Wasserkammern und zugenähte Augen

Diskutiere Wasserkammern und zugenähte Augen im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Einer der wohl schlecht recherchiertesten Beiträgen von möchte gern Tierschützern die ich je lesen musste...
Dieser Stuss mit der Wasserkammer, dem dauernden Ziehen des Vogels auf die Faust etc. wird schon seit Jahren verbreitet und immer wieder abgeschrieben. Die entsprechenden Institutionen die es verbreiten sind beratungsresistent und wenn man da etwas berichtigen will, wird man einfach geblockt.
Nervig, aber gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens.
 
Schlimm, das die veröffentlichen und behaupten können was sie wollen. So viele Falschaussagen in einem Bericht ist weltmeisterlich.
Gibt es da rechtliche Schritte?
 
Schlimm, das die veröffentlichen und behaupten können was sie wollen. So viele Falschaussagen in einem Bericht ist weltmeisterlich.
Gibt es da rechtliche Schritte?

So, so gern würde ich die eigentlich mal einleiten. Ich habe diverse Mails dieser Organisation erhalten und auch empfangen. Niemand ist in der Lage, mir Quellen für diese Behauptungen zu nennen, geschweigedenn überhaupt zu erklären, was eine Wasserkammer ist (ich kenne die nur aus Marion Zimmer Bradleys "Herrin der Falken", einem Fantasyroman - dass es vielleicht eine mittelalterliche Entsprechung gibt, will ich nicht leugnen). Fotomaterial oder Namen, die gestutze Habichte bezeugen, wollte man mir auch nicht zeigen.

Man sagte mir lediglich, dass "Fälle hinreichend bekannt" seien, meine Anmerkungen bearbeitet würden und der Artikel ggf. überarbeitet würde. Das ist 3 Jahre her.

Ich war mal ein großer Freund von Tierschutzvereinen, aber seit ich älter als 14 bin, ist mir deren Schwarz-Weiß-Denken und Publicity-Hunger zu blöd geworden. Aber mit ungeprüften und krassen Behauptungen kommt man eben weit, siehe aktuelles Weltgeschehen.
 
Es ist schon schade, dass der an sich ehrenhafte Titel "Tierschützer" vom Abschaum der Menschheit besetzt ist.
 
Es ist schon schade, dass der an sich ehrenhafte Titel "Tierschützer" vom Abschaum der Menschheit besetzt ist.

Das würde ich keinesfalls behaupten. Problematisch sind vor allem die Gruppen an sich. Mit den einzelnen Leuten kann man reden und ihnen alternative Ansichten aufzeigen, aber mit einer ganzen Interessengruppe (und logischerweise auch mit ihren öffentlichen Vertretern) ist das nicht möglich.

Einzelne Leute kann man so z.B. gut an die Falknerei heranführen, und dabei ist es natürlich gut so, wenn sie sich eine gewisse Kritik bewahren. So einem Verein aber kann man schreiben, was man will, denn er ist quasi gezwungen, seine Meinung weiterhin hochzuhalten - und das endet dann mitunter auch in Einstellungen wie "Wir möchten gar nicht wissen, was sie darüber zu sagen haben, sondern bleiben bei unserer Meinung".
 
Ich hab mir die Seite jetzt auch ganz genau mal angeguckt und mir ist aufgefallen das die ist so oder so nicht ganz knusprig ist. Die hetzt auch gegen andere Themen wie Jagd,Delphinarien und co. Deswegen sollte man sie eh nicht ganz ernst nehmen.
 
-IRONIEMODIS AN-

Die bösen Falkner wieder. Ich kann es gar nicht fassen / begreifen / nachvollziehen, wie "böse" und "abartig" ich eigentlich bin.

Die Wasserkammer gibts bei mir nicht mehr, da die Wasser- und Abwasserkosten den Wert des Vogels überschreiten und ich mir dort öfters selbst nasse Füsse geholt habe und ständig erkältet war.

Das Ziehen mittels einer Schnur zur Faust hat zu einen "Tennisarm" geführt und ich habe dies auf ärztliches Anraten nicht mehr praktiziert.

Statt dessen hocke ich gemeinsam mit meinen Vogel im Garten und lästern gemeinsam über solche Artikel. Jeder zwar in seiner eigenen Sprache. Aber wir verstehen uns halt. Das "schweißt" uns zusammen.

