Wie es bei uns weiterging,....

Diskutiere Wie es bei uns weiterging,.... im Forum Aras im Bereich Papageien - Hallo allerseits, Nachdem ich jetzt ein paar Monate "Auszeit" hatte, möchte ich nun mal über die neuesten Entwicklungen bei meinen Vögeln...
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Guest
Hallo allerseits,

Nachdem ich jetzt ein paar Monate "Auszeit" hatte, möchte ich nun mal über die neuesten Entwicklungen bei meinen Vögeln (siehe http://www.vogelforen.de/showthread.php?threadid=17974) berichten. Eigentlich wollte ich erst wieder schreiben, wenn die Lösung wirklich bereits "fix und fertig" ist, da ich aber in der Zwischenzeit immer wieder Mails bekommen habe, habe ich mich dazu entschieden, hier im Forum einen Zwischenbericht zu verfassen. (Auf diesem Weg auch gleich Sorry an alle, die mir per Mail geschrieben haben und die keine Antwort von mir bekommen haben - es war einfach zuviel los.) Wem das Folgende zu lange ist, der muss es sich natürlich nicht antun ;), aber die vielen Zuschriften haben doch gezeigt, dass einiges Interesse an den weiteren Verlauf der Dinge bestehen zu scheint.

Aus der hier diskutierten Lösung, Grünflügelara Leo zu dem Züchter abzugeben, wurde leider nichts. Aus mir immer noch unbegreiflichen Gründen winkte der Mann als es ernst wurde ab, keine Diskussionsbereitschaft, nichts. Er hatte es sich "anders überlegt" und wolle kein zusätzliches Grünflügelarapaar. Auf meine Nachfrage hin, ob ich dann wenigstens sein Weibchen übernehmen bzw. erwerben könnte, für den Fall das ich Leo behalten würde, kam dann der eigentliche Grund für die Absage heraus: Er hatte das Weibchen in der Zwischenzeit mit einem anderen (Wildfang!!) Männchen verpaart. Anscheinend hätte ich sofort zusagen müssen und mir nichtmal 2 Wochen Bedenkzeit erlauben können. Naja - so kann man sich in Menschen täuschen. So ganz habe ich immer noch nicht gerafft, was von der Sache zu halten ist.

Nach dieser Abfuhr versuchte ich dann krampfhaft, bei einem anderen Vogelhalter einen guten Platz für Leo zu suchen. Dies brachte aber kein Ergebnis. Grünflügelaras scheinen generell selten gehalten zu werden (zumindest im Vergleich zu Gelbbrust`s), und wenn, dann unter wahrlich grauenhaften Bedingungen. Diejenigen Züchter, die eine gute Unterbringung für Grünflügelaras gehabt hätten, besaßen allesamt bereits ein oder zwei Paare, es bestand also kein Interesse. Nachdem ich in mehr als 3 Bundesländern alle möglichen Züchter durchtelefoniert habe, stand also fest: Die Abgabe wäre mit gutem Gewissen nicht möglich.

Die andere Möglichkeit, Leo bei mir unterzubringen, erwies sich leider auch als Fehlschlag. Die Baumaßnahmen, die dazu notwendig gewesen wären, überstiegen die 20 000 EUR-Grenze. Ohne Lottogewinn unmöglich. Es ging dann einige Wochen hin und her, ich war total verzweifelt und wusste keinen Ausweg mehr. Alle Vögel behalten war nicht möglich, Leo abgeben ebenfalls nicht, zumindest solange ich nicht dafür verantwortlich sein wollte, dass er mit gestutzten Flügeln auf irgendeinem Papageienständer in einem Wohnzimmer sitzen muss und Sprechtraining verpasst bekommt. (Solche Leute machten - so unglaublich das auch heutzutage klingen mag - leider Gottes den Hauptteil der Interessenten aus, und bei den wenigen "Guten" bestand wie gesagt auch keine Möglichkeit.) Weiter zu warten, ob sich vielleicht doch noch ein guter Platz findet, war auch nicht möglich, da ich die beiden Gelbbrustaras unmöglich noch länger im Wohnraum belassen konnte.

