Wenn einer eine Reise macht…

Diskutiere Wenn einer eine Reise macht… im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - dann hat er was zu berichten. Im Spätsommer ergab sich ein Gespräch in dem es um Schauvorbereitung ging. Ein Zuchtrichter sprach mich an, ob...
Fleckchen

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Schiebemeister
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dann hat er was zu berichten.

Im Spätsommer ergab sich ein Gespräch in dem es um Schauvorbereitung ging.
Ein Zuchtrichter sprach mich an, ob ich nicht Lust hätte mir mal eine italienische Vogelschau anzusehen.
Urlaubstag zusammengerechnet, Schatzi gefragt, alles klar.

Es sollte zu Vogelschau in Vicenza gehen, das 50 westlich von Venedig und 50 km östlich von Verona liegt.
Fahrstrecke war Köln, via Brennerpass nach Vicenza, mal eben 1100 km, im wahrsten Sinne des Wortes über Berg und Tal. Aber genügen Fahrer dabei, also auch kein Problem.
Das einzig schwierige beim Autofahren in Italien sind die Kreise. Die werden auf der „Ideallinie“ genommen. Das geht dann schon mal über 2 Spurwechsel ohne blinken! Freundlicherweise hat ein Dienstwagen der Polizia di Stato es einmal vorgemacht, wie es richtig gemacht wird.
Da ich den Bogen relativ schnell raus hatte, kam bei meinen leicht erblassten Mitfahrern der Veracht auf das ich wohl in dieser Hinsicht irgendwie Spalterbig in italienisch bin.

Sehr gut durchgekommen, praktisch keinen Stau mitbekommen.
Im Hotel eingecheckt, die ersten Preisrichter kennen gelernt und anschließend im Hotel ein Empfang durch den Vorsitzen der ausrichtenden Vereinigung A.P.O.V (Associaziaone Provinciale Ornicoltori Vincentini), Carlo Zattera. .

Es wird über zwei Tage gerichtet, Mittwoch und Donnerstag. Kurz Erläuterung „meines“ Zuchtrichters wie das abläuft und schon geht es los!
Das Team Preisrichter-Zuträger bekommt eine Liste mit den Käfignummern der zu richtenden Vögel.
Ein Preisrichter bekommt im Schnitt so etwa 100 Vögel zum bewerten auf den Tisch und die hat der Zuträger aus dem Regal zu holen, auf den Tisch zu stellen und auch wieder ins Regal zurück zu bringen. Zu achten ist auch, das die Vögel unbeschadet sind, Futter und Wasser haben und auch ein sorgfälliger Umgang mit den Tieren!

Das Besondere an den italienischen Schauen, der Austragende stellt die Schaukäfige. Die Züchter bringen ihre Vögel in Transportkäfigen, so genannten „Läufern“.
Die Vögel stehen nicht nach Farbschlägen sortiert, sondern nach Züchtern, wodurch die Käfige nach Nummern sortiert stehen.
Vorteil, man weiß als Zuträger wo man hin muss. Nachteil für den Besucher er muss ohne Schaukatalog durch alle Reihen um zum Beispiel alle Mosaik-Vögel zu finden.

Vorderseite mit Einsteckkarte
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Rückseite des Schaukäfig, die Bodeneinlage ist aus Wellpappe
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Am ersten Tag waren es rot-mosaik, Typ 1 und 2, Stamm und Einzelvögel. Dazu kamen am zweiten Tag weitere Mosaik-Vögel in rot und gelb, überwiegend in Pastell. Auch wieder Stämme und Einzelvögel.

So gegen 16 Uhr war dann meist Schluss und man konnte sich die ganze Schau mal ansehen.
Etwa 3500 Farbkanarien, 1000 Positurkanarien, etwa 500 Sittiche und Papageien und weiter hinten in der Halle noch mal etwa 250 Tauben sind ein beachtliche Anzahl, wenn man deutsche Schauen denkt.
Zeitgleich ist 200 km weiter südlich in Cesena eine weiter Schau, die eine ähnlich starke Beschickung vorweisen kann.

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Am Abend noch ein bisschen bummel, aber man hat dann eh den ganzen Tag auf den Beinen gestanden, also zurück ins Hotel und die Beine „lang gemacht“.

Selbst ohne italienisch Sprechen zu können, gab es nie ein Problem. Im Gegenteil, man bekam so was wie ein Crash-Kurs in italienisch.
„Paninie“ ist interessant, Brötchen. Also war zweites Frühstück angesagt. Lecker Käse, lecker Schinken. Und dann gab Aqua und Vino!?! Rosso oder Bianco.
„Via porta“ ist auch wichtig, der Vogel ist „gerichtet“, kann zurück ins Regal.
„Mangiare“, also Zeit fürs Mittagessen. Wie gesagt, lecker und wieder mit Aqua oder Vino.

Die Aussteller kamen überwiegend aus Italien, aber auch Niederländer, Belgier, Deutsche und Slowaken waren zu sehen.

Die Qualität der Vögel, besonders bei den Mosaiken war beachtlich, selbst wenn man die Mosaik-Schau in Neuss kennt.

Die Börse war auch gut besetzt. Etwa 250 Tiere wurden ebenfalls in Schaukäfigen angeboten und auch von Preisrichtern bewertet, also deren Verkaufspreis festgelegt.
Auch dort war manch gute Rassevertreter zu sehen und zu erwerben.

