wie ansteckend sind Pasteurellen?

Diskutiere wie ansteckend sind Pasteurellen? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Tach zusammen. Harald sitzt zur Zeit in Einzelhaft, er hat eine Kropfentzündung, hervorgerufen durch Pasteurellen. Der TA hat empfohlen, ihn ab...
Anja12

Anja12

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Tach zusammen.
Harald sitzt zur Zeit in Einzelhaft, er hat eine Kropfentzündung, hervorgerufen durch Pasteurellen.
Der TA hat empfohlen, ihn ab dem Zeitpunkt deutlicher Besserung noch mindestens eine Woche zu separieren.
Ihm geht es wesentlich besser, er klingt zwar noch verschleimt, aber ansonsten ist er wieder munter, frisst gut, und ist sichtlich unglücklich so alleine.
Ich würde ihn so gerne wieder zu den anderen lassen.
Hat jemand hier Erfahrung, wie ansteckend Pasteurellen sind?
Das AB muss ich noch bis nächsten Mittwoch geben, insgesamt 10 Tage lang.
 
Hallo Anja!

Habe mal in meinen schlauen Büchern nachgeschaut. Leider steht da nur was über die Infektiösität für den Menschen. Da geschieht die Übertragung durch Biss- oder Kratzverletzungen (hauptsächlich bei infizierten Katzen, Hunden oder Ratten) und nur selten durch Tröpfcheninfektion.
Ich würde aber trotzdem aufpassen, weil Pasteurellen zum Einen eine hartnäckige Infektion verursachen und sich zum Anderen auch auf deine anderen Tiere ausbreiten könnte.
Wie schnell eine Ansteckung entstehen kann, hab ich leider nicht gefunden.
Aber ich würde Harald an deiner Stelle erst wieder zu den Anderen lassen, wenn er die Pasteurellen überstanden hat.
Hat er eigentlich eine Mischinfektion? Hab gelesen, dass Pasteurellen erst auftreten, wenn ein zweiter Erreger auftaucht..
 
Der TA meinte, im Kropf seien zwar auch andere Bakterien, aber alles in normaler Menge. Nur die Pasteurellen gehören da eben nicht rein.
Ich bin auch völlig ratlos, woher er die hat.
Vom Grünzeug von draußen?
 
Schreib dir mal, was in meinem Buch steht:

"P. haemolytica kommt im Respirationstrakt von Rindern, Schafen, Ziegen und Vögeln vor" (die anderen Arten vorwiegend bei Hunden, Katzen und Ratten).

"Alle Pasteurellen sind Kommensalen (Kommensalismus = Zusammenleben zweier Lebewesen ohne gegenseitigen Nutzen oder Schaden, ähnlich wie Symbiose oder Parasiten) im Respirationstrakt von Tieren, selten des Menschen. Infektionen entwickeln sich als Folge tierischer Kratz- oder Bissverletzungen. Abwehrschwächen des Organismus begünstigen das Angehen der Infektion."

"....Jedoch treten häufig Mischinfektionen auf, an denen noch andere Keime beteiligt sind."

Auf einer Internetseite (Pasteurellen hab ich fast nur im Zusammenhang mit Kaninchen gefunden) steht, dass sie häufig mit Bordetellen auftreten, finde allerdings keinen Hinweis in meinem Buch.
 
Danke! :)
Hm..., trotzdem keine Idee woher die Dinger kommen.

Was mir Sorgen macht ist, dass er immer noch ziemlich verschleimt ist.
 
Hab jetzt noch mal ein wenig rumgeschaut und noch ein bissl was gefunden:

"Pasteurellen werden erst pathogen, wenn die Schleimhaut beschädigt ist, wie z.B. nach einer viralen Infektion."

Also, nachdem was ich bisher gefunden habe, muss er noch irgendwas anderes gehabt haben, bevor die Pasteurellen ausbrachen.. Mh, oder durch Streß oder ähnliches hervorgerufen. Das könnte auch noch sein. Und mit der Luft soll das auch zu tun haben, wegen der Feuchtigkeit. Aber das wird bei dir ja wohl stimmen.

Was musst du ihm eigentlich für ein Medikament geben? Hab gelesen, dass gerne Baytril genommen wird.
Und besser gehts ihm noch nicht :? ?
 
Ja, Baytril. Und Metacam.
Doch, es geht ihm wesentlich besser, er ist halt nur immer noch so verschleimt.

Habe eine Theorie: Anja mit Hunden raus, Hundesabber an Hand, Löwenzahn für Geier gepflückt, Pasteurellen so übertragen (obwohl ich das Grünzeug immer sehr gründlich wasche)?

Zu Deiner Bemerkung, dass er schon etwas gehabt haben muss:
Harald ist schon immer ein Sorgenvogel gewesen. Ich kenne halt weder sein Alter noch seine Vorgeschichte. Aber wahrscheinlich wurde er gehalten wie die meisten Einzelvögel: Kleiner Käfig, und nur Körnerfutter, und da auch nicht das beste. Außerdem vermute ich aufgrund seines strubbeligen Gefieders und des brüchigen Schnabels, dass der Knabe schon einige Jahre auf dem Buckel hat.

Von daher verwundert es mich nicht so sehr, dass er immer HIER schreit, sobald ein paar böse Bakterien irgendwo rumkreuchen.
Vielmehr verwundern mich die Pasteurellen an sich...

Naja, wenn es ihm am Dienstag nicht noch deutlich besser geht, dann wechseln wir nochmal das AB. Resistenztest sagte nämlich, dass das Baytril vielleicht nicht 100%ig wirksam sein könnte, aber der TA meinte, ich soll es erstmal damit probieren.
 
Wäre natürlich ein möglicher Übertragungsweg. Wenn du das Grünzeug gut wäscht.. Keine Ahnung wie resistent die sind.
Wenn er eh eher immunschwach ist, wundert es mich nicht. Denn wie gesagt kann auch schon Streß ausreichen um eine Infektion auszulösen.
Und wie ich schon schrieb, die Pasteurellen sollen angeblich im Respirationstrakt von Vögeln, Katzen, Hunden etc. sitzen, sind also in gewisser Weise anscheinend natürlich. Diese Aussage hab ich auch mehrmals so gelesen. Er wird sie also schon lange gehabt haben, sie sind aber jetzt erst ausgebrochen.

Für die Behandlung hab ich auch was über Penicillin gefunden, weiß aber nicht, ob das bei Vögeln überhaupt angewandt wird.
 
Gute Nachrichten: Harald scheint wieder richtig fit zu sein.
Er fliegt wieder super, und keucht auch nicht mehr so verschleimt.

Ich glaube, wir haben es geschafft. :)
 
Das ist ja mal ne Gute Nachricht :zustimm: !
Aber trotzdem noch weiterhin gute Besserung für den kleinen Kerl.
 
Hallo

Hier eine adresse wo Du vielleicht etwas darüber nachlesen kannst.
Expertensystem Baukastensystem Zoonosen
Hier kann man etwas über so manche krankheit lesen.
Gruß
Thorsten

PS.
hoffe er erholt sich schnell wieder
habe selber ein schwer kranker grauer zu pflegen
 
Thema: wie ansteckend sind Pasteurellen?
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