was tun

Diskutiere was tun im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - ich füttere jeden zweiten tag einen schwarm tauben. wie man sich denken kann, werden ich von den leuten bespitzelt verfolgt, beschimpft und...
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mara14

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ich füttere jeden zweiten tag einen schwarm tauben. wie man sich denken kann, werden ich von den leuten bespitzelt verfolgt, beschimpft und angezeigt. eine verwarnung habe ich hinter mir. heute morgen, habe ich gesehen, daß jemand meine autonummer aufgeschrieben hat. das bedeutet "anzeige"
und geldstrafe. ich bin am ende, mit meinen nerven. ich müsste aufhören zu füttern. was passiert aber mit den tauben? müssen sie jetzt verhungern? ich wohne nicht direkt in der stadt. hier gibt es wiesen. finden sie genug zu fressen? sie warten immer auf mich.0l von mir bekommen sie richtiges taubenfütter. das haben sie jetzt dann nicht mehr. mit der stadt nürnberg, brauch ich mich nicht anlegen. da kann ich kein verständnis erhoffen.
ich fühl mich so schlecht und die tauben tun mir soo leid. was soll ich tun. muß ich sie in stich lassen, damit ich nicht mehr verfolgt werde, wie eine schwerverbrecherin? oder gibt es von irgendwo hilfe? gibt es bekannte anwälte, die sich für tauben einsetzen?
ich weiß nicht mehr weiter. ich muß noch dazu schreiben, daß ich gehbehindert bin und auf auto oder rollstuhl angewiesen bin. deswegen bin ich so leicht zu erkennen.
viele liebe grüße mara:k
 
Mara14

Hallo,

vielleicht solltest Du Dir mal die Seiten von www.Stadttauben.de (Bundesarbeitsgruppe Stadttauben mit Sitz in Aachen)anschauen. Dort gibt es Ansprechpartner, die Dir vielleicht weiterhelfen können. Gilt in Nürnberg ein Taubenfütterungsverbot? Wie steht der Tierschutz in Nürnberg zum Thema Stadttauben? Vielleicht hast Du die Möglichkeit dort mal mit jemandem "Vernünftigen" zu sprechen.
Ich weiß es ist nur ein kleiner Trost, doch ich hoffe, dass Dir mit diesen Infos ein wenig geholfen ist.
Ich persönlich vertrete die Ansicht, dadurch, dass Stadttauben keine Wildtiere sind, dass sie auch auf die Zufütterung von Menschen angewiesen sind (z.B. die Einrichtung von kontrollierten Futterplätzen). Es ist bedauerlich, dass Sanktionen sehr schnell verhängt werden, aber den Tieren keine Alternativen angeboten werden.
 
Hallo Mara,

hier einige Informationen die Dir weiterhelfen könnten:

1) Sprich mal direkt mit Frau Elli Hess,
**********
(von www.stadttauben.de, siehe auch Beitrag von Johnnylino) die kann dir bestimmt weiterhelfen - es gibt mehr Leute die Tauben helfen, als man im ersten Moment denk.

2) Herr Rechtsanwalt Haferbeck,
Karl-Marx-Str 16,
19055 Schwerin
********** bzw.
Tel. 0385-5811317
setzt sich für Tauben ein. Er hat schon mehrere Prozesse für uns geführt - z.B. in Frankfurt, Mannheim und Stuttgart. Einige davon sind gut ausgegangen - andere (leider) nicht. In Frankfurt haben wir vorige Woche einen Freispruch erreicht.

3) Wenn Du das füttern langsam, über mehrere (Sommer)Monate hinweg in der Menge reduzierst haben die Tauben wohl eine Chance. Plötzliches beenden der Fütterungen hat schon zu mancher verhungerten Tauben geführt. Die Wiesen dort werden die Stadttauben nicht ernähren, da hab ich keine Hoffnung. Ich kenne auch Leute die extrem früh oder spät füttern - seitdem haben sie fast keine Probleme mehr.


Wir haben übrigens eine 'Pflegestation' mit derzeit 140 verletzten bzw. ehemals verletzten (und jetzt z.B. flugunfähigen) Stadttauben - wenn Du also mal eine verletzte Tauben findest, können wir die gerne aufnehmen und gesundpflegen.