Ein Topas-Vogel, der für 25 Euro in der Börse stand
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Interessant auch eine Schauklasse, die ich dort erstmals gesehen habe, Lipochrom-Vögel, die helle Flügel- und Schwanzfedern haben. Erreicht wird dies dadurch, das Rotfutter erst nach dem absetzten der Jungvögel angeboten wird, so wie bei der Fütterung der Mosaiken.

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Schausieger bei den Melaninvögeln war ein achat-rot-pastell-mosaik, Type 2.
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400km weiter hinter Rimini (noch hinter Ancona) noch das bekannte Kanarienzüchterteam Iura besucht. Abends um 19.30 Uhr in der Nähe des Strandes bei 18 Grad eine leckere Pizza gegessen.
Wir wurden nur etwas seltsam angesehen, als wir die Pizza auf der Terrasse essen wollten und dann noch anfingen die Pullover auszuziehen???
Den Strand unsicher gemacht (den Leuten in Split übers Meer zugewunken) und dann bei Iura übernachtet.
Dann ging es die fast 1500 km heimwärts.
 
Danke für diesen wunderbaren Bericht! ..und die Fotos, wunderschön.

"spalterbig italienisch" :D:):) muss lachen.

Gruß Marlo
 
Hallo Erich,
nächste mal fahrst du München vorbei, dann hast du ein Fahrer mehr und Dolmescher gleich mit :zwinker:
Super Report aus Italien :beifall:
Besonders die Vogelborse mit bewertet vogel in Einzelkäfig finde ich toll ... eben anders als Reggio Emilia und sage ich nicht weiteres sonst gibt hier wieder diskussionen...
 
Hallo Erich,
Ein super schöner Bericht und sehr schöne Vögel dabei. :zustimm: :zustimm:
Na dann war das ja eine tolle Woche für dich.

Gruß Susi
 
Hallo Erich,

war bestimmt sehr interessant, nach deinem Bericht zu urteilen. Ich würde behaupten, dass die Reggio noch etwas größer ist. Übrigens die roten Vögel sahen zu Beginn unserer Vogelzucht so aus. Irgendwann setzte es sich durch, dass die Schwungfedern durchgefärbt sein müssen. Jetzt möchte man ja zwischenzeitlich für die abgebildeten Vögel eine neue Schauklasse machen. Gott sei Dank, gibt es unsere italienischen Nachbarn, die immer etwas Schwung in das Vogelgeschäft bringen:trost:

Und Erich, was hast du bei Iura mitgenommen? Einige schöne Phaeos?

Elke
 
Und Erich, was hast du bei Iura mitgenommen? Einige schöne Phaeos?

Nun in Cesena hat er mit achat-topas-rot-mosaik gewonnen - möglicherweise hat Alessandro unseren Erich mit dem Topasfieber angesteckt.

@Alessandro: der abgebildete Topashahn aus der Börse war eine Granate.
Achte mal auf die Kehle - unglaublich !
 
Tss, immer diese Spekulationen und Gerüchte:schimpf:
Auf jedenfall viel Erfahrung habe ich gesammelt.

@gfiftytwo.
Habe ich auch gehört, das die früher in Deutschland auch Schauvögel waren. Und wenn sie sogar im Standard stehen..

@ALESSANDRO und Sigrid
Der eine hat 500 km, die andere 420 km.
Dazu 10-Tage-Pickerl für 8 €,
Gebühren für den Brenner, also 2 mal 8 €,
dazu Autobahngebühren in Italien, 2 mal 12 €.
Da kann ich nur sagen, Selber schuld!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Börse war auch gut besetzt. Etwa 250 Tiere wurden ebenfalls in Schaukäfigen angeboten und auch von Preisrichtern bewertet, also deren Verkaufspreis festgelegt.
Auch dort war manch gute Rassevertreter zu sehen und zu erwerben.

Danke Erich für die schöne Bilder und den interessanten Bericht.
Von wem oder wie wurde der Verkaufspreis festgelegt? Nach der Bewertung?
 
:D bestimmt vom topas selbst,so grimmig wie er guckt. :D
meine den von den Fotos für 25 Euro
 
Nun in Cesena hat er mit achat-topas-rot-mosaik gewonnen - möglicherweise hat Alessandro unseren Erich mit dem Topasfieber angesteckt.

@Alessandro: der abgebildete Topashahn aus der Börse war eine Granate.
Achte mal auf die Kehle - unglaublich !

Hallo Oli,
meinst du die Melanin unten den Schnabe?
 
Alessandro, in deinem Text fehlen ein paar Buchstaben und daurch bekommt der Text einen französischen "Akzent" und den meinte klumpki.
 
Also ok ok sorry!
 
Alessandro, in deinem Text fehlen ein paar Buchstaben und daurch bekommt der Text einen französischen "Akzent" und den meinte klumpki.

Danke Erich;)
Allessandro, war nicht böse gemeint, aber wie Du geschrieben hattest erinnerte es mich einfach an eine Bierwerbung aus dem Fernsehen, wo eine Französin über ihre verganene Liebesnacht berichtet:D

tut aber überhaupt nix zur Sache:o:o:o
 
Thema: Wenn einer eine Reise macht…
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