Wie bestimmt man das Alter eines Vogels?

Diskutiere Wie bestimmt man das Alter eines Vogels? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Liebe Forummitglieder, ich bin leider nicht so bewandert, was Vögel angeht, daher richtie ich meine Frage an euch Profis: meine Kleine muss...
@ eric
stimmt,.....aber die unfallopfer sind ja eher die jungen.
ps sende gleich ne pn
 
Rotkehlchen sollen im Durchschnitt 8-9 Monate leben.Das hat mich sehr erstaunt und ich habe dann mal eine Rechnung für Amseln aufgemacht.Ich habe mehrere Paare und dauernd liegen tote Amseln rum.Alle Amselreviere sind in Europa in der Regel besetzt.Um die Altvögel zu ersetzen,dürfen 2 Junge
das erste Jahr überleben.Meine Amseln machen in der Regel 3 Bruten mit 3-5 Eiern(bei mir sind es eigentlich immer 5).Bei den erfolgreichen Bruten kommen also zw.9-15 Jungen hoch,davon dürfen höchstens 2(eventuell auch gar keiner,wenn die Altvögel überleben) den ersten Winter erleben.Da die Jungen nicht im Revier der Eltern bleiben,frage ich mich,ob von den ersten Bruten überhaupt Junge überleben.Etwas sarkastisch ausgedrückt,dürfte die tatsächliche Lebenserwartung einer Amsel in etwa in der Höhe eines Masthähnchens liegen.Holger
 
Deine Aussage Ivan,war halt einfach anders. Da gings nicht um Durchschnitte sondern klar: älter als 2 jahre wird kein Kleinvogel in freier Natur..

Und ganz soo grosse Ausnahmen sind höhere Alter auch nicht. Nehmen wir nur z.B. eine Anzahl von 1 Mio Buchfinken ( es gibt in D mehr) da sind 10 % dann immer noch 100 000 und nach einem weiteren Jahr noch 10 000.
Also trotz der hohen Ausfälle können doch eine rechte Anzahl einiges älter werden.
 
Nun, meine Beobachtungen gehen schon mal davon aus, das ich in den letzten 10 Jahren keinen Haussperling am Haus hatte, (4 regelmäßige Brutpaare) der 2 jährig war (läßt sich bei den Männchen sehr gut sehen). Das kann man dann einfach mal hochrechnen.
Wie gesagt, ich spreche nie von Ausnahmen, sondern von normalen Gegebenheiten und wenn dann jemand einen Singvogel im Garten im Frühjahr sieht und sagt, der ist 1 jahr alt, so liegt er zu 99,999% richtig.
Sicher hatte ich auch eine weibl. Elster die hier 9 Jahre brütete (hatte einen Fußfehler), aber ich meinte ja auch Kleinvögel.
Ivan
 
Also grad 99,999 % würde ich nicht behaupten. Das wäre nur gerade einer von hunderttausend der älter würde.
 
Meine unmaßgebliche Meinung. Aber es gibt ja keine genauen Angaben, nur Schätzungen.
Vielleicht auch nur Einer von Tausend, aber als Regel kann man es schon stehen lassen, das kaum einer das 2. Jahr erreicht.
Ivan
 
Es gibt schon eine ganze Menge ältere, vieljährige Vögel, auch Kleinvögel - das kann ich aus langjährigen Beobachtungen der vielen Gefiederten im heimischen Garten bestätigen. Nicht wenige Tiere entpuppten sich als mehr oder weniger langjährige Besucher, z.T. richtig zutraulich bzw. als Brutvögel.

