Was tun?

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toenchen

Guest
Hallo.

Ich habe seit ca. 4 Jahren einen Graupapageien. Anfangs haben wir uns recht gut verstanden, Kito (so heisst er) war immer lieb zu mir und auf mich geprägt, ließ sich jedoch auch von anderen Familienmitgliedern kraulen. Nachdem wir zusammen bei meinen Eltern ausgezogen waren, ging es auch noch eine ganze Weile gut. Da ich jedoch studienmäßig sehr eingebunden war, wurde die für ihn verfügbare Zeit immer weniger und Kito zusehends ungehaltener. Wenn ich übers Wochenende oder auch sonst längere Zeit bei meinen Eltern war, nahm ich ihn immer mit. Obwohl er dort einen kleineren Käfig hatte, fühlte er sich offensichtlich doch sehr viel wohler als in meiner Mietwohnung. Inzwischen hatte er auch entdeckt, dass Beissen eine sehr amüsante Sache für ihn sein konnte. Auf großes Gezeter verzichten wir inzwischen, aber irgendwie hat er es sich natürlich gemerkt und kommentiert solche Attacken mit einem fröhlichen "Aua!". Zwischendurch hat er auch mal hin und wieder geschrien. Das ließ sich jedoch recht gut wieder "korrigieren", indem wir für leises Gepfiffel und Gebrabbel viel loben und Schreie ignorieren. Meist möchte er auch einfach nur Gesellschaft und ist dann ruhig.
Da ich Anfang dieses Jahres für einige Zeit im Ausland war, verbrachte Kito den Sommer bei meinen Eltern. Vor kurzem bin ich mit meinem Freund zusammen gezogen, der alte Käfig aus meiner Wohnung (den er irgendwie nie richtig mochte) kam weg und der zwischenzeitlich von meinen Eltern besorgte, noch größere Käfig zog mit Kito bei uns ein. Hauptgrund war, dass Kito bei meinen Eltern zwar viel Gesellschaft hatte, jedoch beim Freiflug niemanden an sich heranließ bzw. bei Versuchen, ihn zu kraulen oder auf die Hand zu nehmen (das funktioniert auch gar nicht mehr!) heftigst zubiss. Nur, wenn er mal zu uns auf den Fussboden kam, war er lieb und liess sich anfassen.
Ich weiss, dass er dringend eine Partnerin braucht, aber zum einen ist das zur Zeit finanziell schwierig und zum anderen möchte ich uns ungern einen zweiten Vogel ins Haus holen, wenn ich nicht die Chance sehe, mit ihnen fertig zu werden.
Aktuell sieht das Problem folgendermaßen aus:
Tagsüber ist Kito so aggressiv, dass ich mich ihm, wenn er auf dem Käfig sitzt, nicht nähern kann, ohne dass er heftig zubeisst. Sitzt er unten im Eingang seines Käfigs, ist das nicht der Fall, auf der Lauer ist er aber trotzdem. Ich vermute, das ist ein Rangordnungsding, aber wie kriege ich ihn dazu, nicht von vornherein so aggressiv zu sein. Auf der anderen Seite ruft er nach mir, wenn ich das Zimmer verlasse. Da er erst drei Tage hier ist, ist er was die Erkundung des Zimmers im Fluge betrifft noch etwas zurückhaltend. Er macht jedoch ständig Anstalten, zu uns auf die Couch zu fliegen. Vemutlich ist auch sein Selbstbewusstsein in der Hinsicht etwas lädiert, da er bei meinen Eltern des Öfteren Bruchlandungen erlitten hat, da das Zimmer dort ser viel kleiner und flacher war. Ich will damit nur sagen, dass er ja schon bei uns sein will.
Wenn ich ihm etwas zu spielen anbiete, beschäftigt er sich ausgiebig damit und hat große Freude daran, es herunterzuschmeißen. Heute kam er auf die Lehne des Korbsessels, auf dem ich saß, sagte einmal kurz unschuldig "Na?" und legte plötzlich sein Gefieder an, um mir zweimal kräftig in den Arm zu beissen. Es ist wirklich etwas frustreierend, denn er macht eigentlich keinen unzufriedenen Eindruck, quatscht vor sich hin und freut sich, wenn ich nach Hause komme. Und trotzdem ist momentan kein friedliches Miteinander möglich. Das war auch schon bei meinen Eltern so, da hat sich auch keiner mehr an ihn heran getraut.
Da der große Käfig zu uns kam, hatten wir ihn für die letzte Woche bei meinen Eltern in den ersten Käfig, den er kannte gesetzt. Dieser ist sehr klein, aber er scheint darin glücklich, ist freundlich und hackt nicht gleich nach jedem Finger.
Der Geier ist uns ein Rätsel, abgesehen davon, dass wir uns dessen bewusst sind, dass er Gesellschaft braucht und er die auch bekommen wird! Wir wären euch unendlich dankbar, wenn einer einen Tipp hätte. Ich habe bereits Clicker bestellt, um demnächst intensiv mit ihm zu trainieren.
Wenn alle Stricke reißen und ich partout keine Möglichkeit finde, sein Verhalten zu korrigieren, wäre ich auch bereit, ihn zu jemandem zu geben, der vielleicht besser mit ihm umgehen kann. Aber so schnell möchte ich meinen Kleinen eigentlich nicht aufgeben, denn ich fühle mich für ihn verantwortlich und ganz selten hat er auch mal seine lieben Momente, die mich überglücklich machen, ihn bei mir zu haben.

