Vorstellung mit ein paar Fragen =)

Diskutiere Vorstellung mit ein paar Fragen =) im Forum Amazonen im Bereich Papageien - Hallo ihr Amazonenliebhaber! Meine Name ist Eva, ich bin 28 und wohne mit meinem Mann in Halle an der Saale. Wir sind Tierliebhaber auf vielen...
V

Virida

Neuling
Beiträge
14
Hallo ihr Amazonenliebhaber!

Meine Name ist Eva, ich bin 28 und wohne mit meinem Mann in Halle an der Saale. Wir sind Tierliebhaber auf vielen Ebenen (Hund, Katze, Reptil, sowie eine Waalpatenschaft) und sind nun auf Rosalie gestoßen.

Rosalie ist eine 24-jährige Blaustirnamazonendamen, die von ihrern Haltern auf Grund von eigenem Alter abgegeben werden muss. Sie fiel uns in der Zoohandlung meines Vertrauens auf, wo sie momentan rumsteht und wohl auf besseres Wetter und einen neuen Halter wartet. Grundsätzlich wäre ich ja an dem kleinen Käfig einfach vorbeigegangen, wenn Rosalie nicht sofort auf sie aufmerksam gemacht hätte. Keine Ahnung, ob Menschen sich soetwas nur einbilden, aber ich hatte sofort einen Draht zu ihr und sie zu mir. Das war so auffällig, dass das sogar der Zoohändler bemerkte und erstaunt war. Vor mir zeigte sie kaum Scheue und suchte regelrecht Kontakt.
Als ich mit meinem Mann den Laden verließ, war mein Herz (wie im Übrigen auch das meines Mannes) tonnenschwer. Die Amazone tat (und tut sie immer noch) uns leid und da der persönlich Bezug so schnell hergestellt war, hatte man fast das Gefühl seinen eigenen Vogel da stehengelassen zu haben.

Na gut, ich habe mich also eingelesen. Jetzt schon seit 1 1/2 Monaten und während ich anfänglich hoffte, dass ich ein Hirngespinst im Kopf habe, bekomme ich den Vogel nun gar nicht mehr aus dem Kopf. Ja, ich habe mich sogar schon über eine Anpaarung im Vogelpark in Bochum informiert um Rosalie endlich aus ihrer Einsamkeit herauszuholen.

Aber ehrlicherweise bin ich einfach völlig verunsichert, ob ich dem Vogel gerecht werden kann. Je mehr ich darüber lese, desto nachdenklicher werde ich. Ja tatsächlich sind die meisten Berichte, die ich lese mehr von dem Leid geplagt die Anforderungen der Tiere nicht erfüllen zu können. Am meisten beunruhigt mich die Sensibiltät der Tiere. Was ist wenn ich an einem Tag mal wirklich keine Zeit für Rosalie habe? Ist dann das gesamte Verhältnis zerstört? Wie nachtragend sind denn die Vögel?
Mein Hund ist mir nicht böse, wenn ich mal aus Krankheit zum Beispiel nicht mit ihm rausgehe und so nur eine kleine Runde dreh, anstatt die sonst üblichen 1 1/2 Stunde. In den Büchern über Papageien wird allerdings viel von der Vertrauensbasis erzählt, die sich so schnell in Luft auflöst.

Na ja, ich habe wohl all die Unsicherheit, die Anfänger in Bezug auf eine mögliche, lange Anschaffung haben kann. Immerhin wäre sie kaum alleine, denn mein Mann und ich arbeiten zu unterschiedlichen Zeiten. Sie hätte in eigenes Zimmer, obwohl sie gerne auch mal in der Voliere im Wohnzimmer sehen würde, wenn das nicht zu viel Stress für sie wäre.
Ah ja und ausserdem habe ich natürlich Angst vor meinen Nachbarn. Amazonen sind ja laut und leider kein schützenswerter Lärm, wie der von Nachbarskindern....

Ich weiß, mein Beitrag hat nun kaum explizite Fragen gestellt, aber vielleicht kennt jemand dieses Gefühl der Verunsicherung und kann mir einen guten Ratschlag geben? Schön wäre zum Beispiel auch mal zu lesen, warum Amazonen halten schön ist und nicht nur warum es teuer, dreckig und anstrengend ist.

Ich bin über jede Antwort dankbar!

Liebe Grüße aus Halle
Eva
 
Hallo Eva,

herzlich Willkommen in den Vogelforen.

Ich finde es ganz toll, dass Du Dir so Gedanken machst. Als erstes und grundlegendes muß ich Dir sagen, dass man Papageien, egal welche, nicht allein halten sollte. Papageien sind Schwarmtiere und sollten zumindst einen gegengeschlechtlichen, im Alter passenden, Partner haben. Damit würde auch aus den Überlegungen herausfallen, was ist, wenn Du mal nicht die Zeit hast. Ein Mensch kann dem Vogel einfach nicht den Partner ersetzen. Ich vermute bei Rosalie mal, dass sie ein sogenannter Frauenvogel ist, sie wurde wahrscheinlich die meiste Zeit ihres Lebens allein gehalten und war sicherlich der Vorbesitzerin sehr verbunden. D.h. sie sah in ihr den Partner. Wie verhielt sich Rosalie Deinem Mann gegenüber, war sie da auch so aufgeschlossen? Und wenn es tatsächlich so war wie ich vermute, macht es die Sache für Euch nicht einfacher. Aber wenn Ihr Euch für Rosalie entscheidet, bin ich gerne bereit Euch mit Rat und Tat zu unterstützen, z.B. bei einer Partnersuche. Und ich bin sicher, dass es noch mehr Amazonenerfahrene hier gibt, die ebenfalls als Ansprechpartner für Euch da sein werden.

Und wegend des "Papageienlärms" - wohnt Ihr in einem Mietshaus mit mehreren Parteien oder habt Ihr Eigentum oder ein Haus gemietet?

