Was soll man tun?

Diskutiere Was soll man tun? im Forum Vogelschutz im Bereich Allgemeine Foren - War heute in einem größeren Zoofachmarkt sehr erschrocken – hatte vorher keinen schlechten Eindruck von den Bedingungen gehabt … Am...
Perroquet

Perroquet

Foren-Guru
Beiträge
666
War heute in einem größeren Zoofachmarkt sehr erschrocken – hatte vorher keinen schlechten Eindruck von den Bedingungen gehabt …
Am offensichtlichsten war die Überfüllung der Terrarien und Volieren. Bei den Mäusen konnte jeder Laie unschwer sehen, dass das eindeutig zu viele auf die Grundfläche waren … die Schlafhäuschen waren alle überfüllt und trotzdem wimmelte es im Terrarium nur so und jeder Winkel war besetzt!
Genauso die Volieren der Wellis, Kanarien und Finken. Es war nicht mehr schön hinzusehen, so voll war es da drin. Ich habe noch nie einen gerupften Finken oder Kanarienvogel gesehen – dort drin aber beides!
In der Mitte dieses sehr großen Marktes sitzen schon lange 2 gestutzte Gelbbrustaras auf großen, dicken Ästen. Heute war der eine am ganzen Oberkopf gerupft, es standen nur noch die neuen Kiele. Diese Aras sind dort den ganzen Tag den Besuchern, der Ladenmusik, dem Neonlicht usw. ausgesetzt, ohne Rückzugsmöglichkeit, ohne Ruheplatz, ohne davonfliegen zu können. Und dort sind ständig Massen Besucher, der Laden ist in einer Einkaufspassage. Man bedenke dazu noch die jetzigen Ladenöffnungszeiten!
Genauso sitzt an einer andern Stelle des Ladens auch ein einzelner, unverkäuflicher Fächerpapagei, mit Sicherheit auch gestutzt. Meiner Vermutung nach ein Jungtier. Da war gerade eine Oma, die den Fächer in ihren Händen geknuddelt und betüddelt hat wie ein Wollknäuel und viele Besucher standen staunend und schwärmend umher.
Das selbe Schicksal teilen 2 Kakadus am Eingang des Zoomarktes, also schon so halb in der Passage und unmittelbar gegenüber der Kasse. Und die können bestimmt nicht fliegen … erst waren beide immer „frei“, also auf den Ästen, heute saß einer davon im Käfig … man kann nur vermuten, vielleicht sind sie aggressiv zueinander geworden? Auch keine Rückzugsmöglichkeit …
Dann waren zwei Gelbhaubenkakadus in einem kleinen Papageienkäfig, die saßen dort auf so wenig Platz aufeinander, das hätte ich keine Minute verantworten wollen.
Für einen Zoohandel recht O.K. war dagegen die Unterbringung eines Pärchens Nacktaugenkakadus in einer verglasten Voliere (4000€ und nur als Paar), die sitzen aber glaub ich schon sehr lange dort.

Jedenfalls rennen dort auch Schildkröten und Katzen rum. Die Katzen springen manchmal über die niedrige Steinmauer zu den Schildies rein. Leguane hab ich auch einmal frei auf den zum Verkauf stehenden Vogelkäfigen sitzen sehen. Mir hätten bloß noch die Vogelspinnen an den Wänden gefehlt.

Einen Verkäufer (einen der unzählig vielen) dort anzusprechen, hätte bestimmt rein gar nichts gebracht. Habe ich auch nicht getan.

Nur was kann man da wirklich sinnvolles unternehmen?

Viele Grüße, Janet
 
Das selbe was jedes Mal in einem solchen Fall empfohlen wird: den zuständigen Amtsveterinär hinschicken.
 
Das selbe was jedes Mal in einem solchen Fall empfohlen wird: den zuständigen Amtsveterinär hinschicken.

Richtig. Den ATA aber bitte nicht einfach nur anrufen. Persönlich vorsprechen. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass sie dann viel eher "in die Pötte" kommen. Und vor allem, nach einigen Tagen nach dem Stand der Dinge fragen
 
Hallo Perroquet,

schlimme Sache!8o
Ich habe Dir eine PN mit meiner Telefonnummer geschickt.
Wenn Du mich anrufst, gebe ich Dir gern Informationen, wie Du möglichst
effektiv vorgehen kannst und ich helfe Dir aus der Ferne.
In welcher Stadt ist das Geschäft zu finden? Wo im Erzgebirge?

tun.
 
