Was hat mein Wellensittich?

Diskutiere Was hat mein Wellensittich? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo Ihr, seit ca 4 Wochen geht es meinem Wellensittich Shadow schlecht. Zu Anfang hat er teilweise ein wenig abwesend gewirkt und gepustert...
Hi again!


Mottchen schrieb:
Shadow gehts momentan richtig gut

Na, das sind doch mal gute Nachrichten ... da sieht man mal wieder, was die Psyche für einen Einfluss auf die Genesung hat.
 
Christian,
das die Psyche darauf Einfluss hat war mir klar, aber so doll? Shadow hat gerade das andere Männchen (Poldy) richtig "vermöbelt" und durch den ganzen Käfig gehackt. Selbst ein Fluchtversuch auf den Boden hat Poldy nichts genützt. Was die beiden da gemacht haben konnte ich nicht sehen, aber Poldy hat geschriehen und war hinterher voller Sand...

Ich freu mich ja das es Shadow gut geht, aber Poldy tut mir jetzt irgendwie leid.

Mottchen
 
Mottchen schrieb:
das die Psyche darauf Einfluss hat war mir klar, aber so doll?

Nun, es ist wohl nicht nur die Psyche, die die Besserung bewirkt hat, aber der Einfluss kann schon enorm sein. Ohne ihren Hahn wäre unsere Wellie-Henne wahrscheinlich längst tot.


Mottchen schrieb:
aber Poldy tut mir jetzt irgendwie leid.

Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt ... ;) Er hat schließlich Shadows Krankheit gnadenlos ausgenutzt.

Zum krank sein hat Shadow jetzt jedenfalls keine Zeit mehr, jetzt muß er die Position des Alpha-Vogels zurück erobern. Ich hoffe, sein Immunsystem packt das auf Dauer, aber sieht ja vielversprechend aus.
 
Hallo Mottchen,


Mottchen schrieb:
Shadow gehts momentan richtig gut, er singt und balzt sogar Seit das Antibiotika abgesetzt wurde und er wieder bei den Anderen ist gehts ihm (scheinbar) wieder fast ganz gut...
...
das die Psyche darauf Einfluss hat war mir klar, aber so doll? Shadow hat gerade das andere Männchen (Poldy) richtig "vermöbelt" und durch den ganzen Käfig gehackt.


So viel zur Vogelpsyche!
Natürlich möchte er jetzt die alte Hierarchie wieder herstellen und vermöbelt den armen Poldy. Das gibt sich hoffentlich bald wieder...


Mottchen schrieb:
Es wurde ja von allen Vögeln ne Kotprobe eingeschickt. Und alle waren OK.
Ich will Shadow nicht nochmal greifen und ihm Medizin in den Schnabel tun. Der Arme ist schon ganz verstört und bekommt Angst wenn ich in den Käfig greife.


Bird Bene Bac muss nicht unbedingt direkt in den Schnabel gegeben werden. Misch es einfach in ein geliebtes Futter (Keimfutter, Eifutter...). Es wäre auch ganz gut für die anderen, da sie vor kurzem ebenfalls antibiotisch behandelt wurden.


Christian schrieb:
Es gibt aber Erreger, die nur per Kropfabstrich festgestellt werden können und nicht im Kot.
...
Ich habe mir nämlich nochmal ganz genau die ursprüngliche Symptomatik angesehen und ich könnte mir vorstellen, daß es vielleicht Trichomonaden sein könnten.


Der Gedanke von Christian ist ganz gut. Bei Trichomonaden helfen die besten Antibiotika nichts, da es sich dabei um Flagellaten (kleine Einzeller) handelt. (Allerdings sind die bei Wellis relativ selten, sie kommen v.a. bei Tauben vor und verursachen bei ihnen die gefürchtete Jungtaubenkrankheit "Gelber Knopf".) Sie verursachen gerne auch mal Leberschäden.
Eine Kotprobe nützt da nichts, nur ein ganz frischer Kropfabstrich, der sofort untersucht wird. Ich weiß nicht, ob Du das Deinem Shadow nochmals zumuten möchtest?
Ist "Feigling" der Neuzugang? Sie könnte evtl. Trägerin sein, ohne selbst zu erkranken. Wenn Du noch Geld übrig haben solltest (160 Euro ist schon ein großer Batzen, wenn man danach immer noch nicht weiß, was los ist und der Vogel weiterhin kränkelt) und noch die Nerven dazu hast, lass die junge Dame untersuchen...

