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Madame Momo
Guest
Hallo Susanne,
in deinem Posting las ich eine Beschreibung die in mir traurige Erinnerungen weckt:
"Es war, als ob bei ihm ein Schalter umgelegt wurde. Er bekam einen irren Blick und stürzte sich auf das Weibchen"
Genau so hat sich auch unser Molukke Maurice verhalten. Er war definitiv ein Wildfang und kam 1996 zu uns.
Ein Bild von einem Molukken, schön wie die Sünde, 60 cm groß und 1200 Gramm schwer.
Ich war zunächst mächtig beeindruckt von ihm. So ein zärtlicher ausdauernder Krauler, so ein herrliches seidiges Gefieder. Ich war damals seit einigen Monaten verwitwet (ach mein Koko :( ) und deswegen ihm gegenüber durchaus aufgeschlossen.
Mitten in einer solchen Kraule-Session bekam er plötzlich diesen "irren Blick" und versuchte mich zu töten! Er griff jäh nach meinem Schnabel. glitt ab , verletzte dabei meine Wange. Sofort packte er brutal in mein Genick um sein Werk zu vollenden!
Glücklicherweise fand das Ganze auf dem Knie unserer Körnerbringerin statt, die beherzt eingriff und Maurice wegriss! Das war aber im letzten Sekundenbruchteil! So kam ich mit zwei heftigen Schrammen im Genick und im Gesicht davon.
Maurice wurde daraufhin "verhaftet", das heißt, er durfte seine Zimmervoliere nur noch einzeln und unter Aufsicht verlassen. Da er auch durch das Gitter attackierte, beim Reinigen und Füttern in die Hände biss, war der Umgang mit ihm extrem schwierig. Seine "Ausraster" mehrten sich, er verletzte auch unseren männlichen Körnerbringer, griff den Briefträger an und "tötete" auch schon mal (im Affekt) ein Sofakissen. Glücklicherweise hatte er unserer Körnerbringerin gegenüber wohl eine "Beißhemmung" so konnte er zumindestest vernünftig versorgt werden und bekam auch seine Zuwendung und seine Kraule-Einheiten.
Maurice lebte noch einige Jahre bei uns hinter doppelten Gittern, zwar in Hör-und Sichtkontakt mit uns anderen Molukken, aber ohne sich uns nähern zu können. Ein wunderschöner Artgenosse, der leider völlig unberechenbar war!
Maurice starb im April 2002 nach einer vierwöchigen schweren Erkrankung, kein Arzt konnte eine Ursache finden.
In der Obduktion fand sich dann nekrotisches Gewebe im Hirn und ein Hirntumor!
Vermutet wurde ein Zusammenhang mit einem Sauerstoffmangel bei Import, aber wie gesagt, das ist reine Spekulation.
Unser Tierarzt sagte, ein solcher Schaden/Tumor sei beim lebenden Vogel kaum zu diagnostizieren.
Man kann sich nie sicher sein, was in einem Vogel schlummert!
Liebe Grüße
Madame Momo
in deinem Posting las ich eine Beschreibung die in mir traurige Erinnerungen weckt:
"Es war, als ob bei ihm ein Schalter umgelegt wurde. Er bekam einen irren Blick und stürzte sich auf das Weibchen"
Genau so hat sich auch unser Molukke Maurice verhalten. Er war definitiv ein Wildfang und kam 1996 zu uns.
Ein Bild von einem Molukken, schön wie die Sünde, 60 cm groß und 1200 Gramm schwer.
Ich war zunächst mächtig beeindruckt von ihm. So ein zärtlicher ausdauernder Krauler, so ein herrliches seidiges Gefieder. Ich war damals seit einigen Monaten verwitwet (ach mein Koko :( ) und deswegen ihm gegenüber durchaus aufgeschlossen.
Mitten in einer solchen Kraule-Session bekam er plötzlich diesen "irren Blick" und versuchte mich zu töten! Er griff jäh nach meinem Schnabel. glitt ab , verletzte dabei meine Wange. Sofort packte er brutal in mein Genick um sein Werk zu vollenden!
Glücklicherweise fand das Ganze auf dem Knie unserer Körnerbringerin statt, die beherzt eingriff und Maurice wegriss! Das war aber im letzten Sekundenbruchteil! So kam ich mit zwei heftigen Schrammen im Genick und im Gesicht davon.
Maurice wurde daraufhin "verhaftet", das heißt, er durfte seine Zimmervoliere nur noch einzeln und unter Aufsicht verlassen. Da er auch durch das Gitter attackierte, beim Reinigen und Füttern in die Hände biss, war der Umgang mit ihm extrem schwierig. Seine "Ausraster" mehrten sich, er verletzte auch unseren männlichen Körnerbringer, griff den Briefträger an und "tötete" auch schon mal (im Affekt) ein Sofakissen. Glücklicherweise hatte er unserer Körnerbringerin gegenüber wohl eine "Beißhemmung" so konnte er zumindestest vernünftig versorgt werden und bekam auch seine Zuwendung und seine Kraule-Einheiten.
Maurice lebte noch einige Jahre bei uns hinter doppelten Gittern, zwar in Hör-und Sichtkontakt mit uns anderen Molukken, aber ohne sich uns nähern zu können. Ein wunderschöner Artgenosse, der leider völlig unberechenbar war!
Maurice starb im April 2002 nach einer vierwöchigen schweren Erkrankung, kein Arzt konnte eine Ursache finden.
In der Obduktion fand sich dann nekrotisches Gewebe im Hirn und ein Hirntumor!
Vermutet wurde ein Zusammenhang mit einem Sauerstoffmangel bei Import, aber wie gesagt, das ist reine Spekulation.
Unser Tierarzt sagte, ein solcher Schaden/Tumor sei beim lebenden Vogel kaum zu diagnostizieren.
Man kann sich nie sicher sein, was in einem Vogel schlummert!
Liebe Grüße
Madame Momo