Und natürlich ist es schön Amazonen oder überhaupt Papageien zu halten, aber es ist eben auch wichtig solche Punkte wie Lärm, Kosten und Dreck anzusprechen. Ganz einfach, weil sich viele Menschen keine Gedanken darüber machen und dann erstaunt sind, was für Futterverschwender Papageien sind oder wie teuer ein Tierarztbesuch werden kann. Und dann muß der Vogel wieder weg und wird ein Wanderpokal. Und keiner macht sich Gedanken darüber wie leidensfähig diese Tiere durch ihre Intelligenz sind. Und deswegen ist es besser im Vorfeld alles anzusprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlich Willkommen, es ist wirklich sehr schön das du dir vorher Gedanken machst. Wenn ihr euch für Rosalie entscheidet, dann werdet ihr um einen Partner nicht herum kommen. Aber du schriebst ja bereits, dass ihr euch wegen diesem schon erkundigt habt. Wie Charly18blue schon schrieb, kann man hier von einem Einzelvogel ausgehen, der die meiste Zeit seines Lebens mit Frauen verbracht hat, oder sich diesen zumindest näher fühlt. Das ist nicht weiter problematisch, nur solltest du wissen, dass Amazonen ihrer Partner vor Artgenossen beschützen und das ist besonders extrem in der Balz/Brutzeit (ca.3 Monate im Jahr ;))Dann könnte es schwierig für deinen Mann werden. Aber das Problem sollte sich lösen,wenn die kleine einen Partner bekommt, der ihr zusagt.
Ansonsten finde ich es total wichtig, dass die Vögel ein eigenes Zimmer haben. Meine beiden haben das auch und ich hab nur gute Erfahrungen damit. Was den Lärm angeht, der kann schon enorm sein. Natürlich schreien die meisten nicht den ganzen Tag, aber wenn sies tun ist das sehr laut und durchaus deckendurchdringend. Gerade wenn die Bausubstanz nicht die Beste ist, finden das die meisten Nachbarn eher störend :D. Wohnt ihr in einer Wohnung oder Haus?

Das Leben mit Papageien ist schon sehr schön und wir haben viel Spaß mit unseren. Die sind auch nicht direkt zutiefst beleidigt, wenn sie mal nen Tag nicht rauskönnen. Meine haben eine Voliere(2x1x2;LxTxH) im Zimmer und damit kommen beide auch gut zurecht. DSC_0230.jpg
 
Hallo!

Vielen Dank für eure Antworten! Mir hilft das sehr, einfach mal ein paar Kommentare von Kennern zu lesen und mir dazu Gedanken zu machen. Einen Partner würde es für sie auf jeden Fall geben, auch wenn ich ihr und uns damit ein wenig Zeit lassen wollte, weil sie mein erster Papagei wäre (die Wellis aus meinen Teenietagen rechne ich mal nicht) und ich sie und mich und mein dadurch gestaltetes Umfeld erstmal kennenlernen wollen würde. Natürlich nur wenn ihr denkt das ist ok.... falls man sie direkt mit einem neuen Partner in ein neues Umfeld stecken sollte, wäre ich dafür auch bereit. Ich weiß ja nicht recht was besser ist, entweder die ganze Ladung Neues, oder lieber langsam einarbeiten. Aber darüber werde ich euch noch weiter befragen, wenn wir uns entschieden haben.

Rosalie ist in einem Haushalt ohne Kinder aufgewachsen. Mann und Frau haben sich gleichermaßen gekümmert, wenngleich die Frau wohl wirklich etwas intensiver. Der Vogel selbst war aber zu meinem Mann sehr .... höflich? Kann man das über einen Vogel sagen? Sie hat ihn behutsam angeknabbert, als er meinte seine Finger zwischen die Stangen zu stecken, aber das war kein festes Beißen. Auch ist sie nicht in Drohgebährden oder ähnliches verfallen, aber sie schien mich irgendwie mehr zu mögen.
Gesundheitlich ist sie fit, wenngleich sie deutlich zu dick ist. Mit dem Fliegen tut sie sich schwer, was ich vielleicht sogar darauf schieben würde. Habe mich allerdings schon etwas eingelesen zum Thema schwergewichtiger Amazonen. Hilfe finde ich ja dann ganz bestimmt hier :)

Tja und dann das Thema Krach: Also wir wohnen in einem Miethaus mit mehreren Wohnparteien, leider über uns, denn wir sind im Hochparterre angesiedelt. Die Wohnung ist ein 100 Jahre altes denkmalgeschütztes Gebäude, dass sich leider auch auf ähnlich hohem technischen Stand befindet. Ja, die Wände sind nicht sooo isolierend. Vom Vermieter her würde das keine Probleme geben, denn der erlaubt das Tier. Hmn und meine Nachbarn..... tja... keine Ahnung. Mit dem direkten Übermieter kann ich nicht sprechen, weil der mich eh schon hasst, weil ich einen Miniatur Bullterrier halte, der schätzungsweise jeden Tag seinen Kindern einen Finger mehr wegfrisst xD Das war natürlich Ironie, denn mein Hund liebt Kinder, aber die Vorurteile sind da einfach vorhanden.

Rosalie selbst ist tatsächlich eine sehr leise Amazone. Die meckert morgens ein wenig rum, aber dann gibt sie sich mit leisem Murmeln zufrieden. Wie das allerdings sein würde, wenn noch ein zweiter Vogel hinzukommt kann ich nicht sagen. Über die Punkt Krach mache ich mir vielleicht sogar die größten Sorgen, denn ich will auf gar keinen Fall, dass Rosalie nochmal umziehen müsste. Mir tut es schon in der Seele weh zu wissen, dass sie nach 24 Jahren ihren Besitzer wechseln muss. Ich will gar nicht wissen, was das bei so einem Tier auslösen kann. :(

In zwei Wochen musss ich mich entschieden haben. Ich wälze also noch ein paar Bücher und lese weiter und lausche YouTube-Videos über laute Amazonen....
Wie läuft denn das bei euch? Ich meine, wohnt ihr alle in euren eigenen vier Wänden? Und kann man die Vögel nicht ein wenig steuern, in dem man die Rolladen nicht ganz so früh auf macht? Tagsüber sind meine Nachbarn ja auch arbeiten....
Habt ihr vorher mit Nachbarn darüber gesprochen oder sie einfach vor vollendete Tatsachen gesetzt?