Vielen Dank und liebe Grüße,

Antonia
 
hallo,
schön das du dir solche gedanken um deinen geier machst!
papageien neigen dazu, zuzubeißen. allerdings weiß ich nicht, ob man das abgewöhnen kann?
mit graupapageien clickern- irgendwo habe ich mal gelesen das manche graue das *klick* als schnalzen empfinden, und es als drohung nehmen. weiß aber nicht wie die erfahrungen hier stehen.
auf jeden fall- viel glück mit deinem graupapagei!:trost:
 
Hallo Antonia,

herzlich Willkommen hier im Forum :bier:.

An sich hast du schon die beste Lösung deines Problem genannt, einen Partnervogel :zwinker:.

Dein Grauer ist vermutlich gefrustet, weil er keinen adäquaten Partner hat, was sich halt auch in Aggression widerspiegeln kann.
Er versucht zwar durch sein Hinterherrufen notgedrungen mit euch Kontakt aufzunehmen, aber er merkt natürlich auch, dass du nicht wirklich die Zeit für ihn hast, die er halt braucht. Auch bei deinen Eltern reagiert er wohl ebefalls recht ungehalten, wie du beschreibst.
Oft merken die Papageien auch, dass der Mensch kein wirklicher Partnerersatz ist, mit dem man alle arteigenen Verhaltensweisen ausleben kann ( sexuelles, gemeinsam auf der Stange schlafen oder zusammen fliegen usw.) und dann kommt es leider auch schon mal dazu, dass sich halt Frust aufbauet, der dann in Form von Hackattacken am Halter abgelassen wird.

Von daher wäre ein etwas ähnlich alter, gegengeschlechtlicher Partnervogel sicher die beste Lösung des Problems, einfach auch, damit er als Schwarmvogel ständig einen Kumpel um sich hat, mit dem er sich nach Belieben die Zeit vertreiben kann und mit dem er auch mal ganz nach Vogelart kuscheln kann :zwinker:.

Wie groß ist denn seine Voliere/Käfig und wie ist sie ausgestattet, ist genug Spielzeug/Knabbermaterial vorhanden ?

Obwohl er dort einen kleineren Käfig hatte, fühlte er sich offensichtlich doch sehr viel wohler als in meiner Mietwohnung
Vermutlich, weil er bei deinen Eltern nicht ganz so lange allein ist. Aber auch hier könnte ein Artgenosse aus schon genannten Gründen helfen.

