Hallo nocheinmal
Ich hoffe nur das es nun nicht zu Streitereien kommt, unsere ganz persönlich Meinung ist, am liebsten würde ich den Züchter vor Gericht ziehen, wegen Mißachtung des Tierschutzgesetzes, Tierhaltung nach § 2, natürlich gibt es auch
Handaufzuchten die sein müssen, wenn die Eltern die Tiere nicht füttern, ich hoffe nur das Ihr für Euren Papa einen geeigneten Partner finden werdet, aber das wird ja nun schon schwer werden, da er Euch ja nun als Elternteil ansieht, schlimm wird es wenn er geschlechtsreif werden wird, und nicht als Rupfer, Schreier o.a. endet, wir kennen das zugenüge nicht nur bei Vögeln gar bei Hunden die schon nach 3 Wochen wegegeben werden und im späteren Alter gar Menschen anfallen, und dann soll es meistens an den Tieren liegen, soetwas tut mir einfach leid, und haben auch ein wenig Wut, nicht gegen Euch sondern gegen so einen Züchter der soetwas macht, was gegen aller Beschreibungen.....,
:hintavotz :honks:
Ohne zunächst auf die generelle Erreichbarkeit der Zielsetzung einzugehen, bleibt festzustellen, dass der angestrebte Erfolg (= Erhalt eines "zahmen" Vogels) sich vorwiegend an menschlichen Bedürfnissen orientiert. Verallgemeinernd könnte man von "egoistischen" Motiven reden. Da sowohl den Elternvögeln als auch den Jungtieren naturgegebene Entwicklungsabläufe vorenthalten (weggenommen) werden, ohne ihnen einen adäquaten Ersatz bieten zu können, handelt es sich bei der "
Handaufzucht" um einen die gesamte spätere Entwicklung determinierenden und irreversiblen Eingriff. Daher ist die "
Handaufzucht" (von absoluten Notfällen abgesehen) ethisch nicht vertretbar.
Wenn Gelege (zur künstlichen Bebrütung), oder Nestlinge zur direkten
Handaufzucht entnommen werden, wird in vielen Fällen erneut der Bruttrieb angeregt. Es kommt dann zu einer weiteren (im normalen Zyklus nicht vorgesehenen) Brut. Dies kann unter Umständen - und je nach Konstitution der Elternvögel - zu einer physischen Schwächung führen. Nun könnte man dem entgegenhalten, dass es auch unter Freilandbedingungen zu Brutausfällen mit anschließender Nachbrut kommt. Aber: Unter Freilandbedingungen besteht in diesen Fällen eine arterhaltende Notwendigkeit hierfür, während unter Gefangenschaftsbedingungen diese Notwendigkeit nicht zu sehen ist. Auch ist zu vermuten (doch dies ist bisher nicht durch entsprechende Feldstudien dokumentiert), dass auch freilebende Exemplare durch zwei oder mehr aufeinanderfolgende Bruten eine physische Schwächung erfahren (können).
Die Entnahme von Gelege oder Nestlingen stellt zweifelsfrei eine Stresssituation mit den entsprechenden (und mittlerweile bekannten) hormonellen Auswirkungen dar. In einem anderen Zusammenhang hat Eva Millesi vom Institut für Zoologie der Universität Wien (Abteilung Ethologie) den Einfluss von Stresssituationen auf die ***ual- und Stresshormone (bei Graupapageien) dokumentiert. So zeigten sich unter "harmonischen" Bedingungen (Paarbindung, enge Sozialkontakte) in der Sekretion von Testosteron und Östrogen laut E. Millesi "erstaunlich ähnliche Verläufe" Zitat: "Da diese Werte die Nebennierenaktivität widerspiegeln, erhält man dadurch Hinweise auf die Stressbelastung eines Individuums." Da die Bestimmung der Hormonwerte von E. Millesi durch Kotuntersuchung (also nicht invasiv und belastend) vorgenommen wurde, wäre eine entsprechende Untersuchung an Vögeln, denen zwecks
Handaufzucht die Nestlinge weggenommen wurden, mit den gleichen (einfachen) Mitteln zu bewerkstelligen und auch angezeigt. Die Ergebnisse dürften ähnlich ausfallen. So reagierten in der Studie von E. Millesi nach Partnerentzug isolierte Graupapageien unmittelbar mit einer signifikanten Erhöhung der Corticosteronwerte. E. Millesi geht davon aus, dass auch immunologische Faktoren von der sozialen Situation beeinflusst werden. So zeigten beispielsweise isolierte Vögel einen höheren Anteil pathogener (krankheitserregender) Bakterien im Kot (17).