Vogelhaltung mal anders..

[Ilder]

Hallo!

überall in Deutschland, überall auf der Welt werden immer wieder verletzte und behinderte Tauben eingesammelt und gepflegt.

Die Menschen die sich um die (zu unrecht gehassten) Tauben (die nichts für ihr Dasein können und genauso Schmerz und Leid empfinden wie "Schmusetiere" oder wir) kümmern haben selbst oft keine Kapazität mehr die Tiere die dauerhaft gepflegt werden müssen zu behalten.

Hat jemand von Euch die Zeit, Geduld und den Platz gehandicapte Tauben zu halten?

Der Aufruf geht besonders an die, die im Garten noch Platz haben, noch nicht genug Vögel haben und gerne Vögel halten würden.

Statt sich "schöne", aussergewöhnliche Vögel anzuschaffen kann man auch "normale" Stadttauben halten, von denen gibt es genug die Hilfe benötigen und sie machen auch das Gleiche wie die Vögel vom Züchter oder aus der Zoohandlung. (Fressen, Baden, Fliegen, sich Putzen etc.)

Und: man hilft.

Trotzdem sollte die Entscheidung gut überlegt sein, da Tauben 25 Jahre alt werden können. Besonders behinderte Tiere brauchen oft mehr und besondere Pflege.

(ich schreibe absichtlich im ALLGEMEINEN VOGEL-Forum und nicht bei den Tauben, um auch die anzusprechen, die aus Prinzip (Vorurteilen?) nicht zu den Stadttauben gucken).

 

[Geierhirte]

(ich schreibe absichtlich im ALLGEMEINEN VOGEL-Forum und nicht bei den Tauben, um auch die anzusprechen, die aus Prinzip (Vorurteilen?) nicht zu den Stadttauben gucken).

Und ich schiebe es trotzdem zu den Stadttauben, weil es dort hingehört. Das Allgemeine Forum wird so übersichtlich wie möglich gehalten. Alles andere wandert in die Fachforen.
Sorry

Geierhirte

 

[Ilder]

mein Beitrag war nicht unübersichtlich.

ich finde es schade, genau dort wo Du ihn hinschiebst, erreicht er doch wieder nur die, die sich eh schon engagieren.

traurig.

 

[Stephanie]

Ich dachte "man" bemüht sich, die Taubenpopulution in den Städten durch Fütterverbot etc. zu REDUZIEREN.
Würde das Aufnehmen "bedürftiger" Tauben im Garten dem nicht entgegen wirken, sie würden sich dort vermehren und hinterher wieder in die Städte auswandern?

M. W. ist die Taubenpopultaiotn in vielen Städten ein echtes Problem das man versucht mit allen erlaubten Mitteln einzudämmem?

 

[klumpki]

wenn sie im Garten wohnen, dann bleiben sie dort im Schlag, und sie brüten auf Plastikeiern.

 

[Ilder]

Hallo Stephanie,

das ist leider die vorherrschende Meinung.

in den 70ger Jahren hat ein bestimmter Herr aus der Schweiz ganz üble Gerüchte über Tauben verbreitet um damit Geld zu verdienen.
Seine Falsch-Propaganda hält sich leider bis heute in den Köpfen der Leute.

Es gibt eine Lösung für das Problem, aus unerklärlichen Gründen sind viele Städte aber schwer zu überzeugen vom Konzept.

Sieh Dir mal den Film an:

http://tierrechte.de/p20003000x1012.html?PHPSESSID=fc6664beb31a178f5af31e8dceebdc63

und abgesehen davon: Die Tauben wegen denen ich hier poste sind sowieso in einer Voliere zu halten um zu überwachen dass sie sich nicht unkontrolliert vermehren. Kontrollierter Freiflug kann aber auch möglich sein.

es geht mir darum, dass alle Tiere gleich behandelt werden sollten, egal ob wir sie "süss" finden, sie essen wollen, oder sie eben "nur stadttauben" sind. den tieren ist unsere Meinung über sie nämlich egal. Es gibt ein Tierschutzgesetz, darunter "zählt" die Taube als wirbeltier genauso viel wie ein hund oder eine katze.

hier ist noch ein sehr schöner Text mit sehr schönen Bildern:

http://tierheim-hanau.de/tauben/betreuter Taubenschlag.html

auf der Seite findet man auch eine Erklärung dazu, warum ein Fütterungsverbot nichts bringt.

http://tierheim-hanau.de/tauben/fuetterungsverbot.htm

 

[OR-Michi]

wenn sie im Garten wohnen, dann bleiben sie dort im Schlag, und sie brüten auf Plastikeiern.

Hallo Monika
tierschutzgerechter wäre es..die Geschlechter dann getrennt zu halten..
Plastikeier sind auf Dauer nun wirklich nicht die Lösung!
Michael

 

[Ilder]

ich stimme Dir da eigentlich (eigentlich - da das auch nicht gerecht ist) zu, weil ich die Eierleg-Maschinen schon zuhause erleben durfte. aber wir Menschen haben sie so zurechtgezüchtet, jetzt müssen wir mit ihnen klar kommen. tierschutzgerechte lösung und so.. wie oben gepostet :-)

 

[Elgrin]

(...) tierschutzgerechter wäre es..die Geschlechter dann getrennt zu halten..

Haustauben sind keine Einzelgänger. Partnerschaft ist ihnen sehr wichtig, wird intensiv und zärtlich gelebt, und die Paare sind bleiben einander in der Regel ein Leben lang treu.
Die Geschlechter getrennt zu halten, wäre alles Andere als artgerecht.

