Vogeljagd auf Messe "Jagd und Hund" 2020 beworben

Diskutiere Vogeljagd auf Messe "Jagd und Hund" 2020 beworben im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Schaut Euch das mal an, ich wusste nicht, dass es so etwas ganz öffentlich in Deutschland gibt: Jagd & Hund 2020 in Dortmund, Jagdreisen für den...
Naja... Warum in Deutschland in manchen Bundesländern noch Rebhühner geschossen werden dürfen, ist mir mehr als schleierhaft.
Mir nicht: Nur wenn ich auch was von meinen Anstrengungen habe, mache ich sie. Oder anders: So lange die betroffenen Jäger noch das eine oder andere Hühnchen erbeuten dürfen, sind sie auch bereit, entsprechende Hegemaßnahmen durchzuführen. Und eins ist auch klar: Dort, wo das Rebhuhn vorkommt, wird es nur sehr extensiv bejagt und peinlich genau darauf geachtet, dass dieser kleine Bestand nicht reduziert wird. Nicht jedes erlegte Hühnchen ist ein Verlust für die Population! Damit heiße ich weder "Hege" noch Bejagung gut, aber ich kann es nachvollziehen und halte es für logisch.

VG
Pere ;)
 
Leider ist es in der heutigen Zeit nicht ohne solche Aufmachungen möglich die Gesellschaft zu erreichen. Es muss nur grausam, brutal und schockierend sein. Nicht umsonst werden Videos von Gaffern und mordenden Lebewesen mit dem like Button quittiert.

Naja, es ist nur so, dass sich solche Beiträge nur diejenigen anschauen, die das auch gut finden. Die Leute, welche das Komitee gerne erreichen möchte, kann es durch sein Vokabular nicht ändern. Gerade in sozialen Medien kunktioniert es doch durch Bestätigung anhand von Klicks, die sich dann verstärkt. Bin ich an solchen Jagdreisen interessiert, bekomme ich eben vom Komitee (zumindest von der Arbeit in den sozialen Medien) nichts mit. Sie erreichen also gerade die Leute, die sowieso schon am Vogelschutz interessiert sind. Die Absicht hinter diesen Aussagen kann also nur die Rekrutierung einer größeren Zustimmerschaft für die Interessen des Komitees sein.

Das finde ich zwar gut, aber es ist eben wichtig, dass das Komitee gleichzeitig auch politisch aktiv wird. Ich kenne die Aktionen in Italien, Frankreich und Malta vom Komitee, da stehe ich auch wirklich dahinter. Inwiefern die politisch arbeiten, weiß ich nicht.

So lange sich mit der Jagd auf Turteltauben mehr Geld verdienen lässt als mit ihrem Schutz, so lange wird das weiter gehen. Aber auf ein Jagdverbot in den betroffenen Ländern und ggf. einen Schadensausgleich für die dortigen Bauern hinzuwirken - das Problem also an der Wurzel zu packen - das kann das Komitee offensichtlich nicht.

Ich denke zwar, dass du mit deinem ersten Satz recht hast, finde aber, dass das eine entsätzliche Tatsache ist. Es kann doch nicht sein, dass ausschließliche wirtschaftliche Argumente eine Änderung herbeizuführen im Stande sind. Darüber sollte doch ein ethisches Gesetz stehen. Vorschläge wie z.B. einen Schadensausgleich für die Bauern sind solche politischen Ansätze, die ich weiter oben meinte. Aber ganz unabhängig davon darf man doch in jedem Fall auch Stellung gegen die Jagdsituation beziehen. Nicht alles, was rechtlich in Ordnung ist, ist auch moralisch in Ordnung. Das legitimiert in meinen Augen einige Beiträge hier, die mit dem Argument der Rechtssicherheit abgetan wurden.

Nun ist Moral allerdings eine zutiefst subjektive und individuelle Angelegenheit. Wir brauchen einen Ansatz für eine Leitmoral der globalen Gesamtgesellschaft, zumindest wenn es um Tier-, Natur- und Klimaschutz geht, da dies globale Themen sind. Da darf natürlich wirtschaftlich keiner der Doofe sein, und da beißt sich die Katze in den Schwanz.

Ohne einen solches Motiv, das auch von der überwältigenden Mehrheit akzeptiert wird, trauern die einen den toten Zugvögeln nach, während das der Jägerschaft völlig egal ist. "Ist doch alles rechtens und macht Spaß." Echt widerlich!
 
Ich denke zwar, dass du mit deinem ersten Satz recht hast, finde aber, dass das eine entsätzliche Tatsache ist. Es kann doch nicht sein, dass ausschließliche wirtschaftliche Argumente eine Änderung herbeizuführen im Stande sind. Darüber sollte doch ein ethisches Gesetz stehen.
Aber wieso denn, dass ist doch bei uns nicht anders! "Windkraft finde ich ganz toll, aber bitte nicht in meinem Sichtbereich." "Und diese Palmölplantagen - furchtbar! Aber auf mein Frühstücks-Nutella verzichte ich nicht!"

