Yako wird plötzlich wütend

Diskutiere Yako wird plötzlich wütend im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Seit 3 Jahren gehört Yako zu unserer Familie (Vater, Mutter, Kind), ohne dass es je zu nennenswerten Problemen gekommen wäre. Zwar hat er schon...
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Templum

Guest
Seit 3 Jahren gehört Yako zu unserer Familie (Vater, Mutter, Kind), ohne dass es je zu nennenswerten Problemen gekommen wäre. Zwar hat er schon ein paar mal meine Frau gezwickt - sich sonst aber stets gut benommen, ist handzahm und weder Schreier noch Rupfer.

Seit der letzten Mauser vor ca. 4 Wochen benimmt er sich jedoch äußerst merkwürdig. Statt zu sprechen krächzt und schimpft er in einer Tour, pfeift minutenlang mit maximaler Lautstärke, bettelt nach Futter und verweigert jeglichen Körperkontakt. Häufig gibt er erst Ruhe wenn wir seinen Käfig komplett abdecken.In der Familie selbst ist es zu keinen Veränderungen gekommen, uns ist auch kein Ereignis bekannt, das ihn erschreckt haben könnte ...

Wer weiß etwas über dieses Verhalten ?
 
Moin Jürgen!

Wie alt ist Yako denn? Etwas über drei Jahre bis etwa fünf Jahre?
Dann tippe ich darauf, das er jetzt geschlechtsreif wird oder geworden ist.
Zwar wird meist das Einsetzen der Geschlechtsreife um das fünfte Lebensjahr herum beobachtet, aber besonders bei Handaufzuchten auch schon mal früher - ab dem dritten Lebensjahr.
Yako beginnt spätestens nun, sich seinen Geschlechtspartner zu wählen; oder aber, er hat bereits aus Eurer Familien, seinem Schwarm, einen Geschlechtspartner gewählt und kommt nun in Brutstimmung - andere Schwarmmitglieder - Menschen der Familie - werden dabei oft als Rivalen betrachtet.
Da der als Geschlechtspartner erwählte Mensch aber nur teilweise die Bedürfnisse des Vogels befriedigen kann, kann Frustration auch leicht mal in Agression ihm gegenüber umschlagen.
Auch wenn sie meist bereits vorher einsetzen, gewinnen nun Rangordnungstreitigkeiten zunehmend an Bedeutung.
Damit zusammenhängen könnte auch, dass Yako weniger spricht und mehr andere Laute von sich gibt. Allerdings habe ich dies bei meinen Grauen nicht beobachten können, sehr wohl aber, dass das Sprechen phasenweise mal mehr, mal weniger ist.
Ich hoffe, dass das Sprechen keine so große Bedeutung für Euch hat, denn sonst kann man sehr leicht enttäuscht werden: einige Papageien können es eben gut, machen es auch gerne, andere nicht. Und Sprechen ist immer ein Zeichen dafür, dass ein Papagei Kontakt sucht und wenn ein Artgenosse fehlt, versucht er es so eben mit dem Menschen.
Kann alllerdings ein Papagei bereits sprechen, behält er dies meist auch bei, wenn er einen Artgenossen bekommt und manchmal lernt der Partner dies dann auch (wie meine Graupapageienhenne Henriette).
Einige (ich glaube, bspw. Rosemary Low) meinen auch, das Papageien aufgrund der hromonellen Umstellung beim Eintritt in die Geschlechtsreife durchaus eine der menschlichen Pubertät vergleichbare Phase durchmachen, in der sie besonders laut, aufgedreht und agressiv sind.
Leider zeigen Statistiken (bspw. bei Lantermann, Verhaltensstörungen der Papageien), dass mit dem Eintrítt in die Geschlechtsreife (durchschnittlich ab dem vierten Lebensjahr) die Gefahr einer Verhaltenstörung - Dauerschreien, Rupfen, übersteigerte Agressivität - deutlich zunimmt.
Insofern muß ich Dir natürlich auch raten, sich über die Anschaffung eines Artgenossen für Yako Gedanken zu machen. Die jetzigen Probleme mit Yako werden dadurch allerdings nicht unbedingt aus der Welt geschafft, denn auch wenn Yako einen Artgenossen als Partner hat bleibt natürlich der Umstand, das die übrigen Familien- resp. Schwarmnmitglieder in Phasen der Brutstimmung als Rivalen angesehen werden können. Dies gehört aber zu den normalen Verhaltensweisen von Papageien und man muß sich leider darauf einstellen.