Viele Grüße
Oliver
 

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danke oliver

für deine rasche antwort. frau elli hess kenne ich bereits. sie hat mich an den hierzuständigen tierrechteverein verwiesen, vor einiger zeit. dieser verein kann ja auch nicht helfen, bei der fütterung. da wurde mir teilweise auch schon geraten, im sommer aufzuhören und es dann ganz sein zu lassen. ich füttere ja schon in den frühen morgenstunden aber ich bin schon früh um 4uhr verfolgt worden. es ist ja auch so, daß ich so vertrieben werde, daß ich ständig neue plätze suchen muß. die tauben gehen an verschiedene plätze garnicht richtig ran, so daß das futter ewig liegt und dadurch die leute auch aufmerksam werden. schon deswegen müssen die tauben hungern. manchmal versteh ich nicht, daß sie das futter ewig liegen lassen, wenn sie doch so hunger haben. ich bin innerlich zerfetzt mit diesem problem.
danke für die adressen. vielleicht kann mir der rechtsanwalt auch noch etwas helfen.
ich bräuchte halt helfer hier, die für mich streuen. leute, die ohne auto und rollstuhl auftauchen können.
vielleicht lesen es ja taubenfreunde aus nürnberg und ..............?
das futter würde ich weiterhin kaufen.:~ :k
viele grüße
mara
 
Hi mara,

setz Dich mit Eurem örtlichen Tierschutzverein

www.tierschutzverein.noris.de

in Verbindung. In Nürnberg wird zum Thema Stadttaubenhilfe aktuell einiges gemacht. Aber--->z.Zt. existiert in Nürnberg ein absolutes Fütterungsverbot, Du tust Dir und den Tauben keinen Gefallen, wenn Du irgendwelche Strafen zahlen mußt. Du kannst Deine Hilfe sicher besser in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein einbringen. Ich weiss, Du willst "Deinen" Tauben weiterhin helfen, aber kläre die Möglichkeiten erstmal genau ab

Gruß und viel Glück
piaf
 
der link funzt leider nicht

liebe piaf. danke für deine antwort. werde versuchen, mich mit diesem verein in verbindung zu setzen, da ich ihn noch nicht kenne. ich denke, ich habe keine chance. oder besser formuliert, keine rechte, so wie die tauben.
ich habe heute aufjedenfall einen brief an die stadt nürnberg losgelassen, mit folgendem wortlaut:
-----------------------------------------------------------------------------------

Gh/MD-V/sei-ad

Sehr geehrter Herr Seider,
ich beziehe mich auf Ihr Schreiben, vom 4.8.03
und möchte Ihnen mitteilen, daß mir mittlerweile bewusst ist, daß in Nürnberg ein Taubenfütterungsverbot herrscht. Ich verstehe nur nicht, warum?
Es ist schon längst erwiesen, daß das Fütterungsverbot nicht geeignet ist, die Tauben zu reduzieren.
Wie Sie sicher schon längst erfahren haben, brüten Tauben unabhängig vom Nahrungsangebot. Durch das Fütterungsverbot verelenden zwar die Tauben und die Lebenserwartung wird kürzer, jedoch brüten sie in der Zwischenzeit weiterhin und noch mehr. Sie werden durch die Mangelernährung krank und ziehen kranke Junge auf. Durch diese Methode des Fütterungsverbotes, werden letztendlich die Tauben zu Krankheitsüberträger.
Es wäre viel sinnvoller, nicht nur darüber nachzudenken, oder in Erwägung zu ziehen, Taubenfütterungsplätze zu schaffen, sondern zu handeln, damit die Tauben unter Kontrolle stehen, gesund werden und bleiben und die Bruten dadurch verringert werden können.
Sie fördern durch das Fütterungsverbot, das Erkranken von Mitgeschöpfen unserer Erde, und unterstützen die Treibjagd auf Menschen, die nichts Böses tun sondern ehrenamtlich handeln. So schaden Sie Menschen und Tauben.
Es gibt Städte, wo das Fütterungsverbot aufgehoben wurde und für die Tauben gesorgt wird. Da gibt es deswegen auch keine Taubenplage. Warum verschließt sich Nürnberg solchen Taubenschutzprojekten.
Ich bin immerwieder bestürzt, über den Hass der Menschen in Nürnberg, gegenüber diesen armen Kreaturen.
Das Taubenproblem ist ja ein von Menschen gemachtes Problem. Die Tauben können nichts dafür. Sie wollen doch nur ihr tägliches Futter und glücklich sein.
Allerdings bedanke ich mich für Ihre Nachsicht und daß Sie mich nicht schon längst angezeigt haben.
Mit traurigen Grüßen
Mara Heger
 