MfG,
Steffi
 
Hallo Mottchen,

war ein paar Tage nicht online und habe jetzt gerade gelesen, dass es Deinem kleinen Shadow wieder besser geht. :)

Das freut mich echt riesig für Dich und den Kleinen :jaaa:

Gut dass Shadow jetzt wieder bei den anderen sein darf. Die Psyche spielt bei den kleinen Piepmätzen doch eine wesentlich grössere Rolle als man allgemein denkt.

Ich habe mit dem "getrennt setzen" nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Die Kleinen leiden total und schlimmstenfalls hören sie einfach auf zu futtern, bzw. treten in den totalen Hungerstreik (hat Klein-Willi erst kürzlich gemacht).

Sobald ein Geierchen nicht mehr separat gehalten wird, sondern wieder zum Rest der Bande darf, geht`s ihm gleich um mindestens 50 % besser.
Das ist jedenfalls meine bisherige Erfahrung.

Traurig ist natürlich, dass "Ghost" gestorben ist. Das tut mir sehr leid :( .

Für Shadow wünsche ich weiterhin gute Besserung und alles Liebe.... :0-
 
Hi Steffi!


Munia maja schrieb:
Allerdings sind die bei Wellis relativ selten, ...

Von wegen ... sorry, aber das Gegenteil ist der Fall ... such' hier in den Foren nur mal nach dem Stichwort Trichos oder Trichomonaden ... die meisten Treffer findest Du im Wellie-Forum!

Diese Parasiten sind die Hölle und treten gerade bei Wellensittichen sehr oft auf. Wellies sind leider nicht mehr die robuste Sittichart, die sie vor Jahren einmal waren. Durch die ganzen Zucht-Eskapaden mit Farbschlägen und Schauwellensittichen ist das Erbgut der europäischen Wellies einfach versaut :(


Munia maja schrieb:
lass die junge Dame untersuchen...

Ja, und ich würde sagen, unbedingt! Shadow mag jetzt wieder fit sein, aber wenn wir's wirklich mit Trichos zu tun haben, wird das nicht so bleiben. Sobald das Immunsystem wieder geschwächt wird, z.B. Mauser oder Erkältung, geht's wieder los.

Wenn Trichomonaden im Frühstadium behandelt werden, also wenn noch keine Symptome auftreten, ist die Behandlung relativ easy. Im fortgeschrittenen Stadium muß mindestens 5 Tage lang das Medikament direkt in den Kropf geträufelt werden ... das kann nur der Tierarzt machen ... mit Knopfkanüle.
Werden diese Parasiten zu spät behandelt und sind schon die inneren Organe befallen, kommt jede Hilfe zu spät.

Ein Kropfabstrich kostet nicht sooo viel ... das würde ich auf alle Fälle noch bei Feigling machen lassen. Sollte sich heraus stellen, daß sie Trichos hat, müssen alle Vögel behandelt werden. Behandelt man's nicht, stirbt u.U. der gesamte Bestand in weniger als einem Jahr ... es gibt aber auch vereinzelt Vögel, die über Jahre hinweg keine Symptome zeigen.

Meist schleppt man sich die Mistviecher durch neue Jungvögel in den Bestand ein ... deswegen sollte man bei Neulingen immer (!) einen Kropfabstrich machen lassen.

Übrigens, Mottchen ... woran ist Ghost denn gestorben?
 
Hallo Christian

"Wer sich zu weit aus dem Fenster lehnt ... Er hat schließlich Shadows Krankheit gnadenlos ausgenutzt."
klingt als ob er selber schuld wäre... aber ist das nicht normales Verhalten?

Ja gut, ich werde nächste Woche einen Kropfabstrich bei Feigling machen lassen. Dann werde ich auch gleich den neuen Wellensittich (werde ich mir wohl Montag holen) mitnehmen und auch nen Abstrich machen lassen. Sicher ist sicher. Wie übertragen sich Trichos? Nicht das sich die beiden auf dem Weg zum TA anstecken.