Wenn Yako bereits älter ist, sechs oder mehr Jahre, dann könnte seine Verhaltensänderung eventuell bereits ein Anzeichen einer beginnenden "Verhaltensstörung" sein.
Allerdings ist immer zu bedenken, dass das, was wir Menschen eventuell als eine Verhaltenstsörung bei einem Papageien ansehen wie vermehrtes Schreien (nicht Dauerschrein) und vor allem "überstiegerte" Agression durchaus zu seinem natürlichen Verhaltensrepertoire gehören kann und nur von uns als Störung empfunden wird, weil es nicht in die Verhältnisse einer Haltung in der Wohnung paßt.
Insofern ist auch mit einem Verhaltenstraining vorsichtig und sparsam umzugehen (ihr praktiziert das ja schon durch das Abdecken des Käfigs schreien).
Allerdings ist es bei der Wohungshaltung schon unumgänglich, dass ihr Yako deutlich macht, das er nicht "der Boss" ist, sondern die Menschen ranghöhger sind und er nicht einfach hacken oder beißen darf: deshalb sollet ihr bei einem Hackversuch nicht zurückzucken bzw.
gleich wieder auf den Vogel zugehen, damit er merkt, das man sich nicht "vertreiben" läßt".
Eine Möglichkeit ist dann, den Vogel seinerseits zu "vertreiben". Meiner Erachtens entdsrpricht eine solche Reaktion am ehesten der eines ranghöheren Artgenossen, der dann auch manchmal kurzzeitig den anderen verfolgt, und erscheint mir insofern wenn man dieses Wort in diesem Zusammenhang überhaupt gebrauchen will, am "artgerechtesten".
Eine andere Möglichkeit ist es, dem Vogel kurz in den Käfig zusetzen oder aber das Up and Down-Training, bei dem der Vogel von einem Finger auf den anderen steigen muß, stets begleitet durch das gleiche Wort (bspw. "komm"). Auch dies dient dazu, dem Vogel deutlich zu machen, wer ranghöher ist. Aber wie gesagt: sparsam einsetzen, ein Graupapagei ist kein Hund!
Bei alledem erscheint mir vorrangig, Yako einen Artgenossen als Partner zu gönnen.
Es wäre toll, wenn Du noch etwas mehr über Yako erzählen könntest (Alter, Geschlecht, Handaufzucht oder Naturbrut; erste oder zweite Hand, Käfig und Freiflug), vielleicht zeigen sich dadurch auch andere Möglichkeiten!
Ich wünsche Euch und Yako schöne Pfingsten!
 
Yako und seine Familie...

Danke Rüdiger für die schnelle Antwort !

Als Neumitglied im Forum hier erst mal eine kurze Vorstellung:

Vater: Jürgen - Mutter: Iris - Tochter: Binaca (11)
Hund: Rottweiler Lucky(m,5), Grauer: Yako (?,4)

Wir sind 1997 aus Kenia zurück nach Deutschland, leben jetzt in einem Haus mit kleinem Garten am Stadtrand von München. In Afrika konnten wir ausgiebig Erfahrungen mit wilden Kongo-Grauen aus Uganda bzw. den Wäldern Kenyas machen, leider erlaubte man uns die Einfuhr unseres Wildfangs nicht, da er keine Papiere besaß.

Vor 3 Jahren erwarben wir Yako (geb. 11/96), eine deutsche Nachzucht von einer alten Dame, die plötzlich eine Allergie auf Papageien bekam - schlimme Sache.

Ob Hahn oder Henne wissen wir nicht, da wir eine Endoskopie wegen der möglichen Narkosefolgen nicht durchführen lassen wollen. Vielleicht kann mir jemand eine Adresse sagen, wo man über die Einsendung einer Feder das Geschlecht heraus bekommt ?!? Dem ganzen Verhalten nach ist es jedoch eine Henne, auch das hellere Gefieder und der für einen Kongo recht kurze Schnabel sprechen hierfür.

Vor 2 Jahren ist unser Grauer einmal für 2 Tage in die freie Natur entwichen. Es ist schon toll, wie elegant diese Vögel fliegen können. Yako schwebte über einen ca. 2km langen Acker, kam glücklicherweise zurück in die Siedlung, setzte sich dort auf den höchsten Baum und konnte nach 6 Stunden Dialog schließlich von mir mit einem Stück Käse zurück in den Käfig gelockt werden.

