wann ist eine Verpaarung gescheitert?

Diskutiere wann ist eine Verpaarung gescheitert? im Forum Kakadus im Bereich Papageien - Hallo Ihr Lieben, einige von Euch kennen vielleicht meinen Vergesellschaftungsversuch von Charly und Kuki (GHK+GWK). Nun ist es ja so, dass die...
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Roland Brösicke

Guest
Hallo Ihr Lieben,
einige von Euch kennen vielleicht meinen Vergesellschaftungsversuch von Charly und Kuki (GHK+GWK). Nun ist es ja so, dass die beiden seit ca. 6 Monaten in getrennten Käfigen nebeneinander stehen. Manchmal schnäbeln sie durchs Gitter, Charly war auch schon mal in Kukis Käfig. Einmal geht er nur rein und putzt ihren Futternapf leer, manchmal aber greift er sie sofort an. Abends nahm ich Charly dann immer so für 2 Stunden zu mir. Das Ergebnis war, dass er letzte Woche wieder fürchterlich anfing zu schreien, wenn ich das Zimmer verlasse - er scheint also noch immer nur auf mich fixiert zu sein. Am Wochenende hab ich ihn dann mal überhaupt nicht beachtet. Er durfte zwar aus dem Käfig, aber wenn er runter kletterte und zu mir wollte, habe ich ihn wortlos wieder auf Kukis Käfig gesetzt. Mir fällt das auch nicht leicht, weil er mich dann so treuhertzig anschaut. Aber es wurde wieder sehr viel besser. Ich kann auf Toilette, ohne ihn mitzunehmen (grins). Aber was haltet Ihr davon und wann kann man so einen Vergesellschaftungsversuch als gescheitert ansehen? Wie soll ich mich verhalten. Ich weiss, einige werden jetzt sagen Vogelzimmer. Das hatte ich auch schon, am Verhalten zu Kuki änderte das allerdings auch nichts. Und so ganz verstossen möchte ich Charly ja auch wieder nicht, auch wenn er mir sehr auf den Nerven herumreitet. Ich weiss, dass nicht er, sondern seine Erstbesitzer an dem Drama Schuld sind, die ihn 20 Jahre lang als Einzelvogel gehalten haben. Ach ja, ich habe ihm am Samstag Rescue Remedy, White Chestnut und Holly gegeben, aber so schnell werden die wohl nicht gewirkt haben.
 
Hallo Du Verzweifelter!

Das ist schon nicht so einfach mit Kakadus, gelle?!

Wie Du wahrscheinlich weißt, hatte ich das gleiche Problem wie Du. Nur ist mein Bobo noch sehr viel jünger.
Ein bekannter Vogelspezialist hier in München gab mir damals einen Tipp, über den ich zunächst relativ entsetzt war: absolute Trennung von der Bezugsperson, damit beide zueinander finden. D.h.:
Beide für ca. 2-4 Wochen in eine Vogelpension geben (falls kein Platz vorhanden) oder eben rigoroses Abschotten in einem separaten Raum. Nur noch zum Füttern und Reinigen der Voliere hineingehen und das war`s!
Ich dachte mir damals, dann hätte ich mir doch keine Geier anschaffen brauchen, wenn ich mich nicht mit ihnen beschäftigen darf. Der will doch nur Geld mit seiner Pension verdienen...
Heute aber weiß ich, der Mann hatte Recht. Wie soll man einem jahrzehntelang auf den Menschen fixierten Papagei eine Partnerschaft nahebringen? Er hat doch gelernt, daß Menschen seine Partner sind...

Viele Grüße,
Petra
 
Hallo Petra,
treffen wir uns mal wieder:D
Ich hatte die zwei schon mal 4 Wochen in einem Zimmer, in das ich nur zum Füttern ging. Ohne Erfolg.
 
Denke du brauchst Rat von Leuten die oft mit solchen Tieren zu tun haben.

20 Jahre ist eine lange Zeit
Kakadu Männer sind eh schwierig

Vielleicht solltest du wirklich darüber nachdenken dein Männchen in eine Gruppe zu geben zum verpaaren ?
 
Hallo Ursula,
Du meinst Charly ganz abgeben, für immer? Oder versteh ich da was falsch. Wenn, dann hätte ich das schon eher tun müssen, schau, er ist jetzt seit Mai letzten Jahres bei mir. Der wird doch nicht mehr, wenn er nun wieder weg muss. Kennst Du noch Leute, die solch Horroraktionen überstanden haben?
 
Moin Roland, moin Ursula!

