Waldrapp

Diskutiere Waldrapp im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Ich habe ja letzthin hier Waldrappe gesehen und darüber unter Beobachtungen berichtet. Mittlerweile ist einer davon, sowie offenbar zwei weitere...
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In NRW steht die Waldschnepfe als "gefährdet" mit negativer Entwicklungstendenz in der Roten Liste, wie kann es dann sein, dass in der Jagdstrecke 2010/11 trotzdem 2814 Waldschnepfen auftauchen?
Weil diese Roten Listen ein Witz mit Anlauf sind. Ich selbst käme zwar kaum auf die Idee, eine Schnepfe zu erlegen und hätte auch kein Problem damit, wenn diese aus dem Jagdrecht herausgenommen würde. Aber objektiv betrachtet spielt es für die Bestände überhaupt keine Rolle, ob in NRW 2.814 Schnepfen erlegt werden oder nicht, zumal die wenigsten der erlegten Schnepfen zum NRW-Bestand gehören. Die Verluste durch Verkehr, Windkraft und andere Mortalitätsfaktoren dürften um ein Vielfaches höher sein. Zudem würden viele der erlegten Schnepfen das nächste Jahr so oder so nicht erleben. Die Abschüsse spielen sich im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit ab.

Aber das nur am Rande, es geht hier ja um den Waldrapp.

VG
Pere ;)
 
Aber objektiv betrachtet spielt es für die Bestände überhaupt keine Rolle, ob in NRW 2.814 Schnepfen erlegt werden oder nicht, zumal die wenigsten der erlegten Schnepfen zum NRW-Bestand gehören. Die Verluste durch Verkehr, Windkraft und andere Mortalitätsfaktoren dürften um ein Vielfaches höher sein. Zudem würden viele der erlegten Schnepfen das nächste Jahr so oder so nicht erleben. Die Abschüsse spielen sich im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit ab.

Aber das nur am Rande, es geht hier ja um den Waldrapp.

VG
Pere ;)

Dass diese Schnepfen nicht zum NRW-Bestand gehören, zeigt aber doch, dass völlig blind ohne Kenntnis der Bestandsgrößen in den Brutgebieten in Bestände "reinreguliert" wird; das hat mit Hege nix zu tun und ist eben diese Schussgeilheit, die auch zum Abschuss der Waldrappe führt!

Stimmt, die Verluste durch Verkehr, Windkraft o.ä. kommen noch hinzu, aber die 2814 Schnepfen sind reines Hobby, das man auch auf Tontauben ausleben könnte.

Deine Vermutungen zur kompenstorischen Sterblichkeit sind Kaffeesatzleserei.

VG...
 
Es wird nichts "reguliert". Es wird ein winziger Teil des natürlichen Überschusses genutzt. Dieser kommt vermutlich größtenteils aus nördlicheren Gefilden.

Die Vermutung der kompensatorischen Sterblichkeit sind nicht mehr und nicht weniger Kaffeesatzleserei als die Mutmaßung, dass die sonstigen Opfer "hinzu" kommen. Wenn ein Bestand konstant bleibt (unter Berücksichtigung periodischer Schwankungen), dann ist Zugang = Abgang zu setzen. In dem Fall eben nicht der Brutbestand, sondern ein Durchzugs-/Überwinterungs-/Brutbestands-Konglomerat, was aber keine Rolle spielt. Kommen mehr vor, wird mehr erlegt, kommen weniger vor, wird weniger erlegt.

Rechnet man die Erlegungszahl auf die Waldfläche von NRW um, so wird auf 325 Hektar eine einzige Schnepfe erlegt. Das ist gar nichts!

Sieht man sich die NRW-Schnepfenstrecke an, so stellt man fest, dass diese ansteigt! Gleichzeitig steigt übrigens auch die Zahl an tot gefunden Schnepfen (Fallwild).

Wie kann das sein, wenn angeblich der Bestand sinkt?

VG
Pere ;)
 
Hallo Rud und alle anderen,

vielen Dank für die Informationen, zu den Brutpaaren :)

Der Link ist ebenfalls interessant.

Schade das es nur noch so wenige Tiere gibt, ich finde sie zwar nicht unbedingt sehr hübsch, aber sehr interessant :)
 
Schade das es nur noch so wenige Tiere gibt, ich finde sie zwar nicht unbedingt sehr hübsch, aber sehr interessant :)
Das liegt aber weniger an der Jagd, sondern an Fläche und Art des Waldbestandes. In den entsprechenden Habitaten sind Schnepfen durchaus regelmäßig zu finden. Und deshalb werden sie deutschlandweit als "nicht gefährdet" eingestuft - trotz Jagd!