auweia, habe mich vertippt...

so sollte es richtig sein.....

www.tierschutzverein-noris.de


sonst probiere ich es immer nochmal aus, heute hatte ich es vergessen. Ich schicke Dir aber noch deren Tel.nr. per PN, ich kann nämlich momentan auf deren Homepage keine Funktion aufrufen, keine Ahnung warum ( das könnte aber auch an meinem WunderPC liegen)

Kopf hoch, Schwierigkeiten sind dafür da, dass man sie überwindet;)

Gruß piaf
 
was tun (sprach Zeus)

Hallo Mara,

so dankens- u. bewundernswert Deine Arbeit auch ist. Tauben sind "Gewohnheitstiere", will meinen: warum sollen sie feldern, oder sich irgendwo was zu picken suchen, wenn Du regelmäßig mit Deinem Tütchen parat stehst. und sie fütterst. Glaube mir bitte eins (darüber gibt es Untersuchungen), die Kameraden kommen, so sie denn gesund sind, schon durch. Untersuchungen an feldernden zahmen Tauben haben gezeigt, dass die Täubchen sich überwiegend von Grassamen usw. ernähren. Nicht umsonst war es vor ca. 30 Jahren üblich, Reisetaubenschläge nach der Reise Tag und Nacht zu öffnen, damit die Tiere sich die notwendigen "Fressalien" und auch Spurenelemente und Kiesel, eben das, was sie brauchen, selber besorgen, sie wurden schlichtweg nicht mehr gefüttert, und wurden doch speckfett! Damals gab es keinen Stress mit Greifen, weil die Jungs "gebrieft" waren. Probleme gab es höchstens mit Kunstdünger.

Achte mal darauf, ob Du des Morgens mal Tauben in breiter Front irrsinnig schnell gen Stadtrand fliegen siehst! Es könnten Stadttauben sein, die dem Feld entgegenstreben. Brieftauben tun das nicht mehr, was ich sehr schade finde!

Also bitte keine Skrupel! Wie gesagt, die Jungs kommen durch, auch wenn Du sie nicht fütterst. Sie müssen sich nur ein wenig mehr bemühen.

Ps.: das sage ich, ein ex-Brieftaubenzüchter, der auch ein Herz für Stadttauben hat!

Beste Grüße aus Westfalen!

Heinrich
 
danke jonny

auch an dich für die hilfe, die du mir aufgezeigt hast.
wie du dir denken kannst, kann man mit den leuten, die für sanktionen zuständig sind, nicht im sinne der stadttauben verhandeln. sie haben ja das recht automatisch auf ihrer seite. was kann ich dem noch entgegensetzen. aber ich schreib schon immer wieder hin, um auf die missstände aufmerksam zu machen. angeblich haben sie sich das taubenprojekt in augsburg angesehen. so wurde mir mal von der stadt berichtet. das ist auch schon ein halbes jahr her. bis jetzt wurde nichts für die stadttauben getan.
es darf weiter beschimpft, angezeigt und bestraft werden.
na ja, man wird sehen. ich gib nicht so schnell nach.
viele liebe grüße
mara

@heinrich,
danke für deinen zuspruch. wenn du nur recht hast. das wäre zu schön. aber die tauben sind ortstreu und haben einen engen radius zum fliegen. äcker gibt es da wo ich wohne, überhaupt nicht. etwas magere wiesen. ob das reicht? ich mach mir halt schon sorgen um meinen schwarm.
viele liebe grüße
mara

