Stephanie
Foren-Guru
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Über PETA habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Meinung gebildet. Einerseits finde ich es sinnvoll, auf bestimmte Zustände z.B. Praktiken in einigen (vielen?) Zirkussen aufmerksam zu machen, um sie ins Bewusstsein zu rücken.
Auf der anderen Seite finde ich Aktionen wie unerlaubtes Betreten des Grundstücks, Aggressivität gegen Halter etc. nicht gut.
Zu dem Video muss ich allerdings sagen, dass mir diese Ausstellungskäfige noch nie gefallen haben. Da wird überall für Enrichment, großen Käfig etc. geworben und dann werden Vögel über längere Zeit - mindestens doch mehrere Stunden - in Enge, visuellen Reizentzug und akustischen Overkill gesteckt.
Diese Käfige sind kaum größer als eine Transportbox.
Schöner wäre aus meiner Sicht vielleicht eine große Voliere bei der Ausstellung, wenn die Vögel länger als ein paar Tage dort bleiben, und ansonsten Videos der Vögel in einem "normalen" Umfeld, sprich mit der Möglichkeit zu fliegen, arteigene Bedürfnisse auszuüben, vernünftig zu interagieren. Natürlich müsste der potentielle Käufer dann zum Züchter oder Halter fahren!
Aber wer kauft sich ein Tier wie aus einem Katalog, nur live?
Einerseits wird gegen Zoohandlungen gewettert, andererseits sind Börsen und Ausstellungen kein Problem.
In der heutigen Zeit müsste das alles doch auch über Video funktionieren.
Wer von den Menschen, die ihre Vögel im Vogelzimmer oder in großen Volieren halten möchte denn seine eigenen Vögel in diesen Käfigen für einen oder ein paar Tage "präsentieren"?
Ich nicht, mir wäre das viel zu viel Stress für die Tiere und, ja, unnötig grausam (eben kompletter visueller Reizentzug und extreme Bewegungseinschränkung).
Meine Vögel werden kirre, wenn sie mal länger im Käfig bleiben müssen und nichts zum Nagen haben. In dem Käfig können sie auf jeden Fall eine kleinere Strecke fliegen und klettern, haben Schaukeln und Papier auf dem Boden, dass sie auch annagen könnten. Trotzdem: 5 Stunden ohne frische Zweige, Weidensachen, Korkröhre & Käfigtür zu führt zu wildem Herumfliegen.
5 bis 10 Stunden in so einer kleinen Box "ohne alles" würde wahlweise zu Rufen, Flattern, Kämpfen (wenn es denn tatsächlich zwei in der kleinen Box) oder evtl. Resignation führen. In jedem Fall zu ziemlichem Stress.
Insofern kann ich Kritik daran sehr gut nachvollziehen.
Man sieht auch deutlich, dass Kenner die Situation anders bewerten, weil sie sie schon oft erlebt haben. Am Anfang des Videos für etwas für Börsen völlig Normales gezeigt und viele Außenstehende werden da vielleicht schon stutzen: Viele kleine Käfige nebeneinander, aufeinander.
Außenstehende haben meistens einen anderen Blick, entweder einen klareren oder einen naiveren, beides, weil sie was auch immer zum ersten Mal sehen und die Hintergründe und "internen Argumente" nicht kennen.
Zurück zum Thema:
Allgemein schwierig, kritisch und wirklich bedenklich finde ich die Entwicklung, dass viele Tierschützer irgendwann - oft schnell - sehr aggressiv gegen Menschen werden bzw. "menschenfeindlich". So nach dem Motto, ich schütze die Tiere, die Tiere, die ich schütze, wurden von Menschen schlecht behandelt, also sind alle Menschen schlecht, also darf ich alle Menschen herablassend und aggressiv behandeln.
Teilweise trifft man auf mehrere Tierschützer, die sich in diesem Glauben gegenseitig bestärken: Wir sind die Guten, alle anderen sind "schlecht" und müssen nicht mit den gleichen Wertmaßstäben wie wir behandelt oder bewertet werden.
