Gimpelzucht
Hallo EOS,
am besten beginnst Du das Paar ab jetzt mit der Gewöhnung an ein Aufzuchtsfutter.
Dies kannst Du leicht wie folgt herstellen. Du nimmst ein frisches Hühnerei, quirlst, gibst etwas Honig, bei einem Ei reichen einige Tropfen davon, mit bei und gibst das Ganze in eine kleine teflonbeschichtete Pfanne. Durch ständiges Rühren wird die Masse nun auf kleiner „Flamme“ so lange bebacken, bis das Ei fest – aber nicht ausgetrocknet ist. Zur Gewöhnung
an dieses Futter kannst Du anfangs etwas Mohn und / oder Nachtkerzensamen in das fertige Eifutter einstreuen. Meine Gimpel nehmen dieses selbst hergestellte Eifutter sehr gerne auf.
Jetzt im Winter gebe ich es 2 x die Woche als Konditionsfutter. Während der Jungenaufzucht gebe ich in das Eifutter immer etwas Pro-Pek von Hungenberg (Darmstabilisator) dann bekommen die Gimpel täglich 2 x dieses Eifutter sowie
Keimfutter für Gimpel von Blattner. Das
Keimfutter präpariere ich mit Defender-S von Hungenberg – es verhindert das schnelle schimmeln und fördert
die Enzymbildung im Darm der Jungvögel. Ps: anstatt der Honigbeigabe im Eifutter kann auch ein Teelöffel Zuchtgold unter das Ei gegeben werden. Zuchtgold ist bei M.Blattner erhältlich.
Viele Gimpelzüchter trennen ihre Paare im Herbst und setzten Hähne und Hennen getrennt.
Dies hat angeblich den Vorteil das sich die Paare im Frühjahr leichter Zwangsverpaaren lassen.
Ich selbst versuche mehrer Blutsfremdepaare, die ich mit Farbringen markiert habe, ihre Partner selbst finden zu lassen. Dies gelingt allerdings auch nicht immer, bzw. kann zur Brutzeit hin zu heftigen Streitereien unter den Paaren und den noch nicht verlobten Gimpel führen.
Ein Züchterkollege macht folgendes. Er setzt die Weibchen in die
Volierenabteile und bringt jeweils an das Gitter der Abteile eine Sitzstange an, wo sich Hahn und Henne hinsetzen können und durch das Gitter kennen lernen und füttern können, die Hähne lässt er in die Schleuse fliegen. Ein paar Tage und die Paare die sich gefunden haben turteln an der Sitzstange durch das Gitter. Auch eine gute Idee, für die allerdings dementsprechend Platz vorhanden sein muss.
Bei Innenraum Haltung solltest Du über eine Dimmeranlage die Lichtverhältnisse Weitgehens denen in der Natur anpassen. Mir persönlich bringt es nichts, wenn ich schon im Feb. Jungvögel habe weil ich das künstlich herbeigeführt habe, aber in der Natur noch kein Futter vorhanden ist. Dieser Aspekt fällt natürlich nur dann stark ins Gewicht, wenn man seine Pfleglinge naturgemäß füttern und aufziehen möchte. Aber schon manch schlecht fütterndes Weibchen, versorgt ihre Jungen plötzlich vorbildlich wenn man sie mit frischer
Vogelmiere und anderen halbreifen Sämereien versorgt! Ein Guter Termin um die Paare einzusetzen scheint mir
Mitte April – damit habe ich bislang gute Erfahrungen gemacht.
Gutes Nistmaterial ist das A und O für ein ordentliches Gimpelnest.
Gimpel bauen ihn Nest aus zwei Lagen. Die erste besteht aus gröberen Reisern. Ich gebe kurze Stückchen vom Heiderkrautstengelchen, Fichten - und Birkenzweige. Das Nest wird dann anschliessend mit Kokosfasern ausgepolstert und manchmal benutzt sie auch Tierhaare dazu.
Einen Zuchtbericht über den Gimpel findet man übrigens auf meiner
Homepage.
