Was ist zu tun?

Diskutiere Was ist zu tun? im Forum Rassetauben im Bereich Tauben - Hallo zusammen! Ich heiße Katharina und bin seit Mittwoch stolze Besitzerin eines Luzerner Goldkragens, genannt Lutz. Normalerweise bin ich...
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spleenqueen

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Hallo zusammen!

Ich heiße Katharina und bin seit Mittwoch stolze Besitzerin eines Luzerner Goldkragens, genannt Lutz.
Normalerweise bin ich in einem Katzenforum aktiv, in dem ich den Sachverhalt schon geschildert habe. Ich hoffe, ihr verzeiht mir, wenn ich aus dem dortigen Thread nun meine Posts zusammenfüge, denn die ganze Geschichte ist doch recht umfangreich. :zwinker:

Erster Tag:

Als wir vom Einkaufen wiederkamen, saß eine Taube in unserem Vorgarten, ziemlich schwächlich, aber mit zwei neonfarbenen Ringen um die Beinchen. Habe sie dann mit einem Karton eingefangen (was nicht sonderlich schwer war), begleitet von den Rufen unserer Nachbarin, die flöge ja schon den ganzen Tag in den Gärten rum, aber man wolle sie nicht anfassen. Naja, ein Dummer hatte sich ja gefunden.

Was macht man mit einer Taube? Anscheinend war es ein Rassetier, zumindest keine gewöhnliche Straßentaube. Tierheim war leider nicht zu erreichen, Polizei verwies uns an die Feuerwehr, und die gaben uns den Rat, nochmal in 5 Stunden anzurufen, wenn sie dann noch leben sollte.
Also ab ins Internet, Taubenzüchter suchen.
Christian, mein Freund, hatteinzwischen einen Taubenzüchter in Gladbeck via Inet ausfindig gemacht. Der gab uns eine Telefonnummer, wo natürlich keiner ranging - Gelsenkirchen Taubenring oder sowas.
Also nochmal angerufen, neue Nummer, keinen Erfolg. Schließlich sind wir dann zu besagtem Taubenzüchter hingefahren. Er schaut sich die Taube an, hatte aber damit nichts zu tun - er hält Brieftauben, die gefundene Taube war eine Ziertaube. Also fuhren wir mit ihm zu einem Ziertaubenzüchter.

Dieser war ein echtes Ruhrpottoriginal. wir fanden ihn in seinem Taubenschlag. Er hat der kleinen Taube - sie ist 2007 geboren - einige Vitamintabletten gegeben. Da ich mich mittlerweile schon mit dem Täubchen angefreundet hatte, habe ich vorgeschlagen, es selbst aufzupäppeln, den Christian, der Ruhrpottjunge, hatte mir vorher im Auto schlimme Geschichten über Taubenzüchter erzählt, die kranken Tieren den Hals umdrehen. Aus der Nummer kam er nicht mehr raus, Täubchen kam wieder mit nach Hause.

Sie ist sehr dünn, weil sie anscheinend schon ein paar Tage unterwegs war. Sie ist aber, bis auf die Blessuren der Reise, in gutem Zustand, hat also keine trüben Augen, keinen entzündeten Rachen usw., dass hat Ludger, der Taubenmann, alles kontrolliert. Er hat uns noch Futter mitgegeben, schnell die gröbsten Kniffe im Taubenumgang erklärt und uns seine Telefonnummer gegeben.
Blöd ist, dass - anders als bei Brieftauben - bei Ziertauben auf dem Ring keine Daten zu Herkunft oder angeschlossenem Zuchtverband zu finden sind. Mit "mal schnell den Halter ausfindig machen" ist also nix. Ludger meinte, dass wir wohl keinen Erfolg haben würden, wenn wir nach einem Besitzer suchen würden, denn da Ziertauben zu dämlich seien, von einem weiter als 200m vom Schlag entfernten Punkt nach Hause zu finden, würden die Züchter das meist schnell abhaken - wenig Tauben würden überhaupt überleben, weil sie schnell zum Opfer von Greifvögeln würden.
Mal sehen. Wir päppeln sie oder ihn jetzt erst mal auf, ich werde trotzdem mal bei Tierschutz und Ziertaubenverbänden nachfragen. Vielleicht finden wir ihren Besitzer ja doch.
Im Notfall bleibt er eben bei uns. *g


