wie intelligent sind Kanarien

Diskutiere wie intelligent sind Kanarien im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo man hat mir vor ein paar Tagen einen Kanarienhahn gebracht. Die Dame hatte sich zwei Hähne gekauft die sich gestritten haben da musste...
Ergänzung: Habe gerade die Informationen des TVT gelesen. Die gehören leider zu den schwächeren des TVT

2-4 Kanarienvögel lt. TVT Juni 2001 auf 0,8x0,5x0,5: Diese Empfehlung muss klar überarbeitet werden.
 
@ Le Perruche
Ja, das Blatt wird zurzeit überarbeitet. Mir ging es letzten Endes nur darum zu zeigen, das in keiner Fachliteratur etwas darüber steht, das man Kanarien ausdrücklich alleine halten kann/sollte. Und dem TVT kann man da durchaus vertrauen, zumindest halte ich viel von ihm. Leider gibt es über den Kanarienvogel, auch wenn er in Deutschland häufig vertreten wird, nur wenig wirklich fachbezogene Literatur von Leuten, die Ahnung haben von dem was sie da tun. Auch die tierärztliche Literatur gibt dazu leider wenig her. Aber kein Zustand, der sich nicht ändern ließe^^. Vielleicht kann Ivan mal etwas dazu verfassen und damit Licht in die dunkle Nacht bringen.

@ Ivan
in keinster Weise habe ich erwähnt, das man Kanarien in der Brutsaison zu mehreren (also mehr als 2!) halten sollte. Vielleicht wäre es angebracht, die Beiträge vorher besser durchzulesen, bevor man seine mehr oder weniger fachkundige Meinung von sich gibt. Aber falls du qualifiziertere Literatur im Gepäck hast, die deine Meinung auch noch unterlegt...immer her damit. Ich bin kein Mensch, der sich nicht belehren ließe. Allerdings lassen deine Antworten auch nicht gerade auf einen Gentleman mit Fachwissen schließen.

Nevertheless hat dieses Thema mit der Ursprungsüberschrift "Sind Kanarien intelligent" quasi gar nichts zu tun. Vielleicht können wir die angeregte Diskussion ja nochmal in einem eigenen Thema abhandeln.

LG
 
Hallo,

erstmal bedanke ich mich für Deine ausführliche Antwort und Dein Bemühen Licht ins Dunkel zu bringen :).
Die von Dir zitierten Quellen sind, wie schon erwähnt worden ist, nur teilweise richtig. Die teilweise nicht korrekten Aussagen über die Haltung von Kanarien führen zu dem, was uns hier täglich begegnet.
Kanarien sind nur bedingt soziale Tiere, die konstant eine gewisse Distanz zum Artgenossen halten. Die wenigen harmonischen Momente, wie die gegenseitige Fütterung oder das Sitzen des Hahns auf dem Nest suggerieren uns eine Nähe, die allerdings im nächsten Moment ins Gegenteil umschlagen kann.
Meiner Ansicht nach, kann ein einzeln gehaltener Kanarienhahn durchaus artgerecht gehalten werden. Auch in der Natur gehen die Hähne des Kanariengirlitz manchmal leer aus. Da sie sich territorial verhalten und ihr Revier auch ohne Henne verteidigen, wird sich ein solcher Hahn kaum aufgrund der so enstandenen Vereinzelung einer Gruppe anschließen. Aber selbst wenn, die Natur bietet unbegrenzte Ausweichmöglichkeiten...
Dies können wir nicht in der Wohnung und selbst in einer großen Außenvoliere bieten.
Jetzt werden Leute kommen und sagen, ja aber es klappt bei mir doch. Ja es klappt durchaus manchmal, aber zu 95% auf Kosten der Vögel. Ob dann die ganze Wahrheit wiedergegeben wird, wage ich zu bezweifeln.

wie gewünscht zuerst eine begriffliche Aufklärung über das Wort "tierschutzgerecht": Wie sich artgerecht auf die Haltung der Art entsprechend bezieht, steht tierschutzgerecht für eine Haltung entsprechend des Tierschutzgesetzes. Sogar der Deutsche Bundestag) verwendet dieses Wort, es ist also wohl existent in der deutschen Sprache(wenn es hier auch um Pferde geht).

