War schon etwas verzweifelt!

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Fetzisch

Guest
Hallo ich war schon ein bisserl verzweifelt,weil Nele und Aaron sich nur kappeln.Nele beißt Aaron in den Schwanz und umgekehrt.Gekreische hin und her und niemals zu nahe kommen!
Heute sah ich wie Nele ihre Schwanzfedern putzte ,da schlich sich Aaron hin (richtig geduckt geschlichen :D ) und kraulte sie zart am Kopf.Ups ... Nele erschrak und Aaron durch Neles Erschrecken auch.Denke es ist ein kleinerAnfang.:dance:
 
auf jeden fall!

susi hat meinen rocco auch immer in den schwanz gebissen am anfang. die müssen sich erst gegenseitig die grenzen aufzeigen.

aber süß, dass er sie beschmusen wollte!:-)))
 
Hallo Gerti,

ich glaube, wir erwarten zu viel und sind zu ungeduldig. Ich kann mich noch gut erinnern, als seinerzeit die Amazonen bei uns eingezogen sind. An das "Entsetzen", als die sich plötzlich gänzlich anders als erwartet verhalten haben, wie wir uns das anhand von Erfahrungen mit anderen Vögeln gedacht hatten.

Im Gegensatz zu den Mopas, die zwar auch schon manchmal rüpelig miteinander umgegangen sind, haben wir bei den Amazonen des öfteren ihr Verhältnis untereinander in Frage gestellt. Das war ein ziemlicher Schock, wollte man doch alles richtig machen, in dem man sich von Anfang an ein Pärchen angeschafft hat.

Man hat bei Amazonen viel zu oft das Bild dauerkuschelnder Vögel vor Augen, in der Realität scheinen mir die "Kampf-Pärchen" aber wesentlich häufiger vorzukommen, als die "Dauerschmuser". Je schneller du dich als Halter von dieser "Schmuse"-Vorstellung löst, desto besser kannst du auch mit dem Verhalten deiner Vögel umgehen. Ich würde mal meinen, dass es absolut nichts außergewöhnliches ist, wenn die Vögel sich eher wie ein altes Ehepaar denn wie Flitterwöchner verhalten. So lange kein Blut fließt und keiner der beiden erkennbar gestresst ist, muss man sich halt mit diesem alten Ehepaar arrangieren. Je akribischer wir das Verhalten der Vögel auf erste Anzeichen einer schmusigen Annäherung beobachten, desto länger wird es vermutlich dauern.

Amazonen sind halt einfach Amazonen :D (Irgendwo muss der Name ja auch herkommen :idee: )
 
Hallo Sanne,ja weißt man liest soviel und macht sich dann doch bisserl verrückt ob es klappt oder nicht.
Mußte ja so lachen Aaron schlich sich richtig danach weg.:D
 
Hallo Sanne,

habe gerade deinen Beitrag gelesen und zustimmend mit dem Kopf genickt :zustimm: .
Ich denke auch, dass man mit völlig verkehrten Vorstellungen an die Verpartnerung seiner Vögel bezug hier auf die Amazonen dran geht. Ich mache nun hier die Erfahrung bei meinem Amazonenhahn Karlchen, welcher in so kurzer Zeit aufgrund des Todes von Luzie eine neue Dame bekommen hat. Und was glaubst du, wie ich Karlchen von zwei völlig verschiedenen Seiten kennenlernen durfte. Bei Luzie ging es total dominant und ruppig seinerseits zu und jetzt hier bei Emma geht er außerordentlich behutsam vor. Er testet seine Grenzen aus, aber diesmal von einer vorsichtigen Seite. Er fliegt zu Emma hin, setzt sich in weiten Abstand neben sie und ruckt dann Stück für Stück zu ihr hin, schauend wie sie reagiert. Man denkt, man hat einen völlig anderen Vogel vor sich. Er verteidigt Emma aufs Äußerste. Mir kommen die Beiden beim Beobachten vor wie zwei verliebte Teenager. Allerdings immer noch auf genügend Abstand bedacht :+pfeif:

Lieben Gruß von Anja
 
Hallo Gerti,

im sich selber verrückt machen bin ich quasi Experte :D Insofern kann ich dich echt gut verstehen. Die Gelassenheit kommt halt erst mit der Zeit. Ich war am Anfang auch immer heilfroh, wenn mir jemand gesagt hat "Keine Panik, ist alles noch normal".