Liebe Grüße
Eva
 
In einem eigenen Papageienzimmer kannst du den Lärm ein klein wenig steuern, Eva. Musst die Rollläden wirklich nicht mit dem ersten Sonnenstrahl öffnen; meine Grünen dösen ganz gerne morgens ein bißchen herum, bis wir die Läden öffnen.
Wenn du zwei Amazonen haben wirst, brauchst du dich auch nicht zu sorgen, wenn du mal nicht so viel Zeit für sie hast - die haben sich und so soll es ja auch sein: Dass sie sich in erster Linie mit ihrem gefiederten Freund beschäftigen :-)
Du hast dir wirklich genial viele Gedanken gemacht, finde ich großartig in deinem jungen Alter, Hut ab!

Noch was zu dem Besitzerwechsel: Es ist durchaus nicht immer negativ, wenn ein Papagei zu neuen Besitzern kommt, das sollte mal ausdrücklich erwähnt werden. Oft hat er dadurch erst die Chance, richtig glücklich zu werden. Mein Blaustirnhahn z.B. hat auf diese Weise eine Partnerin gefunden, nachdem ihn meine beiden anderen Amazonen nicht mochten.

Was ein bissel blöd ist, ist dein Nachbar: Denn wenn der schon euren Hund nicht mag... und euch nicht... kannste drauf warten, dass Beschwerden kommen :-(
Vielleicht lässt sich aber doch mit ihm reden? Ein Fläschle Wein soll schon wahre Wunder bewirkt haben ;-)

GLG
Evy
 
Ja also das mit dem Lärm ist wirklich die größte Schwierigkeit. Es gibt halt Amazonen die sich gerne mitteilen und welche die eher ruhig sind, aber wenn sie erstmal loslegen ist es immer Laut. Ich habe von jeder Sorte einen. Mein Mädchen ist eher von der gesprächigen Sorte, die gerne ihren Unmut allen auf die Nase bindet und mein Hahn ist eher ruhig. Wir wohnen seit zwei Jahren in einer Mietswohnung, von der Situation ähnlich wie bei euch. Altes Haus, hellhörige Wände, Erdgeschoss und nen Nachbar über uns der ordentlich Geräuschempfindlich ist. Dadurch das unsere beiden ihr eigenes Zimmer haben, ist eigentlich den ganzen Tag ruhe, außer wenn wir mal Staubsaugen...dann machen sie schon mit.Die Zimmertür ist bis 16 Uhr zu oder wenn wir erst später heim kommen, dann eben erst dann. Die Vögel wissen also das vorher nix passiert und sind daran gewöhnt. Verlangen also vorher auch nicht rausgelassen zu werden. Am Anfang hab ich beide immer noch morgens und abends gefüttert, weil das besser ist mit dem ganzen Obst, aber dann gabs morgens immer Stress, sobald sich jemand in der Wohnung bewegt hat. Seither füttere ich nur noch abends und es läuft sehr gut. Sobald ich sie rauslasse pfeifen sie kurz mal ein bisschen, bis ich mich dann hinsetze und ruhig arbeite. Dann ist eigentlich alles gut und die beiden sind leise. Es kommt am Tag schonmal vor das sie schreien oder laut sind, aber es hält sich in Grenzen. Jetzt muss ich aber zugeben das ich das auch nicht provoziere. Ich mache halt ruhige Dinge wenn die Vögel dabei sind. Also wie wild Hausarbeit oder so fällt flach. Das mach ich wenn beide im Käfig sind und es dunkel ist. Wenn ich ehrlich bin würde ich mir, solange ich in einer Mietswohnung wohne, solche Tiere nicht mehr anschaffen. Es kann ganz schön nervenaufreibend werden, wenn man versucht, dass die Vögel möglichst leise sind. Wir haben im Vogelzimmer z.B. die Decke abgehängt also einen Lärmschutz angebracht. Das kann man auch professionell mit Lärmschutzmatten machen, davon hatten wir bisher allerdings noch Abstand genommen, weil sie im Zimmer fast nie Laut sind.
 
Guten Abend :)

Also, ich habe mir eure Beiträge sehr dankbar und nochmal mit viel Nachdenken durchgelesen.
Was die Nachbarn und die Flasche Wein anbetrifft, wie Evy so schön vorschlug: Habe das mit meinem Mann durchgesprochen und auch er denkt, dass das kaum Sinn machen wird. Tiefer können wir eigentlich eh nicht mehr fallen bei denen, also könnte man es in diesem Sinne fast auf einen Versuch ankommen lassen ;) Interessanterweise habe ich bei meinen Recherchen herausgefunden, dass mein Vormieter Zebrafinken und Wellensittiche hatte. Ist von der Art vielleicht nicht genauso laut wie eine Amazone, dafür aber den ganzen lieben langen Tag lang.
Nächste Woche bin ich wieder in meiner Heimatstadt und damit bei dem Zoohändler wo Rosalie steht. Falls er sie nicht einfach verkauft hat, wird es dann wohl zu irgendeiner Entscheidung kommen.
Was Mara&Lilo geschrieben hat, finde ich sehr interessant und gut. Kann mir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn die Wohnung durch den Vogel zu einer Art tickenden Bombe wird. Ist bei meinem Hund so. Sobald ich mit ihr im Garten bin, muss ich mir Gedanken machen, ob nicht gleich die Nachbarn mit ihren Kindern um die Ecke springen und ich dann wieder der böse Hundebesitzer bin, vor dem man seine Kinder warnen muss. Manche Leute....
In dieser Hinsicht wälze ich noch viele Gedanken, ob ich damit klar kommen würde.