-IRONIEMODIS AUS-
 
Korrekterweise muss man aber sagen, dass in der Falknerei nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Es gibt jede Menge Probleme, auch tierschutzrechtliche, aber vor diesen "Wasserkammergeschichten" werden die echten Probleme leider völlig verdrängt. Zumal sie oft auch nur zu verstehen sind, wenn man in der Materie drin ist - der Steinadlertrend, Hybridproblematik bei den Hierofalken und rechtliche Stellung der nicht-heimischen Greifvögel, um nur einige zu nennen.

Das Zunähen der Augen, das sog. "Aufbräuen", gibt es übrigens leider wirklich. In den arabischen Ländern ist es tatsächlich immer noch Praxis. Die Falknerei hatte in der 1. Hälfte des letzten Jahrhunderts zurecht keinen guten Ruf, aber mittlerweile sollte der Nutzen für den Greifvogelschutz die Taten der schwarzen Schafe überwiegen.
 
Friede Freude Eierkuchen ist nirgendwo etwas, es geht aber ja nicht darum zu verleugnen das es umstrittene Praktiken gab und gibt, sondern das der artikel Falknern dinege unterstellt die entweder übertrieben sind oder schlichtweg nicht wahr sind.
 
Friede Freude Eierkuchen ist nirgendwo etwas, es geht aber ja nicht darum zu verleugnen das es umstrittene Praktiken gab und gibt, sondern das der artikel Falknern dinege unterstellt die entweder übertrieben sind oder schlichtweg nicht wahr sind.
Natürlich, der Artikel suggeriert, dass in der Falknerei untragbare Zustände herrschen, und das ist so natürlich nicht richtig, gar keine Frage. Gleichwohl gab es diese Praktiken (und gibt es heutzutage noch in anderen Ländern) und sicherlich wendet der ein oder andere Unbelehrbare auch solche Methoden heute noch an. Das ist aber gewiss nicht der Normalfall in der deutschen Falknerei.

Andererseits sollten wir auch nicht so unseriös sein, das komplette Gegenteil zu behaupten. Der Beizvogel ist kein Kumpel für's Leben, der aus reiner Nächstenliebe und inniger Freundschaft seinem Falkner treu bleibt. Vielmehr ist es eine "Liebe", die im Endeffekt durch den Magen geht. Ausgenommen sind hier natürlich ungewollte oder gewollte Fehlprägungen, bei denen der Vogel den Menschen als Artgenossen ansieht.

VG
Pere ;)
 
Das Zunähen der Augen, das sog. "Aufbräuen", gibt es übrigens leider wirklich. In den arabischen Ländern ist es tatsächlich immer noch Praxis.

für WAS soll/sollte das gut sein???????????????????? (hab gegooglet aber nix gefunden)

kann mir das jemand erklären!
 
Um frische Wildfänge anfangs ruhig zu stellen. Sie vor ängstigenden Eindrücken abzuschirmen.
Billiger als eine Haube und kann nicht abgestreift werden.
Allerdings birgt es auch einige Verletzungsrisiken.

Der Beizvogel ist durchaus ein Kumpel fürs Leben, der aber desshalb mitspielt weil er für sich einen Vorteil darin sieht. Sieht er den nicht mehr, Ist man ihm schnell egal.
 
Um frische Wildfänge anfangs ruhig zu stellen. Sie vor ängstigenden Eindrücken abzuschirmen.

ähm.....und wie lange bleiben die Augen dann zugenäht? täglich zunähen und wieder aufschneiden (zum Training etc....)???

an ängstigen Eindrücken gewöhnen.....gibt's auch eine Horror-Methode (ich krieg einen erhöhten Blutdruck wenn ich das alles sehe und die Tiere tun mir unendlich leid):
speziell ab min 5,00
https://www.youtube.com/watch?v=GPq9EOjyKsE

Ich frage mich oft: ob es im Menschen nicht von Geburt aus veranlagt ist, dass er merkt, wenn ein anderes Lebewesen Schmerzen hat und es eben so behandelt, dass es keine erleidet.
Oder wird so was dann in einem Kulturkreis anerzogen, dass so was normal wird/ist???
 
ähm.....und wie lange bleiben die Augen dann zugenäht?
Mir wurde das mal so erklärt, dass die Fäden sich ganz allmählich über einige Tage von alleine ablösen und der Vogel so jeden Tag etwas mehr sehen kann. Vom Prinzip her sinnvoll, denn eine Haube oder ein abgedunkelter Raum haben den gleichen Effekt, aber... naja, wir müssen wohl kaum über Verletzungsrisiko und vermeidbare Schmerzen reden.

