Wie zahm werden Grünwangenrotschwanzsittiche? Kann man sie in der Wohnung halten?

Diskutiere Wie zahm werden Grünwangenrotschwanzsittiche? Kann man sie in der Wohnung halten? im Forum Südamerikanische Sittiche im Bereich Sittiche - Hallo! Ich bin neu hier und spiele mit dem Gedanken, mit Rotschwanzsittiche zuzulegen. Dummerweise finde ich wenig darüber, wie interessiert am...
M

mallilein

Neuling
Beiträge
3
Hallo!
Ich bin neu hier und spiele mit dem Gedanken, mit Rotschwanzsittiche zuzulegen. Dummerweise finde ich wenig darüber, wie interessiert am Menschen und "zahm" sie denn tatsächlich werden? Ich meine hierbei Naturbruten, keine Handaufzuchten. Also leben sie eher in ihrer eigenen Welt oder sind sie wie Hunde / Katzen, die am Menschen interessiert sind und während dem Freiflug zum Beispiel viel Zeit mit dem Menschen verbringen?

Ich freue mich über Erfahrungen!

PS: Ja ich weiß, Vögel sind Individuen und auch keine kleinen Hunde. Trotzdem wäre mir das wichtig, um einzuschätzen, ob diese Tiere zu mir passen. Über andere Haltungsanforderingen bin ich mir auch bewusst. Wenn Rotschwanzsittiche nicht interessiert an Menschen sind, gibt es andere Vogelarten in der Größe die das eher sind?

Danke im Vorraus :)
 
Hallo Mallilein,
dann fange ich mal an: Ohne jetzt direkt Erfahrungen mit Rotschwanzsittichen zu haben: Es gibt keine Sittiche, die auf jeden Fall "zahm" werden. Es hängt von Dir und Deiner Geduld ab, ob sie Vertrauen zum Menschen aufbauen oder nicht, und ihre Vorgeschichte, also bereits gewonnenen Erfahrungen mit Menschen: Je übler, desto komplizierter für Dich, ein Vertrauen neu aufzubauen.
Es gibt Arten, die vielleicht schneller Bereitschaft zeigen, sich aufgrund langjähriger Zucht dem Menschen enger anzuschließen, wie Wellen- und Nymphensittiche. Aber auch die können "wild" bleiben.
Und es fragt sich natürlich, ob das immer so erstrebenswert ist, handzahme Vögel haben zu müssen. Vielleicht ist es auch schön, ein harmonierendes Paar zu haben, das sich nicht so eng dem Menschen anschließt. Mit denen kann man auch viel Freude haben.
Ich hatte vor langer Zeit einen älteren Halsbandsittich übernommen mit schwieriger Vergangenheit: Er wurde nie zahm, aber entwickelte sich zu einem fröhlichen Kerl, der unser Leben bereicherte. Er baute Kontakt zu meinen anderen Vögeln auf und auch zu mir, allerdings immer mit gewisser Distanz: Er ließ sich zeitlebens nie anfassen. Er starb mit ca. 30 Jahren - wir haben um ihn getrauert wie um alle anderen, die von uns gegangen sind.
Kurz: Mit viel Geduld können auch Rotschwanzsittiche handzahm werden unter entsprechenden Bedingungen. Aber garantieren kann Dir das keiner.
Warum bist Du auf diese Art gekommen?
 
Ich habe ein Paar Erdbeerköpfchen die zu den Agaporniden gehören und nicht gerade in dem Ruf stehen schnell zahm zu werden.
Beide haben die gleichen Bedingungen und werden genug beschäftigt.
Der Hahn wurde sehr schnell und fast wie von selbst zahm und die Henne welche später dazu kam blieb immer zurückhaltend und distanziert.
Ich finde das aber auch nicht weiter schlimm.
Vögel haben halt auch ihren eigenen Charakter.
 
Naja, aber ihr ging´s nunmal explizit um Erfahrungen mit Rotschwanzsittichen.
Natürlich hat jeder Vogel seinen eigenen Charakter, und man sollte es akzeptieren und anerkennen können, wenn ein Individuum scheu bleibt, aber es gibt ja trotzdem artspezifisch Unterschiede, die die Wahrscheinlichkeit verringern oder erhöhen, dass der Vogel auch Kontakt zum Menschen sucht.
Wenn man vorher schon weiß, dass man gerne zahme Vögel hätte, ist es auf jeden Fall sinnvoll, das in Entscheidungen mit einzubeziehen.
Stell deine Frage am besten mal im Thema "südamerikanische Sittiche"
oder kann man das auch verschieben?
Vielleicht melden sich noch Pyrrhura-Halter.
 
Was halt auch zu beachten ist, ist, dass Pyrrhuras flugfreudige Vögel sind. Da ist es sinnvollerweise nicht mit einer 2 Meter Voliere und ein bisschen Freiflug getan. Darum werden sie meist in Freivolieren mit Schutzhaus gehalten.
 