@piaf
danke nochmal.
auch nochmal
viele liebe grüße
mara
 
Hallo Mara,
Ich kann mich dem Beitrag von Oliver nur anschließen, wenn das Füttern der Tiere durch die Verfolgung der (???)Menschen für Dich zu anstrengend wird, reduziere langsam die Futtermenge. Die Tauben werden sich dann nach Alternativen umsehen.
Es gibt viele Menschen die sie auch nachts futtern, unglaublich aber die Tauben kommen mitten in der tiefsten Nacht zu den Futterstellen.
Im Winter sieht man die einzelnen Tauben im Stadtzentrum vor Pizza-, Pommes- und Dönerbuden sogar die ganze Nacht nach dem Futter suchen.
Was kann man noch machen?
Ich habe 50 Broschüren zum Thema Stadttaube bei tierrechte.de bestellt,
die verteile ich z.B. an die Kunden der Tierarztpraxen und Tierfreunde die, die Not der Stadttaube noch nicht wahrgenommen haben.
http://tierrechte.de/p100011001005x1113x4.html
na ja, man wird sehen. ich gib nicht so schnell nach.
wie Piaf auch schon geschrieben hat, nur ein bisschen anders:
Je schwieriger die Lebensumstände, desto größer die Möglichkeit zur Arbeit, vorausgesetzt, du arbeitest bewußt. :D


heinrich02 hat geschrieben:
Tauben sind "Gewohnheitstiere", will meinen: warum sollen sie feldern, oder sich irgendwo was zu picken suchen, wenn Du regelmäßig mit Deinem Tütchen parat stehst. und sie fütterst. Glaube mir bitte eins (darüber gibt es Untersuchungen), die Kameraden kommen, so sie denn gesund sind, schon durch. Untersuchungen an feldernden zahmen Tauben haben gezeigt, dass die Täubchen sich überwiegend von Grassamen usw. ernähren.
hm, ob hier nicht eine Verwechslung mit der Wildtaube vorligt?


Behauptung
Das Füttern schadet den Tauben und verhindert eine natürliche Lebensweise der Tiere. Der Mensch macht sie dadurch abhängig.

Contra
Bei solcher Argumentation arbeiten Kommunen mit Pseudo-Tierschutzargumenten, um tierliebende Menschen davon abzuhalten, sich für Tiere einzusetzen. Durch die jahrhundertelange Bindung der Tauben an den Menschen sind sie in ihrem Nahrungserwerb vollkommen vom Menschen abhängig. Tauben wurden durch die Domestikation (Züchtung/Haustierwerdung) und nicht durch die Fütterung in den Städten vom Menschen abhängig gemacht.

Das Argument Stadttauben durch "Nicht Füttern" zu einer natürlichen Lebensweise zurückzuführen, ist aus biologischen Gründen ungültig. Ein einmal domestiziertes Tier, das als Haustier vom Menschen abhängig gemacht wurde, läßt sich nicht in den genetischen Ursprungszustand zurückversetzen. "Stadttauben" entsprechen nicht mehr in vollem Umfang den Anforderungen der freien Wildbahn. Als gezüchtet Nachkommen der Felsentaube sind sie auf die Stadt als Lebensraum angewiesen. Sie sind extrem standorttreu und haben nur einen eingeschränkten Bewegungsradius.

Da Stadttauben in den Städten nicht die für sie notwendige Nahrung finden, führt ein Nicht-Füttern dazu, daß die Tiere gezwungen sind, von den Abfällen der Menschen zu leben. Dies führt zu Gesundheitsschäden bei den Tieren. Ebenso das Füttern von Brot und anderen Essensresten. Eine kontrollierte Fütterung mit artgerechtem Taubenfutter schadet den Tauben jedoch nicht - sie sind darauf angewiesen. Artgerechte Ernährung bedeutet vitaminreiches Körnerfutter und Sämereien (Weizen, Erbsen, Mais, Wicken, Kardisaat, Milocorn, Darisaat). Tauben, die ca. 12-15 Jahre alt werden können, erreichen durch die harten Lebensbedingungen (Hunger, dadurch geschwächte Krankheitsabwehr, permanente Verfolgung und Streß) in den Städten nur ein Alter von 2-3 Jahren.