In anderen Kulturen ist der Umgang mit Tieren einfach anders als hier, und das wird auch an den falknerischen Methoden deutlich.
 
Anbei ein Foto eines aufgeräuten Saker aus Pakistan um ca 1960.Bei diesen Falken handelt es sich um den größten jemalsPicture 014.JPG korrekt vermessenen Saker Es war ein Wilfang und wog einen Tag nach dem Fangen 1534 gr.Und das zu einer Zeit als noch keine gezüchteten Hybriden gab.
Beim sogenanntem Aufbräuer verwendet man ieinen in Indigo getränkten Faden wobei das untere Lid durchstochen wird nach oben gezogen wird und mit dem Oberen verknüpt wird.Das hat einen großen Vorteil gegenüber der Haube,da der Falke sein Gewölle werfen kann ohne durch die Haube dabei behindert zu sein und eventuell dabei erstickt..Die Falken fühlen sich dadurch nicht behindert oder gestört und haben keinen Stress wie wenn sie dauern versuchen die Haube durch Kratzen zu entfernen.Nach einigen Tagen werden die Fäden entfernt und der Falke fertig abgetragen.
 
Sorry, aber welche Vorteile es auch bietet - wir reden hier davon, einem Vogel ohne Betäubung die Augen zuzunähen. Ich sehe daran absolut nichts vorteilhaftes. Es gibt die Haube als bedeutend bessere Alternative.
 
Das Aufbräuen ist natürlich ein Anachronismus und wird bei uns seit langem nicht mehr praktiziert.Aber es ist nicht ein Zunähen der Augen sondern nur ein einziger Stich durch das Unterlid wobei es nach oben gezogen wird und mit dem Oberlid verknüpft wird.Eine Betäubung gab es zu dieser Zeit natürlich nicht..In unseren Breiten wurde folgendermaßen vorgegangen.Ein Faden wurde ebenfalls beiderseits durch die Unterlider gezogen und danach am Kopf verknüpft.Dazu wurde noch eine Haube verwendet.Beim Abtragen wurde
der Faden kontinuierlich gelockert sodaß ein immer größere Spalt entstand und der Falke immer mehr sehen konnte.Was das gebracht hat kann ich nicht sagen ich glaube eher nicht viel.Das wurde noch im 19-bis Anfang 20Jhdt praktiziert.Was das sogenannte Ziehen auf die Faust betrifft,das,wird besonders in den USA und auch UK praktiziert und nennt sich fist jumping und indoor training.Da wird ein Beizvogel bis zur Erschöpfung von seinem Block oder Sprenkel ca 1 m hoch vertikal auf die Faust gerufen am Anfang mit der bewußtem Schnur.Ich habe einmal einen Ami gefragt was das bringen soll,er war der Meinung das diese Procedur die Flugmuskeln ungemein stärkt.Vielleicht ist da etwas daran,ich weiß es nicht.
Grüße
 
Was das sogenannte Ziehen auf die Faust betrifft,das,wird besonders in den USA und auch UK praktiziert und nennt sich fist jumping und indoor training.Da wird ein Beizvogel bis zur Erschöpfung von seinem Block oder Sprenkel ca 1 m hoch vertikal auf die Faust gerufen am Anfang mit der bewußtem Schnur.Ich habe einmal einen Ami gefragt was das bringen soll,er war der Meinung das diese Procedur die Flugmuskeln ungemein stärkt.Vielleicht ist da etwas daran,ich weiß es nicht.

Da verwechselst du möglicherweise etwas. Es gibt das sog. Vertical Jumping, bei dem man seinen Vogel trainiert, indem man ihn wie beschrieben 1-2m hoch vom Spenkel auf die erhobene Faust springen lässt. Das Springen ist sehr anstrengend und trainiert den Vogel gut oder hilft beim Abnehmen, wenn er noch zu fett ist. Wenn man mal nicht fliegen kann und den Vogel trotzdem auslasten will, eine prima Sache.

Das First Jumping kenne ich nicht. Kann ich mir im englischsprahigen Raum aber gut vorstellen, dass man am Anfang nicht wartet, bis der Vogel von sich aus übertritt, sondern ihn einfach am Geschüh zieht...
 
Thema: Wasserkammern und zugenähte Augen
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