Was soll man von dieser Studie als Rechtfertigung für die Stallpflicht in CH halten?

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Redcap

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Hallo,

vielleicht kann der eine oder die andere dazu mal seine Meinung sagen, oder mit entsprechendem Hintergrund wissen, das ganze auseinander pflücken.
Eine Userin aus dem Hüfo schrieb mich per PN an, ob ich diesen Text auseinanderpflücken kann.

http://www.hostarea.de/server-01/Januar-32d684e356.pdf

Nun gut: Den Text hab ich schon verstanden, aber was ich davon halten soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Herrn Steiof und Dr.Martin Williams hab ich schon kurz um Meinung gebeten.
Aber vielleicht ist diese Entscheidungsgrundlage, die überspitzt hauptsächlich auf den Schutz der USA vor H5N1 ausgerichtet ist, interessant zum ausdiskutieren.
 
Die Studie berücksichtigt die wichtigsten vorliegenden Daten und macht den Versuch, sie in Beziehung zueinander zu setzen. Was die phylogenetischen Zusammenhänge betrifft, so wurde dies schon vor längerer Zeit in diesem Forum dargestellt.

Leider findet sich auch hier keine neue Erkenntnis bez der wichtigen Frage, wieso keine infizierten Lebendvögel gefunden werden bzw worden sind, geschweige denn wird auch nur ansatzweise der Versuch unternommen, diese Fakten zu interpretieren.

Die gezogene Schlussfolgerung, man solle sich auf kranke oder tote Vögel konzentrieren, wirkt ziemlich hilflos.

Hier liegt auch die zweite Schwachstelle der Analyse: Nachdem epidemiologische Daten nicht vorliegen, steht die Berechnungsgrundlage bez. der Zahl infizierter Zugvogel auf schwachen Füssen, auch wenn Unsicherheitfaktoren in die Statistik einbezogen sind.

Wer die Behauptung aufstellt, ZV seien für long distance transmission über grosse Distanzen verantwortlich, wird aber nicht daran vorbeikommen, diese Widersprüche zu erklären.

Im Übrigen sehe ich in der Arbeit keineswegs ein Plädoyer für die Aufstallung.
 
Vielleicht meldet sich lolo als Betroffene selbst noch.
Ihr wurde von der zuständigen Behörde in CH diese Studie zugeschickt, als Rechtfertigung für die neuerliche Aufstallung in Feuchtgebieten über die nächsten Monate (insgesamt 7 Monate).
 
Also hier erstmal die Korrespondenz mit Dr. Williams.

Hello Martin,

an user of a poultry forum from switzerland is asking desperately for help.
The swiss government grounds their decission to ban outdoor poultry on this study.

http://www.hostarea.de/server-01/Januar-32d684e356.pdf
What do You think about the arguments and methods and especially the predictive worth??


Thanks for help.

Daniel

Hi Daniel:

Just had quick read of the study.
And, should note that I'm strongly biased - wrote some time ago an article Dead Ducks Don't Fly, and I believe all evidence to date shows this is essentially correct. It's poultry farms - especially big, industrial ones - that are the problem.

Annoyed by this paper: a bunch of people sitting in a room with computers. Ignorant, it seems, of bird behaviour, and indeed of evolution. Innocent, too, regarding the extensive illegal trade in poultry - nice and easy to ignore this, but if factor it in, becomes more complex (even Nigerian govt said they thought illegal trade in day old chicks introduced the disease).
There's plenty of info available on illegal trade; I have some on my site.
Also on things such as swans with H5N1, on ponds where other birds not infected - the authors fail to note, that I noticed, that H5N1 not well transmitted by waterbirds, as don't get much in faeces. And did you see the numbers they give for its abundance in wild birds - how do they think a disease that's so rare can really be spread by wild birds? Too much time at the computers, too little time actually thinking.
But they do have some fancy jargon - "clades" and so on; and fancy jargon always useful if you are doing bad science. For bureaucrats, must look good when up against ordinary poultry farmers - "Look here, these guys know about clades, and what do you know?"

