Wieder eine junge Stadttaube gefunden. Wie oft füttern und wie viel?

Diskutiere Wieder eine junge Stadttaube gefunden. Wie oft füttern und wie viel? im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Dienstagabend fand ich eine junge Stadttaube die vermutlich aus dem Nest gefallen war. Sie konnte nicht fliegen oder flattern, saß auf dem...
Das arme Täubchen. Vielleicht hast es eine Kropfentzündung. Ist der TA denn tauben- oder vogelkundig, zu dem Du gehst? Ich kann in Deinen Beiträgen nichts finden, hast Du schon Deine PLZ angegeben? HIER ist eine kleine Datenbank mit vogelkundigen TAs, vielleicht hast Du ja einen in der Nähe.

Dass Putzen im Gefieder und herabfallendes weißes Zeug ist normal, das Täubchen knabbert die letzten Federspulen auf, dann rieselt es aus ihrem Gefieder.

LG astrid
 
So eine Liste muss für euch sehr hifreich sein, aber ich wohne in den Niederlanden. Ich habe mir hier eine Tierarztpraxis ausgesucht die von einem vogelkundigen Tierarzt geführt wird. Gestern war ich dort mit der Taube.

Zuerst hat der TA die Taube gründlich angesehen und abgetastet. Bis auf einige Läuse sah alles gut aus. Dann haben sie einen Kropfabstrich und eine Kropfspülung gemacht. Ergebnis: keine Entzündung, keine Trichomonaden, etwas Candida aber laut TA nicht in einem solchen Maße dass das der Auslöser des Erbrechens sein könnte.
Er hat der Taube dann 0,2 ml Emeprid (gegen Motilitätsstörungen, Übelkeit und Brechreiz) verabreicht, sowie etwas (Name vergessen) dass die Läuse und Nisse abtötet. Das häufige Picken ins Gefieder hat laut TA den bereits von astrid erwähnten Grund:

Dass Putzen im Gefieder und herabfallendes weißes Zeug ist normal, das Täubchen knabbert die letzten Federspulen auf, dann rieselt es aus ihrem Gefieder.

Mir wurde ein Fläschchen Emeprid mitgegeben, mit der Vorschrift 5 Tage 3x täglich 0,2 ml, es sei denn die Taube würde vorher anfangen selbstständig zu fressen.

Und gerade das geschah dann am selben Abend. Zusammen mit einer der erwachsenen Fensterbanktauben, hat sie eine kleine Menge Körner runterschlucken können. Zum ersten Mal. Die Körner sind auch drin geblieben.

Heute dann eine weitere günstige Wende. Morgens und mittags konnte sie nur fressen wenn so eine Fensterbanktaube in ihrer Nähe war, alleine gings nicht, heuteabend ging sie aber von sich aus zum Futterplatz und fraß eine beachtliche Menge. Die waren noch drin als ich zum letzten Mal vorbeischaute.
 
Da bin ich froh! Vermutlich hat die Kropfspülung etwas gebracht. Läuse und Nissen... ich nehme eher an, dass die Taube Federlinge hatte.

Emeprid kenne ich für Säuger, aber wenn es der Taube geholfen hat, ist es gut.

LG astrid
 
Ja es freut mich auch sehr dass es dem Täubchen jetzt besser geht. Sie hat in den letzten Tagen ständig etwas zugenommen, und sieht recht gut aus. Komisch ist aber dass sie größere Körner immer noch nicht fressen kann, ganz zu schweigen von Erbsen. Ist das Normal, dass das so lange dauert?

Läuse und Nissen... ich nehme eher an, dass die Taube Federlinge hatte.

Du hast wahrscheinlich recht. Ich habe eben wörtlich übersetzt was mir der TA sagte. Sie hätte luizen (=Läuse). Vielleicht hat er das als Sammelbegriff gemeint :?
 