Das war also letzte Woche Mittwoch. Seitdem geht es Lutz ziemlich gut, er sitzt in einer alten Welli-Voliere und erfreut uns mit einem unglaublich sozialen Verhalten.
Da ich aber kein Fan von Einzelhaltung und aufgrund meiner beiden Rassekatzen aus schlechten Zuchten auch tierschützerisch sehr sensibel geworden bin, habe ich seit diesem Tag rumtelefoniert... Und vorgestern war es endlich soweit:

Hab am Sonntag noch ein bißchen rumtelefoniert, u.a. mit dem Vorsitzenden eines überregionalen Farbentaubenverbandes, der irgendwo bei Bremen wohnte.
Der wusste sofort, dass es sich eigentlich nur zwei Züchter in der Nähe gibt, die Schweizer Farbentauben züchten und speziell die Luzerner Goldkrägen halten. Er gab mir zwei Namen, einer in Bottrop, einer in Bochum-Wattenscheid.
Der Herr aus Bottrop war es nicht. Abends erreichte ich dann den Mann aus Wattenscheid, er war der gesuchte Züchter. Er hat mir angeboten, wenn wir Lutz behalten wollen, könnten wir noch einen Partner und ein weiteres Pärchen von ihm bekommen. Werden im Laufe der Woche mal bei ihm vorbeifahren.


Jetzt gibt es aber ein paar Bedenken meinerseits, aus tierschützerischer Sicht...
Wie ihr vielleicht wisst, bin ich der Meinung, dass man sich erstmal um die Tiere kümmern muss, die schon da sind, und umgekehrt verhindern sollte, dass neue Tiere hinzukommen, die potentiell in schlechte Hände geraten.
Wenn wir Lutz behalten, brauchen wir einen Partner. Taubenvögel brüten aber - anders als z.B. Wellensittiche - auch dann, wenn keine Nistgelegenheit da ist. Im schlimmsten Fall wird das Ei irgendwo in ner Ecke ausgebrütet. Taubenzüchter möchte ich aber grundsätzlich nicht werden! Also sollten wir ihn vielleicht doch dort hin zurückbringen?

Andererseits gab es einen Dialog, der mich stutzig machte. Versuch ihn mal einigermaßen korrekt zu beschreiben.
Ich(K): Und wie alt werden die?
Taubenzüchter(TZ): Och, so sechzehn Jahre, weiss ich aber nicht.
K: Aber Sie züchten doch schon so lange?
TZ: Ja, aber nach so drei, vier Jahren muss man sich von der Taube trennen (Wie, trennen?), dann kann man sie nicht mehr für die Zucht nutzen.
K: Also, wir wollten den Lutz aber eigentllich schon länger bei uns wohnen lassen...
TZ: Können Sie ja auch, die legen auch noch mit neun Jahren Eier...
K: Nee, ich meine an Altersschwäche sterben lassen...
TZ: Können Sie natürlich auch....

Vielleicht sollte ich noch eins dazu sagen... Die Rasse ist relativ selten, der Bestand des betreffenden Züchters beläuft sich auf aktuell 30 Jungtiere, von denen acht für die Zucht des nächsten Jahres ausgewählt werden. Ob den restlichen, die nicht verkauft werden (Züchter verkaufen meist im Herbst) wirklich der Hals umgedreht wird, kann ich nicht sagen.
Der Züchter macht einerseits einen sehr tierinteressierten Eindruck (engagiert sich z.B. bei Kampagnen zum Schutz der Mauersegler in Städten), andererseits wäre es natürlich logistisch nicht machbar, alle Tauben einer Saison zu behalten bzw. adequat unterzubrigen

Der Mann war also echt nett, aber anscheinend ist die gängige Praxis beim Taubenhalten, die Hälfte alljährlich irgendwie loszuwerden.
Einerseits will ich keine 50 Tauben, die sich bis zum Gnadenbrot nonstop vermehren, andererseits haben wir den Lutz ja nicht gerettet, damit er noch drei Jährchen hat, wenn er zwanzig haben könnte.
Muss mich mal mit unserer TA in Verbindung setzen. Stadttauben bekommen ja auch die "Pille", vielleicht ist sowas möglich...