Derzeit bin ich auf der Suche nach einer ca. 2m großen Voliere, (die Dinger sin Neu ja fast unbezahlbar, daher bitte kontaktieren wenn jemand seine Voliere verkaufen will)dann bekommt Yako auch einen Partner aus seiner Gattung.











http://www.vogelforen.de/upload/Dsc00340.jpg
 
hallo jürgen,

habe eine anschrift für dich um mit einer feder das geschlecht bestimmen zu lassen am besten du rufst da vorher mal an weil sie dir dann info material zuschicken.

IMDB Institut für Molekulare Diagnostik Bielefeld
Tel.: 0521-880666
e-mail: Drs.Poche.Pathologie@t-online.de

wünsche euch viel glück mit eurem geier

liebe grüße
 
Hallo Jürgen,

ohne die Antwort von Rüdiger gelesen zu haben, hätte ich auch zunächst darauf getippt, dass Jako geschlechtsreif ist und jetzt nach einem Partner sucht. Wir haben zwei Graupapageien (Paula und Gustav) und ich kann nur empfehlen, sich zwei zu halten. Sie sind dann einfach glücklicher. (Wir haben übrigens einen sehr schönen, großen Käfig, der nicht so teuer war; ich muss nochmal nachsehen, wie die genaue Bezeichnung ist.) Zwar sind Graupapageien in Paarhaltung sicher nicht so verschmust wie vielleicht einzelne, aber unsere sind auch sehr zahm und äusserst anhänglich. Entgegen vieler anderer Meinungen stimmt es auch nicht, dass sie in Paarhaltung nicht sprechen würden. Unsere beiden sprechen, telefonieren und klingeln wie am Fließband. Wir nennen sie schon ,,das fliegende Büro".

Ich habe mit großem Interesse gelesen, dass Ihr in Afrika gelebt habt und Graupapageien beobachten konntet! Wie verhalten sie sich denn so? Leider erfährt man darüber ja recht wenig. Fliegen sie viel? Oder klettern sie lieber? Leben sie paarweise? Und vor allem: Was machen sie für Geräusche?

Was mich auch noch sehr interessieren würde: Wie vertragen sich Hund und Papagei?

Zunächst viele Grüße und in München hoffentlich nicht so verregnete Pfingsten wie in HH,
Gudrun.
 
Hallo Rosita, Hi Gudrun,

danke für Eure Adressen und Tips, eine Voliere ist bereits bestellt und soll in 10 Tagen aufgebaut werden. Es steht außer Frage, dass Papageien grundsätzlich nicht in "Einzelhaft" gehalten werden sollten.

Als selbtständiger Unternehmer (von zu Hause aus arbeitend)hatte ich jedoch die einmalige Chance, mich täglich bis zu 5 Stunden intensiv um unsere Tiere kümmern zu können.Da Yako bereits in seinem 2.ten Lebensjahr nach wenigen Wochen zahlreiche Wörter richtig zuordnen konnte und sein Wortschatz von anfänglich 3 Wörtern auf zunächst 20 Worte und zwischenzeitlich auf 45 Worte gesteigert werden konnte, wollte ich vor der Geschlechtsreife die Zeit zum Lernen nutzen - und das geht als Einzeltier viel einfacher.

Zur Verpaarung werde ich ihn im Sommer zu einem Züchter geben, der einen solchen Service anbietet. Sofern er sich einen Partner wählt rentiert sich für ihn auch der Stress mit dem Gentest bzw. der Blutuntersuchung. Hat jemand hier für den Süddeutschen Raum einen Tip ? Ich kann schlecht den Vogel von München nach Frankfurt o.ä. transportieren, denn es gibt wohl kaum einen höheren Stressfaktor für die armen Tiere als das Geholper und die schlechte Luft in einem Auto.

Dass in vielen sogenannten Fachbüchern auch viel Käse steht weiss jeder Papageienfreund, der sich auch nur ein bischen mit seinem Tier beschäftigt. Während meiner Studien in den afrikanischen Wäldern konnte ich z.B. feststellen, dass es auch unter Papageien zahlreiche Einzelgänger gibt, die nur zu Schlafen den Schutz der Gruppe in Anspruch nehmen, sich tagsüber aber eigenständig machen und bis zu 5 km vom Schwarm entfern ein Eigenleben führen.Ein guter Freund unseres Hauses ist der gegenwärtige Landesveterinär des Kenya-Coast-Sistricts, der selbst seit 25 Jahren die Grauen und Lovebirds züchtet bzw. von Wilderern verletzte Tiere ein Zuhause vermittelt. Von ihm konnte ich viel über die Gewohnheiten und das Verhalten der Papageien lernen.