Auch für den total auf Menschen, besonders auf Maike fixierten Grauen Charlie haben wir überlegt, ihn zur Verpaarung einige Zeit weg zu geben. U.a. haben wir mit dem Besitzer der Vogelburg darüber gesprochen und der meinte, das es oft so ist, das sich die Vögel zwar den Artgenossen anschließen und einen Partner aussuchen, wenn sie dann aber wieder zurückkommen, sich doch wieder ihrer menschlichen Bezugsperson zuwenden.
Also selbst wenn man so vorgeht ist ein Rückzug von dem Vogel wohl unausweichlich. Wir haben uns dann für einen anderen weg entschieden, der aber für Charlie auch nicht so erfolgreich war (nämlich Elli zu holen).

Roland, ich kann Dir auch nur weiter zur geduld und Konsequenz raten. Soll eine Verhaltensänderungen eintreten, dann mußt Du u.U. Wochen und Monate konsequent ein Weg beschreiten - ein Wochenende oder sogar vier Wochen können da zuweg sein - schließlich geht es hier um Verhaltensweisen, die sich 20 Jahre lang verfestigt haben.
 
Hallo Rüdiger,
und welchen Weg kannst Du mir raten? Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten?
Ihn gar nicht mehr beachten? Ich mein grad, wie ich es mach ist es verkehrt. Wenn ich mich gar nicht um ihn kümmere, lässt er seine Wut an der Henne aus oder fängt an zu Rupfen. Soll ich versuchen beide gleichzeitig zu mir zu nehmen? Eine Menge Fragen, aber ich glaube Du hast da Erfahrung. Charly war, als er zu mir kam, nur einen Tag misstrauisch mir gegenüber, am nächsten liess er sich schon streicheln, weil er es unbedingt will. Es muss ja nicht das Traumpaar werden, wenn sie sich nur miteinander beschäftigen könnten, solange sie alleine sind. (Aber ich glaube, dass würde ich mich nie trauen, sie zusammen zu lassen, wenn ich nicht da bin).
 
nein nicht für immer abgeben.

Nur um sich eine Partnerin auszusuchen, aber wenn Rüdiger schon die Erfahrung gemacht hat, daß es nicht klappt :(
weis ich auch nicht mehr als abwarten.
 
Geduld ist immer gut, aber bei Kakadus?
Ich meine, Kakadus sind doch eigentlich bekannt dafür, sich schnell oder gar nicht zu binden. Da schlägt die Liebe bald ein, oder eben gar nicht.

Ich bin nach wie vor der Meinung, daß die zwei sich halt nicht besonders mögen oder der Hahn sogar schon beziehungsunfähig ist. Was nach 20 Jahren nicht verwunderlich wäre. Es gibt Papageien, die sich nicht vergesellschaften lassen, das sollte man vielleicht auch mal in Erwägung ziehen.
Der Ärmste gehört vielleicht in einen großen Bestand, wenn er dort nicht zurecht käme würde ich ihn halt doch als Einzelvogel halten. Aber das gänge dann nur bei jemandem, der viel Zeit, Platz und Liebe für den Vogel übrig hat. Er ist schon zu einem Problemfall geworden.

Geduld alleine hilft vielleicht nicht weiter, da müßten Taten folgen.

Viele Grüße,
Petra
 
Hallo nochmal!

Kleine Richtigstellung: persönlich habe ich die Erfahrung nicht gemacht, sondern, wie gesagt, Herr Steiner von der Vogelburg gab das zu bedenken. Was ich durch den Beitrag ausdrücken wollte ist, dass man sich darauf einstellen muß, sich auch in Zukunft von einem fehlgeprägten/menschenfixierten Vogel weitgehend zurückzuziehen, damit das Interesse am Artgenossen erhalten bleibt - bspw. in dem man das Paar in Freivoliere statt in der Wohung hält - und genau das ist bei uns momentan nicht möglich.

Roland, das Gefühl kenne ich gut - wie man es macht, macht man es verkehrt! Es geht mir immer noch oft so, denn so erfahrenen bin ich nun auch nicht. Und dann springt man schnell von einer Methode zur anderen - denn Eindruck hatte ich, als Du schriebst, das Du Dich am Wochenende von Charlie zurückgezogen hast.
Nun, ich denke, ein Wochenende reicht da nicht, nach zwei Tagen wird sich kaum eine dauerhafte Verhaltensänderung zeigen - das mußt Du schon einige Wochen und Monate durchziehen. Auch der Versuch vierwöchige Versuch mit dem Vogelzimmer erschien mir recht kurz. In bezug auf Graue und Amazonen bin ich zwar der Ansicht, das sich meist bereits in der ersten, zweiten Woche andeutet, ob die Vögel sich verstehen werden, bei Kakadus fehlen mir aber die Erfahrungsberechte dazu (und natürlich die eigene Erfahrung).

