Zugluft entsteht, wenn Luft durch eine enge Stelle strömt. Dabei erhöht sich wie bei allen Strömungen die Geschwindigkeit, wodurch sie ungleich stärker auskühlt als die andere Luft in der Umgebung.
Wind von gleicher Stärke wie der Zug kühlt natürlich im gleichen Masse aus, aber hier kommt das zweite Problem der Zugluft zum tragen. Da sie nur eng begrenzt wirkt, springt die körpereigene Temperaturregulation bei Zugluft erst viel später an, als wenn der ganze Körper dem Wind ausgesetzt ist und die Kerntemperatur betroffen ist. Die typischen Reaktionen des Körpers wie Muskelzittern und der Drang, sich dem Wind/der Kälte zu entziehen, werden erst mal nicht aktiviert. Dadurch können sich die von Zugluft betroffenen Körperstellen schnell mal so stark abkühlen, das schon Schäden auftreten (steifer Nacken, Lungenentzündung).
Beim Vogel kommt erschwerend hinzu, das durch die im Körper ausgedehnten Luftsäcke solche durch partielle starke Abkühlung ausgelöste entzündliche Prozesse sehr schnell in den Atmungsapparat vordringen können, sich also die Gefahr der Lungenentzündung nochmal stark erhöht. Wie bereits erwähnt, hat ein Vogel im Käfig obendrein kaum Möglichkeiten, der Zugluft auszuweichen, selbst wenn er sie rechtzeitig bemerkt.
Darum gilt ganz generell: keine Zugluft für Vögel! Die Chance, das der Vogel dabei drauf geht ist einfach ungleich höher als wir uns das mit unserem Riesenkörper vorstellen können.