Hallo Anja,

ist schon erstaunlich, wie sich ein Vogel mit einem anderen Partner verändert.
Ich hab schon ettliches an Vögeln durch meine Familie erlebt, aber die Amazonen faszinieren mich wirklich am meisten durch ihr Verhalten.

Ich glaube, meine sind auch sehr viel liebevoller miteinander, wenn keiner von uns anwesend ist. Sind halt noch altmodische Geier :D
 
das heimliche schmusen kenne ich auch:-)) die lassen sich dabei halt nicht immer gern beobachten.
 
Och, Leute - ihr seit so gemein :traurig: . Da muss ich mir ständig die Geschichten schmusender Papageien anhören und was tut sich bei meinen beiden - Distanz auf hohem Niveau :nene: .
Aber in der Ruhe liegt die Kraft. Auch wenn ich meine Beiden nicht schmusen sehe, so habe ich doch das Gefühl, dass hier eine hoher Respekt voreinander vorhanden ist. Diese Schwelle gab es zwischen Luzie und Karlchen leider gar nicht und ich denke schon, dass eine gewisse Grenze zwischen den Papageien ganz wichtig ist. Meine beiden akzeptieren sich wunderbar, sie sitzen gemeinsam in einer Voliere (vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere - bei Luzie und Karlchen ging ein Zusammenhalten in der Voliere überhaupt nicht). Und ab und an erwische ich sie sogar nebeneinander sitzen. Da ich die gegenteilige Erfahrung vorher machen musste, ist für mich diese Situation jetzt zwischen den Beiden ein riesengroßer Erfolg. Auch kleine Schritte führen manchmal zum Ganzen.
Allerdings soll auch nicht unerwähnt bleiben, je besser sich Karlchen und Emma verstehen, um so aggressiver reagiert Karlchen auf uns (weniger auf mich) und ganz besonders sogar auch auf unsere Hunde und Katzen. Hund und Katz liegen hier gemütlich nebeneinander und Karlchen stürzt sich todesmutig auf alle drauf. Aber mit ausgebreiteten Flügeln und nicht gerade zimperlich. Und Emma sitzt auf ihrem Kletterbaum und beobachtet aus sicherer Entfernung Karlchens Attacken. Sieht mir fast aus wie Imponiergehabe seitens Karlchens.

Lieben Gruß von Anja
 
ist ja nicht ganz so. es gibt "nähe" und "nähe". ganz zu beginn haben meine beiden nach einer woche oder so geschnäbelt und gekrault. "zusammen" waren sie aber erst monate danach.

rocco kam bis dahin ständig zu mir geflogen. susi war abgeschrieben, wenn ich anwesend war etc. heute ist es so, dass sie sich ganztags selbst beschäftigen und ab und zu mal BEIDE bei mir auf der schulter sitzen. da nebeneinandersitzen und der frieden, den du beschreibst, ebenso das imponiergehabe, ist viel bedeutsamer als du jetzt vielleicht meinst.

mein rocco ist ne treulose tomate gewesen. immer, wenn susi meinte, sie hätte ihn, ging er zu mir. die eifersucht von ihr in den ersten monaten war schrecklich. jetzt "hat" sie ihn - auch weil ich sie im sommer monatelang in die tierpension geben mußte - weil rocco es einfach schöner findet mit ihr als mit mir.

das dauert eben. und jeder geier ist anders!
 
Hallo Stefan,

das Verhalten, welches du von Rocco beschreibst, habe ich auch bei Karlchen und Luzie kennengelernt. Er kam anfangs immer zu mir geflogen, bis ich ihn dann ganz bewusst jedes Mal in die Nähe von Luzie gesetzt habe. Er sollte sich ja auf sie konzentrieren und nicht auf mich. So im nachhinein bin ich super froh, mich damals beizeiten für eine Partnerin für Karlchen entschieden zu haben. Er hätte sich sonst noch mehr auf mich fixiert. Was andere auch hier in unserem Vogelverein als anhänglich und niedlich beschreiben, finde ich nur traurig. Es wird in keinster Weise an den Vogel gedacht, sondern nur an unsere Bequemlichkeit und an unseren Egoismus. Ich merke, ich stehe mit meiner Meinung ziemlich alleine da und trotzdem reicht es mir, wenn ich nur einen von allen ans Gewissen appellieren kann.
Ansonsten ist es für mich eine interessante Erfahrung, auch wenn ein trauriger Hintergrund uns diese Möglichkeit gegeben hat. Man denkt, man kennt seinen Vogel doch mittlerweile gut genug, aber so ist es bei weitem nicht. Du entdeckst immer wieder neue Seiten. Und ich hätte es nie für möglich gehalten, wie vorsichtig und behutsam Karlchen sein kann.

