Wie errechnet sich der Preis ?

Diskutiere Wie errechnet sich der Preis ? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, Wir haben gerade im Graupapgeien Forum eine Disskussion: Wie teuer darf ein Grauer sein? Dabei sind wir jetzt etwas abgeschwankt und uns...
B

Birgit L.

Guest
Hallo,
Wir haben gerade im Graupapgeien Forum eine Disskussion: Wie teuer darf ein Grauer sein?
Dabei sind wir jetzt etwas abgeschwankt und uns beschäftigt das Thema: Wie errechnet sich überhaupt der Preis eines Vogels ?
Da wir ja hier viel Züchter haben, könnten die uns das vieleicht erklären.
Es muß auch nicht für einen Graupapageien sein, sondern einfach welche Faktoren, lassen einen Preis entstehen.
Oder richtet man sich nach dem momentanen Wert des Marktes.
Bei uns geht es auch darum, das Nachzuchten billiger sein müßten als Wildfänge, dann würden diese nicht mehr gekauft.
Es gibt da zwiespältige Meinungen.
Es sagen welche es wird sehr viel an den Tieren verdient, deswegen der hohe Preis.
Ich wiederum sage, das die Preise gerechtfertigt sind.
Ihr sollt uns jetzt nicht Eure Geschäftsgeheimnisse verraten.
Aber wie kommt man auf den Preis des verkaufenden Tieres ?
 
Original geschrieben von Bordesholm
Oder richtet man sich nach dem momentanen Wert des Marktes? [/B]
So würde ich das sehen !

Bei vielen Vogelarten hat der Preis nichts mit dem verbundenen Aufwand zu tun, sondern der Preis ergibt sich einfach aus der Marktsituation.

Vögel die viel gezüchtet werden erzielen i.d.R. einen geringen Preis. Seltene Vögel einen höheren.

Zebrafinken z.B. sind recht günstig, einfach zu züchten und daher stark auf dem Markt vertreten. Das macht den entsprechend niedrigen Preis aus.

Meines Wissens gibt es professionelle Züchter sowieso fast nur noch für seltene Arten und GS - die Mehrzahl der Nachzuchten kommt daher von Züchtern, die es nebenbei aus Hobby betreiben.
 
Re: Re: Wie errechnet sich der Preis ?

Original geschrieben von Mark


Zebrafinken z.B. sind recht günstig, einfach zu züchten und daher stark auf dem Markt vertreten. Das macht den entsprechend niedrigen Preis aus.


hi mark

ich hab hier in der letzten zeit soviele läden gesehen die zebras für stück 19 dm und mehr anbieten. das finde ich nicht grad günstig ]8o
 
Hallo Sabine,
Danke für Deine Nachricht.
Das was Du schriebst war mir auch bekannt ...
 
Hallo,
Ich noch mal ... :)
Ich möchte gleich noch einmal klarstellen.
Das wir/ich nicht die Preise von Zoohandlungen meinten sondern von Züchtern.
Das Zoohandlungen noch einen hohen Betrag raufschlagen auf den Preis, den sie beim Züchter bezahlten, ist klar.
Schließlich wollen die auch noch dran verdienen.
Mich interessiert der Preis vom Züchter direkt, wie der zustande kommt ?
 
Hallo Birgit,
ich kann nur sagen, wie sich der Preis meiner Wellensittiche errechnet, und daß er sich nicht rechnet. :D
Ich nehme 30 Mark pro Vogel, egal ob männlich oder weiblich. Ich habe einfach einen Preis gewählt, der etwas höher ist als der anderer Hansi-Bubi-Züchter hier in Berlin, und niedriger als der Zoohandel.
Konkret: unberingte Vögel aus Wohnzimmer"unfällen" kosten hier 5-15 DM, Vögel vom Züchter 20-25 Mark, Zoohandel 45-55 Mark.
Mein Preis ist eher eine Schutzgebühr, und zwar für die Vögel (ich überlege übrigens, ob ich ihn noch heraufsetzen soll). Ich hatte schon Leute, denen 30 Mark zu teuer waren - bitteschön, ist mir sehr recht. ;)
Ich hab aber nicht dagesessen und gerechnet, wieviel ich nehmen müßte, damit mein Nachwuchs sich und seine Verwandten "trägt". Das ist halt mein Hobby, und das kostet was.
Aber ich kenne leider einen Züchter, der das zum Broterwerb macht - tja, da geht der niedrige Preis eindeutig auf Kosten der Vögel. Denn damit sich ein Hansi-Bubi für 25 Mark rechnet, passiert folgendes: Hennen werden mit 6 Monaten angesetzt, brüten völlig unkontrolliert (3 bis 4 Bruten pro Jahr), alle Vögel werden nicht optimal ernährt. Es gibt keine Arztbesuche (außer wenn der Amtsarzt von Amts wegen kommt), sondern Halsumdrehen. Auf Vogelbörsen werden Vögel zugekauft und ohne Quarantäne in den Bestand gesetzt. Das kann gutgehen, muß aber nicht.
 
