Durch die
Grundkonditionierung werden die Vögel schon zahmer.
Ich habe es so gemacht, dass ich clickte, wenn die Vögel im Käfig waren, und
Kolbenhirse durch das Gitter von außen präsentierte. (Vorteil: scheue Vögel fühlen sich im Käfig sicherer.)
Dann kamen meine beiden damals relativ schnell beim Clicken ans Gitter.
Als nächstes habe ich dann dem schüchternen Vogel (der andere biss gerne mal) nach ein paar mal Clicken +
Kolbenhirse meine Fingerspitze hingehalten und dann geclickt + KH. Er hat dann vorher sachte an meinem Finger geknabbert - schon mal erster "Hautkontakt".
Das ging relativ gut.
Mittlerweile habe ich einen neuen Vogel (einer der ersten beiden "Clickerversuchskaninchen" war gestorben) und neu mit dem Clickern angefangen.
Die beiden lernen auch voneinander: Der Schüchterne demonstriert dem Agilen, dass man für leichtes Berühren, nicht Beißen, eine Belohnung bekommt, der Agile demonstriert dem Schüchternen, dass man auch etwas bekommt, wenn man in den Targetstick beißt und dem folgt...
Sobald die Grundkonditionierung (
clicken +/= Lieblingsfutter) abgeschlossen ist, würde ich
experimentieren, und einfach mal irgendwelches Verhalten clicken, z. B. wenn ein Vogel in der Nähe vom Gitter ist (was auch gut ist für später: wenn der Vogel sich schüttelt, dann kann man ihn evtl. in Stress-Situationen dazu bringen, sich schneller zu entspannen).
Hat er Vogel dann begriffen, dass "click" heißt, dass er so weitermachen soll (näher ans Gitter kommen etc.) kann man versuchen, die Hand aktiv so nah an den Vogel zu bringen, wie er noch entspannt ist und dann zu clicken/belohnen, mit dem Ziel, dass der Vogel die Hand erst "freudig toleriert" - er bekommt ja auch etwas dafür - und dann später mal mit dem Targetstick auf die Hand kommt.
Zum Targetstick: Ich nehme den Plastikstab, der in der T**ll-Cräcker-Packung ist - da gibt es eine best. Sorte, in der ein Plastikstab mitgeliefert wird.
Wenn man den Cräcker zwei-, dreimal kauft, kann man den Plastikstab auch gut zum Obst und Gemüseaufhängen verwenden, da er einen abnehmbaren und wieder feststeckbaren Plastikstöpsel am unteren Ende hat.
Beim Clickern berühren meine Wellensittiche das obere Ende (die Aufhängung), das für uns gerade die richtige Größe hat.
Meine Erfahrung ist übrigens die, dass Vögel, mit denen man sich außerhalb des Käfigs beschäftigt (reden, spielen, oder eben clickern)
irgendwann von ganz allein mal Stippvisiten auf Kopf oder Arm machen, mit dem Clickertraining hat man nun ein wunderbares Instrument, das zu unterstützen.
Als wichtigste Regel würde ich ansehen, dass jede Übung "bis zum Erbrechen" wiederholt wird und bestimmte Übungen jeden Tag (immer).
Also nicht denken, der Vogel kann/kennt das ja schon.
Als wichtige tägliche Übung würde ich das an/auf die Hand kommen, dem TS folgen und in die Transportbox gehen und dort kurz bleiben/Herumgetragen werden ansehen (soweit bin ich
noch nicht!
).
TA-Besuche sind ja doch sonst immer stressig, oder jede andere Art von spontanem Transport.
Also das, was spontan irgendwann mal klappen
muss grundsätzlich täglich üben, damit es im Notfall nichts besonderes für den Vogel ist, und schon routiniert funktioniert.
Auch noch wichtig: Jede Übung in extrem kleine Einheiten zerlegen und jede Andeutung des Zielverhaltens belohnen.
Bsp.: Vogel soll in Transportbox gehen - zunächst nur Blicke in Richtung Box belohnen; Vogel soll auf die Hand kommen - anfangs clicken, wenn der Vogel die Hand in einem best. Abstand vor sich toleriert und dann erst einige Male mit diesem Abstand weiterüben/belohnen, näher heranbringen, mehrfach belohnen etc.
Mehr fällt mir jetzt nicht ein!
Liebe Grüße von Stephanie