If wild birds really could survive and sustain and spread H5N1, why has it been so rare this winter? Just outbreaks here and there, in poultry - and not focused on smallholders or free range farms.

You might also want to try contacting Richard Thomas of Birdlife International; also the organisation GRAIN (sorry, forget the guy; I'm in UK, and my emails etc in Hong Kong). Richard could maybe send you the paper in Waterfowl, which is excellent, and does include consideration of evolutionary biology.
The forum on my site may help; inc the thread on h5n1 and farming. Think I cite some GRAIN info there.

No fancy jargon here I'm afraid, but I hope this helps a little.

Best regards,
Martin


Hello Martin,

thank You for the immediate answer.
I just can agree with You, and maybe it would be the best to contact Grain.
I translated two publications from Grain about bird flu into german in spring, therefore i could already look behind the scenes.
But why i'm confused is the phylogenetic diagnostic evidence, that for example the case of H5N1 in the turkey farm in france is according to OIE and this study due to wild birds.
http://www.oie.int/eng/info/hebdo/AIS_29.HTM#Sec10
"All 279 nucleotide positions that have been analysed reveal a 99.3% nucleotide sequence homology with the isolate A/BarHeadedGoose/Qinghai/65/05 (virus subtype H5N1) as well as with the virus detected in a pochard (/Aythya ferina/) on 17 February 2006 in Joyeux district, 1 km from the turkey farm."
Maybe it was completely different (vice versa) and the duck was infected by poultry manure from the turkey?

Best regards
Daniel

Hi Daniel:

The paper I have in HK will help you, too.

OIE has shown strong bias against wild birds - in report from Russia, said wild birds likely behind spread, even though all found with h5n1 were dead or dying.

The turkey isolate to wild bird link indeed seems poor - for one thing, very very little known re kind of h5n1 in n China (could be that common form is Qinghai type - so from poultry to Qinghai, in which case similarity to Qinghai means little).
Yes, pochard infection from farm seems plausible, even likely.

Still chasing tooth fairy bird - a species or several that can survive and sustain and spread h5n1.

All the best,
Martin
Hallo Martin,


eine Userin eines Geflügelforums aus der Schweiz sucht verzweifelt nach Hilfe.
Die Schweizer Regierung /Behörde begründet ihre Entscheidung die Freilandhaltung von Geflügel (in Feuchtgebieten) zu verbieten auf dieser Studie
http://www.hostarea.de/server-01/Januar-32d684e356.pdf
Was hälst Du von den Argumenten und den Methoden und dem Wert der Vorhersage??


Danke für Deine Hilfe

Daniel

Hi Daniel,

ich hab die Studie gerade mal schnell überflogen.
Vorweg muss ich anmerken, dass ich sehr voreingenommen bin – ich schrieb vor einiger Zeit einen Artikel „Dead Ducks Don't Fly“, und ich glaube dass alle Beweise bis zum heutigen Tage im Wesentlichen richtig sind. Es sind die Geflügelfarmen, besonders die großen Industrieanlagen, daher kommen die Probleme.