Hallo.
Gestern habe ich eine weitere Filiale dieser Zoomarktkette in der selben Stadt besucht. Dort war es wesentlich ruhiger. Auf einem zentralen Freisitz saßen 2 rote Aras (weiß nicht genau die Art), deren Schwungfedern schon wieder so weit nachgewachsen waren, dass sie einen Meter flattern konnten. Damit konnten sie die Regale im Umkreis erreichen und waren damit beschäftigt, die Tüten der Joghurtdrops für Nager aufzureißen und die Drops zu futtern. Der zweite Ara kam von seinem Ausflug zum Nagergehege nicht ganz so weit und landete auf dem Boden, wo er sich über die Tüten hermachte, die sein Freund vom Regal runtergeworfen hatte.
Auf einem zweiten Freisitz wohnte ein einzelner Molukkenkakadu.
Die Gehege dort machten keinen überfüllten Eindruck.
Katzen laufen dort keine frei rum, die würden sicher auch nur ein mal in den Bereich des kleinen Kaiman reinspringen, der genauso niederig ummauert ist wie der Bereich der Schildkröten im anderen Laden. Kann man nur hoffen, dass kein Ara mal diese Ecke auskundschaftet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe grade nochmal mit anderen Beiträgen gleichen Inhalts verglichen. Demnach ist auch nicht in Ordnung, wie in der 2. Filiale 2 rote Aras in einer Glasvoliere sitzen, so eine Ecke vllt. 1,5m x 1,5m.
Wir müssen wirklich mal was unternehmen.
 
Auf einem zentralen Freisitz saßen 2 rote Aras (weiß nicht genau die Art), deren Schwungfedern schon wieder so weit nachgewachsen waren, dass sie einen Meter flattern konnten. Damit konnten sie die Regale im Umkreis erreichen und waren damit beschäftigt, die Tüten der Joghurtdrops für Nager aufzureißen und die Drops zu futtern. Der zweite Ara kam von seinem Ausflug zum Nagergehege nicht ganz so weit und landete auf dem Boden, wo er sich über die Tüten hermachte, die sein Freund vom Regal runtergeworfen hatte.

Das ist aber teuer und unhygienisch noch dazu...
 
Hallo an die, die mal reinlesen,

Nach einem Telefonat habe ich ihm nochmals alle Einzelheiten, die mir in den Filialen aufgefallen sind, in einem Brief geschrieben. Heute erhielt ich einen Rückruf von ihm:prima:! Er hat einen guten Kontakt zu den Marktleitern der beiden betreffenden Filialen und hat die größere davon heute selbst besucht und sich mit dem Leiter über die im Brief genannten Punkte ausgetauscht.
Das wichtigste: Die Papageien auf den Freisitzen wären nicht gestutzt und würden zum Teil auch durch den Markt fliegen (was ich selbst zwar noch nie beobachtet habe, aber hoffentlich stimmts). Die beiden GHK wären nur kurz in dem winzigen Käfig untergebracht gewesen und inzwischen auf einem Freisitz über den Schildkröten stationiert. Der Fächerpapagei ist zwar noch einzeln, aber vielleicht würde er doch irgendwann verkauft, wenn jemand den entsprechenden Preis bietet, heißt es. Dass die GB-Aras sich jetzt rupfen gefällt den Zoomarktmitarbeitern auch nicht (sollte klar sein), aber sie sind sich übwer die Ursache nicht sicher, führen es wahrscheinlich nicht unbedingt auf erhöhten Stress zurück. Die andere Filiale hat der Tierschutzbeauftragte noch nicht besucht, aber die Vögel dort wären ebenfalls nicht gestutzt.
Er hat mir noch die Namen der Marktleiter als Ansprechpartner genannt.
Was die Notwendigkeit von vorhandenen Rückzugsmöglichkeiten betrifft waren wir jedoch verschiedener Meinung. Ich verstehe die Mindestanforderngen an die Haltung von Papageien so, dass jederzeit ein Schutzraum von den Tieren als Ruhebereich aufgesucht werden können sollte.
Er ist der Meinung, dass damit nur ein "Wetterschutzbereich" gemeint ist.
Soweit erstmal der Austausch, der zu dem Thema stattgefunden hat. Ich finde es schon toll, dass ich dazu überhaupt eine Rückmeldung erhalten habe.