Quelle: http://tierrechte.de/p20003000x1007.html
 
Bericht aus der GB 2001/1 in Auszügen

Was sind eigentlich Stadttauben:
Sie sind nichts anderes als Nachkommen von Haustauben , die schon vor mehreren Jahrhunderten verwildert sind. Sie wurden damals halb wild gehalten, d.h. ihnen wurde ein Schlag zur Verfügung gestellt. Wenn Schnee auf den Feldern lag wurden sie gefüttert , die restliche Zeit mussten sie ihr Futter selber suchen.
Die Tauben wurden hauptsächlich wegen ihres Schmackhaften Fleisches gehalten....

Man kann immer wieder lesen, dass die heutigen Taubenzüchter für die hohen Stadttaubenpopulationen verantwortlich seien.... Diese These stimmt nicht, denn nur ein Promill von den entflogenen Tauben sind wirklich in der Lage, selber genügend Futter zu finden. In den 11 Jahren in denen ich die Taubenschläge betreue hatte ich nur einmal eine Indische Pfautaube, die ca. 4 Monate im Schlag lebte und wieder verschwand. Andere Rassetauben habe ich nie gesehen.

Was regelmässig in den Sommermonaten anzutreffen sind, sind Brieftauben. Die Brieftauben sind meisst mehrere Tage in den Schlägen, danach sind sie wieder weg. In den letzten 11 Jahren gab es 4 Brieftauben, die sich in den Stadttaubenschlägen angesiedelt haben. Also in den letzten 11 Jahren gab es 5 Haustauben, die verwilderten und einige Zeit selbstständig leben konnten. Die restlichen Strassentauben sind alles reinrassige Strassentauben.
Ich beobachte seit Jahren, dass während der Erntezeit ins naheliegende Elsass oder ins Leimetal fliegen um zu feldern. Bei meinen Beobachtungen habe ich schon 10 km von Basel entfernt beringte Stadttauben auf Feldern gesehen.

Wie krank oder gesund sind Stadttauben:
..... Ich habe über Jahre alle Taubeneier vor dem Austausch gegen Kunsteier mit der Taschenlampe durchleuchtet. 95.5% der Eier waren befruchtet, dies zeigt deutlich, dass die Strassentauben sehr vital sind. Es muss noch erwähnt werden, dass die Tauben in den Schlägen nicht gefüttert werden. Es werden nur Mineralstoffsteine hingestellt.

Auszüge aus einem Bericht des Taubenwarts der Basler Stadttaubenschläge
 
noch ein Abschnitt aus diesem Artikel auch wenn er nicht in Eure vorgefertigte Meinung passt:

Wie kann man Strassentauben auf vernünftige Art reduzieren?

Da gehen die Meinungen auseinander. Einige wollen alle vergiften, andere wiederum abschiessen. Mit Antibabypillen hat man auch schon Versuche gemacht. Im Grunde genommen ist es eigentlich ganz simpel. Erstens werden Stadtarchitekten und Hausbesitzer gefordert. Man muss möglichst viele Schlupfwinkel schliessen, so dass sie keine Nistplätze finden. Dafür müssen Taubenschläge gebaut werden, um möglichst viele Tauben von der Strasse in die Schläge zu bekommen. ...
Zweitens muss die Bevölkerung auch mithelfen, indem sie die Tauben nicht mehr soviel füttert. Das heisst nicht, dass die Tauben verhungern sollen, aber sie machen es so wie viele Wildvögel auch: Wenn nicht genug Nahrung das ist, dann verzichten sie einmal auf das Brüten, weil sie vermehrt Zeit für die Futtersuche brauchen.......
 
Zuletzt bearbeitet:
danke

daß ihr euch die mühe macht, mir zu antworten.
ich würde mich freuen, wenn hier keine hassdiskusion entsteht, sondern, konstruktiver meinungsaustausch.
ich glaube, jeder von uns könnte hier berichte von taubenforschern pro und kontra herzeigen. wer hat dann recht?