Jetzt ist es Wahrheit geworden, die Tierschutzgerechtigkeitsexperten habe die politischen Institutionen unterwandert und tragen zur Meinungsbildung bei...man ahnte es, aber...die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Heute hörte ich mit leichtem Schaudern im Radio, dass sich die Spendenbereitschaft der Deutschen für Bildung zwischen 3-4% bewegt.
Der Tierschutz kommt auf 14%...und auch wenn das schon einschlägig bekannt ist, reagiere ich zum Erstaunen einiger immer wieder mit Unverständnis darauf.

Im übrigen wage ich die vermessene These, dass es einigen Tierschutzgerechtigkeitsexperten weniger darum geht, die natürlichen Bedürfnisse der Vögel in den Vordergrund zu stellen. Es geht vielmehr darum, Wunschvorstellungen einer heilen Welt (die auch in ihrem Leben nicht existiert...) auf die Tiere zu projezieren.

...schon zu oft hörte ich von Menschen, die ihr Unwissen über die von Ihnen gehaltenen Tierarten mit einem Satz rechtfertigten...die habe ich aus schlechter Haltung übernommen...

In diesem Sinne...
who killed bambi?

Grüsse
 
Zu Bambi gibts was hübsches bei Youtube^^ Bambee
Da wissen wir wenigstens, wer seine Mutter auf dem Gewissen hat.

Natürlich gehen in der Natur Hähne auch mal leer aus. Ist bei uns Menschen auch nicht anders^^. Allerdings finden sie sich trotzdem Ende des Sommers zum Schwarm zusammen und ob manche durchweg keinen Erfolg bei den Mädels haben, na ich weiß nicht so recht. Immerhin ist der Gesang auf die Anlockung eines Weibchens ausgelegt, wenn nun 10 Jahre keine kommt......., kann ein Vogel Depressionen haben? Letzten Endes kann man mit einem Artgenossen immer noch sozial interagieren, auch wenn es Momenteweise nicht harmoniert. Mit uns ist diese soziale Interaktion gleich null. Und obwohl wir Menschen durchaus auch einzeln leben, ist die Einzelzelle immer noch die schlimmste Strafe die uns einfällt. Vielleicht können wir dem Kanarienvogel nicht das perfekte Umfeld bieten. Aber dann stellt sich die Frage, ob es erlaubt sein sollte, das sich jeder einen Vogel halten kann wie er möchte. Oder ob da Richtlinien nötig sind. Meines Erachtens ist ein tiergerechtes Umfeld ein vernünftig ausgestatteter Käfig, täglich Freiflug und ein Sozialpartner. Da bin ich wie gesagt mit der Tierärzteschaft auf einer Wellenlänge. Und wenn die das nicht weiß, wem soll man sonst vertrauen? Immerhin kann hier jeder schreiben der sich registriert nicht wahr^^ (was ich auch ausgiebig nutze).
 
Es geht nicht darum, dem Vogel/den Vögeln das perfekte Umfeld zu bieten...das wäre wohl eine Illusion.

Es geht darum ausreichend informiert zu sein, über die Ansprüche und Bedürfnisse der von uns gehaltenen Vogelart.

Sollte man sich also für die vielfach von Menschen gewünschte Paar- oder Schwarmhaltung entscheiden, sollte man diverse Käfige und Trennwände bereit halten, um die Vögel wenn notwendig zu trennen.
Die Notwendigkeit der Trennung wird vielfach als unerwünscht und inhuman? vom Halter empfunden. Das Bewusstsein, dass es sich ja um Vögel handelt, ist leider oft nicht erkennbar.
Vielfach ist man nicht in der Lage, den Schalter umzulegen, und zu erkennen dass die Vögel völlig unnötig Stress ausgesetzt sind.

Ob die Tierärzteschaft hier der richtige Ansprechpartner ist, wage ich zu bezweifeln...

Hier kann sich jeder äußern, was dann zuhause davon umgesetzt wird, bleibt jedem selbst überlassen...
 
Post23
Wenn jemand doch immer explizit auf Schwarmhaltung verweist und auch noch Links setzt, so sollte derjenige doch immer schreiben, das dies sehr eingeschränkt möglich ist und Freilandbeobachtung keinen Vergleich zur Käfighaltung zulassen...betrachte man doch mal so etwas ganz Lapidares wieviel Platz sie in der Natur haben, um Abstand zu halten.
Ivan
 
Und da sich - jedenfalls für mich - die Kanarienhaltung im Wohnzimmer als sehr kompliziert darstellt, ich aber keinen Einzelvogel wollte, habe ich mich im Herbst vorigen Jahres nach reiflicher Überlegung für Zebrafinken entschieden und würde immer wieder Prachtfinken anschaffen, wenn auch vielleicht mal eine andere Gattung, aber das ist im Moment eh kein Thema, ich hoffe, dass meine Jungs ein langes, gesundes Leben bei mir haben werden. Selene
 
schon interessant was ihr schreibt, nur hilf es in keinster Weise weiter. Es ist wieder wie so oft bei Fragen, es gibt Leute für Pro und Leute für Kontra. Ausserdem finde ich ist das Thema etwas aus dem Ruder gelaufen. Aber egal. Vielleicht hätte ich den Thread nicht eröffnen sollen.
 
schon interessant was ihr schreibt, nur hilf es in keinster Weise weiter.