Lieben Gruß von Anja
 
Hallo Anja,

vielen ist halt einfach nicht bewusst, dass die Anhänglichkeit eines einzeln gehaltenen Vogels kein bißchen mit "wirklichen Gefühlen" zu tun hat, sondern eher aus der Not heraus geschieht. Wären Papageien nicht so flexibel und anpassungsfähig, dass sie einen Menschen als Ersatzpartner annehmen wollen, würde man sie wahrscheinlich lang nicht so niedlich finden. Insofern kann man gar nicht oft genug auf das Elend eines Einzelvogels hinweisen. Es ist schade, dass manche Menschen auch gar nicht so richtig begreifen wollen, dass sie auch ihr Leben erleichtern würden, hätte ihr Papagei einen Vogelpartner. Traurig, dass man solche Leute immer noch in Vogelvereinen findet !

Ich wünsch dir jedenfalls viel Erfolg bei deiner weiteren Überzeugungsarbeit !
 
Hallo Sanne,

ich denke, dass Hauptproblem mit den Einzelhaltungen und den Handaufzuchten besteht wohl aus den Nachfragen,welche wiederum das Angebot bestimmen. Für viele Züchter ist das halt finanziell wesentlich lohnender. Und ich bin der Meinung, ich bin nicht mit Herz und Seele dabei, wenn ich nicht letzten Endes an das Wohl jedes einzelnen Vogels denke. Das ist für mich der Sinn meiner Zucht. Ein Vogel soll auf seinen Artgenossen geprägt sein und nicht auf den Menschen und dann wundern sich halt viele, wenn ein Vogel aus Handaufzucht bei der Verpartnerung so aggressiv wird. Alles muss halt heutzutage auf Person Mensch angepasst sein, da darf selbst ein Tier keine Ausnahme mehr machen. Ist schon echt traurig.

Lieben Gruß von Anja
 
hallo anja,
auch von mir viel kraft bei dieser endlosarbeit...

mich hat dieses forum auch in meiner einstellung zu kuschelvögeln verändert. ich finde nicht mehr, dass sich vögel anfassen lassen müssen etc.

denn selbst wenn sie nicht "zahm" sind, zeigen sie auf vielfältige weise, ob sie uns mögen oder nicht.

eigentlich sollte das ziel sein, sich auf die position des beobachter eines paares (oder kleinen schwarmes) zurückziehen und freude am artgemäßen verhalten und der lebensfreude der amas haben.
 
Hallo Anja,

ist schon richtig, dass die Nachfrage wohl das Angebot bestimmt, aber hier glaube ich, hat sich mit den Handaufzuchten auch so eine Art "Selbstläufer" entwickelt. Selbst wenn du nämlich keine Handaufzucht suchst, wird dir eine angeboten. Als wir damals unser Ama-Pärchen geholt haben (8-jährige Abgabevögel) wurden wir wiederholt "bedauert", dass wir nich ein paar Wochen früher dran gewesen wären, weil da mehrere Züchter/Züchterkollegen noch junge HZ im "Angebot" gehabt hätten.

Mir ging es bei der Anschaffung hauptsächlich darum, dass ich von Anfang an ein Pärchen wollte. Dass Leo jetzt eine HZ ist, lässt sich halt bei einem Abgabevogel nicht wirklich vermeiden.

Was mich bei Papageien so traurig macht, ist dass wohl viele die Vorstellung haben, sie kriegen einen fliegenden "Hund" (bzw. "Katze"). Ich habe nicht das Gefühl, dass bei anderen, kleineren Vogelarten so viele (menschliche) Anforderungen/Ansprüche gestellt werden wie bei Papageien: die sollen zutraulich sein, sich jederzeit abschmusen lassen, möglichst auf Befehl das Schreien unterlassen und am besten auch noch Stubenrein sein. Gibt es so was z.B. unter Kanarienvögel-, Zebrafinken oder was sonst auch immer Haltern ? Ich meine, nein ! Hier ist der Mensch ganz selbstverständlich mit der Rolle des Zuschauers zufrieden. Nur an (Groß-)Papageien scheinen derlei (falsch) Ansprüche gestellt zu werden. Wieviel interessanter ist es doch, seinem Pärchen beim Miteinander spielen zuzuschauen als einen anhänglichen Einzelvogel ständig an der Backe kleben zu haben....

Insofern kann ich Stefan nur voll & ganz zustimmen !
 
Thema: War schon etwas verzweifelt!
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