Ich bin verärgert über dieses Dokument, von einem Haufen Sesselpfurzer - scheinbar keine Ahnung von Vogelverhalten und gewiss nicht von Evolution. Arglos (Weltfremd) gegenüber dem flächendeckenden illegalen Handel mit Geflügel - es ist einfach und bequem das alles zu ignorieren, wenn man diesen Faktor aber berücksichtigt, wird das Ganze komplexer
(sogar die Nigerianische Regierung sagte, dass sie dachten dass die Seuche durch illegaler Handel mit Eintagsküken eingeschleppt wurde).
Es gibt jede Menge verfügbare Infos über illegalen Handel, einige davon hab ich auf meiner Seite.
Auch bei solchen Sachen wie Schwäne mit H5N1, auf Teichen wo andere Vögel nicht infiziert wurden, versäumten die Autoren zu beachten, dass wie ich festgestellt habe, H5N1 nicht besonders gut durch Wasservögel übertragen wird, da die Viruslast in den Fäkalien gering ist.
Hast Du die Häufigkeitsangaben, die sie in Bezug auf die Wildvögel angeben, gesehen – wie können sie glauben, dass eine Seuche die so selten ist, wirklich durch Wildvögel verbreitet wird? Zu viel Zeit vor dem Computer verbracht – tatsächlich aber zu wenig nachgedacht.
Und was für ein Fachchinesisch es bei denen gibt – „clades“ (Viren-Stämme) u.s.w.. Fachchinesisch ist immer hilfreich wenn man Pseudowissenschaft betreibt. Für Bürokraten muss es gut wirken, wenn sie mit gewöhnlichen Geflügelhaltern zu kämpfen haben. „Da schau diese Leute wissen über Kladen Bescheid, und was wisst ihr?“

Wenn Wildvögel wirklich überleben könnten und die Verbreitung von H5N1 aufrechterhalten könnten, warum gibt es dann diesen Winter so wenig Fälle?
Nur ein paar Ausbrüche hier und da – bei Geflügel und nicht konzentriert auf Kleinhalter und Freilandfarmen.

Vielleicht möchtest Du auch Richard Thomas von Bird Life Int. Kontaktieren, oder auch die Organisation GRAIN (der Ansprechpartner dessen Namen ihm nicht einfällt ist Devlin Kuyek; Anm. des Übers.)

Richard Thomas könnte Dir das Dokument über Wassergeflügel zusenden, das ausgezeichnet ist und eine Betrachtung der evolutionären Biologie enthält.
Das Forum auf meiner Seite könnte helfen, inkl. der Threads „H5N1 and farming“
(http://www.drmartinwilliams.com/foru...gratory-birds/
- Suchwort „Farming“). Ich denke, dass ich dort einige GRAIN-Infos zitiert habe (kennen wir weitestgehend aus den Übersetzungen, die hier zu finden sind http://www.buendnis-gegen-keulung.de/infos.html )

Kein Fachchinesisch, das ich hier biete, aber ich hoffe, es hilft ein wenig.

Beste Grüsse

Martin Williams

Hallo Martin,

danke für die schnelle Antwort.
Ich kann Dir nur zustimmen und vielleicht ist es das beste GRAIN zu kontaktieren.
Ich übersetzte im Frühjahr zwei Publikationen von Grain über die Geflügelpest in Deutsch, deshalb konnte ich schon hinter die Kulissen schauen. Aber warum ich verwirrt bin, ist der phylogenetische diagnostische Beweis, dass z.B. der Fall von H5N1 in der Putenfarm in Frankreich gemäß der OIE und dieser Studie auf Wildvögel zurückzuführen ist. http://www.oie.int/eng/info/hebdo/AIS_29.HTM#Sec10
"Alle 279 nukleotide Positionen die analysiert wurden, offenbaren eine 99, 3 % ige Übereinstimmung der nukleotiden Sequenz mit dem Isolat A/BarHeadedGoose/Qinghai/65/05 (Virus Subtyp H5N1) ebenso mit dem Virus das in der Tafelente (/Aythya ferina/) am 17 Februar 2006 im Umkreis von Joyeux , 1 km von der Putenfarm, festgestellt wurde."
Vielleicht war es total umgekehrt und die Ente wurde durch Geflügeldung von den Puten infiziert?

Beste Grüsse

Daniel


Hi Daniel,

Das Dokument, das ich in Hong Kong habe, könnte Dir auch helfen.

Die OIE hat eine starke Voreingenommenheit gegenüber Wildvögeln bewiesen – in dem Bericht über Russland sagten sie, dass Wildvögel wahrscheinlich für die Verbreitung verantwortlich sind, obwohl alle Funde mit H5N1 tot waren oder im Sterben lagen.