.Tagsüber ist Kito so aggressiv, dass ich mich ihm, wenn er auf dem Käfig sitzt, nicht nähern kann, ohne dass er heftig zubeisst. Sitzt er unten im Eingang seines Käfigs, ist das nicht der Fall, auf der Lauer ist er aber trotzdem. Ich vermute, das ist ein Rangordnungsding, aber wie kriege ich ihn dazu, nicht von vornherein so aggressiv zu sein
Dass ist an sich nicht ungewöhnlich, da Graue auch revierbezogene Vögel sind, die gern ihre Voliere oder ihren Käfig für sich als Revier verteidigen. Versuche am besten, dich nur auf die nötigsten Arbeiten am Käfig zu beschränken und lass ihn ansonsten dort ihn Ruhe. Versuch auch nicht, ihn aus dem Käfig zu holen oder ähnliches, lass ihn lieber selber entscheiden, ob er raus mag oder nicht.

Heute kam er auf die Lehne des Korbsessels, auf dem ich saß, sagte einmal kurz unschuldig "Na?" und legte plötzlich sein Gefieder an, um mir zweimal kräftig in den Arm zu beißen.
Vermutlich hat er auch noch kienen wirklichen respekt vor dier oder deinen Eltern.
Ich würde ihn in solchen Situationen unter einem deutlichen Nein, mit der Hand sanft aber auch selbstbewusst wegschieben um ihm zu signalisieren, dass du dich von ihm nicht einschüchtern lässt. Ansonsten würde ich keinerlei Reaktion zeigen und vor allem das Auarufen verkneifen.

Wenn er sich sonst nicht so gut per Hand händeln lässt, kannst du auch mal versuchen ihn an ein Stöckchen zu gewöhnen um ihn z.B. von A nach B zu tragen, vielleicht klappt das besser und ein Zwicker in den Stock tut dir auch nicht weh :zwinker:.

Gut ist es auch, wenn man kleinere Kommandos einübt wie z.B. das gezielte Auf- und Absteigen auf die Hand/Stock.
Mit Geduld, Leckerlis und liebevoller Konsequenz kann man da schon einiges erreichen, was auch den täglichen Umgang mit dem Vogel erleichtert.
Gleichzeitig beugen solche kleinen Übungen auch gegen zu dominates Verhalten vor ;).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo nochmal,

vielen Dank für die Antworten. Ich hab mir schon gedacht, dass es wohl darauf hinausläuft, einen Partnervogel anzuschaffen. Dann werde ich mal zusehen, wie ich das zeitlich und finanziell auf die Reihe kriege. Habt ihr zufällig noch irgendwelche besonderen Tipps zur Vergesellschaftung? Wir haben gelesen, dass es nicht allzuweit weg von uns eine Art Partnervermittlung gibt, wo man seinen Vogel hinbringen kann. Dort könne er sich dann seinen Partner selbst aussuchen. Ich werd diesbezüglich mal etwas recherchieren.
Gestern Abend war Kito dann wieder total lieb und kuschelbedürftig. Er kommt, wenn er im Käfig ist, auch sofort ans Gitter und möchte gekrault werden. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass er auf Schnalzgeräusche positiv reagiert. Manchmal, wenn er zu Aggressionen neigt und ich welche mit meinem Mund mache, wird er ruhiger und neigt dann den Kopf um gekrabbelt zu werden.
Sein Käfig ist ca. 1,20x1,20x2,00 Meter groß. Da mein Freund aber die meiste Zeit zu Hause ist, ist die Tür viel offen und er turnt oben drauf herum. Er hat jetzt auch einen Freisitz, den er aber noch nicht ganz annimmt. Er ist ohnehin sehr misstrauisch gegenüber neuen Dingen. Das mit dem Stock hab ich anfangs mal probiert, aber er hatte da irgendwie immer Angst vor und flog teils kopfüber los. Da er dann recht lieb auf die Hand kam (wahrscheinlich bevor er anfing zu pubertieren), hab ich das lieber gelassen, da es für mich immer nach Stress aussah. Aber da werd ich das wohl nochmal versuchen.
Neues Spielzeug im Käfig ist auch immer so eine Sache. Bei manchen Dingen betritt er den Käfig nicht mehr, weil sie ihm so gruselig erscheinen. Acrylspielzeug nimmt er ohne Probleme an und zum Nagen hat er Holzspielzeug und Äste. Ich versuch ihm so alle 2-3 Wochen etwas neues oder etwas altes, das ich vorher mal aus dem Käfig entfernt hatte, zu geben. Er beschäftigt sich auch immer ausgiebig mit einem Holzball, an dem eine Glocke hängt. Da ist er sehr ausdauernd. Neulich haben wir ein großes buntes Ungeheuer mit Holzklötzen und einer halben Kokosnuss erworben, das ich vorhin auf einen Stuhl ca. 3m vom Käfig entfernt gelegt habe, damit er es sich schon einmal angucken kann. Tut er auch, aber er wirkt noch etwas misstrauisch. Ansonsten hängen rings um seinen Käfig an der Wand Holzbretter, an denen er sich auch nach Lust und Laune austoben kann, was er auch hingebungsvoll tut.
Momentan sitt er auf seiner Käfigtür und beäugt den neuen Freisitz. Vorhin wurde auch schon einmal vorsichtig an dem Ast geknabbert. Ich hoffe einfach, dass wir das zusammen hinkriegen. Ich werd mich weiterhin belesen und das Thema Partnervogel angehen.
Danke für euer Feeback. :)
 