Aber ich habe jetzt nochmal alle Beiträge zu dem Thema durchgesehen und gemerkt, das Du wohl schon länger versuchst, dich zurückzuziehen, das besondere Problem aber wohl auch das
Rupfen von Cahrlie ist. Hinzukommt die unglückliche Kombination eines großes Hahnes mit einer kleineren Henne. Und das alles bei einer Papageienart, bei der die Verpaarung als besonders schwierig gilt und es ja auch Fälle gibt, bei denen selbst bei scheinbar harmonisierenden Paaren das Männchen das Weibchen angreift.
Übrigens erzählst Du nur wenig über Kuki: wie ist die denn so? wie zahm? Auch fehlfixiert oder eher an einen Artgenossen interessiert?

Zwar ist bei Dir ja nicht eine richtige Verpaarung das Ziel, ausreichen würde es ja schon, wenn die beiden sich akzeptieren und ab und an miteinander beschäftigen. Dennoch, um ganz ehrlich zu sein: ich sehe bei Deinen beiden da wenig Chancen, das es sich so entwickelt.
Wenn überhaupt, dann wohl erst im Sommer im Gewächshaus, wenn dort ausreichend Platz zur Verfügung steht, beide zusammenzulassen.

Was kannst Du bis dahin tun?

Für mich bieten sich auch nur die beiden von Dir schon angesprochenen Wege:
Entweder verfolgst Du weiter die Linie des Zurückziehens in der Hoffnung, das Charlie sich dann doch Kuki zuwendet - und hier mußt Du bewußt das Risiko eingehen, das Charlie sich zumindest erstmal weiter rupft. (BTW: Gibst Du ihn zur Verpaarung woanderhin, besteht ja ebenfalls die Möglichkeit, das er sich dort rupft).
Da fällt mir aber noch etwas ein: vielleicht hast Du die Möglichkeit, eine Video- oder Webkamera (die sind ja nicht mehr sehr teuer) in einem Zimmer zu installieren und dort ohne Deine persönliche Gegenwart die Vögel fast risikolos zusammenlassen. Es ist oft erstaunlich, wie anders sich Papageien ohne die Gegenwart des Menschen verhalten. Es mag bspw. durchaus sein, das Charlie sich gegenüber Kuki nur dann so aggressiv zeigt, wenn Du anwesend bist. Durch Deine Anwesenheit ist der Vogel gleichsam zwischen Dir und der Henne hin- und hergerissen, was sich in einer agressiven Übersprungshandlung äußern kann.
Übrigens hätte ich bei Kakdus auch nicht den Mut, unter diesen Umständen beide unbeaufsichtigt zusammenzulassen.

Oder eben Du schlägst eine völlig andere Richtung ein, um auch das Rupfen zu verhindern, und nimmst beide Tiere zu Dir (wenn Kuki richtig zahm ist). Damit ermöglichst Du ihnen in deiner Gegenwart (und unter Deiner Kontrolle) Kontakt, jedoch ist meines Erachtens die Wahrscheinlichkeit sehr groß, das Charlie so kein Interesse an Kuki entwickelt. Vielleicht ist aber damit schon das Optimum für die Tiere erreicht? Dann wenigstens, wenn Kuki ebenso fehlfixiert ist wie Charly. Die Möglichkeit für Verpaarungsversuche sind für uns nun mal begrenzt und, so schwer es einem fällt, besser zwei handzahme, fehlgeprägte Vögel in zwei getrennten Käfigen, die wenigstens noch so einander zur Gesellschaft, selbst wenn sie sich nicht direkt miteinander beschäftigen, als nur einen, wenn es für die Tiere keinen Dauerstress bedeutet.
Zumindest aber wäre es eine Möglichkeit, die Zeit bis zum Sommer zu überbrücken. Eine radikale Ortsänderung kann dann auch bei der Verpaarung/Vergesellschaftung hilfreich sein, wäre Kuki doch für Charlie das zunächst einzig Bekannte in der fremden Umgebung.

Tja, ganz zum Schluß darf man natürlich auch die Möglichkeit der Neuverpaarung/-vergesellschaftung und damit wohl auch der Abgabe einer von beiden (wenn der Platz für vier Kakadus nicht ausreicht) nicht ganz aus den Augen lassen, besonders, wenn Kuki nicht so fehlgeprägt ist wie Charlie.
Ich würde an Deiner Stelle wohl zunächst den Weg mit dem Vogelzimmer und der Videokamera versuchen, den zweiten Weg kannst Du dann immer noch einschlagen, wenn es absolut nicht klappt.

Ich drücke Dir weiterhin die Daumen und wünsche Dir vor allem gute Nerven!