Die Ethik hört da auf, wo man selbst Einschnitte hinnehmen müsste. Ob finanzieller oder sonstiger Art ist dabei sekundär. Das ist menschlich, also sollte man sich nicht drüber aufregen, sondern diese Tatsache einfach hinnehmen und entsprechend handeln. Ich möchte wettern, bei Dir ist das nicht anders. Nur ist es bei Dir vielleicht nicht das Geld, sondern ein anderer Faktor. Wir sind alle keine Heiligen! :zwinker:

VG
Pere ;)
 
Aber es gibt immer mehr Menschen, die hinter dem stehen, was sie sagen, die etwas tun, wofür sie einstehen und die auch für ihre Wertvorstellungen verzichten.
Sicher ist es die große Masse, wo es schiefläuft - aber es werden immer mehr, die eben nicht nur beispielsweise Windkraft toll finden, solange es nicht in ihrer Nähe steht,
sondern die dagegen angehen, weil es Vögel und Fledermäuse killt und sich damit weder beliebt machen, noch sonstwie profitieren. Es gibt Leute, die tragen für sich die Konsequenzen, wenn sie etwas ablehnen. Auf solche Leute müssen wir bauen, auch wenn dabei Organisationen sind, deren Wortwahl uns nicht gefällt - denn ohne sie wäre in der Welt schon viel mehr vernichtet. Ich nehme keine Tatsachen hin, die nicht okay sind, wenn ich vielleicht etwas durch Aktionen erreiche. Und mit mir viele andere.
 
Heiliger Sankt Florian, verschon' mein Haus, zünd‘ andre an
Sankt-Florian-Prinzip > St. Florian > Floriansprinzip

Nach diesem Motto handeln heute mehr Menschen als denn je und nur so funktioniert unsere Wirtschaft und Politik.

Rückgrat leistet sich kaum einer und schon gar nicht Politiker und Manager. Mit Rückgrat würde unsere Wirtschaft, so wie sie aufgebaut ist, nicht funktionieren.

Hierzu würde es einen 180° Schenk bedeuten und dazu ist kaum jemand bereit und das fängt schon
Und diese Palmölplantagen - furchtbar! Aber auf mein Frühstücks-Nutella verzichte ich nicht!"
hiermit an.Dabei wäre es einfach auf Marmelade umzusteigen.

Ich habe Händler wie Aldi, Lidl und Co aus meiner Einkaufsliste gestrichen, genau wie Versandunternehmen wie Amazon . aber ich muss gestehen es ist mittlerweile ein schwieriges Unterfangen, lokal einzukaufen oder wenn das schon nicht geht (zB mit Vogelbedarf gibt es kein vernünftiges Geschäft in ganz Wuppertal) dann wenigstens bei Versandunternehmen die sich ökologischen Regeln verschrieben haben und das gilt insbesondere auch für Fleischprodukte, wenn ich denn überhaupt welche kaufe.
 
Aber es gibt immer mehr Menschen, die hinter dem stehen, was sie sagen, die etwas tun, wofür sie einstehen und die auch für ihre Wertvorstellungen verzichten.
Das ist richtig und falsch zugleich! Der Verzicht auf Materielles bedeutet nicht gleichzeitig Verzicht in absoluter Form. Der Mensch handelt immer und überall ausschließlich aus Eigennutz. Denn auch immaterieller Nutzen ist ein Nutzen. Der eine fühlt sich reich, wenn er Materielles hat, der andere empfindet es als größten Reichtum, wenn er anderen dienen kann. Letztlich ist das Ziel unseres Wirkens immer die Selbstzufriedenheit, die selbstverständlich auch durch Verzicht auf Materielles erreicht werden kann.

Kritisch wird es dann, wenn der Verfechter des immateriellen Wertes sich moralisch über den Material-Liebhaber stellt und umgekehrt.

VG
Pere ;)
 
@Pere:
Wobei im verlinkten Artikel eher die gegenteilige Position vertreten wird.
Diese gegenteilige Position ist die Quintessenz des Artikels. Man könnte daraus aber genauso gut das genaue Gegenteil schlussfolgern. :zwinker:

Für mich bleibt im Ergebnis: "... tritt in Wirklichkeit überhaupt nie auf".

VG
Pere ;)
 
Thema: Vogeljagd auf Messe "Jagd und Hund" 2020 beworben

Ähnliche Themen

esth3009
Antworten
20
Aufrufe
5.938
Holger Günther
H
südwind
Antworten
26
Aufrufe
6.322
Peregrinus
Peregrinus
R
Antworten
6
Aufrufe
1.018
andreadc
andreadc
G
Antworten
1
Aufrufe
920
Hexe Elstereule
Hexe Elstereule
Zurück
Oben