Schlupfhilfe kann auch gut gehen!
Liebe Leute!
Letztes Jahr habe ich aktive Schlupfhilfe geleistet und das Küken hat nur deshalb überlebt. Die Sache ist recht kompliziert gewesen. Eigentlich war zu der Zeit nur ein Küken erwünscht (ich gebe sie ausschließlich in gute Hände und hatte nur einen Abnehmer), also sterilisierte ich die meisten Eier. Es brüteten übrigens drei Hennen gleichzeitig und Sirius saß auf lauter sterilisierten Eiern, wie ich eigentlich dachte. Bei ihr lag unter anderem ein viel zu kleines Ei im Nistkasten, aus dem nach meinem "Eingriff" (Anstechen) nichts mehr hätte rauskommen dürfen. Aber am 14. Bruttag hörte ich es im Ei rascheln, am frühen 15. piepsen und dann wurde das Piepen immer jämmerlicher. Das Küken hatte in seinem Mini-Ei keinen Platz mehr. Es kämpfte, konnte die Schale aus eigener Kraft - es war drei Tage zu früh dran - jedoch nicht aufbrechen. Da es ohne mein Eingreifen gestorben wäre, beschloss ich, es umgehend aus dem Ei zu holen, auch auf die Gefahr hin, es dabei versehentlich zu töten. In mühevoller Kleinarbeit rieb ich mit einem feuchten Wattestäbchen die Eierschale dünner, um zu gucken, wo ich das Ding öffnen konnte, ohne das Küken zu verletzen. Nach zwei Stunden vorsichtiger Geburtshilfe kam ein unverletztes Küken aus dem Ei. Es war erschreckend klein und ich dachte wirklich, es würde nicht durchkommen. Aber die Kleine schaffte es. Meine Sittichlady Rana wird am 19. Dezember 2000 ein Jahr alt.
Normalerweise ist es in der Tat so, dass Küken, die nicht lebensfähig sind, im Ei sterben. Aber Rana konnte doch nichts dafür, dass ihr Ei zu klein war, also half ich ihr raus. Ich bin noch immer froh darüber, der Natur "ins Handwerk" gepfuscht zu haben. Allerdings waren das zwei sehr anstrengende, nervenaufreibende Stunden, das kann ich Euch sagen!
Herzliche Grüße,
Gaby