Das türkische Isolat mit Wildvögeln in Verbindung zu bringen scheint wirklich dürftig- zum einen ist sehr sehr wenig bekannt über H5N1 in China (es könnte sein, dass die allgemein verbreitete Form der Quinghai-Typ ist – also bei Gefügel in Quinghai, in diesem Fall bedeutet eine Ähnlichkeit zum Quingai-Typ wenig).

Ja die Infektion der Tafelente durch die Farmabfälle scheint plausibel, sogar wahrscheinlich.

Sie suchen immer noch den Zahnfeevogel, eine Spezies oder mehrere, die die Verbreitung von H5N1 überleben und aufrechterhalten kann.

Alles Gute,

Martin Williams
 
Das hilft nicht sehr weiter, wenn jede Seite jeweils wichtige Fakten der "Gegenseite" ignoriert. Wer die Aussagekraft phylogenetischer Zusammenhänge ableugnet, hat sich in gewisser Weise von der Realität verabschiedet.

Die Kernfrage: - Gibt es eine leichte Verlaufsform der Infektion mit HPAI H5N1 Viren - zumindest bei VW und ZV? wird nicht beantwortet.

"Dead ducks don't fly" ist eben möglicherweise doch keine zutreffende Formel.

Dabei gibt es eine ganze Menge möglicher Ansätze, die die Geschehnisse schlüssig erklären könnten. Aber sie werden nicht weiterverfolgt und bleiben unbeachtet.

Nachbemerkung: Inwiefern soll die Studie eine Rechtfertigung für die Aufstallung in CH sein? Die Studie ist von 12/06, die Entscheidungen zur Aufstallung sind schon viele Monate vorher gefallen.
 
Wie würdest Du Dir die Fälle in Frankreich und Deutschland erklären?

Nachdem Du die Diskussion aus ewinem franz. Forum verlinkt hast, glaube ich eher, dass die Tafelente ein Opfer des Putenmists war.

Die Klade der Tafelente in Joyeux und den Puten stimmt mit dem Isolat A/BarHeadedGoose/Qinghai/65/05 zu 99,3% überrein.

Diee Pathobiologie dieser Seuche läßt es doch gar nicht zu (siehe hier*), dass die Tafelente soweit fliegt, oder wurde die Klade auf der Strecke hierher auch bei anderen Tieren gefunden?

Es gibt also nur eine Möglichkeit. Die Viren kommen durch Geflügeltransporte in eine Region, die Tiere infizieren sich dann und sterben auch bald. Weit kommen sie also nicht um andere zu infizieren.

*die Studie befast sich zwar mit 7 Hausgeflügelformen, aber ich glaube nicht an den "tooth fairy bird" der wie wie ein Trojanisches Pferd den Virus einschleppt und wie Lachse erst dann stirbt, wenn er seine Lebensaufgabe erfüllt hat.
 
Labortiere und Immunität

Die von Dir zitierte Arbeit besagt in Bezug auf die Fragestellung nichts:

Erstens geht sie von A/Chicken/Hong Kong/220/97 aus, einem bekanntermassen für Hühner hochpathogenen Stamm, wir reden hier aber von der Qinghai Klade. Außerdem sind es nicht die Gallinaceen, sondern die Wasserrvögel, die epidemiologisch revelant sind.

Zweitens sind Experimente mit Labortieren eben nicht mit den Verhältnissen bei VW vergleichbar.

Labortiere sind genetisch i.a. eng verwandt oder identisch, werden in pathogenarmer oder freiem Medium aufgezogen bzw. sind immunnaiv. Anders liessen sich auch gar keine verwertbaren Ergebnisse erzielen.

Im Freilandtiere sind von Geburt an zahlreichen Immunisierungsprozessen ausgesetzt und ihre Empfindlichkeit gegen eine gegebenes Pathogen ist weiten Schwankungen ausgesetzt.