Re: Re: Re: Wie errechnet sich der Preis ?

Original geschrieben von sabine
ich hab hier in der letzten zeit soviele läden gesehen die zebras für stück 19 dm und mehr anbieten. das finde ich nicht grad günstig ]8o

Hi Sabine,

mal ehrlich - was sind in der heutigen Zeit noch 19,00 DM ??? Und überleg mal was der Züchter dann noch bekommt - wenn er ganz viel Glück hat 8-12 DM.
Ich habe schon gehört, dass manche Züchter (insbesondere die, die eine hohe Anzahl verkaufen müssen) nur 4 DM bekommen.

Generell sollte man sich ja auch im Klaren sein, dass es sich hier um Lebewesen handelt.
Um den Leuten das klarzumachen, wäre ich dafür für jedes Lebewesen (egal wie klein und "billig") eine Mindestgebühr einzuführen. Das würde vielleicht die unüberlegten Käufer abschrecken. Aber das ist ja leider nicht durchführbar.
 
Hi Bordesholm,

bitte sei nicht böse, wenn ich mit meinem Beitrag das Thema verfehle :-)

Meiner Ansicht nach können Vögel gar nicht teuer genug sein.
Wenn ein Mindestbetrag von meinetwegen 100,-- für einen Welli
festgesetzt werden würde (claro, ist rein hypothetisch) dann
hätten wir den Personenkreis ausgegrenzt, der sich aus Jux und Dollerei einfach ein Tier zulegt. Wer sich einen Welli für 25,--
kauft, aber kein Geld für eine Rotlichtlampe oder dergleichen hat,
geschweige denn für einen TA-Besuch, der wird sich das dann eher nochmal überlegen.

Wird sicherlich nie machbar sein und vielleicht stimmen meine Argumente nicht so unbedingt. Aber ich wollte es einfach mal als
Denkantoss nutzen.

Liebe Grüsse
Wolfram
 
hi wolfram,hi mark

stimmt,ihr habt mich überzeugt. denn so hatte ich es noch garnicht gesehen. ich bin da wohl mehr von mir aus gegangen und ich dreh nicht jeden pfennig 2x um bevor ich ihn ausgebe. ich bin wohl von manchen zoohändlern ausgegangen wo ich weis wie das teilweise abgeht mit den tieren (ich meine den erhöhten preis+ nach welchem motto die die tiere einkaufen ). aber das ist ein anderes thema. was ich da schon so mitgekriegt habe, da stellen sich mir die haare hoch. denn da zählt nur das die kasse ordentlich klingelt ,egal wo der vogel herkommt,ob er ein ring hat,ob es inzuchten sind. und deswegen muß ich ehrlich sagen kaufe ich nur von privatleute oder züchter. aber nie in einem laden.
 
Hallo, :)
So sehe ich das auch und viele andere bestimmt auch.
Man müßte die Preise wirklich höher setzen, für Wildfänge aber auch, damit die Spontankäufe aufhören.
Die Leute müßten sich vorher richtig Gedanken machen, ob sie überhaupt das Geld für so ein Tier aufbringen wollen.
Und ob sie die gesamte Verantwortung tragen wollen.
Dann gäbe es wahrscheinlich weniger Wandervögel.
Aber meine Frage ist immer noch nicht beantwortet.
Irgendjemand muß doch mit der Preisgestaltung Erfahrung haben ?
Wir haben doch soviele Züchter hier im Forum ... :) :) :)
 
Re: hi wolfram,hi mark

stimmt,ihr habt mich überzeugt. denn so hatte ich es noch garnicht gesehen. ich bin da wohl mehr von mir aus gegangen und ich dreh nicht jeden pfennig 2x um bevor ich ihn ausgebe. ich bin wohl von manchen zoohändlern ausgegangen wo ich weis wie das teilweise abgeht mit den tieren (ich meine den erhöhten preis+ nach welchem motto die die tiere einkaufen ). aber das ist ein anderes thema. was ich da schon so mitgekriegt habe, da stellen sich mir die haare hoch. denn da zählt nur das die kasse ordentlich klingelt ,egal wo der vogel herkommt,ob er ein ring hat,ob es inzuchten sind.... und deswegen muß ich ehrlich sagen kaufe ich nur von privatleute oder züchter.da bezahle ich auch gerne mehr. aber ich kaufe nie in einem laden. mag vielleicht nicht eure ansicht sein aber ich gebe das geld lieber dahin wo ich weis das es für die tiere ist und wo die vögel aus tierliebe geschaffen wurden,und nicht zur bereicherung.
 