 

[Ilder]

ja, Du hast auch recht, aber hast Du schon mal Stadttauben paarweise gehalten? das weibchen legt am laufenden Band Eier, die Du zwar tauschen kannst, aber dann brütet sie 250 tage im jahr auf kunsteiern. ist DAS dann artgerecht? man muss sie auch davor schützen.

der begriff artgerecht kann auf die vom menschen durch zucht veränderte stadttaube nicht so leicht angewendet werden. ihre "Art" ist unnatürlich. kein anderer "natürlicher" vogel brütet so oft.

 

[Elgrin]

Ich habe hier noch von keinem Stadttauben-Halter gelesen, dass er seine Tiere nach Geschlechtern getrennt hält, und auch von niemandem, dass seine Tiere krank seien, weil er es nicht tut.

Selbst habe ich nicht die Möglichkeit, Tauben zu halten, aber vielleicht kommen ja noch ein paar Erfahrungen von Stadttauben-Haltern?

Wie auch immer:

Dass Einzelhaltung bei den allermeisten Haustieren Tierquälerei ist, dafür stehen im Vogelforum genug Stimmen, und eine künstliche Trennung der Geschlechter ist nicht weit weg davon.
Die Ausprägung der Tauben zur Partnerschaft, die ich schon angesprochen habe ist bei den Tauben nun mal da; für sie ein wichtiger Bestandteil eines erfüllten Lebens, daran ändert auch das stattgefundene Verkorksen eines natürlichen Bruttriebs nichts.

Ich bleibe also bei meiner Meinung, dass erzwungene Partnerlosigkeit oder Trennung keine vertretbare Option ist.

 

[Ilder]

beides ist nicht gut. ein zwischending wäre besser. aber junge grossziehen lassen ist auch nicht sinnvoll für die jungtauben und für uns. eier aus denen nichts schlüpft, bringen den tauben auch nichts, ausser einige wochen gemeinsam.

lösung?

 

[Ilder]

in den betreuten schlägen der städte wird und kann nicht nach geschlecht getrennt werden. da sind die weibchen auch dem dauerbrut-stress ausgesetzt, wobei ihnen dort ja manchmal bruterfolge gegönnt werden müssen.

aber vielleicht haben sie dort auch mehr ablenkung als in "unserer" pflegehaltung

 

[klumpki]

im letzten Winter haben meine Stadttauben nicht gebrütet und sie hatten auch keine Nistzellen, erst ab Frühjahr habe ich welche angeboten.
So halte ich es auch dieses Jahr.

 

[Elgrin]

lösung?

Für mich erscheint Gelege-Austausch jedenfalls als die bessere Wahl, wenn es um die beiden genannten geht.

Wenn ich auch kein Halter bin, kenne ich doch einige Stadttauben-Paare aus Beobachtung, auch über Jahre hinweg, und würde ihnen ihr Leben mit Partner niemals absprechen wollen.

Ich sehe auch nicht ein, warum bei einer Haustaube in punkto Lebensqualität andere Maßstäbe angesetzt werden sollten, als bei einem Wellensittich oder einem Papagei: Alle sind Haustiere, und ihnen steht grundsätzlich ein erfülltes Leben zu - auch ein erfülltes Partnerschafts- und Liebesleben; aber ich denke, mit diesem Grundsatz sind wir ohnehin auf einer Linie

Wie gesagt: Ein paar zusätzliche Erfahrungs-Schilderungen von Stadttauben-Haltern könnten sicher hilfreich sein.

 

[Elgrin]

im letzten Winter haben meine Stadttauben nicht gebrütet und sie hatten auch keine Nistzellen, erst ab Frühjahr habe ich welche angeboten.
So halte ich es auch dieses Jahr.

Aber getrennt hast du die Paare auch im Winter nicht?

 

[klumpki]

nein, natürlich nicht getrennt, nur keine Nistgelegenheiten geboten. Die Winter in der Rhön sind hart und kalt, da haben die besseres im´Sinn als zu brüten auf kaltem Stein.

Bei meinen Kanrien mache ich es genauso. Nur dass ich meiner Jolina nur zwei Plaste-Bruten erlaubt habe dieses Jahr, einmal mit fünf und einmal mit vier Eiern. Das reicht für einen ca. 15 g Vogel (Raza Espanola=kleinste Kanarienrasse)

 

[Elgrin]

nein, natürlich nicht getrennt, nur keine Nistgelegenheiten geboten. Die Winter in der Rhön sind hart und kalt, da haben die besseres im´Sinn als zu brüten auf kaltem Stein.

Bei meinen Kanrien mache ich es genauso. Nur dass ich meiner Jolina nur zwei Plaste-Bruten erlaubt habe dieses Jahr, einmal mit fünf und einmal mit vier Eiern. Das reicht für einen ca. 15 g Vogel (Raza Espanola=kleinste Kanarienrasse)

Okay, danke - auch für den kleinen Einblick ins Kanarien-Leben

 

[Mausispatz]

Schade :-( Bevor ich gelesen habe, was bereits geschrieben wurde und nur das Thema las, dachte ich:"Was macht das hier im Stadttaubenforum? Das sollte besser ins Allgemeine."
Wie Ilder schon schrieb, soll doch mit diesem Thema Menschen erreicht werden, die normalerweise NICHT ins Stadttaubenforum schauen.

 

[Ilder]

Danke Mausispatz, so ist es.

wenigstens eine Userin konnte sich noch vor dem Verschieben dafür interessieren.
(auch wenn wir nun abgedriftet sind und über die Paarhaltung von StaTauben reden)