Wie man einen Zebrafink fängt...

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lorienne

Guest
Hallo!

Eigentlich könnte ich diesen Thread auch "Wie man einen Vogel fängt..." nennen, aber da die meisten dieser Fragen hier im Zebrafinkenforum gestellt werden, mach ich's hier.
Zu allererst mal - man sollte als Vogelhalter ein paar Dinge wissen/können, neben Käfig säubern und Futter/Wassser geben.
Unter anderem soltle man wissen, wie man einen Vogel fängt. Denn unter bestimmten Umständen wird man einen Zebrafink aus dem Käfig/der Voliere fangen müssen. Zum Beispiel, wenn es Streit mit den Mitbewohnern gibt, oder der Vogel verletzt ist.
Vorallem im Fall einer Verletzung macht es sich bezahlt, wenn man das Vögelfangen schon geübt hat, denn im schmimmsten Fall verletzt sich das Tier durch Herumtoben im Käfig noch weiter.

Ich hatte vorgestern auch noch eine denkwürdige Begegnung mit der Unfähigkeit von Zoohändlern, einen Vogel zu fangen. Das fangen von zwei Zebrafinken (aus 30 oder so) in einem 1m x 1m x 1m Käfig geriet zum Desaster. Auch diese Zoofachhänderin, die das können müsste, stellte sich an wie....na ehrlich, kein kommentar. Ich hab sie schon angefleht, dass ich die Vögel bitte fangen darf, bevor schlimmeres passiert. Die hat im Käfig mit dem Netz rumgefuchtelt wie ne irre, war selber voll nervös und halten konnte sie die Tierchen auch nicht. Damit euch das nicht passiert, hier ein kleiner Crashkurs:

Man kann Vögel mit dem Netz oder mit der Hand fangen, kommt auf die persönliche Vorliebe an, genauso wie auf die Größe einer Vogelbehausung. In einer 3m langen und 2m hohen Voliere kann es schwierig werden, einen Vogel mit der Hand zu fangen, in einem 80x50x50 käfig (LxBxH) wird es umständlich sein, einen Kescher in den Käfig zu manövrieren.

Bevor man fängt - alle Fenster zumachen, die Tür in dem Raum, in dem man sich befindet zumachen und die Katze (wenn man eien hat) aussperren. Es kann immer wieder passieren, dass ein Vogel entwischet.

Generell gilt vorher anvisieren und dann fangen anstatt wild im Käfig rumwüten. Am besten mit der Hand (oder dem Netz) mal rein und warten, bis der größte Trubel sich gelegt hat und dann erst den Fangversuch starten.
Nicht zu lange hetzen, Zebrafinken halten zwar einiges aus, aber nicht unbedingt 10 minütiges rumjagen im Käfig. Wenns nicht nach 1-2 Minuten klappt, besser alle zur Ruhe kommen lassen und später einen neuen Versuch starten.
Einen Vogel hält man am besten fest, indem sein Rücken sich in die Handfläche schmiegt, der Kopf schaut dabei zwischen Daumen und Zeigefinger raus, der Rest der Finger umschließt den Vogelkörper. So kann man auch den Brust und Bauchbereich kontrollieren. Nicht zu sachte festhalten, Vögel sind Kämpfer und können erstaunliche Kräfte enwickeln, wenn sie sich in Todesnähe glauben.
Und - Vorischt - Vögel können ziemlich kneifen. Zebrafinken eher weniger, aber Reisfinken können zeimlich kräftig zubeißen. Für schmerzempfindliche empfiehlt sich da das Tragen eines festen Handschuhs.

Gesetzt den Fall, man fängt mit einem Netz: VORSICHT, nicht mit dem Netz nach dem Vogel schlagen, der Metralldraht am Rande des Netzes kann einem Vogel leicht das Genick brechen. Aus dem Flug fangen ist auch nicht immer die beste Idee, außer man hat ein sehr großes Netz. Am leichtesten fängt man, wenn der Vogel sich am Gitter festhält.
In dem Fall Netz auf Vogel und über dem Vogel lassen, bis man ihn mit der Hand gegriffen hat. Gleich durchs Netz durchgreifen und festhalten, nicht erst das Netz wegnehmen oder druntergreifen, Vogel ist schon längst über alle Berge.