Allgemein folgen die Sterbe- bzw. Überlebenskurven einem "Badewannen-Modell":
Am Anfang - erstes Jahr - ist die Sterberate sehr hoch, bis > 90% (bei größeren Arten dürften es aber eher um 50% bis 75% sein). Aus dem Gröbsten heraus, sinkt die Sterberate erheblich. Zu höherem Lebensalter hin steigt die Todesrate wieder.
Bei Vögeln bleibt die Sterberate (im Vergleich zu größeren Säugern) aber über die gesamte Lebensdauer eher hoch, das dürften selbst im besten Alter und nach Durchlaufen der wichtigsten Lernkurven sehr deutliche Prozentwerte sein; ich schätze mal so um die 20% bis 25% pro Jahr bei Kleinvögeln und immer noch 5% bis 10% p.a. bei den großen Greifvögeln. Jahreszeitliche Besonderheiten, Witterungseinflüsse, Nahrungsmangel etc. können diese Raten natürlich im Einzelfall erheblich beeinflussen. Trotzdem: Fliegen an sich ist schon eine gefährliche Angelegenheit ...

Gerade bei solchen Lebensalterangaben sind die statistischen Werte zu unterscheiden:

Mittelwert = Durchschnitt aller beobachteten Lebensalter; doch welche Werte werden erfasst? Die Beobachtungsbasis entspricht meist nicht der realen Situation - oder wie werden gefressene Vögel oder Frühverstorbene noch vor dem Ausflug überhaupt statistisch erfasst?

Medianwert: teilt die Grundgesamtheit in gleich große Hälften; 50% sind älter, 50% jünger; ist nicht gleich dem Mittelwert!

Maximale Lebenserwartung: selten beobachtete Maximalwerte, die in der Tat nur von ganz wenigen Ausnahmeexemplaren erreicht werden, so wie über 100-Jährige beim Menschen.

Leider gehen die publizierten Werte oft munter durcheinander, und die Datenbasis ist oft dürftig.

Aufgrund dieser Tatsachen ist es zwar möglich, zwischen ganz jung bzw. jung, mittelalt / adult und wirklich alt (den richtig alten, aber in der Natur recht seltenen Vögeln sieht man das dann oft auch wieder an) zu unterscheiden.
Die Zuordnung zu konkreten Jahreszahlen ist aber schwer bis vielfach unmöglich. Allenfalls genetische Untersuchungen (z.B. Telomerenanalyse) könnten exakter Aufschluss geben, dazu bedarf es aber der entsprechenden Referenz- und Vergleichsgrößen, die i.d.R. fehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr Lieben,

vielen vielen Dank für eure super Antworten, komme leider heute erst dazu mich zu bedanken, Daumen hoch :zustimm: an euch alle :zwinker:!!!!!

@Lukas: Meine Tochter ist in der 6. Klasse und dafür fand ich diese Aufgabe nun wirklich nicht angemessen.
Vor allem, als sie den Tag später nach Hause kam und sich herausgestellt hat, dass mehr oder weniger der Scherz an der ganzen Frage/ Sache war,
dass man eben das Alter, vor allem bei "ausgewachsenen" Vöglen nicht ohne weiteres bzw. gar nicht bestimmen kann...
Das nenne ich mal qualifizierten Unterricht :nene: ....

Vielen lieben Dank auf jeden Fall noch mal,
ihr seid ein Super-Team :bier:!!
 
Je älter die Kleinvögel, umso größer ihre Chance noch Älter zu werden.
Zwei Vögel kenne ich oersönlich seit unserem Umzug vor sechs Jahren und sie sind nach wie vor fit: Ein Haussperlingsweibchen mit einer weissen Schwanzfeder sowie ein Rotkehlchen mit einer stimmlichen Eigenart.
Beide sind gut identifizierbar, aber sicher nicht die einzigen älteren gefiederten Nachbarn.
 
Ich denke,das die Vögel untereinander sehr gut das Alter erkennen.Eventuell an der Größe(Schlangen,Schildkröten ,Krokodile wachsen ein Leben lang,Saurier wohl auch)-warum nicht Vögel,das Gefieder(im UV-Bereich),die Stimme.Nur wir können es eben nicht.Holger
 
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