Es ist für uns selbstverständlich, täglich sowohl Futter-, als auch Wasser- als auch Weichfutterschalen komplett zu erneuern, gründlich zu reinigen sowie die Zweit- bzw. Drittgarnitur derselben, neu befüllt, in die
Volieren reinzustellen.
Dieser Vorgang bedeutet keinerlei Eingriff in das
Volierenleben, da wir die Stellplätze der Schalen stets auf Versuch von Nestbau kontrollieren.
Vielleicht habe ich mich falsch oder undeutlich ausgedrückt, aber eine Massentierzucht fängt bei mir da an, wo Tiere mittels einer Brutmaschine ausgebrütet und auf Menschen geprägt werden. Eventuell fehlt dir noch dafür das nötige Verständnis, aber eine reine Prägung auf Menschen erfolgt erst bei der Einzelhaltung bzw. bei ständigem Kontakt zum Halter oder Züchter.
Bei uns werden die Tiere zwar drin aufgezogen, um Verluste einzuschränken, haben aber Kontakt zu älteren Artgenossen (Altersunterschied ca. eine Woche) bzw. vorwiegend / nahezu ausschließlich zu Artgenossn ihrer eigenen Altersgruppe. Wer dies praktiziert, wird mit Sicherheit feststellen, dass spätestens im Alter von 14 Tagen ein Zurückscheuen vor der menschlichen Hand sowie ein eindeutig artspezifisches Verhalten von Tier zu Tier und gegenüber Halter / Züchter eintritt.
Selbst zahme Sittiche beispielsweise verwildern zusehends, wenn sie in eine
Voliere mit Artgenossen eingesetzt werden (was ich jedoch nicht praktiziere, was jedoch eindeutig aus Erfahrungen anderer jahrzehntelanger Züchter ersichtlich wird).
Eine natürliche Selektion lebensuntüchtiger Tiere erfolgt selbst unter bestmöglichen menschlich geschaffenen Voraussetzungen, was ich weiß Gott bestätigen kann oder bestätigen muss, denn der Verlust einzelner Tiere, welche von Anfang an schwach wirkten oder ähnliches, kommt selbst bei meiner Haltungsform / Aufzuchtvariante gelegentlich vor.
Mit Ausnahme dessen, dass ich meine Tiere vor widrigen Umwelteinflüssen schütze, indem ich sie ins Haus hole und ihnen die Elterntiere entziehe, findet an sich keinerlei Eingriff statt.
Da Wachteln genaugenommen als Nestflüchter von Anfang an selbstständig Nahrung aufnehmen und lediglich durch das Hudern der Henne Schutz vor Witterungseinflüssen erfahren, gehe ich davon aus - und die Zukunft wird es erweisen - dass meine Nachzuchten nicht nur lebens- sondern zuchtfähig sein werden.
Ich habe in meiner Zucht sogar handaufgezogene Kanarien, welche ihre Jungtiere erstklassig versorgen. Soviel zum Thema "auf Menschen geprägt" ...
Eine der entsprechenden Hennen attackierte sowohl meine Kamera als auch die Hand, die sie einstmals fütterte, bei einer Nestkontrolle (Beringen).
Ich denke, dass sich das Thema insoweit bereits mehr als erschöpft hat, zumal ich euch (auch dir, Julian) damit nur die Mitfreude an einem Aufzucht-Erfolg einräumen, nicht aber endlose Diskussionen um eine möglichst artgerechte Haltung in Gang setzen wollte. Falls du an einer artgerechten Haltung in meinem Fall zweifelst, steht es dir frei, in die Schuhe zu springen und meine 5
Volieren live zu besichtigen.
Nähere Informationen:
http://home.tele2.de/brosiusvogelzucht/index.htm
Liebe Grüße!
Norbse