Nächste Woche werde ich euch dann schreiben, wozu wir uns entschieden haben und sollte Rosalie einziehen (was ich soooo gerne hätte), dann werdet ihr bestimmt noch ein paar Fragen beantworten können ;)

Ah ja, ich habe einen Link bei YouTube (http://www.youtube.com/watch?v=LiwJTRIuCBY ) gefunden und ich wüsste gerne mal wie ihr das seht. Die Frau in dem Video scheint ja den ganzen langen Tag Zeit für ihre Graupapageien Zeit zu haben, aber dabei wirkt sie auch ziemlich fertig und irgendwie gar nicht glücklich darüber, dass sie so außergewöhnliche Tiere hat. Mich irritiert das immer mehr, dass die Haltung von Vögeln besonders im Internet so negativ gefärbt ist. Zwar bin ich auch davon überzeugt, dass es eine anspruchsvolle Tätigkeit ist, aber wenn das so gar keinen Spaß mehr macht, sollte man dann nicht allen davon abraten?

Ich hoffe, ihr habt einen schönen Abend und genießt ihn vielleicht wenig zusammen mit euren gefiederten Freunden. :)

Ganz liebe und manchmal vielleicht sogar etwas neidische Grüße ;)
Eva
 
Interessanter Beitrag, den kannte ich noch gar nicht. Für mich hat sie nicht ganz unrecht mit dem was sie sagt. Ist schon manchmal schwierig, aber die meiste Zeit sind die Vögel super süß und lieb. Warum die meisten Menschen immer versuchen die negativen Aspekte der Papageienhaltung hervor zu heben, kann ich mir nur so erklären, dass ein Großteil der Vögel so furchtbar schlecht und artfremd gehalten wird, dass es nur zum heulen ist. Die meisten Menschen gehen mit falschen Erwartungen an die Tiere ran. Deshalb werden sie häufig abgegeben, sobald die Leute genug haben. Meist wenn die erste Balz einsetzt. Wenn mich Leute nach den Papageien fragen, ist immer die erste Frage "Und können die auch sprechen?". Das und das die Vögel bunt und flauschig sind, ist das was die meisten sehen. Das es sich um nicht ganz einfache Haustiere handelt übersehen viele. Trotzdem ist die Papageienhaltung natürlich toll und macht Spaß, mit kurzzeitiger Spaßbremste, wenn man gebissen wird :D. Beeindruckend wie die Dame in dem Video ihr Haus umgestaltet hat für die Vögel :beifall:

Bin gespannt wie ihr euch entscheidet. :)
DSC_0959.jpg

Ps: Typische Situation im Leben zweier Amazonen... zum Todlachen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

die Dame aus dem Video ist alles andere als eine Spezialistin. Mal abgesehen davon, dass Freiflug für die Vögel auch Verletzungsrisiken birgt und eine hygienische Reinigung von Holzmöbeln schlicht unmöglich ist, sind die Tiere total fehlgeprägt. Ein Papagei, der lieber auf der Schulter des Menschen sitzt anstatt bei seinem Partner, ist kein Vogel.
Die Papageien sehen zwar recht solide aus, aber das wird sich höchstwahrscheinlich ändern, wenn der guten Frau die Kraft ausgeht. Und das wird irgendwann passieren. Das ist erst der Anfang, an den sich eine Teufelsspirale anschließt. Mir tun die Grauen jetzt schon Leid.

Was eure Entscheidung betrifft: Good luck
Das schöne an der Papageienhaltung ist die Beobachtung. Diese Intelligenz, Neugier, die soziale Interaktion; einfach faszinierend. Das zu erleben entschädigt den dazugehörenden Aufwand.


Gruß
Jackie
 
Hallo Eva,

ich habe Deine Beiträge verfolgt und habe nun eine Frage: Was passiert wenn Du Rosalie holst und nach einiger Zeit merkt Ihr, dass es nicht funktioniert weil die Nachbarn sich querstellen, sich beschweren oder Sonstiges? Wohin dann mit Rosalie? Habt ihr da auch mal dran gedacht dass es für den Vogel sicherlich nicht toll ist, wenn sie nach kurzer (oder auch etwas längerer) Zeit wieder abgegeben wird? Sowas sollte man auch vorher mit in seine Überlegungen mit einbeziehen. So wie Du es beschreibst ist zumindest EIN Nachbar nicht so sehr nett und schon der kann Euch das Leben schwer machen.

Rosalie selbst ist tatsächlich eine sehr leise Amazone. Die meckert morgens ein wenig rum, aber dann gibt sie sich mit leisem Murmeln zufrieden. Wie das allerdings sein würde, wenn noch ein zweiter Vogel hinzukommt kann ich nicht sagen.

Du schreibst, Rosalie ist eine sehr leise Amazone und meckert nur morgens ein wenig herum..... woher weisst Du das genau? Hast Du es in der Tierhandlung selbst erlebt oder ist es Dir erzählt worden? Meine beiden Amazonen sind auch sehr brav aber trotzdem haben sie mehrmals am Tag ihre "tollen 5 Minuten" und da wird geschrieben was die Stimme hergibt.

Über die Punkt Krach mache ich mir vielleicht sogar die größten Sorgen, denn ich will auf gar keinen Fall, dass Rosalie nochmal umziehen müsste. Mir tut es schon in der Seele weh zu wissen, dass sie nach 24 Jahren ihren Besitzer wechseln muss. Ich will gar nicht wissen, was das bei so einem Tier auslösen kann. :(

Genau darauf will ich ja hinaus: Entweder Du sprichst VORHER mit allen Nachbarn und holst Dir eine Einverständniserklärung oder Du holst Dir eine schriftliche Genehmigung des Vermieters. (Die Dir aber meiner Meinung nach nicht viel helfen wird wenn sich die Nachbarn dauernd wegen dem Lärm beschweren.)
So wie Du es schilderst willst Du den Vogel holen "weil Du ihn ja so gerne hättest" Aber denk doch bitte vorher daran, was Du dem Tier antust wenn Du es wieder abgeben musst.
Schlimm genug dass der Vogel sein Zuhause verloren hat und jetzt, wie Du schreibst, in einer Tierhandlung sitzt..... wenn er dann zu Dir kommt ist das schon sein zweiter Umzug in kurzer Zeit und wenn Du ihn dann wieder abgeben müsstest, wäre es der Dritte.....

Natürlich ist es wunderschön mit Papageien aber es macht eben auch viel Arbeit, Lärm, Dreck und kostet viel Geduld und auch Geld. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du auch noch einen Hund, eine Katze und ein Reptil..... und jedes Tier braucht seine Aufmerksamkeit.

