Zähmung der Widerspenstigen

[Michie]

Teil 1:

Ich habe mit Coco heute insgesamt ca. 3 h verbracht. Hat sich gefreut u. war sehr aktiv.
Ich habe sie daran gewöhnt, von einem in den Käfig gesteckten Plastiklöffel zu fressen. Den hat sie nachher sogar vermisst u. gesucht.
Habe es versucht, weil die am Käfig angebrachten komischen Näpfe einfach zu tief sind u. sie an die Körner auf dem Boden nicht ran kam. Habe das Körnerfutter im Vergleich zu den letzten Tagen reduziert, weil sie sonst zu sehr in die Breite geht.
Sie hat ziemlich geschnattert u. gebettelt. Zunächst hat sie Körner auf dem Boden bekommen, dann habe ich es mit dem Löffel probiert.
Bin begeistert u. glaube, dass ich sie irgendwann auch an meine Hand gewöhnen kann: "Liebe geht durch den Magen"

Michie

 

[Buddhi]

Hallo, Michie! Täusch' Dich da nicht: So schnell geht er nicht "in die Breite"!
Das sind alles nur Federn, und damit machen sie sich sogar noch schön "breit", wenn sie eigentlich schon Untergewicht haben.
So war es bei Schnattchen: Man hätte meinen können, sowie sie aussah, dass sie zu viel wiegt. Das Gegenteil war der Fall, kam dann beim TA raus. Mein Pitti hat auch die Angewohnheit, sich manchmal so richtig breit aufzuplustern, dann sieht er von vorn aus, wie ein gelbes Ufo!
Wieviel gibst Du denn für einen Vogel? Ich gebe täglich 1 EL oder 10 Gramm von der Körnermischung, und davon bleibt bei mir immer noch was übrig, die Körner, die er nicht so mag. Schön, dass er so zutraulich geworden ist! Das wünscht man sich doch ;-)! Grüße, Juliane

 

[Green Joker]

Übergewichtige Tiere werden auch oft schnell krank, daher sollte schon ein "Idealgewicht" angestrebt werden.
Am besten, du überprüfst den ernährungszustand (Brustbein tasten) und regulierst danach die Futtermenge.
Meine Tiere bekommen auch (Pi mal Daumen) einen Teelöffel pro Tier und Tag. In der Voliere sind das größere Mengen, diese sind aber bis zum nächsten Tag weitesgehend verbraucht.
Wenn ein Überangebot herrscht, sucht sich der Vogel nur das "Leckerste" raus, das ist auch nicht gut.

 

[Stephanie]

Hallo Michi,
das klingt ja interessant!

Waren das drei Stunden am Stück oder über den Tag verteilt?
Drei Stunden am Stück würden ja für ein enormes Interesse des Vogels an der Interaktion mit Dir sprechen.

Das muss ein unerschrockener kleiner Kerl sein; meine Wellensittiche brauchen für die Gewöhnung an solch schröcklich' Ding' wie einen Löffel immer laaaange...

Zeig doch mal ein Foto, wenn Du hast!

 

[Michie]

Hallo,

3 h über den Tag verteilt, ansonsten wäre das ein bisschen lang für Mensch u. Tier. Fotos von Coco findest Du in meinem Thread "Kommt Jungvogel in die Herbstmauser". Jetzt frisst Coco schon sofort vom Löffel u. wundert sich, wenn er nicht mehr da ist. Für Futter tut sie alles. Wenn Deine Wellis so ängstlich reagieren, ist das ja bei meinem Kanarie ein echter Fortschritt.
Vor meiner Hand hat sie aber enorme Angst, besonders, wenn ich im Käfig was machen muss, oder wenn das Käfiggitter klappert, leider aus Edelstahl u. entsprechend laut.

