit Ruhe hätte vielleicht erstmal dort lassen können.

Fazit: Es wurde eine höchst eklige 2 Helfer-Aktion mit Kletterseil und ständig wegbröckelndem Gestein. Mit dem Geier unterm Arm nach oben wieder zurück war am fiesesten, allerdings hat er sich zum Glück beachtlich ruhig dabei verhalten.....:D

Viele Grüße, Waschi
 
da hast ja nochmal glück gehabt, eric ;)
da sieht man wieder was einem alles passieren kann mit klettern usw 8o
huuuch
glg
 
Etwas vom betrüblichsten ist aber wenn einem von einem Jäger mitgeteilt wird , er habe vor ein paar Wochen auf einem Baum einen Falken mit Haube gesehen, der dort stundenlang sass. Er, der Jäger , sei dann später wieder weitergegangen. Er hat niemanden informiert!!!
Wann immer ihr einen Greif mit Bellen ( Glöckchen), Geschühriemen oder im Extremfall Haube draussen antrefft, leitet diese Meldung weiter!

Und falls ihr mal einen Greifvogel aufnehmen müsst, habt keine Angst vor dem Schnabel ( der kann zwar zwicken , ist aber halb so schlimm) achtet auf die Fänge! Wenns geht,am besten eine Decke oder Jacke über ihn legen und dann das ganze Packet aufheben.
 
Etwas vom betrüblichsten ist aber wenn einem von einem Jäger mitgeteilt wird , er habe vor ein paar Wochen auf einem Baum einen Falken mit Haube gesehen, der dort stundenlang sass. Er, der Jäger , sei dann später wieder weitergegangen. Er hat niemanden informiert!!!
.

Hallo

:nene:

Ich finde es eigentlich auch Ehrensache, dass so etwas in den falknerischen "Rundruf" geht, wenn es irgendwo gemeldet wird und der nächstgelegene Falkner versucht, zu helfen.

Ich hatte das hier mal mit einem Wanderfalken. Da rief mich ein befreundeter Bauer, der in solchen Sachen ziemlich entgegenkommend und auf Draht ist(und freilaufende Hühner hat), auf dem Handy an, dass er in der Dämmerung aus einem Baum eine Bell gehört habe und auch "einen Vogel" gesehen.
Blöderweise war ich grad so 500 km weit weg unterwegs.
Ich habe dann den restlichen Abend vertelefoniert und tatsächlich KEINEN!!! der ortsansässigen Falkner davon überzeugen können, dort SOFORT mal vorbeizufahren und wenigstens mal nachzuschauen, solang man noch was sieht.:nene:

Wenn sich keiner darum kümmert, nur weil es nicht der eigene Vogel ist, werden interessierte Bauern beim nächsten mal sich das Telefongeld auch eher sparen.:(

Es wär auch alles nicht nötig gewesen, wie sich dann rausstellte, aber das konnte keiner wissen, da ja noch nicht mal klar war, was es für ein Vogel ist und wie lange schon unterwegs.
Ich bin also irgendwann entnervt die ganze Strecke losgeheizt, irgendwann mitten in der Nacht mit geliehener Taubenschwinge und improvisiertem Federspiel dort auf Sichtweite beim Baum campiert und dann glücklicherweise im ersten Licht dem suchenden Besitzer begegnet, den ich auch noch flüchtig kannte.:D
Es war also ein funktionstüchtiger Sender drauf und der Vogel erst 24 std. unterwegs und wunderbar einzuholen. Riechen konnte man das leider vorher nicht.
So ist es wenigstens noch ein nettes übernächtigtes Morgentreffen geworden, zu dem die anderen Transusen nicht eingeladen waren.:D

Trotzdem hätte ich es wesentlich netter gefunden, wenn ich Jemanden in der Nähe gefunden hätte, der mal eben nachsehen kann.:~

Man wünscht sich doch mit dem eigenen Vogel auch schnelle Hilfe, wenn z.B. tatsächlich mal eine Batterie aufällt, etc. und allzu oft kommt sowas auch nicht quasi fast vor der Haustür vor. Da wär wirklich wünschenswert, es würde etwas besser klappen, egal, wem der Vogel gehört.

Naja, die Leute, mit denen ich näher zutun habe, fahren immer hin, wenn sowas ist.
Dann, umgekehrt, hat man es aber auch manchmal, dass der betreffende
Besitzer noch nicht mal auf die Idee kommt, hinterher mindestens einen Kaffee auszugeben, nachdem im z.B. ein Fremder mit viel Raffinesse seinen lang vermißten Volierenflüchtling wieder eingeholt hat. Auch nicht so wirklich fein.

Da wäre echt ein bißchen mehr weitgreifender Zusammenhalt, ungeachtet sonstiger Dinge, wünschenswert, finde ich.

Viele Grüße, Waschi
 
Hi zusammen,
kann ich mir nur zu gut vorstellen was Du durchgemacht hast Eric! Uns ist unser Wüstenbussard ende letzten Jahres für 11 Tage weg das war ganz schön Nerven aufreibend sag ich Euch!! Ist n Kollegen abgehauen der vergessen hatte schleuse zu schließen... Haben sie dann ca. 20 km vom Zuhause aus eingesammelt... Zum Glück hat sie wenigstens ihre Bellen umgehabt und die ganze Stadt hat geholfen, sonst wär dat nie was geworden ...:prima:
Lg Nicole
 
Klar , ist immer ein schlechtes Gefühl wenn einer mal weg ist. Mit der Zeit nimmt man es aber etwas gelassener. Bei meinem Falken weiss ich fast sicher, dass er innert ca 3 Tagen auf einem Balkon wieder auftaucht. Ist so seine Eigenart. Beim Habicht ists schwieriger. Hat mich echt erstaunt , dass er mit 740g sofort aufs Federspiel kam. Verstossen hat er sich mit 640g. War also bei der Rückkehr sehr satt.
 
Der saker von meinem Chef kommt auch recht gut wieder zurück, wenn der Wind sie schon mal mitnimmt... beim Bussard lags wohl eher am Gewicht abgehauen mit knapp 1090g zurückgekommen mit 1000g also hat sie nicht die ganze Zeit gefastet :zwinker:
 
Hallo eric!

Hat mich echt erstaunt , dass er mit 740g sofort aufs Federspiel kam. Verstossen hat er sich mit 640g. War also bei der Rückkehr sehr satt.

Warum wiegst du deine Greife vor und nach dem Fliegen? Hat das einen besonderen Grund?
Und machen das die anderen Falkner hier auch so?

VG,
Richard
 
Vor dem Fliegen zu wägen ist ja klar. Nachher hats mich einfach interessiert war er während der Zwei Tage gemacht hat. Hab dann auch das Gewölle untersucht. Er hat also auch am zweiten Tag noch von der Krähe gekröpft und ist dann satt aufs Federspiel gekommen.
Normal brauch ich ihn nach der Jagd nicht zu wiegen , weil ich weiss was er geatzt hat.
 
und ja, das sollten alle Falkner so machen, sonst weiß man nicht, wann die richtige Jagdkondition erreicht ist.
 
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