Vogelkinder in Not?

Diskutiere Vogelkinder in Not? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich habe eine wichtige Frage. Seit Tagen beobachte ich ein Hausrotschwänzchen beim Füttern der Jungen. Heute lag das Weibchen tot vor dem...
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dirk1984

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Hallo, ich habe eine wichtige Frage. Seit Tagen beobachte ich ein Hausrotschwänzchen beim Füttern der Jungen. Heute lag das Weibchen tot vor dem Nest, die Jungen zusammengekauert im hinteren Teil des Nestes. Da ich nur das Weibchen bei der Fütterung beobachtet habe, habe ich 2 Fragen:

1. Füttert das Männchen in der Regel auch??

2. Falls kein Elternteil mehr Futter besorgen könnte, hätte ich die Möglichkeit, etwas für die Kleinen zu tun?

Danke für die Antworten

Dirk
 
Hallo Dirk
Nur das Weibchen verfüttert anfangs das vom Männchen beschaffte Futter. Wenn das Weibchen tot ist, sind die Kleinen in Not, fall Du nicht beobachtet hast, dass das Männchen die Fütterung übernommen hat.

Fragen an Dich:

Wie lange sind die Küken nach Deiner Beobachtung unversorgt?

Wie alt sind die Küken ca., weißt Du das Schlupfdatum? Sind sie noch Nackedeis oder teilweise oder ganz befiedert?

Hast Du Zeit, in der kommenden Stunde das Nest permanent zu beobachten um zu kontrollieren, ob die Küken vom Männchen versorgt werden?

LG astrid
 
Hallo Dirk,
aus dem Bauchgefühl würde ich es so machen. Sammel ein Paar Fliegen (frischtod) oder andere Insekten, stopfe damit die Schnäbel der Jungen, falls sie sperren und belasse alles so wie es ist. Beeile Dich, ich denke der Vater füttert die Kinder weiterhin und sollte nicht gestört werden. Danach verstecke Dich und beobachte.

Falls er aus was für Gründen nicht mehr kommen sollte, dann hast Du wenigstens die Kücken nicht zu lange unversorgt gelassen und weitere Schritte können unternommen werden.
Alles was Du allerdings tust, ist ein Eingriff in natürliche Vorgänge, das sollte Dir bewusst sein.
 
Hallo, erstmal danke für die schnellen Antworten. Das Nest ist bei meiner Arbeitsstelle, daher habe ich erst heute um 15:00 bemerkt, dass die Mutter tot ist. Das Männchen habe ich noch nicht gesehen.
Mir ist voll bewusst, dass Hilfe ein Eingriff in die Natur wäre (Stichwort natürliche Geburtenkontrolle usw.)
Das mit den Fliegen versuche ich, aber was wären denn dann die weiteren Schritte? Könnte ich das Nest auch mit nach Hause nehmen? Weil hier könnte ich mich ja nicht rund um die Uhr kümmern und muss ja zwischendurch auch noch arbeiten. Das wäre dann natürlich schon ein krasser Eingriff...

Danke + Grüße Dirk
 
achso die kleinen haben schon flaum, sind ca. 8 Tage alt, nach meiner Beobachtung
 
Sollten die Rotschwänzchen nicht vom Männchen gefüttert werden, kannst Du die Kleinen mit heimnehmen und sie selber aufziehen oder für sie eine Pflegestelle suchen, wobei wir versuchen würden Dir zu helfen. Dazu bräuchten wir Deine PLZ.

Je nach Alter der Vögel bräuchten sie zwischen 6 und 21 Uhr halb- bis zweistündlich eine Vielfalt an Insekten: Fliegen, Spinnen, Falter, Eintagsfliegen, kleine Raupen, Blattläuse, Grashüpfer -all diese kannst Du selber suchen und weiteres auf einer Wiese keschern. Rufe Imker an und versuche Drohenbrut zu erhalten (was Du dann damit machst und wie Du sie verarbeitest, schreiben wir Dir, wenn Du welche hast).

Beim Selbersammeln achte bitte darauf, keine Insekten mit Warnfarben zu verfüttern, die können unverdaulich bis giftig sein für Deinen Pflegling.