Nicht böse sein, ich wollte Dir nur alle Möglichkeiten nahebringen.

Und natürlich sind Amazonen manchmal auch einfach nur lieb. :+schimpf

Jacki und Jacko 22.12.2012 060.jpg
 
Hallo Mara&Lilo !
Was für ein herrliches Bild deiner beiden Amazonen! Ein echter Schnappschuss! :)
Ums Sprechen der Amazonen geht es mir im Übrigen gar nicht. :) Für mich müssten die keinen Ton sagen können. Aber ich glaube du hast Recht, dass die meisten Menschen die falschen Erwartungen haben und sich ausserdem denken, dass es eigentlich leichter sein muss einen Vogel zu halten, als beispielsweise einen Hund. Der vogel muss ja nur im Käfig sitzen, der Hund muss ja aber auch noch raus xD Dieses Bild habe ich mir immerhin von Anfang an verkniffen ;)


Hallo Jackichan!

Zitat: Das schöne an der Papageienhaltung ist die Beobachtung. Diese Intelligenz, Neugier, die soziale Interaktion; einfach faszinierend. Das zu erleben entschädigt den dazugehörenden Aufwand.

Das finde ich eine wunderschöne Aussage, die mich sogar ein wenig ermutigt. Wir sollten niemals unseren Haustieren, genausowenig wie sie uns (!) die Lebensfreude nehmen! Wer ein Haustier hält und es liebt, der kann mit der Arbeit umgehen, sich über sie ärgern und sie manchmal vielleicht auch verfluchen, aber der wird sie nie (Ausnahmen sind natürlich eigene Erkrankungen oder Situationen im Leben, die man so nicht abschätzen kann) als Argument gegen seine Liebsten wenden und sich somit von ihnen "befreien".


Hallo Jackismama!

All die Dinge, die du beschreibst sind ja genau meine Sorgen. Du hälst also quasi nur den Daumen auf den Punkt ;) Insofern kann ich dir natürlich darüber nicht böse sein. Wie ich etwas weiter oben formulierte, will ich dem Tier das Wanderpokal-Schicksal definitiv ersparen, weshalb ich viele Gedanken, Bücher, Foren etc wälze. Ich will, dass es einem Tier gut geht und nicht, dass sich seine Umstände noch verschlechtern.
Tatsächlich habe ich einen Hund (die Katze ist vor fünf Tagen an Niereninsufizien in stolzem Alter von 17 Jahren gestorben) und ja, er braucht meine Zeit, aber ich bin ja auch nicht alleine. Es sind keine Überlegungen, die nur ich ansetze, sondern ich bespreche all das stets mit meinem Mann und würde ohne seine Einverständnis oder seine Unterstützung nicht an eine solche Anschaffung denken. Ich habe genau aus diesen Sorgengründen natürlich auch dieses Forum gewählt um eben mehr echte Erfahrungen zu hören.

Rosalie erschien mir relativ leise, als ich da war und als ich zwei Tage später den Tag dort verbracht habe war sie es auch. Ob sie es generell ist und insbesondere mit einem Partner ist natürlich fraglich. Damit hast du natürlich Recht. Nächste Woche bin ich für eine Woche dort und helfe mit, um sie besser kennenzulernen. Dann werde ich auch "persönlicher" schlauer sein.

Und naja zum Thema Nachbar könnte an sicherlich ganze Serverseiten füllen. Absprachen, Einverständniserklärung etc sind bei Menschen im allgemeinen dazu da, im Falle des Falles missachtet zu werden und ihre rechtliche Gültigkeit ist oft ein Debakel an sich wert. Ich weiß noch nicht so recht, wie ich in diesem Bezug vorgehen werde. Vielleicht mache ich, was du eben vorgeschlagen hast. Aber auch darüber werde ich erst nochmal mit meinem Mann sprechen, ist ja immerhin gemeinsames Wohnland ;)

So, aber eine vielleicht etwas spitze Frage hätte ich dann doch ;) : Aus welchen Gründen, wenn nicht "weil man [einTier] gerne hätte", schafft man sich denn sonst ein Haustier an?
Ich meine, in dieser Aussage steckt für mich alles drinne, was mich bewegt: Mein Interesse,meine Faszination, ohne Zweifel meine Liebe, mein Wunsch Verantwortung zu übernehmen und vielleicht auch den Horizont zu erweitern und in manch traurigen Fällen, wie in dem meiner Katze, um ihre Lebenssituation zu verbessern. (Exkurs zur toten Katze: aufgenommen aus einem Haushalt, in dem sie nur auf einem Stuhl unter dem Tisch leben durften, weshalb sie panische Angstzustände hatte und so dick war, dass der Stuhl beinahe schon etwas knapp bemessen war).
Schlussendlich liebe ich Tiere und habe sie gerne um mich. Ich kenne das Leid und die Sorge, die man mit ihnen haben kann, wenn man ihnen helfen muss wieder einen richtige Weg zu finden, aber ich kenne auch die Freude, die sie einem schenken, wenn man sie gesund und glücklich erleben darf.

Ich möchte in jeder Hinsicht vermeiden, dass hier jemand denkt, dass ich mir leichtfertig einen Papageien anschaffen will, "weil er so nett und lieb ist und sprechen kann und sowieso was ganz exostisches ist". Ehrlicherweise habe ich während meines Studiums Löcher ausheben müssen, in dem ich keine Maus hätte sehen wollen, das aber von drei halbnackten Aras bewohnt wurde. Ich will keinem Tier in meiner Obhut auch nur im Ansatz ähnliches antun und hoffe auch nicht, dass ich es unbewusst mache (so wie die Oma, der die Aras gehörten, der einfach nicht klar war, was sie tat).