Woran Ghost gestorben ist weiß ich nicht 100%ig, aber sie sollte lauf TA schon vor mehreren Jahren sterben. Sie war ein Renner mit Tumoren/Lipomen etc.. Sie hat öfters das Gleichgewicht verlohren und ist von der Stange gestürzt z.B. wenn sie mit den Anderen gestritten hat. Ich schätze das das mit der Zeit seine Folgen hatte...


Hallo Munia maja

Reicht eine halbe Tube Bird Bene Bac? Ich habe von der ersten Antibiotika behandlung (von dem ersten TA) noch was über. (Komisch das der mir das gegeben hat und nicht die Vogelspezialistin)


Hallo Evelin

"Gut dass Shadow jetzt wieder bei den anderen sein darf"
Ich glaube das sieht er genauso :D

"Sobald ein Geierchen nicht mehr separat gehalten wird, sondern wieder zum Rest der Bande darf, geht`s ihm gleich um mindestens 50 % besser.
Das ist jedenfalls meine bisherige Erfahrung."

Als ich ihn separat seizte ging es ihm so schlecht das es ihm egal zu sein schien. Er konnte dann wenigstens mal nen Tag durchscglafen, ohne ständig geweckt zu werden.

"Traurig ist natürlich, dass "Ghost" gestorben ist. Das tut mir sehr leid"
Danke für dein Mitgefühl. Ich bin froh das es bei ihr wenigstens schnell ging. Noch so einen kränkelnden Vogel hätte ich nicht ertragen.


Mottchen
 
Hi again!


Mottchen schrieb:
aber ist das nicht normales Verhalten?

Ja, sicher.


Mottchen schrieb:
Sicher ist sicher.

Genau ... wir werden das in Zukunft auch so handhaben ... wenn man mal recherchiert, stellt man nämlich fest, daß doch öfter mal Krankheiten durch Neuzugänge eingeschleppt werden und wenn man dann nachher den gesamten Bestand behandeln muß, wird's richtig teuer.


Mottchen schrieb:
Wie übertragen sich Trichos?

Ich hatte doch oben schon einen entsprechenden Link gesetzt ... also noch mal ... ist ein Zitat aus einem Krankheitenbuch:
http://www.carmen-spengler.de/tricho.html


Mottchen schrieb:
Woran Ghost gestorben ist weiß ich nicht 100%ig ...

Na, scheint wohl an einem Tumor gestorben zu sein.


Mottchen schrieb:
Reicht eine halbe Tube Bird Bene Bac? Ich habe von der ersten Antibiotika behandlung (von dem ersten TA) noch was über. (Komisch das der mir das gegeben hat und nicht die Vogelspezialistin)

Ja, das sollte erstmal reichen für einen Vogel ... eine Woche täglich einen kleinen Tropfen in den Schnabel geben wäre ideal.
Was die Vogelspezialistin angeht ... das wundert mich allerdings auch.
 
Hallo Mottchen,


Mottchen schrieb:
Reicht eine halbe Tube Bird Bene Bac? Ich habe von der ersten Antibiotika behandlung (von dem ersten TA) noch was über. (Komisch das der mir das gegeben hat und nicht die Vogelspezialistin)

Christian schrieb:
Ja, das sollte erstmal reichen für einen Vogel ... eine Woche täglich einen kleinen Tropfen in den Schnabel geben wäre ideal.
Was die Vogelspezialistin angeht ... das wundert mich allerdings auch.


eigentlich sollte eine halbe Tube für´s Animpfen von Darmkeimen schon reichen.
Was die Vogel-TÄ betrifft: eine gleichzeitige Anwendung von Antibiotika und Bird Bene Bac macht keinen Sinn! Die Antibiotika würden die Keime, die das Aufbaupräparat enthält, sofort abtöten. Parallel verabreicht ist es also rausgeschmissenes Geld und unnötige Mühe. Bird Bene Bac u.ä. Präparate gehören nach einer Chemotherapie angewandt.
Während einer Antibiotikagabe ist es vernünftig, dem Vogel zusätzlich Vitamine zu verabreichen, da diese vom Vogel nicht mehr ausreichend selbst produziert werden können (die endogene Keimflora, die das normalerweise macht, ist ja abgetötet)...