Bin also in einem Gewissenskonflikt - irgendwelche Verhütungsmittel sind der einzige Weg, meine moralischen Werte nicht zu verletzen. Hätte ich das gewusst.... hätte ich ihn vermutlich trotzdem eingefangen. :o


Ihr seht: Ich habe relativ wenig Ahnung.
Bzgl. der räumlichen Gegebenheiten ist genug Platz vorhanden, wir leben in einem Reihenhaus mit großem Garten, Eigentümerin ist die Mutter meines Freundes, die als Vermieterin auch nichts gegen eine riesige Lutz-Voliere im Garten hätte.
Natürlich möchte ich ihn nicht allein halten! Daher meine Frage, welchen Rat würdet ihr mir bzgl. Verhütung geben? Oder würdet ihr von dem Gedanken Abstand nehmen, ihn zu behalten?


Lieben Gruß,
Katharina
 
Ich habe mir das nicht ganz durchgelesen....aber um die Vermehrung zu stoppen....Eier wegnehmen und Gipseier unterlegen.
 
Ich habe mir das nicht ganz durchgelesen....aber um die Vermehrung zu stoppen....Eier wegnehmen und Gipseier unterlegen.


da gibt sich jemand Mühe und schildert seine Probleme sehr ausführlich und die Antwort darauf: habe nicht alles durchgelesen. Das finde ich gar nicht nett.

Rudi
 
Immerhin hab ich geantwortet!!!!!
Nach 4 Stunden hatte noch keiner geantwort! Schon irgendwie komisch, oder?
Wo es sonst doch immer so schnell geht.

Was denkst du den warum keiner geantwortet hatte?
Ich bin ja der Meinung das es am Textvolumen lag!
 
da gibt sich jemand Mühe und schildert seine Probleme sehr ausführlich und die Antwort darauf: habe nicht alles durchgelesen. Das finde ich gar nicht nett.

Rudi

So schlimm ist dass nun auch wieder nicht!

Deine Romane les ich auch nicht immer komplett.
 
@spleenqueen
bist du dir schon sicher,das Lutz ein Täuber ist--wenn ja.kann man ihm als Partner auch einen weiteren Täuber,ganz gleich welcher Rasse zugesellen !
Dann gibt es keine Eier--ergo auch keine Jungen

Sollte es sich hier um eine Täubin(Lutzin) handeln,bekommt diese eben eine Täubin als "Gespielin",dann gibt es zwar Eier--aber eben unbefruchtet !

Partner muß nicht gleich anderen Geschlechtes heißen!
Gruß
Michael
 
Hallo Spleenqueen,

wie schön, dass Du Dich um die Taube kümmerst! Das war ja eine wahre Odysse.

Behalte die Taube, sie hat es bei Dir gut. Wenn Du keine Taube aus der Zucht nehmen möchtest, weil - und das finde ich gut - es in Deinen Augen genügend andere gibt, die ein Zuhause suchen, dann frag doch mal im örtlichen Tierheim nach. Oftmals sitzen dort Tauben, die ein neues Zuhause suchen. Oder Du postest hier, dass Du eine Taube suchst. Das geht sicherlich auch schnell. ;)
Der Züchter bekommt seine Tauben sicherlich gut verkauft, wenn es eine so seltene Rasse ist (vermute ich jetzt mal als Laie). Da würdest Du mit einer "Tierheim"-Taube sicherlich ein besseres Werk tun.

Wegen dem Nachwuchs: Eier austauschen! Das funktioniert recht gut. Tauben legen nur zwei Eier und Gipseier bekommst Du von überall her.

Hab ich das jetzt eigentlich richtig verstanden, dass der Taubenzüchter mit den Luzerner Goldkragen-Tauben auch der Besitzer der Taube ist?

LG, Sabine
 
Hallo nochmal!

Erstmal - keinen Streit. *gg Letztenendes haben ja doch einige Anteil genommen, dafür danken ich und natürlich auch Lutz sehr.

Ja, der Züchter, mit dem ich gesprochen habe, ist auch sein Besitzer. Klar, er würde ihn zurücknehmen, aber ich finde, wenn wir schon so viel miteinander durchgestanden haben, kann ich ihn nicht einfach loswerden, v.a. weiß man ja nicht, wo er schließlich landet.