Trotz allem braucht Rosalie ja auch noch ein zu Hause und ich denke noch darüber nach, ob ich ihr eines bieten kann, in dem sie und ich glücklich sein können.
Deshalb bin ich dankbar über jede Antwort, die ich hier finden und bekommen kann! Und so natürlich auch über deine. Du hast nocheinmal sehr gut zusammegfasst, was mich eben auch besorgt. Und ich werde mich erst für Rosalie ganz entscheiden, wenn ich diese Sorgen ausmerzen kann.
Bevor das nicht geschehen ist, hole ich mir keinen Vogel ins Haus.
Manche Gedanken bleiben aber natürlich auch. So habe ich ja noch nie einen Papagei gehabt und mal eben einen ausleihen geht ja auch nicht. Diesen Sprung ins kalte Wasser werde ich wagen müssen, wie ich ihn bei meinen anderen Haustieren auch getan habe. Aber dabei werde ich ja lernen, was ich falsch und richtig mache, denn die Tiere reflektieren uns doch deutlich genug.

Hmn, das war jetzt etwas tiefgehender als beabsichtigt, denke ich. :)

Das meiste wird sich eh nächste Woche ergeben. Dann werde ich mal ein paar Bilder machen und euch hier zeigen :)

Ich hoffe, ihr habt noch einen schönen Abend =)

Liebe Grüße
Eva
 
Hallo Eva,

schön dass Du mir nicht böse bist! :trost:

Alles was Du schreibst finde ich echt bewundernswert, Du bist wirklich eine der wenigen Menschen die sich so sehr in die Materie einlesen, sich informiert und hinterfragt, das ist toll! Wenn der leidige Punkt mit den Nachbarn nicht wäre würde ich sofort sagen, eine bessere Besitzerin könnte Rosalie garnicht bekommen! Ich denke, Du und natürlich auch Dein Mann, würden sich wirklich gut um Rosalie kümmern. Wenn da nicht die lieben Nachbarn wären.........ich hoffe, dass Du für diesen Punkt eine gute Lösung finden wirst und dann würde ich mich sehr freuen, wenn Du uns hier mehr über Euch und dem Leben mit Rosalie erzählen wirst.

Manche Gedanken bleiben aber natürlich auch. So habe ich ja noch nie einen Papagei gehabt und mal eben einen ausleihen geht ja auch nicht. Diesen Sprung ins kalte Wasser werde ich wagen müssen, wie ich ihn bei meinen anderen Haustieren auch getan habe. Aber dabei werde ich ja lernen, was ich falsch und richtig mache, denn die Tiere reflektieren uns doch deutlich genug.

Dazu möchte ich Dir gerne noch etwas schreiben:
Ich habe seit meinem 10. Lebensjahr Wellensittiche und Hunde...... Papageien fand ich immer toll, aber so richtig hatte ich mich damit nicht befasst. Vor fast 6 Jahren, auf dem Geburtstag meiner Mutter, kam mein Neffe auf einmal an und fragte: Willst Du nicht mal einen Papagei haben? Ein Bekannter muss seinen abgeben....... Öhm.... jaaaa....... da ja die ganze Familie beisammen war, konnten wir den wichtigsten Punkt schonmal klären: Meine Eltern besitzen ein 3 Familienhaus in dem sie selbst, mein Bruder mit seiner Frau und ich mit meinem Mann leben...... alle waren einverstanden dass wir uns den Papagei holen sollten (die Frage ging eben auch um den Lärm) aber meine Family ist da auch sehr pflegeleicht. :)
Am nächsten Tag fuhren wir also zu dem alten Herren der seinen Papagei nicht mehr halten konnte. Ich sah ein grosses, grünes Etwas in einem kleinen Käfig und dachte mir schon: Das ist ein anderes Kaliber als ein Wellensittich. Wir nahmen den Kleinen also mit, mein Mann fasste zu nah an den Käfig beim tragen und das erste Blut floss aus dem Finger.....:D Davon folgte in der nächsten Zeit noch eine ganze Menge....
Jacki( zu der Zeit noch Jacko) war bei uns eingezogen. Erstmal wurde der vkTA geholt der uns dann sagte, dass unser Hahn eine Henne war, so dass sie nach 21 Jahren eben zur Jacki wurde. Naja, nach 2 Jahren holten wir dann den Jacko (zu der Zeit 19 Jahre alt und ein Wanderpokal) dazu (der war wirklich ein Hahn) und nach 6 Monaten der Zusammenführung haben wir jetzt ein zumindest einigermassen glückliches Papageienpaar (hoffe ich jedenfalls) welches vorher noch nie einen anderen Papagei kennenlernen durfte und sich jetzt krault, schnäbelt, spielt und zankt. Jacki hat nach 24 Jahren ihre ersten Eier gelegt, worauf ich sehr stolz bin. (Natürlich wurden die gegen Gipseier ausgetauscht)

Damit möchte ich Dir nur Mut machen dass auch Du das bestimmt schaffen wirst, einen oder hoffentlich dann irgendwann auch 2 Papageien gut zu versorgen. Es lohnt sich immer, für diese Tierchen zu sorgen, die geben einem so viel!!!
Ausserdem gibts ja noch dieses schöne Forum hier. :trost:

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu ausschweifend...... :roll:
Jacki und Jacko 6.1.2012 (2).jpg
 
Hallo liebe Amazonenfreunde!

Puh, diese Woche ist viiiiiiel passiert. Gleich vornweg: Rosalie ist tatsächlich bei uns eingezogen!
Wie es dazu kam, erzähle ich nun:

Ich hatte mir ja vorgenommen diese Woche in der Heimat zu verbringen, um Rosalie kennenzulernen und dann weiter zu entscheiden. Als ich aber in den Zooladen kam, wo Rosalie untergebracht war, war sie nicht mehr da. Verkauft!
Aber ganz so leicht und wie ich hoffte schön, hatte sie es dann leider nicht. Schon beim Betreten des Ladens hörte ich von dem Streit des Ladeninhabers und einem Kunden. Ich machte mir nicht so viel daraus, weil es mich ja eigentlich nichts anging, bis der Mann irgendwann sagte: "Diesen dämlichen Vogel bringe ich ihnen wieder und wenn der hier versauert ist mir das auch egal!".
Ich wurde also hellhörig, denn eigentlich konnte es sich ja nur um die Blaustirnamazone Rosalie handeln. Als der Mann weg war ( das Gespräch ging noch einige Minuten streitenderweise weiter), ging ich zum Händler um mit ihm darüber zu sprechen und der klagte mir dann sein Leid.
Der Mann hatte Rosalie vor einer Woche erworben und dem Tier weder Zeit zum Eingewöhnen noch zum Kennenlernen gelassen. Am zweiten Tag hatte er dann den Zimmerfreiflug probiert und das Tier war ihm quasi "um die Ohren geflogen" inklusive aggressiver Beißattacken. Sein Ohr sowie sein Hals hatten einige unschöne Löcher abbekommen. Schuld an all dem war natürlich in den Augen des Käufers der Händler, denn der hatte ihm den Vogel ja verkauft (im Übrigen mit Hinweis darauf, dass ein älterer Vogel wie Rosalie etwas mehr Aufmerksamkeit bedürfen würde).
Noch am gleichen Tag brachte er sie zurück und so konnte ich dann wrklich eine Woche mit dem Vogel verbringen, was mir viel beigebracht hat.

Über den Mann allerings war ich so verärgert, dass ich im Anschluss mit meinem Mann sprach, der dann recht spontan einen Plausch mit den Nachbarn hielt und siehe da.... so richtig was dagegen hatten sie nicht, immerhin hätten sie selbst laute Kinder! Ich fiel fast aus den Wolken! Manchmal malt man den Teufel eben doch nur an die Wand.

Tja, jetzt mussten wir Rosalie eigentlich nur noch erwerben, aber das klingt nun leichter als getan, denn der Käufer war nun auch Verkäufer und sah ja gar nicht ein, dass er aus dem Vogel nicht doch noch Gewinn schlagen konnte. Mit einem Preißaufschlag von fast 100% und dem süffisanten Hinweis darauf, dass er sich seine Wunden bezahlen lassen würde, speiste er uns am Telefon ab. Ich war geschockt. Den normalen Preis hätten wir anständig bezahlen können, aber das doppelte waren immerhin fast 1400 Euro. Mittlerweile kam ich mir vor, als müsste ich den Vogel freikaufen....

Nach einem wutentbrannten Gespräch mit dem Zoohändler, der sich ebenfalls über das Verhalten des Kunden wunderte, wusste ich nicht richtig weiter. Aber dann gibt es ja Menschen, die etwas mehr Geld verdienen, als ich oder auch mein Mann und wenn diese Menschen zu den besten Freunden zählen, kann man schon mal zu Tränen gerührt sein. Tim mein bester Freunde, der stets meine Freude, wie auch meine Trauer teilt, erfuhr natürlich auch von dieser seltsamen Geschichte. Am Ende der Woche hielt er mir mit einem fetten Grinsen einen Schrieb vor die Nase auf dem eine Patenschaft für Rosalie eingetragen war. Nichts juristisch Echtes natürlich, dafür aber mit sehr viel Liebe selbstgestaltet. Zwinkernd sagte er, dass er mir Geld überwiesen habe und der Vogel jetzt zur Hälfte ihm gehöre. Ich war wieder einmal in dieser Woche sprachlos, aber dieses Mal vor Freude. Natürlich versuchte ich ihm das auszureden, aber er blieb stur.

Lustigerwiese hätte er aber gar nicht stur bleiben müssen, denn auch mein Zoohändler hatte sich mittlerweile stark gemacht und den Käufer ganz schön in die Mangel genommen. Als ich also gestern in den Laden kam, das Geld tapfer in den Händen, stand der Käufer dort und debattierte mal wieder mit dem Ladenbesitzer. Als dieser mich sah grinste er breit und der Vogelkäufer? Er hätte wohl gerne Galle gespuckt, als er mich sah und verließ mit einem bitterbösen Blick und ohne Abschiedsgruß den Laden. Der Preis, den wir gezahlt haben war nun anständig und einen Nachtkäfig haben wir dazubekommen ;)

Den Vogel haben wir dann eingepackt und ich bin nach Hause gefahren und nun kann ich gerade zu der kleinen Rosalie schauen, die sich ihr Gefieder putzt und die so schön schon alleine in der Woche, in der ich jeden Tag bei ihr war Vertrauen geschöpft hat.

Klar, an Freiflug ist noch nicht zu denken und es wird noch einige Wochen dauern, bis sie hier angekommen ist, aber ich denke, wir haben es richtig und gut gemacht und werden nun Stück für Stück versuchen ein besseres Leben für sie aufzubauen und das soll auch einen echten Papageienpartner beinhalten.

Sie ist ziemlich clever! Ich habe schon im Laden, in dem ich ja immer nur zu Besuch war ein wenig mit ihr... hm...schlaue Spiele gespielt und sie ging herrlich darauf ein. Das gibt mir nun hier zu Hause mehr Sicherheit. Ich bin froh, dass ich vorher viel gelesen habe und hier euer Feedback bekommen habe, denn ich denke, das mir all das geholfen hat einen Entschluss zu fassen. Dafür ein großes Danke an euch, auch wenn ihr jetzt erst Recht nicht von Fragen entbunden seid ;)

So, soviel erstmal von mir! Ich hoffe ihr habt einen schönen Sonntag und kann euch sagen, dass wir sehr glücklich sind, wie es nun ausgegangen ist.

Liebe Grüße
Eva
 
Hallo Eva,

das war ja wirklich eine sehr abenteuerliche Woche wie mir scheint. Wie schön dass alles für Euch und vor allem für Rosalie gut ausgegangen ist. Wir sind natürlich sehr gespannt wie es weitergeht und freuen uns über weitere Berichte. Wenn Du Fragen hast, immer her damit, hier sind viele Leute die Dir sicher sehr gern und auch gut weiterhelfen können. Und was ganz Wichtiges: BILDER von Rosalie!!!!! Bittebitte! :zustimm:
 
Hallo Eva,

dann sag ich erstmal: Herzlichen Glückwunsch zum Einzug von Rosalie :zustimm:. Du hast es Dir ja reiflich überlegt und Dich informiert. Ich denke da hat das Schucksal es in letzter Minute gut mit der Kleinen gemeint, weil sie letztendlich doch noch zu Dir gekommen ist.

bis der Mann irgendwann sagte: "Diesen dämlichen Vogel bringe ich ihnen wieder und wenn der hier versauert ist mir das auch egal!".
Ich frage mich immer wieder, warum sich solche Menschen überhaupt Haustiere anschaffen. Keine Ahnung von dem was sie sich da angeschafft haben gepaart mit viel Ungeduld, kein Einfühlungsvermögen - das kann nur zu Ungusten der armen Tiere ausgehen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Berichte wie sich Rosalie einlebt und auf Bilder. Ich will die kleine Maus doch mal sehen :beifall:
 
Wow!

