Wer war der Täter?

[mineral0]

Ich fand heute früh unter einer großen Fichte direkt vorm Haus 3 tote Jungvögel, vermutlich Rabenkrähen.
Unterschiedliche Größe und bei einer fehlte der Kopf.
Wer könnte für dieses Massaker verantwortlich sein?

 

[harpyja]

Schwer zu sagen... andere Krähen, Eichhörnchen? (bei letzterem sind sie vielleicht vor Angst gesprungen, was zu ihrem Tod geführt hat)...

 

[RudyderGärtner]

Da vermute ich den Angriff eines Raubvogels. Die kleineren sind dann in Panik aus dem Nest und abgestürzt. Ein Marder käme auch in Frage, aber der köpft nicht. Interessant sind die unterschiedlich großen Nestlinge. Es sind, wie du schreibst, Rabenkrähen. Wirklich schade um die Kleinen.

 

[Kleine Feder]

Hmmm, sind die jungen toten Vögel nicht junge Elstern?

 

[mineral0]

Also ich zähle mich absolut nicht den Experten hier, aber da glaube ich schon junge Rabenkrähen zu erkennen.
Warum die so unterschiedlich groß sind, weiß ich aber auch nicht.
Auch die Tatsache, daß wir hier unter einer richtigen Krähenplage leiden, bestärkt meine Meinung.
Deshalb hält sich mein Mitleid mit diesen Drei auch irgendwie in Grenzen,
da der Druck auf die anderen Vögel durch so eine große Anzahl an Räubern und Nestplünderern schon ein sehr Großer ist.
Ein Schwinden der Artenvielfalt ist ja leider auch bei uns zu bemerken.
Und da diese Krähen ja früher bei uns eigentlich gar nicht vorkamen,
gebe ich Diesen in Verbindung mit den vielen Hauskatzen hier schon eine gewiße Schuld an der Abnahme der Arten.

 

[harpyja]

Es sind Krähen.

Ein Marder käme auch in Frage, aber der köpft nicht. Interessant sind die unterschiedlich großen Nestlinge.

Genau umgekehrt: Marderartige und Füchse köpfen, Rabenvögel auch, aber Greifvögel (Raubvögel verwendet man eher nicht mehr) tun das normalerweise nicht, außer ggf. Falken (die man hier ausschließen kann).

Unterschiedlich alt sind sie, weil schon vor Ablage des letzten Eis gebrütet werden kann.

Bin für Baummarder, Eichhörnchen oder was größeres wie Rabe. Habicht würde wie gesagt nicht köpfen, auf keinen Fall.

 

[Kleine Feder]

Hallo Mineral0, tschuldige, wollte dein Expertendasein nicht in Frage stellen!
Ich hab tatsächlich noch nie Krähenbabies gesehen, sorry. E.h.e.

 

[mineral0]

Also Baummarder sind hier bei uns kaum zu finden(Im Gegensatz zum Steinmarder) und auch einen Habicht schließe ich eigentlich aus.
Die Fichte steht ja höchstens 6-7m vom Haus entfernt und die Tat geschah in der Nacht.
Also ich Tippe immer mehr auf Steinmarder.
Eichkätzchen traue ich zwar diesbezüglich auch Alles zu, aber ob sie sich gegen zwei alte,
ihr Nest bewachende Rabenkrähen durchsetzen können, bezweifle ich.
Warum schließt ihr eigentlich Katzen aus? Denen traue ich ja in der Hinsicht auch alles Schlechte zu und genug davon hätten wir hier auch.

 

[harpyja]

In einer Fichte in 7m Höhe? Kann ich mir nicht vorstellen, wie die Katze da raufläuft...

 

[Marion L.]