Es stand also fest, dass ich unmöglich alle Vögel behalten konnte, insofern ich sie gut unterbringen wollte. Sicher wäre es möglich gewesen, irgendeine winzige Voliere für die Tiere aufzustellen, aber ich denke, damit hätte ich ihnen eher geschadet als geholfen. Nachdem ich Leo`s Abgabe als nicht durchführbar abhaken konnte, musste ich mich mit sehr schweren Herzen "umorientieren". Anstatt "nur" einen Vogel (Leo) abzugeben, musste nun ein anderer Weg gefunden werden. Die Lösung sah dann wie folgt aus: Die Kakadus, Sittiche und Agaporniden haben bei anderen Vogelhaltern Plätze gefunden, damit ich die verbleibenden Papageien (die Aras und Amazonen) gut unterbringen kann. Ich kann von Glück reden, dass sich für die Kakadus, Sittiche und Agas so schnell gute Plätze gefunden haben, denn ich glaube schon, dass ich ohne Übertreibung sagen kann, dass die Abgabe für sie sicherlich keine Verschlechterung ist.

Die Kakadus sind vor 2 Wochen zum neuen Besitzer umgezogen. Er hält 1 Rosakakadu-Weibchen, 1 Salomonenkakadu-Männchen und ein Gelbwangenkakadu-Paar in einer groß dimensionierten Außenvoliere (ca. 8 x 4 Meter
Freigehege und 6 x 4 Meter Innenraum). Meine Kakadus sind 1 Rosakakadu-Männchen und 1 Salomonenkakadu-Weibchen, die mehr oder weniger ein Paar bildeten (über die Schwierigkeiten, die bei den beiden bestanden, ist einiges im Kakaduforum zu finden). Ich konnte das Glück erst gar nicht fassen, weil es doch ein Riesenzufall ist, 1. überhaupt einen solch guten Platz auf die Schnelle aufzutreiben und dort 2. auch gleich die Integrierung in eine Gruppe mit Möglichkeit zur artgleichen Verpaarung möglich ist. Ganz zu meinem Erstaunen, vertrug sich Rosakakadu "Rosi" nämlich in der Gemeinschaftshaltung auch mit dem Rosakakadu-Weibchen. (Wer die Vorgeschichte kennt, weiss, dass zig Verpaarungsversuche mit anderen Rosakakadus gescheitert sind, da er immer äußerst aggressiv auf sie reagierte. In der Gruppe war davon nun keine Spur.) Die neuen Besitzer wissen voll und ganz von der schwierigen Vorgeschichte von Rosi bescheid und haben sich auch bereits auf eventuelle Schwierigkeiten vorbereitet. Ich habe, da ich zu den Leuten überhaupt ein sehr freundschaftliches Verhältniss aufgebaut habe (sind wahrlich "Gleichgesinnte"), weiterhin "Besuchsrecht" und einmal - erst vor ein paar Tagen - davon Gebrauch gemacht. Als ich dort war, bot sich mir ein Bild, dass ich sicher nie vergessen werde. Das Salomonen-Weibchen "Nicki" hing gerade kopfunter am Volierendach in der prallen Sonne, fächerte die Flügel auf, war total übermütig und voller Lebensfreude. Das Gefieder schimmerte so schön in Lachs- und Gelbtönen, wie es bei einem Salomonenkakadu nur möglich ist. Rosakakadu "Rosi" war während dessen voll und ganz damit beschäftigt, einen Ahornstamm, der am Boden der Voliere lag, in Holzspäne zu verarbeiten. Er war derart damit beschäftigt, dass er mich glaube ich gar nicht bemerkt hat.

Die Sittichgruppe (Nymphen- und Wellensittiche) ist zum Glück zusammengeblieben und hat bei einem Vogelhalter und Hobbyzüchter einen Platz in einer Außenvoliere mit Schutzraum gefunden. Ich freue mich riesig darüber, dass die Gruppe nicht getrennt worden ist. Die Agaporniden (Rosen- und Schwarzköpfchen) sind beim gleichen Vogelhalter in eine bestehende Agagruppe, ebenfalls mit Außenvoliere, integriert worden.

Ich glaube mittlerweile, dass ich unter der Abgabe mehr leide als die Vögel, denn ich denke, dass es für alle ein gutes Ende genommen hat. Ich frage mich immer wieder, wie es so weit hat kommen können. Die Frage ist denke ich einfach: Ich habe einfach zuviele Vögel aufgenommen, um sie dauerhaft gut unterbringen zu können. Ich bin zwar davon überzeugt, dass sie es bei mir wesentlich besser hatten als bei den jeweiligen Vorbesitzern, für eine Art Privat-Gnadenhof fehlte aber letztendlich doch der Platz und das Geld. Ich hoffe, dass ich mit meinen im Endeffekt 4 Aras und 4 Amazonen glücklich werde - und natürlich sie mit mir.