Hallo Bordesholm

Ich fürchte mein Beitrag wird etwas ausführlicher (mit Abschweifungen die z.T. nichts mit Vögeln zu tun haben).
Zur Erklärung zunächst:
Ich züchte Schafe und Ziegen und ich vermehre (Wildtiere werden meiner Meinung nicht gezüchtet im eigentlichen Sinn) Fasane und Vögel. Außerdem halte ich Hühner, die ich ggf. ebenfalls selbst nachziehe.

Ich mache das ganze als Hobby (weil es mir und meiner Frau Spaß macht) und versuche (wohlgemerkt: versuche) mit dem Verkauf von Jungtieren einen Teil der laufenden Unkosten zu decken. Es gibt auch "Züchter" die dies in wesentlich größerem Umfang machen (als Hobby). Und auch solche die damit Geld verdienen (wollen).

Der Preis richtet sich bei den Fasanen und Vögeln nach dem jeweils üblichen "Marktpreis", sonst nichts. Er läßt sich nicht errechnen.
Es ist nur eine Frage von Angebot und Nachfrage.
(Bei den Schafen habe ich feste Preise, die man bezahlen kann oder auch nicht - dann muß man halt woanders kaufen)

Du kannst im Prinzip, wie bei allem anderen auch, verlangen was Du willst, ob Du den Preis dann auch bezahlt bekommst, ist eine Frage des Angebots deiner Überzeugungskraft (deiner Argumente) und des Interessenten (Die meisten Leute geben lieber etwas mehr Geld aus für Tiere die gut gehalten werden und in einem dem entsprechenden Zustand sind. Manche kaufen aber auch bevorzugt Tiere aus "schlechter" Haltung - Mitleidskäufe.)

Ich kenne "Fasanenzüchter" (Hühnerzüchter mit einer "Voliere" Goldfasane), die ein Paar Goldfasane für 25 DM verkauft haben, während andere im gleichen Jahr 50 DM pro Tier verlangten.
Die Teueren gingen alle problemlos weg, auf den Billigen blieb der Besitzer längere Zeit sitzen.

D.h. auch, je seltener ein Tier gezüchtet wird und je gefragter es ist, desto höher der Preis, wie überall. Tiere die massenhaft gezüchtet werden, sind "billig".

Zebrafinken und Wellensittiche, etc. sind sehr häufig und deshalb "spottbillig". Was ich für die Tiere nicht besonders gut finde (19 DM für ein Tier sind ein Witz.). Es gibt mit Sicherheit auch bei teueren Tieren Käufer die vor dem Kauf nicht überlegen, aber je billiger das Tier ist, desto mehr die Spontankäufe. 20 oder 30 DM sind sehr schnell mal ausgegeben, das "Gestöhne" kommt bei den Folgekosten.
Wären die Tiere aber teurer würde "man sie nicht los". Und wo soll man hin damit. Dann heißt es "Kopf ab" oder massive Überbevölkerung.

Ich halte deshalb nur so viele Tiere, wie ich (inklusive der Nachzucht) problemlos unterbringen kann. Dann habe ich auch die Möglichkeit zu warten bis der richtige (der eine Ahnung von den Tieren und den entsprechenden Platz hat) Kaufinterressent kommt (der auch den von mir verlangten Preis zahlt).

Dass man über den Preis einen Großteil der unbedachten Käufe verhindern kann, beweisen meiner Meinung z. B. auch die "Griechischen Landschildkröten". Diese wurden vor etlichen Jahren für ein paar Mark "verramscht" und die Tiere gingen in großen Mengen irgendwo ein ("Verbrauchsartikel" 8( 8( 8( ).
Heute kosten die Tiere, wenn man sie irgendwo bekommt, einige hundert Mark und die Leute überlegen es sich genauer ob sie eine wollen, bzw. sie erkundigen sich auch intensiver nach den Haltungsbedingungen.