 
Hallo,
Petra: Charly in eine Gruppe zu geben?? Ich weiss nicht ob er sich da, auf Grund seiner Behinderung, behaupten kann (er hat den gerochenen Flügel). Und was wird dann mit ihm, womöglich wird er oder die anderen zum Killer. Zur Zeit mache ich mir aber wirklich ernsthaft Gedanken BEIDE abzugeben. Denn wie soll ich Kuki dann halten, als Einzelvogel? Und nochmal so einen Terror mache ich nicht mit, dazu fehlen mir mittlerweile die Nerven. Der Vogel hat mich an den Rand des Wahnsinns gebracht. Woher hast du die Erkenntnis, dass sich Kakadus schnell oder gar nicht mögen? Gibts da Erfahrungsberichte??
Rüdiger: stimmt, seit Kuki da ist, habe ich Charly nur noch abends mal zu mir genommen. Vorher musste ich ihn den ganzen Tag mit mir rumschleppen. Tja, klein ist die Henne, aber Du weisst bestimmt, wie schwierig es ist überhaupt eine Henne zu bekommen. Wie sie so ist? Naja, anfangs liess sie sich überhaupt nicht anfassen. Das besserte sich nach ca. 2 Monaten. Heute lässt sie sich streicheln, nehmen lässt sie sich allerdings nicht von mir. Fehlfixiert? Denke schon, sie ist eine Nachzucht, die in den ersten Wochen Kontakt zu Artgenossen hatte, dann 20 Jahre nicht mehr. Aber ich habe den Eindruck, dass sie ihn mag oder sogar liebt. Wenn er aussen an ihrem Käfig ist, folgt sie ihm überall hin und schnäbelt ihn an. Wenn er frisst, tut sie das auch, gleiches gilt fürs Putzen. Wenn er mit dem Schnabel vor sich hin knarzt, macht sie es auch. Sie ist eher ein ängstlicher Vogel und Charly der dominante.
Mit dem Rupfen sehe ich das auch so, das würde er wohl, wenn er woanders hin muss auch wieder machen. Wegen dem zurückziehen, soll ich ihn dann, so wie ich es zur Zeit mache, gar nicht mehr beachten? Oder soll ich ihn doch mal so 5 Minuten zu mir nehmen? Echt, ich mein grad ich fange wieder total von vorne an. Vor zwei Monaten war ich schonmal so weit ihn abzugeben. Heute bereue ich fast es nicht getan zu haben. Punkt Kamera, da hätte ich eine, aber meinst Du ich kann so rechtzeitig eingreifen? Und wo soll man die Grenze ziehen? Klar, Blut soll keines fliessen.
Beide nehmen, da müsste Kuki noch ihre Scheu ablegen, aber obs gut ist? Vielleicht sollte sie sich gar nicht so sehr an mich gewöhnen. Aber Du hast Recht, wenn beide miteinander schnäbeln, reicht es wenn ich nur hinsehe, sofort schlägt Charly um und beisst in das Gitter. 4 Kakadus, nein Danke! 2 reichen mir völlig, hätte auch den Platz nicht. Ich weiss wirklich nicht was ich mache. Man soll doch irgendwie auch Freude an den Geiern haben? Die ist mir gründlich vergangen.
 
Hallo Roland!

Rüdiger hat in etwa mit viel Worten wiedergegeben, was ich meinte.
Darf ich mal ganz ehrlich sein, verstehe mich bitte richtig!
Du hast Dich sicherlich für die vollkommen verkehrten Vögel (Art!) entschieden. Das nächste ist die Tatasache der Fehlprägung. Secondhandvögel würde ich einem jungen Menschen wie Dir niemals empfehlen.Größenunterschied, etc. Die Liste ist unendlich. Auch kannst Du mit Bestrahlung und Bachblüten keine Wunder erwarten: Du bist viel zu ungeduldig!!!;)
Dein Hahn gehört in eine Gruppe, in der er sich einen Partner frei wählen kann. Sollte das nicht klappen, was gut möglich wäre, sollte er weiterhin als Einzelvogel gehalten werden. Deine Henne ist komplett in Ordnung und sollte die Möglichkeit zur Vergesellschaftung bekommen. Ihr das mit dem Argument vorzuenthalten, Du hättest keine Nerven mehr, ist nicht in Ordnung, dann hättest Du sie nicht zu Dir nehmen dürfen.
Jeder Züchter wird Dir bestätigen, daß Kakadus die treuherzigen und schnell entschlossenen Liebhaber sind, das zeigen mir auch meine eigenen Erfahrungswerte und die Medien.
Du bist meines Erachtens restlos überfordert. Das kann ich auch absolut nachvollziehen, nur, solltest Du jetzt Deine Konsequenzen ziehen: Trennung oder Kämpfen.
Jeder hier hat Dir Geduld geraten, die Du vermutlich einfach nicht hast.

Entschuldige bitte meine Direktheit, aber ich denke, das mußte sein, ich verfolge Deine Berichte schon seit Wochen. Ehrlichkeit ist hier bestimmt der beste Weg!

Viele Grüße,
Petra
 
Hallo Petra,

auch wenn Du jetzt mit der Lanze auf mich los gehst, nehme ich das in Kauf.
Aber mit einigen Deiner Punkte bin ich absolut nicht einverstanden.