Also jetzt dazu, wie es in Zukunft sein wird: Durch die Abgabe der Kakadus, Sittiche und Agaporniden stehen einige Räume frei, die nun durch das Entfernen von Zwischenmauern zu 2 großen Zimmern werden sollen. Dabei ergibt sich für die Grünflügelaras - Leo wird natürlich sofort nach dem Fertigstellen der Vogelzimmer verpaart (wobei ich stark hoffe, dass ich nun endlich ein geeignetes Weibchen aus Nachzucht auftreiben kann - die Suche ist bereits voll im Gange) - ein Raum von 11 m x 4 m Größe. Für die Gelbbrustaras steht dann ein 6,5 m x 5,5 m großes Zimmer zur Verfügung und die Amazonengruppe (derzeit noch aus 3 Tieren bestehend, die verwitwerte Blaustirnamazone wird allerdings sofort nach den Umbauten verpaart) bleibt in ihrem jetzigen Raum mit der Größe von 3 m x 4 m.

Jetzt aber zum wohl interessantesten Thema: Johnny und Jenny. Ich glaube, es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, dass die Entwicklungen wahnsinnig erfreulich sind. Die beiden kommen sich nämlich immer näher und Johnny scheint sein "Trauma" mehr und mehr verarbeitet zu haben. Es ist mittlerweile bereits möglich, die beiden ohne Aufsicht zusammen zu lassen. Er zeigt kein Angstgeschrei und keinen Stressdurchfall mehr, selbst dann nicht, wenn Jenny ihre Flugrunden dreht. Sie fressen mittlerweile auch aus dem gleichen Napf. Abends schlafen sie dich gedrängt nebeneinander auf einem Ast von Johnny`s Kletterbaum. Paarverhalten, wie sie es vor dem Vorfall zeigten (Kraulen, Partnerfüttern), war bislang noch nicht zu beobachten, aber alleine schon dass sie wieder zusammen bleiben können ist ein immenser Fortschritt. Ich bin guter Dinge, dass alles wieder so wird wie es einmal war, also ein harmonisches Gelbbrustara-Paar und ein Johnny, der Schutz bei seinem Artgenossen sucht, anstatt wieder zu einem nervösen Angstbündel zu werden.

Also, das war jetzt erstmal mein Zwischenbericht. Die ersten Baumaßnahmen sind bereits im Gange. Finanziell sind zwar auch diese eine große Last, aber noch im irgendwie möglichen Bereich. Die Vögel werden hoffentlich noch einige Jahrzehnte bei mir leben, ich glaube die Ausgaben sind damit nicht zu vergleichen.

Per E-Mail (wd@nanet.at) bin ich jetzt wieder erreichbar, werde auch in den Foren gelegentlich wieder reinschauen. Zuviel Hoffnung machen will ich mir zwar nicht, weil es zeitlich immer noch sehr begrenzt aussieht und ich vielleicht alle zwei Tage mal dazu komme, am PC etwas zu unternehmen, aber ab und zu hört ihr sicher von mir.

Doris
 
Keine Ahnung, wieso ich gerade als "Unregistered" aufgeschienen bin. Ich hoffe, jetzt klappt es. :)
 
Update

Hallo,

Erstmal ein kleiner Einwurf: Wieso um alles in der Welt traut sich keiner, hier etwas dazu zu sagen? Mein Postfach quillt vor lauter Mails noch immer über, aber hier ist Funkstille. Also Leute, was ist los? :)

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: In meinem ersten Posting schrieb ich noch, dass sich die Gelbbrust`s zwar immer näher kommen, Paarverhalten aber nicht zu beobachten ist. Tja, das muss ich jetzt korrigieren! :D Gestern am frühen Morgen habe ich die beiden zufällig bei einer "Kraulstunde" erwischt. Jenny kraulte Johnny und umgekehrt, er "schnurrte" sogar dabei, wie er es früher immer tat. (keine Ahnung wie man das beschreiben soll, "schnurren" trifft es aber IMO noch am ehesten ;))

Die Gelbbrustaras sind momentan immer noch provisorisch im Wohnraum untergebracht. Die Zwischenmauern bei den Vogelräumen sind bis auf eine allerdings bereits hinüber - jetzt geht`s bald an die Feinarbeit. (Wände, Boden, Beleuchtung, etc.) Ich hoffe, dass sie in den nächsten Wochen - spätestens bis Dezember - umziehen können.