Ich denke, dass es ein Täuberich ist - anfangs war es Wunschdenken, damit der Name passt, aber mittlerweile zeigt er auch so etwas wie Revierverhalten, was meinen Recherchen nach auf ein Männchen schließen lässt. Ist er frei im Zimmer, kommt er zu uns uns lässt sich auf die Hand nehmen, aber wenn er später im Käfig sitzt und man das Futter erneuert, versucht er die Hand zu vertreiben: Er gubbelt etwas vor sich hin, macht sich ganz groß und täuscht ein Zwicken an.

Man kann also auch gleichgeschlechtliche Pärchen bilden? Das wäre natürlich genial. Kann es denn nicht passieren, dass die Beiden sich ablehnen?


Vielen Dank schonmal, und liebe Grüße!
 
Hallo Taubenmutter in spe-
2 Täuber werden nicht gerade, in Liebe verbunden,aufeinander zu stürzen--
da wird erst mal jeder seinen Bereich für sich abstecken--aber irgendwann werden auch die Burschen "schwul"
Täubinnen schmusen in kürzester Zeit miteinander -
nur ist eben beides --nicht der Idealfall----
---sicherlich kann man auch den Weg mit Gipseiern gehen--dann sitzen sie erstmal ~20 Tage--
legen dann wieder neu--und das ganze Spiel beginnt von vorne,---Jahrein-jahraus--
Gruß
Michael
PS Solltest du nicht besser den Lutz dem Züchter geben,bevor du dir--und den Tauben das antust ??
 
Ich muss sagen, dass ich sehr ins Grübeln gekommen bin.... Dein Post, OR-Michi, ist genau das, was ich befürchte, wenn wir ihn behalten...

Einerseits:
Es wird verdammt viel Arbeit und Verantwortung kosten, Lutz ein artgerechtes Leben mit wenig bzw. keinem Nachwuchs zu ermöglichen.
Meine TÄ kommt am Dienstag von einer Fortbildung, bzgl. hormoneller Verhütungsmethoden werde ich dann mit ihr sprechen. Das dies auch wieder Geld kostet, und wir als Studenten nicht zu den Großverdienern zählen, ist ein weiterer Faktor.
Zudem haben wir neben Lutz noch zwei Katzen, Wellensittiche + Voliere, Kaninchen und ein 300 l Aquarium - diese anderen "Kinder" nehmen nicht weniger Zeit in Anspruch, nur weil wir plötzlich ein oder zwei Taubenpärchen halten.
Wenn nun alle eingewöhnt sind und ergo auch mal einen Freiflug genießen dürfen, und - ganz pessimistisch - einem etwas passiert, kann der Partner nicht allein bleiben. Sowas kann sich zu einem Endlosspiel entwickeln, wie ich es am Beispiel meiner Sittiche selbst erfahre.

Andererseits:
Die Bedenken sind vernünftiger Natur - aber kann ich ein Tier weggeben, wenn ich befürchten muss, dass seine Lebensspanne sehr viel kürzer sein wird, als sie sein könnte?
Finanziell haben wir das Glück, mit unserer TÄ befreundet zu sein und daher ausschließlich medikamentöse Kosten entstehen. Im Notfall haben wir glücklicherweise tierliebe, solvente Eltern... ;o)
Wir haben den Platz und somit die Möglichkeit. Wäre das nicht gegeben, müssten wir ihn "loswerden" - so ist es eine Gewissensfrage.


Und eben diese beiden Ansichtsweisen bekomme ich nicht in Einklang.
Ist unser Vorhaben wirklich unmöglich aus Taubenhaltersicht, oder nur schwierig?
Bin für alle Antworten dankbar, da momentan wirklich ratlos....

Lieben Gruß,
Katharina
 
Hallo,

das ist eine Entscheidung, die letzten Endes nur Du selbst treffen kannst. Du hast beide Möglichkeiten offen.
Was kannst Du für Dich vertreten? Das ist wichtig, denn wenn Du nicht hinter Deiner Entscheidung stehst, wirst Du sie früher oder später bereuen.

Ob euer Vorhaben aus Taubenhaltersich unmöglich ist, kommt immer auf die Sichtweise an. Ich hatte lange Zeit ein einzelnes Taubenpärchen, welches ich nicht habe brüten lassen. Ich möchte nicht behaupten, dass die zwei sich unwohl gefühlt haben. Sie haben ebenfalls zusammen mit uns gelebt.

Ansonsten: auch Täubinnen verteidigen "ihr Nest", das muss also nicht unbedingt etwas heißen.

LG, Sabine
 
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