Danke für die Antworten!
Eine Aussenvoliere ist bei mir nicht möglich, es würde dann eher auf ein vogelzimmer hinauslaufen, ich denke das geht aber auch.
Ich schaue mal, ob ich die Frage verschieben kann, vielleicht kriege ich ja noch den ein oder anderen Erfahrungsbericht über diese Tierchen :)

Auf die Art bin ich gekommen, da sie als "green cheek conure" im englischsprachigen online-Raum ziemlich bekannt sind und ich sie in einem Vogelpark entdeckt habe, da habe ich mich total in sie verguckt. Aber natürlich, die "green cheek conure"s sind meist amerikanische Handaufzuchten, deswegen ist es für mich schwer abzuschätzen, wie sie sich denn als normale Naturbeuten verhalten würden.

Scheue Tiere können auch Spaß machen, trotzdem suche ich gerade nach einer Art, bei der es wahrscheinlicher ist, dass sie menschenuugewandter wäre.
 
Ich denke, es ist wie mit allen Papageienvögeln ... wie schon gesagt, gibt es keine Garantie, dass Naturbruten zahm werden, aber unter bestimmten Voraussetzungen stehen die Chancen sehr gut:

1. Junge Vögel werden eher bzw. auch schneller zahm als erwachsene Vögel.
2. Liebe geht durch den Magen ... mit Leckereien kann man z.B. langsam die Angst vor der Hand abbauen.
3. Geduld ist das A und O

Erwähnenswert wäre noch, dass Südamerikaner ein ausgeprägtes Sozialverhalten haben, mehr als z.B. die meisten Australier, d.h. ein harmonisches Paar macht alles zusammen. Und hier kann der weniger scheue Partner oft helfen, dass der scheuere Part auch auftaut.

Wichtig: Bei der Paarzusammenstellung keine Geschwister nehmen, da Geschwister sich bei Eintritt der Geschlechtsreife oft nicht mehr verstehen. Ein gut sozialisiertes, blutfremdes junges Paar (mindestens drei Monate alt, besser 4-6) bietet beste Voraussetzungen für sorgenfreien Genuss der Vogelhaltung und auch gute Chancen, dass sie auch zahm werden.
 
Das wichtigste wurde ja schon geschrieben. Im allgemeinen kann man schon sagen, dass Pyrrhuras intelligente, soziale und neugierige Vögel sind, die an ihren Haltern interessiert sind (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel...). Das heißt aber nicht, dass sie dir wie ein Hund auf Schritt und Tritt folgen, sondern ihre Umgebung genau beobachten. Was du tust, wie du auf Reize reagierst usw.

Körperkontakt suchen Naturbruten in der Regel nicht, aber man kann ihnen natürlich mit Geduld antrainieren, dass sie auf die Hand oder Schulter fliegen.
Trotzdem gehören Vögel eher zu den Beobachtungstieren und da ist bei solchen Clowns bestimmt der ein oder andere Lacher dabei:)
 
Danke für die Antworten :) Klingt gut, wie sieht es mi der Lautstärke aus? Denkt ihr das geht in einer Wohnung? Ich mmöchte sichergehen, falls ich umziehe.
 
Hm.. lass mich überlegen...

NEIN!

Pyrrhuras sind zwar relativ kleine Vögel, aber ihre Stimme ist laut und schrill. Gerade in den Morgenstunden wird der neue Tag lautstark begrüßt und Streitigkeiten kommen bei temperamentvollen Tieren (und bei Südamerikanischen Papageien trifft das auf fast alle zu) täglich vor. Das will man keinem Wohnungsnachbarn zumuten. Wenn Wohnungstauglichkeit eine Rolle spielt, wird es in der Papageienwelt recht düster. Vielleicht kleinere Australier wie Bourksittich oder mit Glück auch noch Langflügel. Dann gehen mir diesbezüglich die Ideen auch schon aus...
 
Ach schade, wäre ja auch zu schön gewesen xD

Dass Langflügel leiser sind, überrascht mich, denkst du, Senegalpapageien sind passend für eine Wohnung? Die sind ja etwas größer, aber auch interessant für mich.
Von Weissbauchpapageien habe ich gehört, dass sie ungefähr Nymphenlaut sind, stimmt das?
 
Zuletzt bearbeitet:
Leiser ist glaube ich der falsche Ausdruck. Senegalpapageien sind ähnlich laut und schrill wie Pyrrhuras aber in der Regel weniger ruffreudig. Also morgens ein bisschen und dann über den Tag verteilt eher einzelne Rufe. Bei Weißbauchpapageien fehlt mir die Erfahrung, würde sie aber als mindestens genauso laut und ruffreudig wie Pyrrhuras einschätzen. Außerdem sind die extrem verspielt und haben wahrscheinlich mehr Unsinn im Kopf als du und deine Wohnung abkönnen... :D
 
Mehr Unsinn im Kopf als die Umgebung abkann... ja, das trifft es :zwinker:
Von Weißbauchpapageien würde ich abraten, wenn man nicht schon jahrelange Erfahrung und Nerven angesammelt hat. Sie sind sehr anspruchsvoll, sehr territorial, sehr fordernd und auch sehr laut. Natürlich auch sehr süß und sehr klug - aber sie sind halt ein Sack voller lautstarker Flöhe, die ständig bespaßt werden müssen. Das muss man wissen.