"Natürlich" erworbene Kreuzimmunität schützt die WV gegen H5N1

Sensibilisierung mit LPAI Strains auch anderen Serotyps kann einen wirksamen Schutz gegen HPAI Viren bewirken. LPAI Viren sind bekanntermassen in europa hochendemisch und man darf von einem hohen Immunisierungsgrad ausgehen. Die Kreuzimmunisierungsmechanismen sind gut beschrieben. Ein wichtiges Untersuchungsergebnis wurde bisher kaum beachtet, geschweige denn die erforderlichen Konsequenzen gezogen:

In Österreich wurden im letzten Jahr gesunde Schwäne mit AK gegen H5 gefunden.

Für die damit aufgeworfenen Fragen interessiert sich im moment niemand.

Der Befund steht im widerspruch zu den von Williams vertretenen Thesen, und erklärt außerdem problemlos die Edidemiologie von H5N1 2006 in Europa und anderen Teilen der Welt.

Die Folgen unqualifizierter Sparpolitik

Wer sich die Mühe macht, die bei GenBank registrierten LPAI strains der letzten Jahre aus Europa durchzusehen, wird feststellen, dass kaum ein Isolat komplett sequenziert ist. In den meisten Fällen sind nur einige nt in der Gegend der Clivage site dargestellt. Dies ist ein folgenschweres Versäumnis. Tcell vermittelte (TCM) Kreuzimmunität lässt sich nämlich nur an bestimmten Epitopen an NP, PB2, M1 /M2 und NS1 nachweisen. Außerdem beschränken sich die allermeisten "Monitoring" Studien darauf, Virus DNA zu suchen, Serologie wird kaum betrieben, da aufwendiger und zu teurer.

Wenn man von einem epidemiologisch relevanten Immunitätsgrad der VW populationen ausgeht, wird klar, warum kein Virus gefunden wird.
 
Noch eine kurze Bemerkung zum wichtigen Thema Serologie:

AK gegen HA werden i.a. mit dem sog. Hämagglutinin Hemmtest (HI)durchgeführt. D.h. Virus wird mit AK verschiedener Konzentration inkubiert und anschliessend festgestellt, inwieweit die Lösung noch in der Lage ist, "zu agglutinieren", d.h. Erythrocyten zu binden und auszufällen. Der HI ist jedoch von einigen prinzipiellen Störquellen belastet. Eine davon ist, dass Serum auch ohne Immunreaktionen hämagglutinieren kann. Die Vorbehandlung ist daher wichtig. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von RDI.

Essentiell ist, dass die verwendeten Reagenzien auf die jeweilige Spezies validiert sind, wenn reproduzierbare Ergenbnisse erhalten werden sollen. Dies ist bisher nur ansatzweise der Fall.

Wichtig ist, das die enorme Bedeutung der Serologie in der epidemiologie endlich erkannt wird und die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt werden. Selbst die Statements von Kapazitäten wie Klenk lassen Zweifel aufkommen, ob derzeit ausreichend Interesse an dem thema besteht (Eigene recherchen).
 
Wenn man von einem epidemiologisch relevanten Immunitätsgrad der WV populationen ausgeht, wird klar, warum kein Virus gefunden wird.
Ja, aber trotz Immmunität müsste man Antikörper nachweisen können und das auch bei einer Masse von Tieren. Die Schwäne in A scheinen da eher Einzelfälle zu bleiben.
 
So, hier bin ich (lolo war als Nick leider schon vergeben)

Erst mal vielen Dank, dass Ihr helft.

Vieleicht kurz zu den Umständen, wie ich zu dieser Studie kam.

In der Schweiz ist es ja so, dass seit dem 15. Oktober alles Geflügel im Umkreis von 1Km von grösseren Seen und Gewässern für fast 7 Monate bis zum 30. April Freilandverbot hat.
http://www.bvet.admin.ch/gesundheit_tiere/02187/02189/index.html?lang=de&download=04626_de.pdf

Dieses Verbot wurde relativ kurzfristig ausgesprochen und man fand es insofern eine Verbesserung, dass nicht alles Geflügel davon betroffen war. Darauf hin nahm ich Kontakt mit Kagfreiland auf um zu hören, wie ihr weiteres Vorgehen sei. Sie suchten das Gespräch mit dem BVET und waren guter Hoffnung, dass zumindest per 15.12.06 (wie letztes Jahr) das Freilandverbot vorübergehend aufgehoben wird
http://www.kagfreiland.ch/x_files/vogelgrippe/15PM_VoG_15Dez.pdf
Leider kam auf diese Forderung hin keine Reaktion.