VG
Pere ;)
 
Schade das es nur noch so wenige Tiere gibt, ...
Nein, man kann wirklich nicht sagen, dass der Waldrapp höheren
ästhetischen Ansprüchen genügt ... aber dennoch tolle Tiere!

Und zukünftig in den entsprechenden Roten Listen hoffentlich nur
noch als stark gefährdet aufgeführt ... und nicht mehr als ausge-
storben!

Gruß!
 
@ Pere
Hab bei deinem Text nur mal Art und Ort gewechselt. Ist solches wirklich deine Ansicht?

"Aber objektiv betrachtet spielt es für die Bestände überhaupt keine Rolle, ob in Malta, Italien oder sonst wo Greife oder Waldrappe erlegt werden oder nicht, zumal die wenigsten der erlegten Greife und Waldrappe zum dortigen-Bestand gehören. Die Verluste durch Verkehr, Windkraft und andere Mortalitätsfaktoren dürften um ein Vielfaches höher sein. Zudem würden viele der erlegten Greife und Waldrappe das nächste Jahr so oder so nicht erleben. Die Abschüsse spielen sich im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit ab."

Nur mal so zum überlegen.

Kannte übrigens selber Leute die offiziell von Museen aus nach Asien reisten, um seltene Vögel zu erlegen, weil sie ja dort so oder so nicht langfristig überleben würden. Irgendwie hab ich mit der generellen Einstellung, dass Abschüsse nie eine Rolle spielen sollen, etwas Mühe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sieht man sich die NRW-Schnepfenstrecke an, so stellt man fest, dass diese ansteigt! Gleichzeitig steigt übrigens auch die Zahl an tot gefunden Schnepfen (Fallwild).
Genauso gut könnte man fragen warum dies eine Beründung dafür sein soll, dass die Bestände nicht sinken. ;)
 
Dass diese Schnepfen nicht zum NRW-Bestand gehören, zeigt aber doch, dass völlig blind ohne Kenntnis der Bestandsgrößen in den Brutgebieten in Bestände "reinreguliert" wird; das hat mit Hege nix zu tun und ist eben diese Schussgeilheit, die auch zum Abschuss der Waldrappe führt!

Stimmt, die Verluste durch Verkehr, Windkraft o.ä. kommen noch hinzu, aber die 2814 Schnepfen sind reines Hobby, das man auch auf Tontauben ausleben könnte.

Deine Vermutungen zur kompenstorischen Sterblichkeit sind Kaffeesatzleserei.

VG...

Die Tontauben haben aber keine Malerfedern......
 
@ Pere Hab bei deinem Text nur mal Art und Ort gewechselt. Ist solches wirklich deine Ansicht?
Natürlich ... aus jeder Pore der tippenden Finger ausgeschwitzt, über Jahre hinweg ...
aber in bester Gesellschaft (und bald sicherlich wieder komplett im Gespann).

Noch etwas abwarten ...

Mich wundert ernsthaft Deine plötzlich distanzierte Art den Beiträgen eben jener gegenüber.
Hast Du, Eric, einen neuen Erkenntnisgrad erreicht, liest Du die Texte eben jener jetzt erst
so, wie sie gemeint sind ... ?

Schmerzhaft, nicht wahr?

MfG
 
Es wird nichts "reguliert". Es wird ein winziger Teil des natürlichen Überschusses genutzt. Dieser kommt vermutlich größtenteils aus nördlicheren Gefilden. Zitat Nr. 23


Es ist unglaublich, soetwas lesen zu müssen!
 
Es wird nichts "reguliert". Es wird ein winziger Teil des natürlichen Überschusses genutzt. Dieser kommt vermutlich größtenteils aus nördlicheren Gefilden.

Eben, es wird nichts reguliert, es wird sportlich geballert auf lebende Ziele, obwohl man nichts über die Erhaltungszustände östlicher oder nördlicher Populationen weiß, das ist doch hier die Crux! Es wird einfach vorausgesetzt, dass die Bestände gesund sind und ein Überschuss tatsächlich besteht! In NRW bessteht der Überschuss nicht und geschossene Wintergäste werden auch nicht in der Lage sein, den Brutbestand aufzufrischen!

Rechnet man die Erlegungszahl auf die Waldfläche von NRW um, so wird auf 325 Hektar eine einzige Schnepfe erlegt. Das ist gar nichts!

Und das ist genau eine Schnepfe pro 325 Ha zu viel, weil sie bei uns in einem ungünstigen Erhaltungszustand hat und tot geschossene Überwinterer hier als Brutvögel nicht hängen bleiben können!