Dass gezüchtete Tiere billiger sein sollten, als importierte halte ich für falsch. Der Aufwand, den ein Züchter, im Gegensatz zum Importeur hat, (und das ist doch wohl unumstritten) sollte doch irgendwie honoriert werden. Außerdem stellt sich die Frage: Welcher Züchter hat noch Interesse an schwer zu züchtenden Arten, wenn er die Jungen hinterher "verschleudern" soll?
Und ist nicht Nachzucht besser als Import?
Wenn keiner züchtet, gibts auch keine Tiere mehr aus Nachzuchten, womit wir wieder beim Import wären (Wer deckt sonst die vorhandene Nachfrage)?
Jeder (zumindest fast jeder) will die von ihm geleistete Arbeit honoriert haben, auch ein Vogel"züchter"!

Ein Beispiel von den Schafen:
Es gibt viele Leute die, die von mir gezüchteten Schafe im Garten halten (als lebende Rasenmäher) und auch Lämmer ziehen. Bei mir ist aber der Aufwand (Herdbuch) wesentlich höher. Deshalb verlange ich auch für meine Tiere beim Verkauf einen etwas höheren Preis.

Ich denke auch, dass dieses Thema so vielfältig ist, das man es nie vollständig "ausdiskutieren kann.

Viele Grüße
 
hallo!

ihr regt euch darüber auf, daß zoohändler so viel geld auf die tiere aufschlagen. das finde ich ein wenig ungerecht. versteht mich nicht falsch, ich kaufe meine vögel auch bei züchtern, nicht wegen des preises, sondern weil ich dann sehen kann, unter welchen umständen die tiere bisher gelebt haben und mehr über die geschichte der tiere erfahren kann. nur hat halt nicht jeder diese möglichkeit, mangels kontakten.

aber zurück zu den zoohandelspreisen. der zoohändler macht das ja nicht aus hobby, er muß davon ein geschäft mieten, personal bezahlen, energiekosten tragen, seine eigene familie ernähren, steuern zahlen, und, und, und...

das alles hat der hobbyzüchter der seine vögel direkt verkauft nicht. und wieviele dieser hobbyzüchter verkaufen auch an zoogeschäfte, weil sie sonst ihre bruten nicht absetzen könnten. keiner hat unbegrenzt platz und geld um alle nachzuchten die er nicht direkt verkaufen kann behalten zu können.

geht ihr nie in eine zoohandlung um z.b. futter, spielzeug, käfige etc zu kaufen? für mich ist der höhere preis im zoogeschäft völlig in orndnung, wenn die tiere dort gut gehalten werden. tiere, denen schon aus platzgründen keine halbwegs ordentlichen bedingungen geboten werden können sollten meiner meinung nach allerdings nicht im zoohandel verkauft werden, z.b. papageien die nun mal sehr viel patz brauchen. da könnte ich mir vorstellen, daß ein zoohändler eher als vermittler zwischen kunde und züchter auftritt und eventuell eine verkaufsprovision kassiert.

zu der frage wie sich die preise für vögel errechnen, ist es wirklich oft eine frage von angebot und nachfrage. und da gibt es halt leider auch modevögel. vor ein paar jahren waren z.b. amazonen modevögel, jetzt sind es mehr die graupapas. deshalb sind die amazonen stark im preis gefallen.

was ich fragwürdig finde, ist die einstellung einiger vogelhalter, die lieber einen billigen importvogel kaufen, als einen teureren nachzuchtvogel. ich selber habe von vogelvereinskollegen gehört, daß sie naturentnahmen eigentlich ablehnen, aber trotzdem importtiere gekauft haben, weil die ja eh schon da wären. mein einwand, daß genau dadurch der wildfang gefördert wird, denn jeder verkaufte wildfang macht platz für einen neuen, wurde nur mit einem achselzucken beantwortet.

ich denke, daß bei den vogelhaltern ein umdenken stattfinden muß, und nicht bei denen mit hansi bubis sondern bei denen mit den teureren arten. die hansi bubis sind eh alles nachzuchten. es muß einfach klargemacht werden, daß JEDER kauf eines wildfangs einen weiteren wildfang nach sich zieht und damit die natur immer weiter geplündert wird.

allerdings denke ich, daß bei stark gefährdeten arten naturentnahmen in gewissem umfang gerechtfertigt sind, wenn, und nur dann, dadurch erhaltungszuchten betrieben werden, um die art zu retten. es gibt arten die ohne erhaltungszuchten bereits ausgestorben wären, und das nicht nur durch übertriebene wildfänge sondern auch durch naturkatastrophen (beispiel: königsamazone, wenn meine informationen da richtig sind)

so jetzt habe ich genug gepredigt;)

liebe grüße
kuni
 
Thema: Wie errechnet sich der Preis ?
Zurück
Oben