So schrieb ich erneut an das BVET in der Hoffnung eine Stellungnahme darauf zu bekommen, warum man dieses Jahr die Situation risikoreicher einschätzt, was eine Ansteckung durch Wildvögel anberifft.
Auf mein erstes Mail kam dann eine "Standardantwort" (aber immerhin eine Antwort!) worauf ich nachhackte. Ich lies Herrn Falk vom BVET den "GRAINBericht in Deutsch" und "Bericht zum Vogelschutz von Klemens Steiof" zukommen - ob er sie gelesen hat lässt sich aus der Antwort nicht schliessen. Dies alles mit der Bitte, mir doch zu sagen worauf sich den die Risikobewertung des Bundes stützt. Darauf mailte mir Herr Falk die erwähnte Studie. Vielleicht in der Hoffnung, mich mit diesem englischen Werk mundtod zu machen? Und ja ich gestehe, mein Englisch reicht hierfür einfach nicht, darum bin ich auch sehr froh um eure Hilfe.

Zu seiner Arrgumentation (die meiner Meinung nach eher dürftig ist) - nun ich glaube es ist nicht richtig seinen Text hier rein zu stellen. Insbesondere weil ich auch hoffe das solche Entscheidungsträger fachliche Diskussionen im Internet zur Information zu Hilfe nehmen.

Er schreib also in meinen Worten...

Das Risiko der Einschleppung von VG in die Schweiz wird gemäss BVET nicht grösser eingeschätzt als letztes Jahr sondern etwa gleich.
Da in der Schweiz nur Wasservögel betroffen waren, haben sie das Freilandhaltungsverbot massiv eingeschränkt. Waren vergangenen Winter noch alle Geflügelhalter betroffen, so ist es diesen Winter nur noch etwa jeder Zwanzigste. Sie haben jedoch neu den Zeitraum des Freilandverbot im Verlgeich zum Vorjahr auf den ganzen Winter ausgebreitet, weil die ersten Fälle in Westeuropa vergangenen Winter Ende Jan, Anfang Februar auftraten; also nicht in der klassischen Zugzeit. Damals kam es jedoch zu einem massiven Kälteeinbruch, was bekanntermassen zu einer Verschiebung der Vogelpopulation Richtung Süden führt, auch ausserhalb der klassischen Zugzeit. Zudem waren vergangenen Winter in der Schweiz auch Wasservögel betroffen, die nicht ziehen. Und deshalb besteht aus sicht des BVET ein erhöhtes einschleppungsrisiko den ganzen winter, wenn in der Schweiz 10mal mehr Wasservögel sind.
Herr Falk meint, dass wenn man sich die Fakten anschaut (diese Studie?)dass man schon lange davon ausgehen musst, dass die Vogelgrippe z. T. durch den Handel und z. T. über Wildvögel verbreitet wird. Dies belegte nun eben auch diese erste grössere wissenschaftliche Studie zu der Frage. Sie zeige, dass die Verbreitung in Asien v.a. über den Handel geschah, die Verbreitung nach Europa jedoch v.a. über Wildvögel.

Nach allem was ich gelesen habe, denke ich eben das ist zu wiederlegen und dabei wäre ich um eure Hilfe sehr dankbar.
 
Ja, aber trotz Immmunität müsste man Antikörper nachweisen können und das auch bei einer Masse von Tieren. Die Schwäne in A scheinen da eher Einzelfälle zu bleiben.

1. Bei der TCM entstehen keine humoralen AK, da die Immuniät vermittelt wird durch kompetente T Cellen, die CD8 eprimieren.