Warum hilft es nicht weiter? In einem solchen Thema wir es immer pro und contra geben. Wie Du letztlich entscheidest bleibt Dir überlassen.

Ausserdem finde ich ist das Thema etwas aus dem Ruder gelaufen. Aber egal. Vielleicht hätte ich den Thread nicht eröffnen sollen.

Warum nicht?

Grüsse
 
Hier läuft fast jedes Thema aus dem Ruder, mach Dir da nichts drauß. Lernen kann man dabei trotzdem viel. Du hast ja mitbekommen, dass Dein Vogel auch eine Einzelhaltung verkraften würde und dass, wenn Du eine Henne dazu setzt auf jeden Fall einen zweiten Ausweichkäfig brauchst.
Ich für meinen Teil würde die Variante mit der Henne wählen, das setzt aber voraus, dass man seine Vögel sehr gut und viel beobachtet, damit man sie im Streitfall sofort trennen kann. Vielleicht harmoniert das Paar auch das ganze Jahr über, man weiß es vorher nicht und deshalb sollte man einen zweiten Käfig zur Hand haben.

Liebe Grüße Nadine
 
Nachtrag

Im übrigen welch ein herrlich ermutigender Post...nach vier Seiten...

Paarhaltung oder Einzelhaltung. Das Eierlegen lassen wir mal aussen vor. Es geht mir nur um das Thema ob ich ihn über Jahre alleine halten soll oder ihm eine Partnerin zu geselle.

Wenn das die Ausgangsfrage war, gebe ich Dir zwei Antworten, die, wie ich vermute, Dir nicht gefallen werden...

Halte den Kanarienhahn über Jahre alleine. Du wirst sehr viel Freude mit ihm haben und Dich an seiner wachsenden Zutraulichkeit und an seinem Gesang erfreuen.

Nimm eine Henne dazu und halte sie über Jahre als Paar. Mit allen Konsequenzen, die aus der Paarhaltung resultieren. Brut, Jungvögel oder Austausch der Eier, Harmonie und Disharmonie, Trennmöglichkeit oder zweiter Käfig. Beachtung der Faktoren Licht sowie Fütterung. Dazu kann es passieren das Du die Vögel auf lange Sicht, oder für immer trennen musst.
Wie Du bemerken wirst, kann man das nicht "außen vor lassen".
Auch daran wirst Du, wenn Du Dich darauf einlässt, viel Freude haben.

Beide Lösungen sind, aus meiner Sicht, völlig in Ordnung.

Dem Hahn eine Henne dazu zu setzen, damit er "nicht alleine ist", ist aus meiner Sicht der völlig falsche Ansatz und eine Herangehensweise die den Vögeln nicht gerecht wird. Die Probleme die aus eine solchen Intention hervorgehen sind hier fast täglich nachzulesen.
 
Gerade bei Themen, bei denen man einmal rational und einmal emotional argumentieren kann, bleibt es nicht aus, dass es aus dem Ruder läuft. Leider wird viel zu oft emotional diskutiert und das rationale vergessen oder verdrängt, oder es war demjenigen einfach nicht bekannt.
 
Es geht aber nicht darum ob WIR an ihm Freude haben, sondern ob der Vogel Freude am Leben hat. Wieso ist diese Sichtweise immer emotional und daher nicht berechtigt. Meine Buchvorschläge in denen das überall so drin steht wurden als wenig qualifiziert gewertet, aber keiner ist auf die Idee gekommen, mir in ähnlicher Weise die Gegendarstellung schmackhaft zu machen. Das sind dann letzten Endes offensichtlich Erfahrungswerte der Züchter. Aber jeder Züchter im Internet hat andere Erfahrungswerte und außerdem ist er in Sachen Haltungsfrage sicher keine bessere Ansprechperson als der vogelkundige Tierarzt. Nur weil dieser Vogel kein "echter" Schwarmvogel ist, heißt das nicht im Umkehrschluss das er kein soziales Leben hat. Und wenn diese Sozialität dann mit mehr Arbeit in Verbindung steht, dann ist das eben so. Da macht man bei Papageienvögeln auch keine Abstriche. Aber das ist eben eine Züchtermeinung, die wird sich gottgegeben nicht ändern, es sei denn es gibt entsprechende Tierschutzgesetze, die das vermitteln. Passen wird sie ihm deswegen trotzdem nicht.