Wenn man mit der Hand fängt, wird man den Vogel am ehesten auf dem Boden erwischen, oder ebenfalls an der Käfigwand, möglciherweise kann man ihn sogar von der Stange pfücken. Bitte nicht am Flügel oder an den Beinchen festhalten, brechen sehr leicht, immer den ganzen Vogel festhalten.

So, es ist passiert, man hat den Vogel nicht gut genug gehalten, oder er ist aus dem Käfig entwischt und nun zieht er seine Runde im Zimmer.
Sofern alle Türen und Fenster verschlossen sind kein Grund zur Panik. In dem Fall macht es sich bezahlt, auch als "Handfänger" ein Netz zu haben.
Wieder fängt man den Vogel leichter, wenn er irgendwo sitzt. Das Fangen im Zimmer kann etwas dauern, aber Stubenvögel sind meistens keine ausdauernden Flieger und gehen nach ein paar Runden zu Boden.

Ich rate einem Vogelbesitzer, das Fangen schon zu können, bevor es zu einem Ernstfall kommt. Desto geschickter man sich anstellt, desto schneller wird man den Vogel haben und desto geringer ist das Verletzungsrisiko und der Stress für ihn.

Gut, sollte ich was vergessen haben, dürft ihr gerne ergänzen.

liebe grüße
lorienne
 
Hallo Lorienne,

hab noch eine Ergänzung für den Fall des Entkommens: am besten gleich ein (dunkles) Tuch bereitlegen, damit bekommt man den Vogel viel leichter als mit dem kleinen Kescher. Mach ich grundsätzlich so - bei insgesamt 15 Nonnen und Schilffinken, denen regelmäßig die Krallen geschnitten werden müssen, entkommt nämlich immer mal wieder eine/r.
Für´s Fangen ebenfalls noch einen Tipp: am besten alle Sitzstangen entfernen (soweit möglich), dann klappt das Herausfangen auch besser, weil die Vögel sich dann ans Gitter klammern, wo man sie am besten bekommt...

MfG,
Steffi
 
lorienne schrieb:
Am leichtesten fängt man, wenn der Vogel sich am Gitter festhält. In dem Fall Netz auf Vogel und über dem Vogel lassen, bis man ihn mit der Hand gegriffen hat. Gleich durchs Netz durchgreifen und festhalten, nicht erst das Netz wegnehmen oder druntergreifen, Vogel ist schon längst über alle Berge.
Ich habe dann jeweils von aussen ans Gitter gefasst, der kleine am Gitter hängende Vogel flog dann ganz rein bzw. runter ins Netz. Nun eine kleine Drehung des Keschers, so wird das Netz verschlossen, man kann vom Gitter weg und dann den Kleinen aus dem Netz holen. Die Sitzstangen entfernte ich vorher auch, so wie es Steffi beschreibt. :zwinker:
 
Was für ein schöner Zufall, ich wollte gerade nach Fangmethoden suchen, weil ich ein Paar aus meiner Gruppe heraustrennen will!

Zur Fangvorbereitung möchte ich noch hinzufüge, daß man am besten die Gardinen/Vorhänge/Rolladen herunter macht, oder bei Dunkelheit arbeitet. Mir ist nämlich vor einiger Zeit ein "Flüchtling" vors Fenster geflogen und dabei ums Leben gekommen.

Etwas ungewöhnlich, aber bei mir hats schon mehrmals geklappt:
Ich habe eine Zimmervoliere, und ich hänge vor eins der (geöffneten) Öffnungen einen kleineren Vogelkäfig. Ich hab mir dafür extra eine Einhängevorrichtung gebastelt.