Ich hatte vor ca 2 Jahren denselben Anblick. Bei mir waren es 5 Elsternkinder. Es waren Krähen, die ziemlich weit entfernt in einem hohen Baum selber nisten. Die haben zugeschaut, wie die Elstern gebaut haben, gebrütet haben, gefüttert haben.Und an dem Tag, als die Kleinen aus dem Nest in die Magnolie hüpften und darin herum kraxelten, da haben sie am frühen Morgen zugeschlagen. Ich war gerade aufgestanden, im Hemde noch. Da höre ich draußen entsetzliches Geschrei und Gezeter. Rolläden noch zu, bin ich raus gerannt.
Überall in meinem Garten lag eines dieser wunderschönen und gerade perfekt befiederten Kinder. Sie haben ihnen die Köpfe abgerissen und sie in die Gegend geworfen. Brutal und traurig. Wenn sie die wenigstens gefressen hätten. Nee, einfach dahin gemordet und Köpfe ab gefetzt. Ich hatte die traurige Aufgabe sie einzusammeln, sie hatten sie überall verteilt. Die Elterntiere haben so laut geklagt. Den ganzen Tag noch paralysiert auf einem Nachbardach gesessen.
Warum haben die Krähen auf diesen Tag gewartet? Wenn es um Futterressourcen geht, dann lässt man die doch gar nicht erst von den Elstern durchfüttern, sondern schmeißt die bei Zeiten aus dem Nest. Die hatten einen harten Job mit den 5 Kerlchen und die Krähen schauten täglich zu.
Das ist zwar Natur, Traumatisch war es für mich trotzdem.
Würden fremde Krähen vielleicht so etwas anrichten?

 

[mineral0]

Die Fichte ist ca. 7m hoch. In welcher Höhe das Nest ist weiß ich nicht.
Und warum sollte es für eine Katze ein Problem sein, in Sekundenschnelle auf einen Baum zu klettern?
Deshalb verstehe ich jetzt deine Frage nicht ganz.
Wie oft sind Feuerwehren schon ausgerückt, um Katzen aus wesentlich höheren Bäumen zu bergen?
Wie weit das dann tatsächlich nötig war ist ein anderes Kapitel.

 

[mineral0]

Wenn es, wie Marion L. berichtet, auch Krähen gewesen sein könnten, fällt mir jetzt noch etwas ein.
In unserer Gegend sind auch immer öfter Kolkraben zu hören und zu sehen.
Könnten die nicht auch für so etwas verantwortlich sein?

 

[Pauleburger]

Wenn sie die wenigstens gefressen hätten. Nee, einfach dahin gemordet und Köpfe ab gefetzt. Ich hatte die traurige Aufgabe sie einzusammeln...

Sie hätten sie sicher gefressen, wenn du sie nicht weggeräumt hättest
Wahrscheinlich hat sie die Bewegung der vielen unbeholfenen Elstern zum Angriff getriggert. Elstern sind nämlich auch Feinde für Kräheneier. Man steckt manchmal nicht drin, wieso wann was passiert.

Mein Kollege hat bereits mehrfach selbst beobachtet, dass Habichte flügge Milane und Bussarde aus dem Nest räumen. Sie warten wohl richtig darauf, dass sie groß sind.

Hab es selbst beobachtet, eine junge Krähe ist zum ersten "Flug" aus dem Nest aufgebrochen und wurde nach wenigen Metern vom Habicht geschlagen.

Ich will gar nicht wissen wie viele Jungvögel den ersten Tag außerhalb des Nestes nicht überleben.

@mineral0 ich weiß nicht wie eure Kolkraben drauf sind, aber unsere meiden menschliche Siedlungen total. Sie würden hier niemals in einem Garten landen.
Krähen sind auch durchaus in der Lage, Kolkraben energisch anzugreifen.

 

[mineral0]

Da hast du eigentlich Recht. Kolkraben würden sich kaum so nahe an bewohnte Gebäude wagen.
Ich höre sie ja meistens auch nur im großen Wald, der aber erst in einigen hundert Metern von uns entfernt anfängt.