Online kannst Du hochwertige Futterinsekten kaufen, z. B. HIER Heimchen, Pinkies, Buffalows, Ameiseneier, Wachmottenlarven (falls Du keine Drohnen) bekommst.

Nach jeder Mahlzeit streichst Du einige Tropfen Wasser an den Schnabelrand des Vögelchens, es saugt das Wasser dann ein. Du benötigst für die Vögelchen Korvimin ZVT, Vit-B und Heilerde.

Auf diese Weise könntest Du die Rotschwänzchen selber aufziehen und in ca. 20-25 Tagen auswildern. Die Frage ist, ob Du sie immer zur Arbeit mitnehmen und auch im Büro versorgen kannst oder während Deiner Arbeitszeit jemand die Vögelchen adäquat betreuen kann.

LG astrid
 
Ja, das mit dem ständigen Betreuen ist wirklich die Frage, obwohl ich das sehr gerne machen würde. Ich wohne in Sölden bei Freiburg im Breisgau (PLZ 79294).
Meinst du, die Vögel halten ggf. bis heute abend um 20:00 ohne Futter aus?, hab nämlich grade jetzt keine Möglichkeit auf Insektenjagd zu gehen. Alles weitere ließe sich wahrscheinlich organisieren. Vielen Dank für die Informationen!

Viele Grüße

Dirk
 
Nein, wenn sie erst 8 Tage alt sind und schon länger ungefüttert, dann halten sie es bis 20 Uhr nicht aus unversorgt.

Ich weiß nicht, wie weit das von Dir entfernt ist, auf die schnelle finde ich nur diese Anlaufstellen für Dich von der Seite der Wildvogelhilfe:

Tierschutzverein Oberkirch u. Renchtal e.V. - Vogelstation
Eheleute Thorn
Adolf Kolping Str. 18
77704 Oberkirch
Tel: 07802/982716

Bio-Top e.V., Schutz- und Arbeitsgemeinschaft für wildlebende Tiere u. deren Lebensraum
Yvonne Bütehorn von Eschstruth
Döbelestr. 23
78462 Konstanz
Tel: 07531/455829
Fax: 07531/455832


Wildtierpflegestation Karlsruhe - Carsten Weber
Birkenhof
Im Jagdgrund 21-23
76189 Karlsruhe - Daxlanden
Mobil: 0177/6026559

Die Vogelpäppler und Stationen sind aber gut vernetzt, vielleicht kann man Dir bei einer der Adressen, fall sie zu weit entfernt sind, von Dir, eine Adresse in Deiner Nähe nennen.

Ich muss jetzt weg Dirk. Ich hoffe, Du kannst die Kleinen stabilisieren, notfalls mit Traubenzuckerwasser, jedem Vögelchen 2 Tröpfchen an den Schnabelrand gestrichen, NICHT direkt in den Schnabel geben. Bitte melde Dich und berichte, was sich ergeben hat. Vielleicht füttert ja doch der Rotschwanzmann, das wäre ein großes Glück!!

LG astrid
 
Hallo Astrid,

das Problem ist gelöst, hab grade das Männchen mit Futter am Nest gesehen, die Kleinen waren auch recht aktiv. Bin richtig erleichtert:-)
Trotzdem tausend Dank für die schnelle Hilfe.

Grüße Dirk
 
Klasse, so ist es am Besten:zustimm:

Aber schön, dass Du aufmerksam warst und zur Not geholfen hättest.
 
Oh, das war jetzt wirklich aufregend, aber gut ist wenn das Männchen die kleinen weiter versorgen kann, schafft das eigendlich der Rotschwänzchen -Mann alleine?
 
Ja, das schafft er. Er ist anfänglich sowieso alleine für die Nahrungsbeschaffung zuständig, er bringt der brütenden Dame Futter und später übergibt er Futter für die Kleinen an sie. Wenn die Kleinen nicht mehr ständig gehudert werden müssen, beteiligt sie sich am Insektenfang, das muss er nun alleine schaffen.

LG astrid
 
Thema: Vogelkinder in Not?
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