>Das nächste ist die Tatasache der Fehlprägung. Secondhandvögel würde ich einem jungen Menschen wie Dir niemals empfehlen.Größenunterschied, etc. Die Liste ist unendlich. <
Was wäre denn Deiner Meinung nach das "Beste" Alter für die Aufnahme von Secondhandvögel?
Ich denke, das kann man nicht pauschalisieren, sondern hängt vom jeweiligen Menschen und seinem Wesen ab.


>Auch kannst Du mit Bestrahlung und Bachblüten keine Wunder erwarten: Du bist viel zu ungeduldig!!! <
Roland hat doch nicht geschrieben, das er eine sofortige Wirkung der Bachblüten erwartet, sondern wann mit Eintritt der Wirkung zu rechnen ist.
Habe ich jedenfalls so verstanden.

>Dein Hahn gehört in eine Gruppe, in der er sich einen Partner frei wählen kann. <
Auch das halte ich nicht unbedingt für die richtige Antwort.
Du kennst den Vogel doch nicht persönlich. Oder?
Nicht jeder Vogel fühlt sich in einer Gruppe wohl, wenn er jahrelang einzeln gehalten wurde.
Gerade Du als Kakaduhalterin solltest wissen, das dies bei Kakadus ein fatales Verhalten auslösen kann und eine Gruppenhaltung da sollte mit großer Vorsicht an die Sache rangegangen werden.

>Du hättest keine Nerven mehr, ist nicht in Ordnung, dann hättest Du sie nicht zu Dir nehmen dürfen.<
Das einem mit der Zeit die Nerven blank liegen wenn man trotz größer Bemühungen immer wieder Nackenschläge einstecken muß, das finde ich normal und kann Roland da voll und ganz verstehen.
Ich selber habe auch sehr große Probleme mit einen Grauen gehabt, weil der die erste Zeit alles gebissen hat, was ihm vor den Schnabel gekommen ist.
Nach einer Zeit von 1 Jahr war ich auch drauf und dran das Handtuch zu schmeißen, weil ich alles erdenkliche probiert habe um den Vogel den Glauben an die Menschen zurückzugeben und sich in seinem Verhalten nur relativ kurz etwas gebessert hatte. Und immer wieder mußte ich sehr starke Bißwunden einstecken.
Ich bin heute froh, das ich diesen Schritt nicht getan habe, da der Hahn sich doch besonnen hat.
Aber wie gesagt, ich kann Roland verstehen.

>Jeder Züchter wird Dir bestätigen, daß Kakadus die treuherzigen und schnell entschlossenen Liebhaber sind, das zeigen mir auch meine eigenen Erfahrungswerte und die Medien.<
Ich denke, das weiß Roland auch. und ich hatte bisher nicht das Gefühl, das er ganz ahnungslos an die Sache rangegangen ist.


>Du bist meines Erachtens restlos überfordert. Das kann ich auch absolut nachvollziehen, nur, solltest Du jetzt Deine Konsequenzen ziehen: Trennung oder Kämpfen. <
Auch in diesem Punkt kann ich dir nicht voll und ganz recht geben.
Vielleicht wäre eine zeitbedingte Trennung für Beide von Vorteil.


Wenn Du möchtest, kannst Du nun auf mich losgehen, aber sehr aufbauend fand ich Deine Worte für Roland nicht.
Es ist zwar richtig, ehrlich zu sein aber muß das mit solchen knallharten Worten geschehen??

Da hat mir Rüdigers Antwort besser gefallen, auch wenn es vom Prinzip der gleiche Inhalt war.

Und ich denke das Forum ist dafür da, um sich gegenseitig zu helfen und nicht jemand mit Worten noch darin zu stärken, das Handtuch zu schmeißen!!:(
 
Moin Roland!

Roland, da ich ja nur "Gastleser" im Kakaduforum bin, entgeht mir manchesmal etwas: so weiß ich jetzt gar nicht, ob Charlie überhaupt fliegen kann und wenn ja, wie gut? Und wie sieht es mit dem Flugvermögen Kukis aus? Wenn Charlie nicht, Kuki aber doch fliegen kann: wäre es nicht vielleicht dann möglich, beide gemeinsam in einer großen Voliere (Gewächshaus? hast Du diesen Gedanken inzwischen aufgegeben?) oder einem großen Vogelzimmer zu halten? Schließlich könnte Kuki dann den Angriffen Charlies ausweichen. Ohne das Stutzen der Flügel befürworten zu wollen: bei einigen Kakaduzüchtern ist ja auch das Beschneiden der Schwungfedern des agressiven Männchens Usus, um das Weibchen so vor den Angriffen zu schützen.
Aber wahrscheinlich sind beide flugfähig, sonst wäre wohl schon jemand auf diese Idee gekommen, oder?