AK können erst entstehen, wenn die Infektion dank der TCM überstanden wird.

2. Das habe ich versucht zum ausdruck zu bringen. Serologie wird kaum betrieben und daher AK erst gar nicht gesucht. Nicht einmal beim Projekt Constanze.

Lit.:
CD8+ T Cells Clear Influenza Virus by Perforin or Fas-Dependent Processes
David I. Topham,* Ralph A. Tripp,

Protective Cross-Reactive Cellular Immunity to Lethal A/Goose/Guangdong/1/96-Like H5N1 Influenza Virus Is Correlated with the Proportion of Pulmonary
CD8 - T Cells Expressing Gamma Interferon
Sang Heui Seo,1 Malik Peiris,2

Cross-Reactive, Cell-Mediated Immunity and Protection of Chickens from Lethal H5N1 Influenza Virus Infection in Hong Kong Poultry Markets
SANG HEUI SEO AND ROBERT G. WEBSTER*
 
wie ihr seht, bin ich etwas überfordert mit diesem Forum hier - entschuldigung! weiss nicht wieso mein beitrag hier 2 mal ist, und noch mehr weiss ich nicht wie ich ihn wieder löschen kann.

und ich gestehe auch, eurer fachdiskussion zu folgen fällt mir etwas schwer, aber ich versuche dran zu bleiben.
 
Ich weiss jetzt auch nicht was TCM heißt.
Ich dachte, das hätte ich erklärt.

T Zell vermittelte Immunität.

Prinzipiell kann man die spezifischen Immunsysteme in ein humorales (Antikörper), und ein Zell vermitteltes einteilen. Sie arbeiten weitgehend getrennt und unabhängig voneinander (wenigstens ist das experimentell darstellbar), und ihre Funktionsweise, Dauer und die Intensität des Schutzes sind im Grundsatz unterschiedlich.
 
Antwort von Klemens Steio:

Hallo Daniel,

das Papier von Kilpatrick et al. ist auch kaum zu verstehen. Es geht von mehreren Annahmen aus, die sich mittlerweile alle als falsch herausgestellt haben (Papier wurde im April 06 eingereicht), und macht auf diesen falschen Annahmen abenteuerliche Hochrechnungen. Beispiele:

* Wilde Enten, Gänse und Schwäne seien das Hauptreservoir für HPAI, auch für H5N1 - Tatsache ist, dass diese Vögel vereinzelt Opfer von, aber kein Reservoir sind.
* Zugvögel fliegen von bei Kälteflucht von Rumänien nach Schweden - Tatsache ist, das rumänische Vögel in südliche bis südwestliche Richtung ausweichen würden. Das gleiche trifft für türkische Vögel zu, die bei Kälteflucht nicht etwa nach Nordwesten ziehen, sondern nach Israel, Ägypten usw. Weitere Beispiele verkehrter Zugwege können angeführt werden.

Die Hochrechnungen haben dann einfach nur Unterhaltungswert, weil sie sämtlichst auf völlig aus der Luft gegriffenen Annahmen basieren.
Ferner hat die Realität gezeigt

* dass 2005/2006 (und jetzt auch 2006/2007) keine Geflügelpest in den wichtigen Konzentrations- und Überwinterungsgebieten der eurasischen Wasservögel auftrag,
* dass keine lebenden Wildvögel mit H5N1 nachgewiesen wurden - bei mittlerweile weit über 200.000 beprobten,
* dass das Virus im Freiland seit Mai weg ist.

Also: ziemlicher Unsinn. Erstaunlich, dass da Personen von der RSPB und dem Smithsonian Migratory Bird Center mitgemacht haben.

Beste Grüße
vom Klemens Steiof
 
In Österreich wurden im letzten Jahr gesunde Schwäne mit AK gegen H5 gefunden.

Für die damit aufgeworfenen Fragen interessiert sich im moment niemand.