Hallo Chris,


Christian schrieb:
Von wegen ... sorry, aber das Gegenteil ist der Fall ... such' hier in den Foren nur mal nach dem Stichwort Trichos oder Trichomonaden ... die meisten Treffer findest Du im Wellie-Forum!

Diese Parasiten sind die Hölle und treten gerade bei Wellensittichen sehr oft auf. Wellies sind leider nicht mehr die robuste Sittichart, die sie vor Jahren einmal waren. Durch die ganzen Zucht-Eskapaden mit Farbschlägen und Schauwellensittichen ist das Erbgut der europäischen Wellies einfach versaut



"selten" ist ein relativer Begriff. Im Gegensatz zu Tauben, bei denen Trichomonaden wirklich ein großes Problem sind (deshalb behandeln die meisten Taubenhalter ihre Tiere oft mehrmals jährlich dagegen), kommt die Trichomoniasis bei Wellis relativ selten vor.
Aber Du hast recht: es wird immer häufiger! Neben der allgemeinen, oft schlechten Konstitution sind v.a. die Haltungsbedingungen ein Problem. In letzter Zeit hält man Wellis oft auch in Freivolieren. So schön das für die Tiere sein mag, es birgt auch Gefahren. Da sitzt halt mal ein Wildvogel auf der Voliere, "kackt" ausgiebig und niest nochmals kräftig und schon hat man die schönsten Krankheiten eingeschleppt: Ornithose, Kokzidiose, Trichomoniasis... Wenn dann noch Überbesatz dazukommt, dann braucht´s einen nicht zu wundern, dass man nur noch kranke Tiere bekommt.

Ich kann Dir nur zustimmen: jeden Neuzugang erst einmal 1-2 Wochen isolieren, zumindest eine Kotprobe untersuchen lassen und beim leisesten Verdacht einem TA vorstellen, bevor der Vogel in den Bestand integriert wird.
So mach ich´s zumindest und bin bisher ganz gut damit gefahren (hatte schon mehrfach Vögel mit starker Kokzidiose und Dysbakterie erworben, vom Züchter genauso wie aus dem Zoofachhandel). Auch wenn es ein großer Aufwand ist und man ja sooooo viel Mitleid mit dem armen, einsamen Tier hat... Die Untersuchungen haben mich meist mehr gekostet als der neu erworbene Vogel, aber was tut man nicht alles für seine Lieblinge?

MfG,
Steffi
 
Hi Steffi!


Munia maja schrieb:
Die Untersuchungen haben mich meist mehr gekostet als der neu erworbene Vogel, ...

Nun ... wie ich immer zu sagen pflege ... viele Ziervögel sind einfach zu preiswert. Bei teuren Papageien werden z.B. "Eingangsuntersuchungen" eher durchgeführt, als bei kleinen Arten, die nur ca. 30 Teuros kosten.

Dann müßten TAs auch nicht mehr fragen, ob einem die Behandlung nicht zu teuer wäre, da ja ein neuer Vogel billiger sei ... leider gibt's ja immer noch viele Halter, die nur in Zahlen denken.
 
Mir fällt gerade ein, dass der erste TA einen "belegten Hals" feststellte... 8o

Womit und wie wird Trichomonaden behandelt? Hast du dazu auch nochmal einen Link?? Ich überlege gerade ob es nicht "einfacher" wäre die Tiere prophylaktisch dagegen zu behandeln. :?

Gehört unnormal viel Kalk aus dem Sand Picken und Kalkstein (der rosane mir Jod) extrem nagen auch zum Krankheitsbild?


Ich finde das die Anfangsquarantäne eine gute Gelegenheit ist, das Tier zu zähmen. :dance:

"Dann müßten TAs auch nicht mehr fragen, ob einem die Behandlung nicht zu teuer wäre, da ja ein neuer Vogel billiger sei ... leider gibt's ja immer noch viele Halter, die nur in Zahlen denken."