Aus meiner Sicht sollte man als Tierschützer das Wohl von Menschen UND Tieren gleichermaßen im Blick haben und sich nicht für einen von beiden entscheiden, v.a., da Menschen wohl auch Tiere sind.
Auf der anderen Seite finde ich Aktionen wie unerlaubtes Betreten des Grundstücks, Aggressivität gegen Halter etc. nicht gut.
Zu dem Video muss ich allerdings sagen, dass mir diese Ausstellungskäfige noch nie gefallen haben. Da wird überall für Enrichment, großen Käfig etc. geworben und dann werden Vögel über längere Zeit - mindestens doch mehrere Stunden - in Enge, visuellen Reizentzug und akustischen Overkill gesteckt.
Diese Käfige sind kaum größer als eine Transportbox.
Schöner wäre aus meiner Sicht vielleicht eine große Voliere bei der Ausstellung, wenn die Vögel länger als ein paar Tage dort bleiben, und ansonsten Videos der Vögel in einem "normalen" Umfeld, sprich mit der Möglichkeit zu fliegen, arteigene Bedürfnisse auszuüben, vernünftig zu interagieren. Natürlich müsste der potentielle Käufer dann zum Züchter oder Halter fahren!
Aber wer kauft sich ein Tier wie aus einem Katalog, nur live?
Einerseits wird gegen Zoohandlungen gewettert, andererseits sind Börsen und Ausstellungen kein Problem.
In der heutigen Zeit müsste das alles doch auch über Video funktionieren.
Wer von den Menschen, die ihre Vögel im Vogelzimmer oder in großen Volieren halten möchte denn seine eigenen Vögel in diesen Käfigen für einen oder ein paar Tage "präsentieren"?
Ich nicht, mir wäre das viel zu viel Stress für die Tiere und, ja, unnötig grausam (eben kompletter visueller Reizentzug und extreme Bewegungseinschränkung).
Meine Vögel werden kirre, wenn sie mal länger im Käfig bleiben müssen und nichts zum Nagen haben. In dem Käfig können sie auf jeden Fall eine kleinere Strecke fliegen und klettern, haben Schaukeln und Papier auf dem Boden, dass sie auch annagen könnten. Trotzdem: 5 Stunden ohne frische Zweige, Weidensachen, Korkröhre & Käfigtür zu führt zu wildem Herumfliegen.
5 bis 10 Stunden in so einer kleinen Box "ohne alles" würde wahlweise zu Rufen, Flattern, Kämpfen (wenn es denn tatsächlich zwei in der kleinen Box) oder evtl. Resignation führen. In jedem Fall zu ziemlichem Stress.
Insofern kann ich Kritik daran sehr gut nachvollziehen.
Man sieht auch deutlich, dass Kenner die Situation anders bewerten, weil sie sie schon oft erlebt haben. Am Anfang des Videos für etwas für Börsen völlig Normales gezeigt und viele Außenstehende werden da vielleicht schon stutzen: Viele kleine Käfige nebeneinander, aufeinander.
Außenstehende haben meistens einen anderen Blick, entweder einen klareren oder einen naiveren, beides, weil sie was auch immer zum ersten Mal sehen und die Hintergründe und "internen Argumente" nicht kennen.
Zurück zum Thema:
Allgemein schwierig, kritisch und wirklich bedenklich finde ich die Entwicklung, dass viele Tierschützer irgendwann - oft schnell - sehr aggressiv gegen Menschen werden bzw. "menschenfeindlich". So nach dem Motto, ich schütze die Tiere, die Tiere, die ich schütze, wurden von Menschen schlecht behandelt, also sind alle Menschen schlecht, also darf ich alle Menschen herablassend und aggressiv behandeln.
Teilweise trifft man auf mehrere Tierschützer, die sich in diesem Glauben gegenseitig bestärken: Wir sind die Guten, alle anderen sind "schlecht" und müssen nicht mit den gleichen Wertmaßstäben wie wir behandelt oder bewertet werden.
Aus meiner Sicht sollte man als Tierschützer das Wohl von Menschen UND Tieren gleichermaßen im Blick haben und sich nicht für einen von beiden entscheiden, v.a., da Menschen wohl auch Tiere sind.