Sieht man sich die NRW-Schnepfenstrecke an, so stellt man fest, dass diese ansteigt! Gleichzeitig steigt übrigens auch die Zahl an tot gefunden Schnepfen (Fallwild).

Willst Du jetzt Bestandszahlen mit Streckengrößen belegen? Streckengrößen sind immer abhängig von der jagdlichen Aktivität im jeweiligen Revier, persönlichen Vorlieben zum Essen oder Federn an den Hut stecken und der Ehrlichkeit der Jagdausübungsberechtigten. Das sind keinesfalls seriöse Zahlen, ich persönlich halte die sogar für höchst unseriös!


VG
falco gv
 
Ich bin natürlich schon recht zynisch geworden im Laufe der Zeit, und finde es tatsächlich gerade ein wenig amüsant, was sich hier ehrlich aufgeregt wird.

Ich bekomme lediglich nicht im Kopf die Fakten zusammen, dass ein Jagdschein durchaus nur mit einer langen, gründlichen Ausbildung zu erwerben ist, die derart ausgebildeten Menschen aber anschließend behaupten, dass sie Hunde mit Füchsen verwechselt haben und ähnliches Zeug.

Vermutlich werden gerade so seltene Tiere wie Waldrappen gerne geschossen, weil einem sonst zu Hause niemand glauben würde, was man da im Wald für ein ulkiges Vieh gesehen hat.

Zum Thema "Jäger in NRW" - hier wo ich wohne gibt es derart weniges Wild, dass die armen Jäger ganz frustriert sind. Und so schießen sie dann einfach alles und jeden, und auch schon mal durch's Zimmerfenster hindurch.
 
Um hier fair zu bleiben: Jagd kann durchaus nachhaltig und verträglich betrieben werden. In gewissen Bereichen ist sie auch notwendig. Trotzdem ist jegliches jagdliches Tun immer wieder zu hinterfragen.

Das mit den Jagdstrecken, zur Ermittlung von Beständen, hat schon seine Haken.
Als ganz kleines Beispiel: Würde ich jetzt plötzlich mit der Schnepfenjagd beginnen, würde hier die Jagdstrecke steigen. Dass desshalb auch der Bestand gestiegen ist, wage ich zu bezweifeln.

Frage auch noch: Wie wird das mit den in der Anzahl steigenden Totfunden ermittelt? Irgendwie Hochgerechnet?

Aber egal wie man welche Umstände dreht oder wendet, Waldrappe abzuschiessen ist absolut untragbar. Selbst wenn es da auch eine normale Mortalität gibt.
 
Hallo,
mir fehlen echt die Worte....... 8( Da wird sich so viel Mühe gegeben die Waldrappen wieder heimisch zu bekommen und dann werden fast alle ausgewilderten Vögel getötet! Ich habe vor einiger Zeit einen sehr ausführlichen Bericht über die Waldrappen im Fernsehen gesehen. Es ging in dem Film darum, diese sehr selten gewordenen Waldrappen zu vermehren, und wenn aus ihnen dann kräftige und gesunde Vögel geworden sind sie in die Feiheit zu entlassen und per Sender Kontakt zu halten, ob sie den Zug schaffen. Der Film war wirklich sehr sehenswert, da ich vorher kaum etwas über die Waldrappen wußte.:zustimm: Wenn die Menschen, die die Waldrappen geschossen haben so weiter machen, wird es balt nur noch im Zoo oder Vogelparks Waldrappen zu sehen geben. Sehr traurig und schade für diese selten gewordenen Waldrappen. Der Mensch hat ja leider bereits schon einge Tiere und Pflanzen ganz verschwinden lassen.....

Gruß
Hoppel und die wilden Racker
 
Ja, es sind ein paar mehr. Aber drei sind schon ein sehr hoher Prozentsatz!
 
Der Wissende sucht. Der Erkennende
findet. Wer gefunden hat wundert sich über
die Leichtigkeit des Beherrschens. Der Beherrschende
singt ein Lied der Freude.
Freue dich! Freue dich! Freue dich!
Jäger,
dreimal Berufener. ( Nikolas Roerich)
 
Ich bekomme lediglich nicht im Kopf die Fakten zusammen, dass ein Jagdschein durchaus nur mit einer langen, gründlichen Ausbildung zu erwerben ist, die derart ausgebildeten Menschen aber anschließend behaupten, dass sie Hunde mit Füchsen verwechselt haben und ähnliches Zeug.