Der Befund steht im widerspruch zu den von Williams vertretenen Thesen, und erklärt außerdem problemlos die Edidemiologie von H5N1 2006 in Europa und anderen Teilen der Welt.

Hast Du dazu eine Quelle, bei der OIE ist dazu nichts zu finden?
Gibt es eine konkretere Quelle, zu den lebenden Schwänen mit AK gegen H5, als presse.com?

http://www.flutrackers.com/forum/showthread.php?t=12327

Ich kann diese Schwäne nirgends zuordnen.
Die etwa??

GRAZ. Nun sind auch in Österreich erstmals Säugetiere von der Vogelgrippe betroffen: Drei Katzen wurden im Mödlinger AGES-Labor H5N1-positiv befundet! Die Tiere stammen aus dem Grazer Tierheim "Arche Noah", wo der gesamte Federviehbestand vor zweieinhalb Wochen nach einem H5N1-Fall getötet worden war.

Nach dem Tod eines aus der Mur geborgenen Schwans hatte es im Tierheim am 17. Februar Vogelgrippe-Alarm gegeben: Der gesamte Geflügelbestand wurde eingeschläfert. Wie die Untersuchungen zeigen sollten, trugen 14 Tiere - Schwäne, Enten, Hühner und eine Gans - das Virus in sich. "Sicherheitshalber" wurden auch bei Katzen stichprobenartig Schleimhautabstriche aus dem Rachen genommen. Landesveterinärdirektor Peter Wagner hatte zu diesem Zeitpunkt noch darauf hingewiesen, dass es zu Infektionen von Katzen bisher nur unter Laborbedingungen gekommen sei. Der Experte wurde eines Besseren belehrt: Der Vogelgrippe-Befund des Labors der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist bei drei Katzen positiv. Die Tiere sind am Leben. Zwei von ihnen hätten die Krankheit bereits überwunden, beim zweiten Test waren sie negativ. "Wir wollen die Tiere nicht töten, sondern genau beobachten und daraus wissenschaftliche Erkenntnisse gewinnen", betont Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat.

170 Katzen in Nickelsdorf in Quarantäne

Die infizierten Katzen wurden noch gestern gemeinsam mit dem gesamten Katzenbestand von etwa 170 Tieren nach Nickelsdorf transportiert, wo sie in der Veterinärmedizinischen Uni unter besonderen Sicherheitsbedingungen untergebracht und beobachtet werden. Das Tierheim wurde bis auf weiteres gesperrt.

Der Sperrbescheid über die "Arche" war vor über einer Woche aufgehoben worden, für Katzen blieb er aber aufrecht, da diese Kontakt zum Geflügel hatten. Außerdem wollte man die Ergebnisse der Rachentupferproben abwarten. Von den positiven Befunden überrascht wurde auch das Gesundheitsministerium. Am Freitag hieß es noch: Keine Infektion bei den 34 untersuchten Kontakttieren aus der "Arche Noah"! (ro)

vom 07.03.2006

Leider gibts keinen aktiven Link zur Original-Quelle mehr.
http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=5246
 
Hallo,

vielleicht kann der eine oder die andere dazu mal seine Meinung sagen, oder mit entsprechendem Hintergrund wissen, das ganze auseinander pflücken.
Eine Userin aus dem Hüfo schrieb mich per PN an, ob ich diesen Text auseinanderpflücken kann.

http://www.hostarea.de/server-01/Januar-32d684e356.pdf

Nun gut: Den Text hab ich schon verstanden, aber was ich davon halten soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Herrn Steiof und Dr.Martin Williams hab ich schon kurz um Meinung gebeten.
Aber vielleicht ist diese Entscheidungsgrundlage, die überspitzt hauptsächlich auf den Schutz der USA vor H5N1 ausgerichtet ist, interessant zum ausdiskutieren.

Titel der Studie ist:

Predicting the global spread of H5N1 avian influenza
Predicting the global spread of H5N1 avian influenza
 
Thema: Was soll man von dieser Studie als Rechtfertigung für die Stallpflicht in CH halten?
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