Kleiner Nachtrag: Nur weil Herr Bielfeld vielleicht selbst keine Kanarien gezüchtet hat, heißt das noch lange nicht,das er kein qualifiziertes Buch geschrieben hat. In der heutigen Welt gibt es genügend Beiträge über Themen, die gut recherchiert wurden und nicht am eigenen Leib erfahren wurden. Also ist das für mich kein Ausschlusskriterium.
 
Was meinst du denn was in Büchern steht...da hat auch nur einer vom anderen abgeschrieben.
Oder meint jemand im Ernst, der Autor hätte alle Vögel gehalten und gezüchtet, die er beschreibt.
Und manche schreiben eben bei den falschen Leuten ab.
Wenn in einem Buch Hunderte von Quellennachweisen stehen, so sagt das auch etwas über den Autor.
Wenn jetzt jemand deine Kenntnisse für ein Buch abgreift, wo du selbst wieder auch nur auf Bücher zurückgreifst...was bleibt dann noch an Authentik übrig?
Wenn ein Politiker, egal welcher Partei, ein neues Programm verkündet, glaubt das auch keiner...wenn er es in Buchform propagiert, wohl doch, oder?
Entscheidend ist doch nur, was jeder unbedingt glauben will und nicht was er glauben könnte.
Ivan
 
Es geht aber nicht darum ob WIR an ihm Freude haben, sondern ob der Vogel Freude am Leben hat.

Der Vogel hat aber nur dann Freude am Leben, wenn wir den Vogel seinen natürlichen Bedürfnissen enstsprechend halten. Das geht nur mit entsprechendem Wissen über die von uns gehaltenen Arten. Dieses Wissen kann sich in Form von Büchern, im Internet oder in der Weitergabe von Erfahrung mitteilen.
Wenn der Vogel sich dann natürlich und seiner Art entsprechend verhält, den Jahreskreislauf mit unserer Unterstützung (nochmal: Licht und Futter) durchläuft, gesund und munter ist, ist doch alles schick.

Wieso ist diese Sichtweise immer emotional und daher nicht berechtigt.

Die Sichtweise ist nur dann emotional gefärbt und auch dann, aus meiner Sicht, nicht berechtigt, wenn Vogelhaltung nach menschlichen Maßstäben, einem harmonischen Miteinander und sozialer Interaktion, gedacht und umgesetzt wird.
Wenn ein Vogel Freude am Leben hat, wird man das anhand seines natürlichen und instinktiven Verhaltens beurteilen können.

Nur weil dieser Vogel kein "echter" Schwarmvogel ist, heißt das nicht im Umkehrschluss das er kein soziales Leben hat. Und wenn diese Sozialität dann mit mehr Arbeit in Verbindung steht, dann ist das eben so. Da macht man bei Papageienvögeln auch keine Abstriche. Aber das ist eben eine Züchtermeinung, die wird sich gottgegeben nicht ändern, es sei denn es gibt entsprechende Tierschutzgesetze, die das vermitteln. Passen wird sie ihm deswegen trotzdem nicht.

Warum immer dieses Schwarz-Weiß Denken? Niemand hier spricht hier einem Kanarienvogel die soziale Interaktion ab.
Die Mehrarbeit führt, gepaart mit Unwissen (nicht zu verwechseln mit dem geneigten und interessierten Anfänger), unweigerlich in den Abgrund...und zwar zu weniger Freude am Leben, für den Vogel, wie für den Halter...

Ja die Züchter, anachronisme Fossilien, aus der Zeit gefallen, sich verzweifelt gegen den Zeitgeist stemmend (so munkelte irgendwer...), ihr Wissen nicht mehr gefragt...aber halt, eins wollt ihr doch noch...Vögel, oder?

Aber nur halten!!!!

Zum Festkrallen gibt es dann ja noch die Tierschutzgesetze, damit Hansi endlich wieder Freude am Leben hat...;)

Liebe Grüsse
der Norwicher

...im übrigen, ich schätze das Buch von Horst Bielfeld durchaus, aber es ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss.
 
Thema: wie intelligent sind Kanarien

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