Da fragt man sich echt warum Leute noch ins Kino gehen. Das übertrifft ja Hollywood um Welten!

Herzlich Glückwunsch! Wer sich durch so etwas durchkämpft, für den ist das "bisschen" Vogelhaltung ein Kinderspiel.:)


Gruß
Jackie
 
Hallo ihr Lieben!

Danke für eure schönen Antworten! Rosalie hat jetzt schon die dritte Nacht bei uns verbracht und ich denke es läuft ganz gut =)
Allerdings hätte ich eine Frage zur Eingewöhnung:
Sie ist noch sehr schüchtern. Tatsächlich fast wie desinteressiert an allem. Wir haben ihr neues Spielzeug gegeben und den Käfig, in dem sie die letzte Zeit verbracht hat, etwas aufgemotzt. Aber von Neugier keine Spur. Klar, sie ist bestimmt noch ziemlich verunsichert und muss erstmal ankommen. Das würden wir ihr aber gerne etwas erleichtern oder verschönern. Könnt ihr mir dazu einen Tipp geben? Gibt es Spiele, die ihr dabei helfen? Ich lese ihr immer vor, was ich gerade schreibe, oder lese und verbringe den gesamten Nachmittag mit ihr, bis sie ins Bett geht. Dabei versuche ich ihr ein wenig näher zu kommen, durch zum Beispiel kleine Futtergaben von leckerem Obst. Das gefällt ihr scheinbar auch ganz gut. Wir haben es sogar geschafft ihr den Kopf zu kraulen, wobei sie da keinen Unterschied zwischen meinem Mann und mir macht. Sie genießt es, legt ihr Köpfchen richtiggehen ab und lässt sich kraulen. Das ist ein unglaulich tolles Gefühl!
Wir versuchen uns langsam heranzutasten und sie zu nichts zu zwingen. Das quittiert sie dann mit leisem Murmeln - unheimlich süß.
Gebissen hat sie bisher noch nicht. Falls ihr also noch irgendeinen Rat wisst, hätte ich beide Ohren dafür auf :)

Und ach ja, gibt es eine Internetseite, die auf die Körpersprache der Papageien eingeht? Manchmal weiß ich einfach nicht, was sie mir sagen will! In den meisten Büchern, die ich bisher gelesen habe wird das nur so am Rand abgespeist.

Bilder würde ich euch gerne zeigen, aber bisher sind das ja immer nur so Knastbilder mit Gitterstäben und mein Handy fokusiert dann immer die Stäbe, was den Vogel dann verschwimmen lässt... das ist nervig und eigentlich nicht zum Vorzeigen. Sobald ich mal was habe, was sich zeigen lässt, werdet ihr das natürlich bekommen :)

Ich wünsche euch soweit noch einen schönen Abend!

Liebe Grüße
Eva
 
Huhu =)

Jap, den hatte ich auch schon gefunden :) Aber vielen Dank nochmal für´s posten! Habe nun auch schon einiges im Internet gefunden, das mir etwas weiter geholfen hat.
Es ist wirklich erstaunlich, wie viel ich gerade in den gemeinsamen Stunden über das Tier lerne! Rosi scheint sowas wie eine Käfigneurose oder so zu haben. Sie dreht fleißig Rollen am Gitter, wenn sie von etwas verunsichert ist. Da ist sie manchmal dann gar nicht mehr richtig raus zu bekommen. Ich lasse sie dann meistens in Ruhe und irgendwann geht es dann wieder.

Ah und vielleicht kennt jemand dieses Verhalten. Könnte ja sein, dass es Amazonentypisch ist, oder so. Wenn ich mit einem Spielzeug spiele, dass Geräusche macht. Also vielleicht ein Glöckchen oder so, dann fängt sie an in ganz höhen Tönen leise zu pfeifen. Sie erscheint dann schon irgendwie interessiert, entzieht sich der Situation aber dann dennoch. Ist etwas ambivalent, wie es auf mich wirkt.... Ich lasse das jetzt und habe mich auf das einfach rumsprechen mit ihr beschränkt. Will sie ja nicht überfordern oder so.

Liebe Grüße
Eva :)
 
Hallo,

ich würde in den ersten zwei Wochen keine großen Veränderungen vornehmen, also keine neue Voliereneinrichtung, Spielzeug oder so. Lass Ihr erstmal Zeit sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Ist das neue Heim zu schnellen Veränderungen ausgesetzt, sind die Vögel sehr verunsichert und die Gefahr für Stressbedingte Verhaltensstörungen steigt. Also ganz gemütlich angehen.
Zeig dem VOgel also nicht wie viele tolle neue Sachen es hier gibt, sondern zunächst, dass sie sich an einem sicheren Ort befindet. Das Gefühl der Geborgenheit ist das erste Ziel. Dann kommt Spielzeug und Beschäftigung usw.

Das mit der Verpaarung läuft ja echt super. Keine Liebe auf den ersten Blick, aber die auf den zweiten ist ja sowieso die langlebigere.:zwinker:


Gruß
Jackie
 
Thema: Vorstellung mit ein paar Fragen =)

Ähnliche Themen

oli62
Antworten
26
Aufrufe
1.093
Karin G.
Karin G.
Teurkel
Antworten
16
Aufrufe
905
Karin G.
Karin G.
Reinhart L.
Antworten
2
Aufrufe
311
Reinhart L.
Reinhart L.
Romy36
Antworten
7
Aufrufe
435
Reinhart L.
Reinhart L.
Zurück
Oben