Vermutlich werden gerade so seltene Tiere wie Waldrappen gerne geschossen, weil einem sonst zu Hause niemand glauben würde, was man da im Wald für ein ulkiges Vieh gesehen hat.
Es ist schon immer wieder erstaunlich, dass das Fehlverhalten Schwarzer Schafe als Normalverhalten des deutschen Jägers angesehen wird. Und wenn ein Italiener einen Waldrapp erlegt, dann ist klar, dass das jeder deutsche Jäger auch illegal tut. Wirklich eine sehr fundierte Begründung, dass jeder Jäger böse ist!

Um hier fair zu bleiben: Jagd kann durchaus nachhaltig und verträglich betrieben werden. In gewissen Bereichen ist sie auch notwendig. Trotzdem ist jegliches jagdliches Tun immer wieder zu hinterfragen.

Das mit den Jagdstrecken, zur Ermittlung von Beständen, hat schon seine Haken.
Als ganz kleines Beispiel: Würde ich jetzt plötzlich mit der Schnepfenjagd beginnen, würde hier die Jagdstrecke steigen. Dass desshalb auch der Bestand gestiegen ist, wage ich zu bezweifeln.

Frage auch noch: Wie wird das mit den in der Anzahl steigenden Totfunden ermittelt? Irgendwie Hochgerechnet?
Eric, jeder tötet täglich unzählige Tiere oder beraubt sie ihrer Lebensgrundlage, auch der veganste Veganer und der fruchtigste Fructarier. Der eine weiß eben um diesen Umstand, der andere nicht, das ist der alleinige Unterschied.

Im Gegensatz zu den meisten anderen hier bist auch Du Jäger und auch Du erlegst Tiere. Der eine kauft sein Schnitzel und seine Körner im Laden (er lässt töten), der andere steht wiederum auf der Seite derjenigen, die das für die vermeintlich „besseren“ Leute tun.

Selbstverständlich hat die Sache mit der Ermittlung der Bestände anhand der Jagdstrecken seine Haken. Die Schnepfe wird aber in aller Regel eher zufällig auf herbstlichen Treibjagden erlegt. Nur wenige werden gezielt der Schnepfe nachstellen, das lohnt in den seltensten Fällen. In diesem Fall wird demnach die Jagdstrecke zumindest Hinweise auf die Bestände geben. Der gleichzeitige Anstieg des Fallwildes bekräftigt dies. Werden mehr tote Schnepfen gefunden, sind vermutlich auch mehr da. Diese Umstände lassen sich weder mit der Intensivierung der Schnepfenjagd noch mit verstärkten Suchaktionen auf tote Schnepfen erklären. Zudem ist die Schnepfe in Deutschland als nicht gefährdet eingestuft.

Ist doch wie beim Hasen: Es ist für die Waldhasenbestände völlig unerheblich, ob ich mir einen einzigen Weihnachtshasen schieße oder nicht. Man kann den Waldhasen vollschonen, man kann aber auch mal einen essen.

Hier kann man allenfalls noch diskutieren, ob es legitim ist, eine Tierart rein zwecks Nutzung extensiv zu bejagen. Wird dies verneint, würde nur noch das Schalenwild im Jagdrecht verbleiben können.

@ Pere
Hab bei deinem Text nur mal Art und Ort gewechselt. Ist solches wirklich deine Ansicht?

"Aber objektiv betrachtet spielt es für die Bestände überhaupt keine Rolle, ob in Malta, Italien oder sonst wo Greife oder Waldrappe erlegt werden oder nicht, zumal die wenigsten der erlegten Greife und Waldrappe zum dortigen-Bestand gehören. Die Verluste durch Verkehr, Windkraft und andere Mortalitätsfaktoren dürften um ein Vielfaches höher sein. Zudem würden viele der erlegten Greife und Waldrappe das nächste Jahr so oder so nicht erleben. Die Abschüsse spielen sich im Bereich der kompensatorischen Sterblichkeit ab."

Nur mal so zum überlegen.
Eric, Du hast sehr wohl verstanden, was ich geschrieben habe! Ich brauche Dir nichts über Populationsökologie erzählen oder gar den Unterschied zwischen Waldrapp und Schnepfe erklären. Genausowenig benötigst Du die Erklärung des Unterschieds zwischen einem italienischen Sportschützen und einem deutschen Jäger, der bei der Entenjagd eine zufällig hochgemachte Schnepfe erlegt.

Es ist ein Unterschied, ob ich 20 % einer noch nichtmal erhaltungsfähigen Population auslösche oder einen winzigen kompensatorischen Mortalitätsfaktor in einer Massenpopulation bin.

VG
Pere ;)
 
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Thema: Waldrapp

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