Mit den Leuten, die die Kakadus übernommen haben, hatte ich vorgestern wieder Telefonkontakt. Es gibt zum Glück nur positives zu berichten, die beiden scheinen sich in die Gruppe gut einzuleben. Rosi soll immer noch die ganze Zeit am Herumwerken sein (Ahornstämme und morsches Holz gibt es in der Voliere zu genüge). Die Paarverbindung scheinen die Kakadus (wie gesagt, 1 Rosa und 1 Salomonen) in der Gruppe ganz zu meiner Überraschung sehr schnell aufgelöst zu haben. Sie schlafen jedenfalls nicht mehr dicht beeinander, sind am Tag kaum miteinander zu sehen und es scheint sie jeweils auch zu den Artgenossen hinzuziehen. Rosi soll vor ein paar Tagen dicht beim Rosakakadu-Weibchen auf einem Ast geschlafen haben und Nicki scheint dem Salomonen-Männchen immer mehr nachzulaufen. Wäre zu schön um wahr zu sein, wenn sich die beiden jetzt doch endlich noch mit einem "echten" Artgenossen verpaaren würden. Ich denke, für die Kakadus war der Besitzerwechsel wirklich nur positiv, weil eine derartige Gruppenhaltung wäre bei mir nie zu verwirklichen gewesen. Man sieht malwieder, dass die Gruppenhaltung bei Verpaarungs- und Dominanzproblemen immer noch die beste Therapie ist. Ich hatte jedenfalls nie gedacht, dass ich Rosi nochmal zusammen mit einem anderen Rosakakadu sehen würde.

Also dann, das war`s von meiner Seite mit den Neuigkeiten. Ich werde mich jetzt mal in den Foren umsehen, was sich alles in den letzten Wochen hier getan hat. :)
 
Hi Doris!

Es ist ganz bestimmt nciht so, dass es kein Interesse gibt. Schau Dir doch mal an wie viele Leute Deine Beiträge hier gelesen haben.

Es ist nur so, dass da nicht viel hinzuzufügen ist. Jeder und insbesondere die, die selbst schon Notfalltiere aufgenommen haben, aknn 100%ig nachvollziehen was Du gerade durchgemacht hast. Man will helfen und die TIere tun einem so unendlich leid.

Nur irgendwann merkt man leider, leider, dass man an die eigenen Grenzen stösst, sei es zeitlicher, finanzieller oder räumlicher Art. Und ein Beitrag, wie der Deinige regt dann halt doch die Phantasie an und man stellt sich vor wie es wäre, wenn man selbst so eine Entscheidung zu fällen hätte. Und dann wird man halt sehr traurig und will gar nicht dran denken und auch nicht schreiben.

Was kann man denn auch dazu schreiben?

Kopf hoch das wird schon wieder? Wird es doch nicht, weil die Tiere, die man in sein Herz geschlossen hat wird man nie vergessen können.

Du hast das Richtige gemacht? Das weisst Du doch selbst, denn sonst hättest Du es nicht getan. Und für einen von uns so was zu schreiben wäre ganz schön anmassend, denn damit würden wir uns ja quasi über Dich in eine Richter Position stellen. Vollkommen unangemessen.

Vielleicht deshalb nur soviel dazu, und ich denke, dass ich hier nicht nur für mich spreche:

Wir fühlen sehr wohl das Dilemma mit, was Du gerade durchgemacht hast, wir freuen uns, dass sich die Dinge so gut anlassen und wir hoffen sehr, dass alles so positiv weitergeht, wie Du es Dir vorstellst - und natürlich 6 Richtige im Lotto ;).

Liebe Grüße,

Ann.
 
Hallo Lily,

Per Mail wurde ich von sehr vielen Forenusern kontaktiert, mit Anregungen, Tipps und Meinungen. Mich hat es nur gewundert, dass sich in den Foren niemand geäußert hatte - in welcher Form auch immer. Aber was du schreibst ist sicherlich richtig. Ich hätte glaube ich selbst nicht gewusst, was ich dazu sagen sollte, wenn es jemand anderen betreffen würde. Aber egal, lassen wir das, wie gesagt - ich war lediglich etwas verwundert über so wenig Resonanz.

Ich bin nur froh, dass es für die Vögel jetzt doch noch ein einigermaßen gutes Ende genommen hat. Die Agas, Wellensittiche, Nymphensittiche und Kakadus sind alle gut untergekommen, was bleibt ist die Frage, ob es nicht doch irgendwie anders hätte gehen können. Aber es bringt nichts, man muss sich eben damit abfinden. Ich glaube, sobald alles wieder im Lot ist, meine beiden Ara- und Amazonenpaare jeweils wieder in ihren Vogelzimmern sind und ich etwas Abstand von der Sache habe, wird es sicher leichter fallen.
 
Thema: Wie es bei uns weiterging,....
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