Kinder machen kostet nichts, da könnte man doch die 10€ Praxisgebühr spahren und Omi und Opi gibts mit Kusshand in jedem Altenheim... :D

Mottchen
 
Hallo Mottchen,

Trichomonaden (Trichomonas gallinae) sind Parasiten, die im Rachenraum und Kropf des befallenen Tieres leben. Sie können bis in die inneren Organe (Leber, Nieren, Herz, Gehirn) vordringen.

Ein erkrankter Vogel wird bedingt durch die Trichmonaden, eine erschwerte Nahrungsaufnahme und Atmung haben. Er magert ab und kann schließlich nur mit hochgestrecktem Kopf nach Luft schnappen.
Ohne rechtzeitige Behandlung verhungert oder erstickt der Vogel !


Nachweisen kann man diese kleinen Geißeltierchen durch einen Kropfabstrich bei dem erkrankten Vogel. Der entnommene Kropfinhalt muss sofort unter dem Mikroskop betrachtet werden, dann kann man die sich schnell bewegenden Trichomonaden erkennen.
Wenn ein Tier eines Vogelbestandes erkrankt, müssen alle übrigen Vögel mitbehandelt werden, da sie schon infiziert sein können, aber noch keine Krankheitssymptome zeigen.

Eine prophylaktische Behandlung, wie du schreibst, ist nicht im Sinne des Vogels. Da es sich hier um Medikamente handelt, die dem Vogel körperlich schwer zusätzen.

Auch nach einer Behandlung gegen Trichos, ist es ratsam, den Vögeln entsprechende Aufbaumedikamente wie z.B. Alvimun, zum Aufbau der körpereigenen Abwehr, zu geben.

Daher kommt nur eine Behandlung / Abstrich durch den TA in Frage.
 
Hi again!


Mottchen schrieb:
Mir fällt gerade ein, dass der erste TA einen "belegten Hals" feststellte... 8o

Der Trichomonaden-Verdacht scheint sich zu erhärten :(


Mottchen schrieb:
Womit und wie wird Trichomonaden behandelt?

Da gibt es verschiedene Medikamente, die unterschiedlich stark sind und auch unterschiedlich lange verabreicht wrden müssen. Wie Martina schon sagte, sind diese Medikamente ziemlich heftig. Das sinnvollste wäre wirklich einen Kropf- und Kloakenabstrich machen zu lassen und somit die Schwere der Infektion festzustellen. Anhand dessen kann dann der TA entscheiden, welches Medikament am sinnvollsten wäre. Bei schweren Infektionen, muß das Medikament direkt mit einer Knopfkanüle in den Kropf geträufelt werden, da nur so sichergestellt werden kann, daß die richtige Dosis an der Hauptinfektionsquelle zum wirken kommt, denn diese Medikamente schmecken anscheinend ziemlich furchtbar. Hier beträgt die Behandlungsdauer 5-9 Tage, Verabreichung einmal pro Tag.
Bei leichten Infektionen kann das Medikament auch über's Trinkwasser verabreicht werden, was aber bei Wellies nicht zu empfehlen ist, da sie längere Zeit ohne Wasser auskommen können und das schlecht schmeckende Wasser kaum anrühren würden ... folglich muß es dann in den Schnabel geträufelt werden ... im günstigsten Falle nur einmal.


Mottchen schrieb:
Ich überlege gerade ob es nicht "einfacher" wäre die Tiere prophylaktisch dagegen zu behandeln. :?

Bei Tauben wird sowas soweit ich weiß teilweise gemacht ... Medikamentengabe über's Trinkwasser ... bei Wellies kann man das vergessen ... und wie Martina schon sagte, die Medikamente sind nicht ohne.


Mottchen schrieb:
Gehört unnormal viel Kalk aus dem Sand Picken und Kalkstein (der rosane mir Jod) extrem nagen auch zum Krankheitsbild?

Ja, allerdings ... da Trichos den Kropf reizen und ja auf Dauer auch eine richtige Kropfentzündung hervorrufen. Auch vermehrte Wasseraufnahme ist ein Symptom in der Anfangsphase.


Mottchen schrieb:
Ich finde das die Anfangsquarantäne eine gute Gelegenheit ist, das Tier zu zähmen. :dance:

Ja, aber eine Prophylaxe-Untersuchung ist dennoch ratsam.