Fast zwei Monate weiter und die Taube ist immer noch bei mir. Damit der Thread nicht sang- und klanglos ausgeht, schreibe ich wieder ein Update. Mal der Reihe nach:

- Seit sie selbstständig frisst hat die Taube nie wieder erbrochen. Im Nachhinein waren die Futtermengen die sie per Zwangsernährung auf einmal reinbekam, wohl zu groß für sie.

- Das Mittel gegen Federlinge/Läuse/Nissen, oder was auch immer es gewesen sind, dass ihr der TA verabreicht hat, hat nichts gebracht, auf jeden Fall nicht ausreichend. Erst nachdem ein befreundeter Taubenzüchter mir Bogena Parasita von Beaphar zur Verfügung stellte, waren sie beseitigt.

- Normalerweise hätte ich die Taube zu dem Zeitpunkt zu einem Schwarm hier in der Nähe gebracht. Mittlerweile war sie aber mehr als handzahm, setzte sich gelegentlich auf meine Schulter oder auf meinen Kopf, und zeigte gar keine Angst wenn mal jemand ganz nahe an ihr vorbei lief. Ich hatte große Angst dass sie das draußen genauso machen würde. Gleichzeitig konnte ich aber beobachten dass sie sich neuen Situationen gegenüber, z.B. einem ihr bis dann unbekannten Raum im Haus, eher vorsichtig verhielt.

-Dann habe ich es einfach mal probiert: Fenster öffnen und gucken was sie macht. Zwei Tage hat sie auf der Fensterbank gezaudert, sich nur die Umgebung angeschaut, sich dann wieder auf ihren sicheren Platz, meine Schulter, gesetzt. Am dritten Tag, das war der 6. September hat sie es gewagt und flog davon. Den ganzen Tag hatte ich Riesenbammel aber zum Glück war sie abends wieder da.

-Seitdem läuft das eigentlich fast immer so. Tagsüber draußen, nachts hier zuhause. Ein paar Mal ist sie nachts draußen geblieben, hat sich zu den Fensterbanktauben gesellt die auf dem Balkon einer naheliegenden Wohnung die Nacht verbringen, kam dann erst morgens wieder zurück. Eigentlich ist sie jetzt Haustaube mit Freiflug. Vorläufig kann es meinetwegen so bleiben, aber es freut mich dass sie (oder er), sich draußen durchsetzen kann, denn auf die Dauer wird er/sie eine(n) Partner(in) finden und nisten wollen, und das geht leider nicht in einer Etagenwohnung.

Die zwei Fotos sind vom 21.09
 

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Hallo PM47,
wie schön, dass es dem Täubchen so gut geht - und sie ist groß und kräftig geworden.
Könntest Du nicht versuchen, die kleine (große ;)) zu vermitteln? Für sie wäre ein betreuter Schlag, mit Freiflug, anderen Tauben und regelmäßiger Fütterung sicher besser als das harte Leben auf der Straße.
Aus welchem PLZ-Gebiet kommst Du denn (die ersten beiden Ziffern reichen). Vielleicht gibt es jemanden in der Nähe, die / der noch ein Plätzchen frei hat.
LG Petrina
 
Hallo Petrina, ich wohne in den Niederlanden und betreute Taubenschläge wie ihr sie habt, gibt es bei uns leider nicht. Für diese Taube ist eine Vermittlung auch nicht wirklich notwendig, glaube ich. Auch wenn er/sie später einmal nisten und brüten wird, wird das wohl irgendwo hier in der Nähe stattfinden, und dann kann er/sie ja zum fressen mehrmals am Tag vorbeikommen, genauso wie es die "Fensterbanktauben" jetzt schon machen. Somit wird er/sie dem harten Leben auf der Straße auch nicht wirklich ausgesetzt sein, weil der tägliche Kampf um Futter dann relativ leicht ist. Ich hoffe jedenfalls dass es so läuft. Grüße, PM47
 
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