Mohrenkopfpapageien sind auch nicht grade leise... also ich hab noch keine leisen Exemplare kennengelernt. Aber kommt vielleicht auf das einzelne Exemplar an, wie ausgeprägt. Und auf viele weiteren Dinge wie Haltung, Partner etc.
 
Ich habe Goldstirnsittiche und Mohrenkopfpapageien, und meine Mopas sind leiser als die Goldstirns. Die Goldstirns schreien sehr laut, die Mopas pfeifen meistens nur (auch laut, aber viel angenehmer IMHO). Und es stimmt, dass Mopas weniger ruffreudig sind.

Eine Zeit lang hatte ich meine Goldstirns in der Wohnung. Die Wohnung ist erst 11 Jahre alt und offenbar sehr gut schallisoliert, meine Nachbarn haben die 8 Schreihälse nur dann gehört, wenn ich die Fenster geöffnet habe.

Übrigens: Alle meine Goldstirns sind handzahm geworden (nicht nur Jungvögel), für den "schwierigsten" Fall brauchte ich ca. 8 Monate. Wie Christian weiter oben bereits schrieb, Geduld ist das A und O.
 
Aratingas / Eupsittulas sind nochmal ein Stück lauter als Pyrrhuras. Dass man die nicht durch mehrere Wohnungen durchgehört hat, wundert mich...
Es hängt aber natürlich viel von der Bauweise und dem Nachbarn ab. Auf jeden Fall solltest du dir das Objekt der Begierde vorab mal bei einem Züchter ansehen/anhören. Am besten am frühen Vormittag, wenn sie Gas geben.

Was die Zahmheit angeht, kommt man wie bereits geschrieben mit Geduld und den richtigen Leckerbissen meist als Ziel. Man muss aber auch akzeptieren, wenn man ein Exemplar hat, welches generell lieber auf Abstand geht.
 
Genau das rate ich auch: Besuche Züchter oder Zoos, wo solche Vögel gehalten werden, und höre Dir das mal an.
Die in db messbare Lautstärke ist das eine, die Art des Geräusches und die Häufigkeit des Schreiens das andere...
Mir persönlich sind kurze laute Rufe lieber als ein Dauergefiepe in mir unangenehmen Tonlagen.
Auch Nachbarn ertragen eher mal kurze Schreie zu humanen Uhrzeiten als immer wiederkehrende Dauerkonversation in schrillen Tönen...
Dann hängt es auch vom individuellen Vogel ab und die Art der Haltung, wie oft er schreit und bei welcher Gelegenheit.
Ich hatte letztens meine Nachbarn angesprochen mit schlechten Gewissen, und entschuldigenden Worten auf den Lippen für das Getöse meiner Blaustirnamazone: Sie waren erstaunt, hatten das noch nicht mal wahrgenommen. Und der Kerl schreit echt manchmal - da fallen einem die Ohren ab - aber eben nur ab und zu, wenn ihm was nicht passt. Ansonsten sind unsere Amazonen ruhige Gesellen, die gerne trällern, singen, pfeifen, sprechen... also fast nur angenehme Töne von sich geben. Trotzdem zählen sie zu den sehr lauten Papageien - dies nur mal als Beispiel.
 
Kleiner Tip: Katharina- und Aymarasittiche sind deutlich leiser und nicht weniger interessant ... wie eigentlich alle Südamis :zwinker:
 
Danke für die Tipps
Mit der Wohnung werde ich dann mal sehen, ich höre mich dazu mal bei Züchtern um, die Erfahrung mit der Art haben. danke für die Anrworten :)
 
Bin gespannt was du berichtest. Pyrrhura sind tolle Vögel und wunderschön. Finde nur so schade, gerade bei den Molina-Sittichen, dass man oft schon mehr Farbmutationen als wildfarbene Vögel sieht. Ich kann mit pineapple etc gar nichts anfangen. Wildfarben sind sie doch tausend mal schöner!
 
Thema: Wie zahm werden Grünwangenrotschwanzsittiche? Kann man sie in der Wohnung halten?

Ähnliche Themen

A
Antworten
6
Aufrufe
253
Aivla
A
xrista1995
Antworten
49
Aufrufe
1.819
Karin G.
Karin G.
S
Antworten
11
Aufrufe
622
Sammyspapa
Sammyspapa
B
Antworten
13
Aufrufe
829
Evy
Zurück
Oben