Masch schrieb:
Der entnommene Kropfinhalt muss sofort unter dem Mikroskop betrachtet werden, dann kann man die sich schnell bewegenden Trichomonaden erkennen.

Genau ... deshalb soll man diese Proben auch nicht ins Labor schicken, sondern sofort untersuchen. Würden sie ins Labor geschickt, wären die Trichos beim Eintreffen im Labor längst tot und der Nachweis wäre dann sehr aufwendig.


Masch schrieb:
Wenn ein Tier eines Vogelbestandes erkrankt, müssen alle übrigen Vögel mitbehandelt werden, da sie schon infiziert sein können, aber noch keine Krankheitssymptome zeigen.

Die anderen sind dann mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit auch infiziert und zwar über's Trinkwasser, in dem sich der Erreger bis zu 26 Stunden halten kann.
Das Dumme ist, daß manche Vögel ein dermaßen stabiles Immunsystem haben, daß die Trichos nur in geringer Konzentration vorhanden sind und keine Symptome auslösen. Dennoch ist ein derartiger Vogel Ausscheider der Flagellaten und kann dennoch selbst erkranken, wenn sein Immunsystem geschwächt wird ... dazu reicht manchmal ein heftige Mauser. Altvögel sind meist wesentlich robuster gegen diese Parasiten als Jungvögel.

Gerade deshalb sind Trichomonaden ja so gefährlich ... diese Mistviecher sind regelrechte Zeitbomben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Masch,

Meine Wellis haben weder eine erschwerte Nahrungsaufnahme noch Atmung. Sind das Symptome die erst später auftreten? Shadow fraß mit einer intension, als ob er wüste das er alles wieder hochwürgt. Momentan ist er unauffällig, bis auf häufiges Plustern.

"Nachweisen kann man diese kleinen Geißeltierchen durch einen Kropfabstrich bei dem erkrankten Vogel. Der entnommene Kropfinhalt muss sofort unter dem Mikroskop betrachtet werden, dann kann man die sich schnell bewegenden Trichomonaden erkennen."
Ob meine TA das kann? Müsste sie ja als Vogel-expertin oder?

Wenn die Medikamente den Vögeln körperlich schwer zusätzen wird Shadow das wohl nicht übertsehen...



Hallöle Christian,

wieso wäre ein Kropf- und ein Kloakenabstrich nötig?

"Bei Tauben wird sowas soweit ich weiß teilweise gemacht ..."
Als nächste Tiere schaff ich mir Tauben an :(

Gestern habe ich noch Fotos von dem Kalkstein gemacht um zu zeigen wieviel die daran genagt hatten (habe ich vor nichtmal 14 tagen neu reingehängt). Na ja, heute ist er alle 8o .Das Foto hänge ich trotzdem mal unten ran.

Die Trichomonaden sind also nur über flüssigkeitsaustausch unter den Wellis und übers Trinkwasser ansteckend. Wenn ich mir nach dem Kontakt mit ihnen die Hände wasche kann da nichts passieren? Mache mir gerade gedanken um die Nympfies von nem Kumpel :?
 

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Wenn ich mir nach dem Kontakt mit ihnen die Hände wasche kann da nichts passieren? Mache mir gerade gedanken um die Nympfies von nem Kumpel
Nein, wenn Du Dir die Hände wäschst sind die Erreger weg.
Mittels einer Studie hat man festgestellt daß man mit Händewaschen ca. 95% aller Erreger entfernt.
Du bist dann also "ungefährlich". ;)
 
Mottchen schrieb:
Meine Wellis haben weder eine erschwerte Nahrungsaufnahme noch Atmung. Sind das Symptome die erst später auftreten?

Ja, das tritt erst auf, wenn die Schleimhäute geschwollen sind ... u.U. auch gar nicht.


Mottchen schrieb:
Momentan ist er unauffällig, bis auf häufiges Plustern.

Also geht's ihm immer noch nicht gut.


Mottchen schrieb:
Ob meine TA das kann? Müsste sie ja als Vogel-expertin oder?