Viele Grüße, Janet
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
so schlimm hört sich das für mich garnicht an. ich kenne so viele zooläden und in keinem sieht es anders aus als was du eben beschrieben hast. den tieren kann es dabei auch garnicht mal so schlecht gehen sonst wären sie längst eingezogen oder sonst was.immerhin werden zooläden regelmäßig vom veterinäramt überprüft!
und zu den mäusen kann ich nur sagen: das sind bloß futtertiere, die sind da ohnehin nicht lange drin, der bedarf an nahrung bei den schlangen usw. ist eben nicht gerade gering. du warst vielleicht gerade an nem tag da wo sie eine neue lieferung bekommen hatten,da ist es eben nunmal kurz voll.
die heimchen, mehlwürmer und so,haben es da auch nicht besser.

ein zooladen wo ich früher immer hin gegangen war hatten auch einen solchen freisitz(recht groß und schön) mit 2 gestutzen blaustirnamazonen mitten im laden stehen gehabt. eines tages war einer von beiden weg(es war ein pärchen). ich frage warum und da meinte die frau nur:
der eine wurde verkauft, der andere nicht,der mann wollte eben nur den einen...
sowas finde ich wesentlich schlimmer!
beide werden jetzt garantiert zu rupfern.
der freisitz ist nicht mehr da und der übrige amazon auch nicht mehr. also weiss ich auch nicht was aus dem geworden ist.
 
Mit dem Dehner-Markt in Saarbrücken haben wir hier einen wirklich vorbildlichen Tierhandel.
Papageien haben die keine, nur Kanaries und Sittiche bis hin zu Großsittichen. Natürlich auch Hamster, Mäuse, Fische etc.
Alles bei denen ist sauber, nichts überfüllt, ordentliches Futter.
Durch Glaswände sind die Tiere vor den Kunden geschützt, die behandelnde Tierärztin kenne ich, die ist zumindest ein wenig vogelkundig.
Für Vogelfutter bieten die auch Einzelsaaten an, recht gut sortiert. Ich gehe recht gerne dorthin.
Es gibt also wirklich ab und zu mal was erfreuliches zu berichten.
 
Was die Notwendigkeit von vorhandenen Rückzugsmöglichkeiten betrifft waren wir jedoch verschiedener Meinung. Ich verstehe die Mindestanforderngen an die Haltung von Papageien so, dass jederzeit ein Schutzraum von den Tieren als Ruhebereich aufgesucht werden können sollte.
Er ist der Meinung, dass damit nur ein "Wetterschutzbereich" gemeint ist.
Und damit hat er recht. Nur bei Aussenvolieren muss ein Schutzraum vorhanden sein. Bei Innenhaltung nicht. Wie sollte das auch realisierbar sein ???
Für den Zoohandel gelten eh andere Bestimmungen als die uns bekannten Mindestanforderungen, da die Tiere in der Zoohandlung "normalerweise" nur kurzfristig dort "gehalten" werden.

LG, Olli
 
den tieren kann es dabei auch garnicht mal so schlecht gehen sonst wären sie längst eingezogen oder sonst was.immerhin werden zooläden regelmäßig vom veterinäramt überprüft!

Hallo,
das stimmt so leider nicht ganz, denn den ATA's sind die Hände bei der Beschlagnahmung gebunden:
erstens: wo sollen all die Beschlagnahmungen abgeben werden?
zweitens: wenn von Amts wegen beschlagnahmt wird, muss auch der Staat die Kosten für die Unterbringung tragen; damit wird der ATA zum Kostenverursacher...
LG
Susanne
 
Also mit Einziehen ist gemeint dass das Veterinäramt den Besitzer dieser tiere enteignet. dH. die Vögel gehören dann dem Staat, sie dürfen aber trotzdem bei dem "Alten Besitzer" bleiben. Er darf sie aber niemals weiterverkaufen.
Für einen Zooladen wäre das die Katastrophe. Denn die tiere sind ja nur als Ware dort,also um weiter verkauft zu werden und nicht um ewige "Mitfresser" (Kostenverursacher) zu werden.
also kann es sich kein zooladen leisten ,es so weit kommen zu lassen.
und im ernst: in den heutigen zooläden geht es den tieren meist tausend mal besser als bei den meisten tierhaltern!
 
Thema: Was soll man tun?

Neueste Themen

Zurück
Oben