Kollege, ich darf mal einspringen
Den Winter über sollte das Körnerfutter einen ausgeglichenen Anteil (1:1) von mehlhaltigen zu ölhaltigen Sämerein haben. "Grünzeug" sollte auf einmal in der Woche Apfel oder Gurke beschränkt werden.
Ab Januar verändert sich ja spürbar wieder Tageslichtlänge, es bleibt länger hell.
Ab Februar wird auch die Gabe von Grünzeug wieder erhöht, das Körnerfutter kann nun im Verhältnis mehlhaltige zu ölhaltigen Sämerein in Richtung mehlhaltig verschoben werden, etwa 3:1. Dadurch erhöht man den Anteil, an schnellerschließbaren Futteranteile.
Teilweise findet man schon die erste
Vogelmiere , die sich gut verfüttern läßt.
Ab März ist die Tageslichtlänge so, das in Verbindung mit dem verbesserten Futterangebot bei Hahn und Henne der Bruttrieb ausgelößt wird. Es kann auch mit der zusätzlichen Gabe von
Aufzuchtfutter und/oder
Keimfutter begonnen werden.
Der Hahn singt mehr und intensiver, "jagt" die Henne durch den Käfig und "trampelt" mit den Beinen.
Die Henne läßt sich "jagen" und biegt auf der Stange den Rücken durch und gibt dadurch dem Hahn zu verstehen, das sie ebenfalls im Bruttrieb ist.
Ab ende März anfang April spätesten, sollte Nistmaterial und eine Nistmöglichkeit angeboten werden. Die Henne "spielt" mit dem Nistmaterial oder fängt unmittelbar mit dem Nestbau an. Ein Nest kann durchaus im laufe eines Tages fertiggestellt sein. Die Menge des Keimfutter/Aufzuchtfutter sollte jetzt reduziert werden, damit die Tiere nicht zu "triebig" werden.
Sitz die Henne am morgens auf dem Nest, sollte man so gegen 9 Uhr die Henne vorsichtig vom Nest nehmen und das Nest kontrollieren.
Liegt das erste Ei im Gelege, liegt es im Ermessen des Halters, 1.die Eier abzusammeln und in diesem Fall für jedes entfernte Ei ein Kunstei in das Nest zurücklegen oder 2. das Ei im Gelege zu belassen. Nach dem 4. Ei legt man die Eier wieder zurück, wenn Nachwuchs erwünscht ist und dieser auch untergebracht werden kann.
Beim Fall 1. will man erreichen, das die Küken alle zur selben Zeit schlüpfen, etwa nach 13-14 Tagen. Der Fall 1. ist sicherer, wenn die Henne ab dem ersten Tag "fest" auf dem Nest sitzt.
Jetzt sollte wieder mit der Gabe von
Aufzuchtfutter begonnen werden und auch mehr Körnerfutter bereitgestellt werden.
Nach weitern 15-18 Tagen fangen die jungvögel an, sich aus dem Nest zu bewegen und werden von beiden Elternteilen gefüttert, sofern die Henne nicht beginnt ein weiters Nest zu bauen, ein neues Gelege anfängt.
Jetzt sollte auch wieder Nistmaterial angeboten werden, damit die henne nicht anfangt, die ausgeflogenen Küken zu rupfen.
Nestbau und Aufzucht sollten sich nur 2-3 mal im Jahr wiederholen, zuviel Brut strengen die Elterntiere zu sehr an.
So grob zusammengefaßt..