Deshalb nochmal zur Kameraidee: Natürlich geht das nur, wenn der Monitor in einem Nebenzimemr des Vogelzimmers steht und Du auch Zeit hast, den Monitor zu beobachten, also bspw. am Wochenende oder abends. Die übrige Zeit müßten die Vögel in getrennten Käfigen im Vogelzimmer untergebracht sein.
Dabei würde ich wirklich den Kontakt mit den Vögeln auf ein Minimum beschränlken, als auch erstmal keine fünf Minuten
Kraulen oder ähnliches, denn genau das kann Charlie in Verwirrung und in einen Zwiespalt bringen.

Charlie in einen Schwarm zu geben, entweder damit er sich selbst eine Partnerin sucht oder aber dauerhaft, kann eine gute Idee sein. Die Behinderung Charlies schließt das nicht aus, behinderte Tiere haben oft ein erstaunliches Durchsetzungsvermögen und sind nicht selten sogar agressiver als nicht-behinderte, um so ihre Behinderung zu kompensieren.
Auch gibt es Gruppen, die nur aus behinderten Vögeln bestehen.
Natürlich wird es nicht einfach sein, eine solche Gruppe zu finden und möglicherweise ist es auch kein Weg für Charlie. Aber hier hilft nur versuchen, vorher sagen kann man das meines Erachtens nicht.
Bei Graupapageien gab es ja beim Institut für Papageinforschung eine Untersuchung zur Gruppenhaltung von vorwiegend aus Privathaltung stammenden Einzeltieren und ermutigend waren die Ergebnisse nicht: bei dreizehn Tieren hatte sich nur ein Paar gebildet und drei weitere Tiere nahmen engere soziale Kontakte zueinander auf (vgl. Lantermann, Graupapageien, Oertel und Spörer 2000, S.86ff.). Dennoch sollte das nicht Anlaß sein, auf Vergesellschaftungsversuche oder Gruppenhaltung zu verzichten -es gibt auch Beispiele für den Erfolg einer solchen Haltungsform.

Ich schrieb schon, das, wenn Kuki ein ebenso menschenfixierter Vogel wie Charlie wäre, mein Rat dahingehend lauten würde:
laß es wie es, wie es ist, möglicherweise hast Du das Optimum für beide Vögel bereits erreicht und sie sind nicht mehr anpassungsfähig an Artgenossen.
Zwar halte ich das für äußerst selten, jedoch ist jedem klar, das irgendwann Mittel und Möglichkeiten für Verpaarungsversuche erschöpft sind und dann muß man sich mit dem zufrieden geben, was man erreicht hat. Auch muß man natürlich bedenken, das jeder neue Verpaarungsversuch auch großen Stress für die Vögel bedeuten kann.

Jedoch nach Deiner Schilderung habe ich eher den Eindruck, das Kuki durchaus die Gesellschaft eines Artgenossen als Partner sucht: und da wäre es doch traurig, sie als "zweiten Einzelvogel" zu halten. Ich denke, sie hat die Chance auf eine Verpaarung verdient - entweder bei Dir oder durch Abgabe Kukis, wobei Du ja eventuell das Angebot der Rückgabe bei Unverträglichkeit machen kannst.
Oder Du nimmst die Hilfe einer Hilfsorganisation wie bspw. der Papageienhilfe Aachen oder des Papageienschutz-Centrums Bremen in Anspruch, eventuell auch, um eine Gruppe für Charlie zu suchen, damit dort eine Partnerin finden kann oder dauerhaft.

Tja, bei allen Tips, doch noch eine Verträglichkeit zwischen beiden zu erreichen erscheint es mir am empfehlenswertesten, Kuki zu einer Neuverpaarung abzugeben und Charlie erstmal zu behalten, wenn Du genügend Zeit für den Vogel aufbringen kannst. Vielleicht hast Du zukünftig nochmal die Möglichkeit mit einem körperlich gleichwertigen Kakaduweibchen eine Neuverpaarung zu versuchen oder aber einen ebenso menschenfixierten Vogel aufzunehmen, bei dem auch keine Verpaarung möglich war.

Wie Du Dich auch entscheiden magst: auf unsere Unterstützung hier im Forum, so mager sie letztlich auch ist, kannst Du sicher rechnen!
 
Moin Pico, moin Petra!