Eine Vogelexpertin, die keinen Kropfabstrich machen kann, ist dann wohl eher eine reine Theoretikerin, oder? Das sollte sie können, denn dies ist eine der am häufigsten benötigten Diagnosetechniken bei Vögeln.


Mottchen schrieb:
Wenn die Medikamente den Vögeln körperlich schwer zusätzen wird Shadow das wohl nicht überstehen...

Ich denke, das kann man so pauschal nicht sagen ... ganz so schlimm ist das auch nicht ... man muß den behandelten Vogel nur hinterher gut aufpappeln ... Vitamine und Spurenelemente.


Mottchen schrieb:
wieso wäre ein Kropf- und ein Kloakenabstrich nötig?

Weil das die einzige wirklich sichere Diagnosemethode ist. Die meisten Erreger befinden sich halt im Kropf und sie werden auch per Kot ausgeschieden. Wenn beide Abstriche gemacht werden, kann der TA vergleichen und Rückschlüsse ziehen, wie weit die Infektion schon fortgeschritten ist.


Mottchen schrieb:
Als nächste Tiere schaff ich mir Tauben an :(

Lieber nicht, denn da tritt dieser Parasit, wie Steffi berichtete, noch häufiger auf.


Mottchen schrieb:
Die Trichomonaden sind also nur über flüssigkeitsaustausch unter den Wellis und übers Trinkwasser ansteckend.

Trichos können nur in feuchtem Milieu überleben und sind zudem temperaturempfindlich. Sie werden übertragen durch gegenseitiges Schnäbeln, Füttern, Trinkwasser und Kot ... Wellies fressen ja manchmal Kot wegen den Mineralstoffen.
Wie ich schon sagte, in Trinkwasser überleben sie bis zu 26 Stunden. Händewaschen reicht wie Alfred schon sagte zur Desinfektion der Hände ... und selbst wenn Du das mal vergißt, stirbt der Erreger spätestens, wenn Deine Hände ganz trocken sind ... sie trocknen dann aus.
 
Da bin ich aber beruhigt das ich "ungefährlich" bin! Hatte mir schon Vorwürfe gemacht!

Ich werde versuchen morgen mit der TA zu telefonieren. Habe zwar Fortbildung in einem KH, aber ich denke das ich mich da kurzzeitig verdrücken kann.

Mottchen

PS. was sagt Ihr zum Nagesteinverbrauch? Das der Stein gestern noch recht groß war sieht man und heute ist er weg. Finde das ganz schön krass! Der ganze boden vorm Köfig ist mit Nagesteinstaub bedeckt.
 
Hallo Mottchen,


Mottchen schrieb:
PS. was sagt Ihr zum Nagesteinverbrauch? Das der Stein gestern noch recht groß war sieht man und heute ist er weg. Finde das ganz schön krass! Der ganze boden vorm Köfig ist mit Nagesteinstaub bedeckt.

sind Deine Vögel zur Zeit eingesperrt? Haben sie Langeweile? Ist das ein neuer Kalkstein - ich meine eine neue Sorte?
All dies könnte zu einem erhöhten Verbrauch führen, ohne dass es ein Krankheitssymptom sein muss.

Prophylaktisch würde ich keinem Deiner Vögel ein Medikament zumuten, v.a. deswegen nicht, da sie ja vor kurzem alle schon mal mit einem Antibiotikum behandelt wurden.
Medikamente müssen auch verstoffwechselt werden, das belastet überwiegend die Leber - deshalb wäre das für Deinen Shadow sicher nicht das beste!

MfG,
Steffi
 
Munia maja schrieb:
sind Deine Vögel zur Zeit eingesperrt? Haben sie Langeweile?

Die gleichen Fragen habe ich mir auch gerade gestellt. Das Foto ist ja nicht sehr aussagekräftig ... aber wie sieht's denn mit Spielzeug aus und wieviel Freiflug haben sie. Wenn die längere Zeit da nur so im Käfig sitzen, müssen die sich ja mit irgendetwas beschäftigen.

Unsere Bande steht übrigens total auf selbstgebasteltes Spielzeug aus Naturstoffen ... da vergessen sie manchmal sogar, daß sie Freiflug haben und sitzen da stundenlang und knabbern rum.
 

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