Habt ihr zufällig noch irgendwelche besonderen Tipps zur Vergesellschaftung? Wir haben gelesen, dass es nicht allzuweit weg von uns eine Art Partnervermittlung gibt, wo man seinen Vogel hinbringen kann. Dort könne er sich dann seinen Partner selbst aussuchen.
Ein paar allgemeine Tipps dazu findest du z.B. hier :zwinker:.
Falls du dich für die Verpaarung außer Haus entscheidest, schau dir bitte die Stelle wirklich persönlich vorher gut an, damit du dir einen Eindruck verschaffen kannst, wie die Tiere allgemein dort gehalten werden usw.

Neues Spielzeug im Käfig ist auch immer so eine Sache. Bei manchen Dingen betritt er den Käfig nicht mehr, weil sie ihm so gruselig erscheinen.
Die Grauen sind bei neuen Dingen wirklich oft rechte Angsthasen :zwinker:.

Vor allem meine Pino ist bei neuen Dingen oft zunächst sehr skeptisch. Könnte ja gefährlich sein und beißen :D.
Neulich haben wir ein großes buntes Ungeheuer mit Holzklötzen und einer halben Kokosnuss erworben, das ich vorhin auf einen Stuhl ca. 3m vom Käfig entfernt gelegt habe, damit er es sich schon einmal angucken kann.
Das war eine gute Idee :prima:. Oft hilft es wirklich etwas, wenn neues Spielzeug erst mal zum Anschauen in die Nähe legt. Bei meiner Pino hat es sich auch bewährt, wenn ich selbst das Unbekannte in die Hand nehmen und vor ihren Augen damit spiele ;).

Er hat jetzt auch einen Freisitz, den er aber noch nicht ganz annimmt
Vielleicht hilft es ja was, wenn du ein oder zwei vertraute Spielzeuge dranhängst :zwinker:.
 
Aaaaha, er wird mutiger. Jetzt kommt er schon zu mir auf die Couch. Und das Spielzeugungeheuer liegt jetzt über der Lehne und wurde eben schon etwas benagt! Und mir Acrylspielzeug umdie Ohren werfen ist offensichtilich auch ne ganz tolle Sache. Vielen Dank für die Tipps. Habe jetzt die Internetpräsenz der Papageienvermittlung in der Nähe von Berlin wieder gefunden. Werde da demnächst mal anrufen und einen Termin machen.
Vielen Dank. Habe jetzt wieder etwas Mut gefasst, dass wir das hinbekommen. Witzig ist, dass er mich dann immer total verdutzt und erwartungsvoll ansieht, weil ich nicht schimpfe, wenn er irgendetwas annagt. Bei meinen Eltern zum Beispiel durfte er den Schrank nicht annagen und es kam immer sofort jemand angesprungen. Schon schlau, die Kleenen, wie die sich so Sachen merken und zum Stenkern aufgelegt sein können. ;) Werd mich mal weiter mit ihm beschäftigen, damit ihm nich langweilig wird.
 
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