Laßt uns bitte nicht streiten. Unglückliche Formulierungen gibt es immer und es oft ungeheuer schwierig, schriftlich etwas mitzuteilen ohne das es nicht gleich zu hart klingt oder aber zu abgeschwächt ist. Das Problem kenne ich auch gut. Die ganzen Möglichkeiten der direkten persönlichen Kommunikation stehen einem ja nicht zur Verfügung. Aber ich bin überzeugt, Roland weiß, wie er Petras Darlegungen aufzufassen hat, nämlich als ein Versuch, das Beste für die Vögel zu erreichen. Das wir dabei auch den Menschen nicht aus dem Blick verlieren dürfen, ist klar.
Und ich glaube auch, das Roland sich wohl auch zu verteidigen weiß, wenn er sich angegriffen fühllt..;) (Klasse, wir wir in der dritten Person über Dich reden!*ggg*)
Und das wir die Vögel persönlich nicht kennen und deshalb mancher Rat nur mit Vorsicht zu genießen ist, erscheint mir auch selbstverständlich. Aber soll man deshalb keine Tipps geben buw. nicht seine Meinung sagen? Es steht dann ja im Ermessen des Halters , den Ratschlägen zu folgen oder etwas richtig zu stellen.
Letztlich halte ich auch garnichts davon, jemanden zu "überreden", seine Geier zu behalten, in dem man mehr oder minder sagt: das wird schon werden, dafür findet sich schon eine Lösung us.w. (vgl. dazu auch im Graupapageienforum den Thread: Unser Rico hat schwer gebissen - Was sollen wir tun ?? . Manchmal kommt man an seine Grenzen und dann aus falscher Tierliebe diese zu überschreiten, damit ist keinem gedient, auch nicht dem Tier. Ich finde es gut und sehr mutig zu sagen: nein, ich kann unter den mir gegebenen Möglichkeiten den Vögeln nicht die angemessene Haltung bieten und muß sie leider abgeben. Da steckt oft mehr Tierliebe dahinter als bei anderen.
 
Hallo Petra,
Für die verkehrte Art entschieden. Schau, es ist ja nicht so, dass ich losgerannt bin und geschriehen habe "gebt mir einen Kakadu, am besten einen Psychopathen".
Charly war ein Wanderpokal und wenn ich (mit meinem weichen Herz) ihn nicht zu mir genommen hätte, wäre er zu einer Frau gekommen wo er wieder den ganzen Tag in einem Käfig neben Grauen, Amazonen usw. sitzen muss, aber weit und breit kein Kakadu. Versteh mich bitte jetzt auch nicht falsch, aber ihn einem alten Rentner zu geben, der vielleicht bald wieder stirbt (wie sein Erstbesitzer)? Ich weiss auch, dass der Grössenunterschied nicht gerade toll ist, aber wie schon gesagt, Hennen sind "Mangelware". Ausserdem ist Kuki auch so ein armes "Schwein", dass niemand haben wollte. Klar kann ich keine Wunder erwarten, ich meinte nur, dass ich den Eindruck habe, dass die Bestrahlung ins Gegenteil schlägt, gibts das? Ich weiss nicht, ob Du mich verstehen kannst und ob Du schon mal so einen "total gestörten" Vogel hattest? Ist es da ein Wunder, dass irgendwann die Nerven blank liegen? Charly kann ja nicht dafür, dass er so ist. Wie bereits erwähnt, bin ich der Meinung, dass er in einer Gruppe total unterlegen ist, vielleicht irre ich mich auch. Das mit Kuki sehe ich so: Es geht mir sehr nahe, einen Vogel zu mir zu holen, den ich dann eine Zeit lang als Versuchspartner habe und ihn bei Nichtgefallen dann wieder hergeben soll. Ich komme mir Charly gegenüber auch total unfair vor, ihn jetzt wegzugeben, schliesslich war er derjenige, der einen Partner kriegen sollte. Kakadus - die schnellentschlossenen Liebhaber? Ist er auch, nur nicht Artgenossen gegenüber, sondern Menschen, ja und ist das ein Wunder?? Wenn wir 20 Jahre lang nur Affen sehen, wollen wir uns dann sofort wieder einem Menschen anschliessen? Ich glaube, dass muss man auch mit beachten. Überfordert? Klar! Wer ist das wohl nicht mit so einem Problemfall? Glaub mir, ich habe nun seit 9 Monaten eine Engelsgeduld mit ihm, steht es mir da nicht zu auch mal zu jammern? Und dass ich seit Wochen im Forum bin, ist doch kein Drama? Ich bin halt immer auf der Suche nach Leuten, die mir Ihre Erfahrungen mitteilen wollen.
Pico: Danke, dass Du Dich so für mich einsetzt! Ich bin Petra aber nicht böse. Hier soll und kann ja auch diskutiert werden. Du hast Recht, ich meinte ob Petra positive Erfahrungen mit Bachblüten hat, nicht wann sie wirken. Und wie Du sagst habe ich mich auch vorher informiert, so z.B. das Buch Verhaltensstörungen von Lantermann gekauft. Ich weiss, dass ich schlechte Karten habe, möchte aber später nicht bereuen nicht alles mögliche versucht zu haben. Oh ja, mal Urlaub für beide wäre nicht schlecht!
 