@andrea, warum soll ich eine vorgefertigte meinung haben?
kannst du dir nicht vorstellen, daß ich mich auch informiere, so wie du?
früher hatte ich eine vorgefertigte meinung über tauben. das war viel bequemer für mich. da musste ich nicht viel überlegen. das war einfach so. "tauben sind so wie ungeziefer. sie fressen jeden dreck, verkacken alles und sind krankheitsüberträger. die finden viel zuviel nahrung und man soll sie nicht füttern, sondern aushungern".
ich habe mich aber weiterentwickelt und mir auch über tauben gedanken gemacht. die verschiedensten berichte gelesen, tauben beobachtet, gerettet und dadurch ein sensibleres gefühl und verständnis für diese lebewesen aufgebaut.
wenn du, liebe andrea schreibst, in basel gibt es taubenschläge, wo die tauben nicht gefüttert werden und trotzdem gesund sind, dann muß ich mal nachfragen können, bei dir, wie diese armen vögel es schaffen, gesund zu bleiben, ohne artgerechte nahrung. das benötigte futter, wächst ja sicherlich nicht in der stadt. in der stadt können sie sich doch nur von den essensresten ernähren, die die menschen hinterlassen. davon werden sie nicht gesund bleiben. das sagt mir einfach mein verstand "das ist meine frage und mein anliegen"
"darauf habe ich aber von dir keine persönliche antwort bekommen" sondern meinem gefühl nach, einen taubenschädigenden bericht, der ja nicht von dir ist, sondern vorgefertigt abkopiert wurde. wenn du berichte aus basel hierher kopierst, solltest du fairer weise den tauben gegenüber, auch berichte z.b. "von achen oder augsburg" hier anbringen. die lauten nämlich gaanz anders.

@christoph, du schreibst mir aus der seele.
dem kann ich nichts hinzufügen. danke!
ich hoffe, daß ich sachlich geblieben bin, und niemanden persönlich angegriffen habe. das will ich nicht. es geht mir nur um die stadttaube. ich habe auch noch nie taubenzüchter angegriffen, weil ich davon noch zu wenig verstehe und zuwenig weiss.
viele liebe grüße
mara.
:0-
 
@christophd,

ich verwechsle Stadttauben, also Haustiere keinesfalls mit Wildtauben. Ich beobachte jedoch ziemlich genau. Da ich in der Lage bin, Brieftauben von anderen Haustauben auch im Flug zu unterscheiden, ist mir schon des öfteren aufgefallen, dass kurz nach Sonnenaufgang Schwärme von Stadttauben in einer breiten Formation, relativ hoch und schnell fliegend aus der Stadt kamen. Fährt man dann in die Richtung, in die sie verschwunden sind, kann man sie u. U. relativ leicht auf einem abgeernteten Acker finden. Der von Dir beschriebene relativ kleine Aktionsradius, bezieht sich sicherlich auf jene Tauben, die es gewohnt sind direkt am Standort irgendwas zu fressen zu bekommen. Hier in Telgte käme niemand auf die Idee, Stadttauben zu füttern aber Gott sei Dank auch nicht darauf, sie zu vergrämen oder zu vernichten. Sie sind da und gut is. Mehr interessieren die Tiere hier nicht. Vielleicht müssen die Tauben hier ein wenig mehr um ihr Brot kämpfen, aber es scheint ihnen zu bekommen.

Beste Grüße aus Westfalen

Heinrich
 
Malta14

Finde ich gut, dass auch Du weiterkämpfen wirst.
Zu Basel wäre noch zu sagen (vor kurzem lief mal ein Bericht im Fernsehen), dass dort einige, wenige Schläge sind, in denen die Tiere versorgt werden. Die Tiere aus den Schlägen sind beringt.
Andererseits werden Lebendfallen aufgestellt und die Tiere mit Futter angelockt. Die glücklichen Tier mit Ring werden dann freigelassen und die anderen werden leider getötet. Sie werden dann im Baseler Zoo verfüttert. (konnte man auch im Fernsehen verfolgen - eine Schubkarre voll toter Tiere).
Deswegen halte ich das sog. Augsburger oder Aachener Modell für besser, weil keine Tiere getötet werden. Nach diesem Konzept wird nicht nur"alibimäßig" etwas gemacht, sondern das schwierige Stadttaubenproblem wird als gesamtes gelöst und das auf tierschutzgerechte Art und Weise.
Halt die Ohren steif und ich wünsche Dir, dass Du für die "Flieger" etwas positives erreichst.
 
