Hallo zusammen,
mit Interesse folge ich eurer Diskussion hier. Es mag sein, dass junge Menschen nicht mehr so für Vereinsmeierei zu haben sind, dass sie vielleicht auch nicht mehr gerne dauerhafte, langanhaltende Verpflichtungen eingehen möchten, vielleicht auch dass sie nicht mehr so naturverbunden sind.
Was hier aber bisher nicht erwähnt wurde, ist die ständige Veränderung des Verständnisses für Tiere und Tierhaltung. Früher waren Tiere Sachen, heute sind sie durchs Gesetz geschützte Lebewesen. Über Tierhaltung wird heute intensiver gesprochen und es hat sich insbesondere durch das Internet extrem viel zur Verbesserung hin zu artgerechter Haltung getan. Dann gibt es heute auch zunehmend Vegetarier und Veganer - auch wenn das nur 5% der Bevölkerung sind, machen die ganz schön viel Lärm um Tierhaltung.
Früher wurde ein einzelnes Meerschweinchen in einem knappen halben Quadratmeterkäfig gehalten. Heute ist bekannt, dass du mindestens zwei, eigentlich mehr Meerschweinchen auf zwei und mehr Quadratmeter halten solltest. Für Vögel wird das wohl ähnlich sein. Viele Menschen haben vielleicht nur eingesehen, dass sie besser keine Tiere halten, weil sie ihnen keine artgerecht Haltung bieten können. Außerdem wird heute mehr hingeguckt: Schlechte und Profitgier-Tierhalter fliegen schneller auf bekommen ein Haltungsverbot.
Auch das Verständnis zur Tierhaltung ändert sich. Mir selber würde im Leben nicht einfallen, mir einen Rothirsch oder Wildschwein in den Garten zu stellen. Genauso wenig hätte ich die Idee Vögel in Volieren zu sperren. Für mich sind das alles Wildtiere, die ich nicht einsperren möchte.
Solange es unseren Wildvögeln wegen Insektenmangel und stetiger Verschlechterung ihres Lebensraumes immer schlechter geht, habe ich genug im Vogelschutz zu tun, ohne auch nur einen einzigen Piepmatz mein Eigentum zu nennen. Ich fühle mich auch nicht berufen, aus zwei ähnlichen Arten eine dritte zu machen: Das überlasse ich lieber der Natur, die kann das viel besser als ich es jemals können werde.
Mir reicht es vollkommen, wenn sich ein paar Spezialisten in öffentlich zugänglichen Vogelparks und Wildparks um das Nachzüchten von vom Aussterben bedrohten Tierarten bemühen. Dort sollen die Menschen hingehen und sich ansehen, was sie alles zerstören und lernen, dass mehr Achtung vor der Natur auch für sie gut ist.
Der einzige gültige Grund, warum ich mir Vögel oder Wildtiere halten würde, wäre um Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene für Tiere, Natur und Umweltschutz zu sensibilisieren. Nur was der (junge) Mensch kennt, kann er auch erhalten und schützen wollen!
LG