Die Grauen in Uganda, Kenya und Kamerun haben allesamt ein bestimmtes Stammrevier, meistens ein Areal von weniger als einer Quadratmeile, wobei die Schwärme stets die gleichen Baumgruppen für Tagesaufenthalt bzw. Nachtruhe aufsuchen, die Schlafstätten jedoch immer von den Futterplätzen getrennt liegen. 90 % des Tages verbringen die Geier im gleichen Baum sitzend oder kletternd. Die Reviere selbst wechselt ein Schwar 3-4x im Jahr, je nach Futterangebot. Ausgenommen der vorher erwähnten Einzelgänger verlassen Einzeltiere nie die Gruppe. Flugbewegungen sind sehr selten (nur 2-3x am Tag). Ein Grauer in freier Natur macht eigentlich nicht viel anderes als in Gefangenschaft, außer dass seine Wege im Geäst ein wenig weiter sind als in einer Voliere.

Immer wieder beeindruckend ist das Schauspiel des gemeinsamen Rundfluges, wobei der Schwar selbst keine Formation annimmt - man hat das Gefühl ein jeder fliegt wie er will - aber irgendwie bleiben sie doch in einer Gruppe zusammen. Es sind hervorragende Gleiter, die mit nur wenigen kräftigen Flügelschlägen eine hohe Geschwindigkeit aufnehmen und sich dann lange von der Luft tragen lassen.
Der Gruppenkontakt wird durch ständige Pfeiflaute aufrecht erhalten. Auf diese Weise finden zerstreute Gruppen auch relativ schnell wieder zueinander. Die regelmäßigen Rundflüge dienen hierbei in erster Linie dem Freipusten der Lungen, die durch das ständige Putzen des Gefieders sich sonst zu einer Art Staublunge entwickeln würden. Also Leute - LASST EURE GRAUEN AUCH MAL EINE RUNDE IM ZIMMER DREHEN !!!

Abschließend eine Anmerkung zum Thema Papagei und Hund:
Nahezu jede indische Familie in Afrika hält sich sowohl einen Grauen, wie einen Hund. Bei allen Freunden und Bekannten ist es niemals zu einer ernsthaften Auseinandersetzung gekommen. Keiner der mir bekannten Papageien hatte je Angst vor einem Hund, die Bellos hingegen meiden aufgrund der grellen Pfeiflaute einen längeren Aufenthalt in deren Nähe. Keine Regel ohne die berühmte AUSNAHME: Für Jagdhunde gilt vorgenanntes nicht, da viele Jagdhunde instinktiv dem Vogel nachstellen. Unser Jack Russell hätte jeden Papageien sofort zerlegt, während der Geier unserem Rottweiler während des Fressens das Futter aus dem Napf stiehlt.
 
Papagei u. Hund

Hallo Jürgen
Hier ist Gabi
Ich lese im Moment das Buch zurück nach Afrika. Afrika muß ein tolles Land sein,aber auch harte Lebensbedingungen.Weißt du zufällig auch etwas über die Timnehs???Sie kommem zwar aus Liberia ,aber vieleicht weißt du was.
Wir haben seit einem Jahr einen ehemaligen Laborbeagle,der zum Glück keien Jagdintinkt hat.Er jagt höchstens seine Freundinen,o. ein paar Enten ,mit denen er spielen möchte.Unser Papageienmädchen badet bei ihm im Wassernapf und er liegt daneben u. schaut sich das an
Tschau Gabi u. Zoo
 
Die folgende Adresse habe ich aus dem Forum bekommen, weiß abver nicht mehr von wo, ist auch egal, also ich mache es bei meinen Vögeln immer so, das ich das Geschlecht anhand der Feder testen lasse. Wieso so weit fahren? Oder war das auf den Züchter gemünzt,der Verpaarungen macht?
also hier die Info aus dem Forum:
Institut für molekulare Diagnostik Bielefeld
Postfach 10 21 73
33613 Bielefeld
Tel. 0521/88 06 66
Fax. 0521/88 68 08
email: Drs.Poche.Pathologie@t-online.de

die prozedur kennst du vermutlich: frische, nicht zu kleine feder in saubere
plastiktüte, vogelart und ringnummer angeben. dann gibts innerhalb ca einer
woche ein zertifikat

pro feder 39 mark rabatte auch bei mehreren federn
 
Thema: Yako wird plötzlich wütend

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