@heinrich02
Ich muss Dir etwas gestehen, ich habe volle zwei Stunden an das was Du geschrieben hast geglaubt. Ich habe geglaubt, dass die Kameraden das Futter und die Ruhe auf dem Feld werden finden können.
Und dann auf einmal kam mir ein Gedanke:
Warum sollten die Stadttauben auf dem Feld das Futter suchen aber in der Stadt nisten?
Oder nisten die Stadttauben auch auf den Bäumen und vielleicht auch sogar auf dem Boden?

Ab diesem Moment wurde ich misstrauisch, Telgte+tauben in mein google getippt und folgendes gefunden:

Mitteilungen der Kreisjägerschaft 2002 / 2003
............
Die Umsetzung der EG-Vogelschutzrichtlinie brachte eine drastische Verkürzung der Taubenjagdzeit
um rund 6 Monate. Unter dem Gesichtspunkt, dass die Tauben Jahr für Jahr durch Fraß
und Verkotung große Schäden im Gemüse- und Getreideanbau verursachen, bleibt die Schonung
ausgerechnet in den Monaten, in denen sie am stärksten zu schaden gehen, unverständlich. Bislang betrugen die Schäden durch Tauben allein in Westfalen – Lippe ca. 2 Millionen € jährlich. Dies, obwohl durch Jagd ab 01. August die Schäden im Sommer in Grenzen gehalten werden konnten und mit ca. 400 000 Tauben allein in NRW mehr als die Hälfte der Bundesstrecke erlegt wurde. Die Umsetzung der EU-Richtlinie im Schnellverfahren - ohne sich Gedanken über die lokalen Auswirkungen zu machen - ist auch angesichts des überflüssigen Verwaltungsaufwandes, den die notwendigen Ausnahmeanträge auslösen, unverständlich. Eine sinnvolle Bejagung und damit Abwendung von Schäden wird hier nur im engen Schulterschluss von Jägern und Landwirten durch Beantragung von revierübergreifenden Ausnahmegenehmigungen zu erreichen sein.
Quelle:
http://www.kreisjaegerschaft-muenster.de/Publ/downloads/Mitteilungen 2003.pdf

Bitte, bitte seit nicht böse aber ich möchte an dieser Stelle auch ein Märchen posten:

„Ein reicher Magier hatte sehr viele Schafe. Nun war dieser Magier sehr geizig. Er wollte keinen Schäfer anstellen, noch wollte er die Weide, auf der seine Schafe grasten, mit einem Zaun umgeben. Infolgedessen liefen die Schafe oft in den Wald, fielen in Abgründe, und vor allem liefen sie fort, weil sie wussten, dass der Magier ihr Fleisch und ihr Fell wollte, und ihnen dies nicht lieb war.

„Schließlich fand der Magier ein Mittel dagegen. Er hypnotisierte seine Schafe und suggerierte ihnen zuallererst, sie seien unsterblich und es geschehe ihnen kein Leid dadurch, dass ihnen die Haut abgezogen würde, sondern es sei im Gegenteil sehr gut und sogar angenehm für sie. Zweitens suggerierte er ihnen, dass er, der Magier ein guter Herr sei, der seine Herde so liebe, dass er bereit sei, alles in der Welt für sie zu tun; und drittens suggerierte er ihnen, dass, wenn ihnen irgendetwas geschehen sollte, es nicht gerade jetzt geschehen werde, jedenfalls nicht am gleichen Tag, und dass sie darum keinen Grund hätten, darüber nachzudenken. Ferner suggerierte der Magier seinen Schafen, dass sie überhaupt keine Schafe seien; einigen von ihnen suggerierte er, sie wären Löwen, anderen sie wären Adler, wieder anderen, sie wären Menschen und wieder anderen, sie wären Magier.