Charly & Kuki

Hallo zusammen,

muss mich auch mal kurz einmischen, wollte ich eigentlich nicht, weil ich Roland seit ca. 6 Monaten via eMail "kenne" und seither regelmässiger häufiger eMail-Verkehr zwischen uns herrscht.

Also meine "Ratschläge" hat er zu Genüge, die benötigt er nicht auch noch im Forum. Es ist gut, dass Roland hier nach Antworten sucht und verschiedene Vor- und Ratschläge bekommt.

Ich muss ihn aber hier nun mal etwas "in Schutz" nehmen. Roland ist bestimmt nicht zu jung (wer oder warum kommt man überhaupt auf so was?), sondern hat die 30 überschritten - Roland verzeih bitte die "persönliche" Auskunft.
Auch können wir wohl kaum Roland "Nicht-Geduld" anprangern, wenn wir selbst Tiere haben, die sich einigermassen verstehen.

Weiterhin sind Rolands Kakadus beide bereits über 20 Jahre alt, Rupfer, gebrochener Flügel, waren eingesperrte arme miserabel einzeln gehaltene Kreaturen bei diversen Vorbesitzern.
Beide Kakadus wurden Roland regelrecht "abgegeben" bzw. "aufgedrängt", er kümmert sich mit rührender Fürsorge um beide.

Ich denke wir können hier keine Vergleiche mit "relativ normalen" Kakadus - sofern es das gibt - anstellen. Es wird immer wieder Tage geben, da hat man einfach "die Schnauze voll" und meint resignieren zu müssen.

Ich bin überzeugt, dass Roland eine gute Lösung finden wird, welche vor allem dem Wohle von Charly und Kuki dient.
 
Hallo Rüdiger,
Nee, auf die Idee kam noch keiner. Das Problem ist, dass beide flugunfähig sind. Charly durch den zeitlebens gebrochenen Flügel und Kuki durch ihre Rupferei. Bei der wirds noch ein wenig dauern, aber dann müsste sie fliegen können. Weil Du meinst, das Optimum wäre vielleicht erreicht: Ich kann damit leben, dass sie sich nicht so lieben wie erwartet oder gehofft. Aber sein dauerhaftes und durchdringendes Geschrei ist es, was mich nervt bzw. an den Rand der Verzweiflung bringt. Bei Kuki bin auch ich der Meinung, dass sie sozialisierungsfähig ist, obwohl ja auch sie so lange allein gehalten wurde. Charly ist vermutlich ein Wildfang, versteh ich dann aber auch nicht, müsste er doch trotzdem Artgenossen kennen? Genügend Zeit für Charly? Im Sommer wärs kein Problem, da könnte ich ihn mitnehmen, aber im Winter? Ich hatte schon erwähnt, dass ich zu Fuss ins Geschäft gehe, mit Hund. Und sein Schreien würde er so wohl auch nicht aufgeben. Aber gut gemeint. Nett von Euch, dass ihr trotzdem zu mir haltet. Vielleicht hast Du auch recht, dass es mehr Tierliebe bedeutet, wenn man erkennt, wo einem die Grenzen gesetzt sind. Die sind in einem Miethaus halt ziemlich schnell erreicht, sonst wär es mir doch auch Wurst, wenn er schreit. Nur komme ich mir so schlecht und unfair vor.
 
Hi Inge,
danke für die Blumen;) Ist echt manchmal zum ausrasten, aber so in etwa wie Du es beschreibst ist es. Und jetzt war ich so geehrt - zu jung:D
 
Hallo Rolad
Ich schaue hier gerade mal als Gast so herrein, um mal zu sehen, was andere Leute so für Probleme mit ihren lieben haben und natürlich auch um für mich und meine Aras zu lernen. Ich habe ähnliche Probleme wie du, zweiten Ara vor ein paar Wochen angeschafft und sie lieben sich nicht unbedingt. Nur gehts bei uns ewas anders zu, wir haben keine Käfige. Unsere Vögel leben jetzt in einem Vogelzimmer auf Bäumen, und Taglich kommen sie sich ein stückchen näher. Vielleicht hab ich das bei dir falsch verstanden, aber wie sollen die Vögel bei dir zueinander finden, wenn du sie nur durch die Käfige anschauen und schnäbeln läßt? Ich denke du mußt es riskieren und ihnen die Möglichkeit geben bei ausreichendem Platz und Ausweichmöglichkeiten zueinander zu finden. Vielleicht wirst du staunen, wie schnell sie sich anfangen zu putzen und lieb zu haben. Nur leider geht das nicht durch einen Käfig. Im Notfall mußt du natürlich eingreifen, aber einen Versuch ist es doch allemal Wert. Oder?
 
Thema: wann ist eine Verpaarung gescheitert?

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