Falls man den gewünschten Kameraden mit Futter in besagten Käfig gelotst hat, kann man die Klappe schließen - und das Einfangen ist nicht mehr so schwierig, auch wenn noch andere Vögel drin sind.

Ok, ich habe nur 2 Paare, aber ich besitze (noch) keinen Kescher. Hat bis jetzt immer relativ gut geklappt!
 
Also ich fange meine KAnarien die in einer Ausenvoli sind immer bei NAcht. Da schlafen die anderen alle weiter und der stress bleibt weg und man kann sie einfach mit der HAnd fangen. Als lichtquelle benutze ich diese LAmpen die als Schlüsselanhänger gedacht sind.
 
lorienne schrieb:
Einen Vogel hält man am besten fest, indem sein Rücken sich in die Handfläche schmiegt, der Kopf schaut dabei zwischen Daumen und Zeigefinger raus, der Rest der Finger umschließt den Vogelkörper. So kann man auch den Brust und Bauchbereich kontrollieren. Nicht zu sachte festhalten, Vögel sind Kämpfer und können erstaunliche Kräfte enwickeln, wenn sie sich in Todesnähe glauben.

Ganz Deiner Meinung, mache ich auch so.

Allerdings: für Anfänger ist es besser, den Kopf zwischen Zeigefinger und Mittelfinger zu halten, weil diese zwei Finger weniger wahrscheinlich so viel Druck aufbauen und dem Vogel ernsthaft wehtun könnten - im Gegensatz zu Daume und Zeigefinger: unser übliches "Greifwerkzeug", was in Schrecksekunden schnell mal viel Druck ausüben kann :)
 
jeopardy schrieb:
Ganz Deiner Meinung, mache ich auch so.

Allerdings: für Anfänger ist es besser, den Kopf zwischen Zeigefinger und Mittelfinger zu halten, weil diese zwei Finger weniger wahrscheinlich so viel Druck aufbauen und dem Vogel ernsthaft wehtun könnten - im Gegensatz zu Daume und Zeigefinger: unser übliches "Greifwerkzeug", was in Schrecksekunden schnell mal viel Druck ausüben kann :)
Dafür ist es für Anfänger wahrscheindlich auch viel komplizierter einen Vogel in der Haltung festzuhalten, also ich habe mittlerweilen schon viele Vögel gehalten aber zwischen Mittel und Zeigefinger könnt ich mir eine sichere Haltung nicht vorstellen! :nene:
 
Hallo Peter,

ist aber eine ganz weitverbreitete Art, einen Kleinvogel sicher zu fixieren. Sie hat den Vorteil, dass man noch einen Daumen frei hat, mit dem man z.B. die Beinchen für´s Krallenschneiden etc. halten kann (Daumen und Ringfinger). Mal sehen, ob ich nicht irgendwo eine Abbildung finde, die diese Art der Fixation zeigt...

MfG,
Steffi
 
Nochmals hallo,

Kaleta et. al mögen mir verzeihen, hier ist das versprochene Bild. Die Haltung ist bei Prachtfinken etwas feiner, weil sie kleiner sind, aber ansonsten ist das eine ganz praktische und auch sichere Haltetechnik.
 

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jeopardy schrieb:
Allerdings: für Anfänger ist es besser, den Kopf zwischen Zeigefinger und Mittelfinger zu halten, weil diese zwei Finger weniger wahrscheinlich so viel Druck aufbauen und dem Vogel ernsthaft wehtun könnten - im Gegensatz zu Daume und Zeigefinger: unser übliches "Greifwerkzeug", was in Schrecksekunden schnell mal viel Druck ausüben kann :)

Im allgemeinen hält ein anfänger den vogel im zweifelsfall eher zu locker als zu fest.
Ich glaube eher, dass es besser ist so zuzugreifen, wie man es gewohnt ist. und zwischen zeige- und mittelfinger hat man auch wenig gefühl für druck. ich kann vögel auch so halten, mach ich aber nur, wenn ich mehr als einen in der hand habe. also ein köpfchen zwischen jeweils zwei finger (das geht!)

lg
lorienne
 
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