„Und danach hatten alle seine Sorgen um die Schafe ein Ende. Sie liefen nie wieder weg, sondern warteten ruhig auf den Tag, an dem der Magier ihr Fleisch und ihre Felle benötigen würde.

http://www.pigeonwatch.co.uk/deako.htm

8o
 
es ist also alles noch schlimmer

als man sich vorstellen mag.
@christoph, danke, daß du dir die mühe machst und wirklich nachdenkst und recherierst. dieses märchen trifft mit seiner geschichte, tatsächlich den kern des problems.
das hat @heinrich sicher nicht gewusst und wird darüber auch entsetzt sein. er konnte ja noch beruhigt gegen das füttern der stadttauben argumentieren, weil er sich sicher war, die stadttauben finden ihr futter auf den äckern.
ich persönlich kann das auch nicht glauben, weil eben die stadttaube so gezüchtet wurde, daß sie abhängig bleibt, vom menschen. das steckt in den genen und ihr lebensraum beträgt nur wenige 100m. die stadttaube findet nirgends mehr ruhe.
man kann nur immerwieder darauf aufmerksam machen, welche missstände für stadttauben herrschen. so mancher wird es, *hoff* neu überdenken.

@jonny, also auch in basel nichts positives. was ist das für eine betreuung, wenn die tauben nicht gefüttert, sondern auch noch abgeschlachtet werden.
bitte, alle die, die ihre sinne geschärft haben, für die stadttaube, lasst nicht nach, mit euren beiträgen. überall, wo ihr die möglichkeit habt. gebt nicht auf. überlasst es weiterhin nicht den anderen. aufklärung tut not!
viele liebe grüße
mara
 
Hallo Christophd,

der von Dir beschriebene Artikel war mir durchaus bekannt, aber weil wir über Stadttauben und eben nicht über Ringeltauben, die im erwähnten Bericht gemeint sind sprechen, habe ich ihn halt nicht mit Stadttauben in Verbindung gebracht. Dass Ringeltauben als jaddbares Wild bejagt werden finde ich soweit in Ordnung, als sie ein relativ von Menschen ungestörtes Leben führen können, an dessen Ende dann ein hoffentlich kurzer, schmerzfreier Tod steht. Man kann natürlich jetzt über Sinn und Unsinn der Jägerei sprechen, das ist aber nicht unbedingt mein Ziel, denn soetwas artet meistens aus.
Ich bleibe weiterhin bei meiner Meinung, die auf Beobachtung beruht. Wenn Stadttauben müssen, sind sie ohne Probleme in der Lage, einige Kilometer zum Futterplatz zu fliegen, um sich dann dort mit Sämereien, oder gerade jetzt mit Dreschabfällen zu versorgen.

Beste Grüße aus Westfalen

Heinrichl
 
selbst wenn die stadttaube

@heinrich, vielleicht kannst du dich durchringen, zur kenntnis zu nehmen, daß die stadttaube eben nicht soweit fliegt. es ist ihr abgezüchtet worden. dafür heißt sie ja stadttaube. sonst wäre sie nicht in der stadt.
du wirst der taube doch nicht unterstellen, daß sie nicht soweit fliegen will, wenn sie nicht kann. das sind doch belegbare, anerkannte tatsachen. die kannst auch du nicht ignorieren.
und selbst wenn die stadttaube auf die äcker fliegt, wird sie doch abgeschossen, vom jäger, wie du weisst.
der jäger wird wohl nicht unterscheiden, zwischen ringeltaube und stadttaube. er schiesst die eine, wie die andere ab.
das kann ja nicht die lösung sein.
viele liebe grüße
mara:0- 8o
 
Hallo!

Ich lese hier schon 'ne Weile mit, habe gute und weniger gute Argumente und Behauptungen gelesen, ohne mich einzumischen.

Jetzt habe ich aber mal eine Frage an Mara: Woher stammt die Erkenntnis, daß Stadttauben nicht so weit fliegen können? Das ist mir völlig neu und auch mit eigenen Beobachtungen (ich bin seit über 20 Jahren ornithologisch tätig) nicht zu vereinbaren.

Viele Grüße

Gert
 
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