Ich habe Coco wohl schon verwöhnt. In den ersten Tagen habe ich die Näpfe gefüllt, um sie nicht unnötig stören zu müssen. Jetzt ist sie es gewöhnt, rund um die Uhr Futter zur Verfügung zu haben, vielleicht war das in der Zoohandlung auch schon so; jetzt bekommt sie weniger, aber wenn ihre Lieblingskörner weg sind, fliegt sie wild im Käfig herum, schnattert u. schimpft. Was soll man da machen?

Obwohl ich sie um 20.30 h abgedeckt habe, ist sie um 23 h nochmal wachgeworden u. ist wohl am Futternapf, den ich heute abend gefüllt habe.
Sie frisst mit Sicherheit miehr als 1-2 Teelöffel. Man muss aber berücksichtigen, dass sie noch nichts anderes bekommt, weil im Geschäft nachdrücklich gesagt worden ist, dass man mit Grünfutter etc. 2 Wochen warten soll.

LG Michie

 

[Stephanie]

Ich habe Coco wohl schon verwöhnt. In den ersten Tagen habe ich die Näpfe gefüllt, um sie nicht unnötig stören zu müssen. Jetzt ist sie es gewöhnt, rund um die Uhr Futter zur Verfügung zu haben, vielleicht war das in der Zoohandlung auch schon so; jetzt bekommt sie weniger, aber wenn ihre Lieblingskörner weg sind, fliegt sie wild im Käfig herum, schnattert u. schimpft. Was soll man da machen?

Hm, ich bin ja geprägt von den ersten Wellensittichbüchern, die ich als Kind gelesen habe.
Die stammten aus den 70ern bis Anfang 90ern.
In denen stand immer, dass jedenfalls der Wellensittich immer Körner zur Verfügung haben sollte und man ihn nicht hungern lassen sollte.
Unter anderem mit dem Argument, dass man mal später als geplant nach Hause kommen könnte - Unfall etc. - und der Vogel dann etwas zu fressen vorfinden soll.

Ausnahme war ein ganz komisches Buch "Der zahme Wellensittich", das es erstaunlicherweise auch heute noch zu kaufen gibt, das den Ratschlag gab, dem Vogel die Körner mehr als einen Tag zu entziehen und ihm dann zwecks Zähmung von der Hand zu füttern...

Ich würde der Kanarie immer Körner zur Verfügung stellen; vielleicht kannst Du ja Deine Mischung in geringerem Anteil füttern und kalorienrämere oder weniger begehrte Körner in größerem Anteil.

Dass sie schimpft, würde ich als großen Vorteil sehen, eventuell teilt sie Dir etwas mit.

Malia hat sich angewöhnt, wenn ich aufhöre zu clickern, mal laut zu keckern; das gleiche macht sie, wenn ein anderer Wellensittich etwas "Unerhörtes" macht.

Für Wellensittiche gilt der oft gehörte Rat, in den ersten Tagen kein Frischfutter zu geben, übrigens nicht (im Gegenteil, Frischfutter kann glaube ich in pürierter Form als Aufzuchtfutter dienen; ich kenne da jedenfalls ein Rezept mit zerdrücktem Zwieback und geriebenen oder pürierten Möhren...).


Vielleicht kannst Du ihr ja ein Zweiglein mit Blättern in den Käfig geben (oder draußen anbringen), auf dem sie rumhüpfen und vielleicht mal probieren kann; jetzt bekommt man so etwas ja noch im Garten.
Damit sie etwas anderes hat als nur Fressen und Hüpfen (und Schimpfen )?

Also ich kenne zwar die Meinung, Vögeln nur so viel Futter zu geben, dass es abends aufgefressen ist und sie sich nicht überfressen, bin aber aus verschiedenen Gründen skeptisch.
Zu dem oben genannten kommt noch, dass man nicht wirklich weiß, wie gut die Körner sind und ob der Vogel nicht vielleicht auch die Körner liegen lässt, die schon zu alt etc. sind. Gerade bei jungen und kleinen Vögeln, die nicht viel Spielraum bei Untergewicht haben, wäre ich persönlich da sehr vorsichtig.

 

[Paulaner]

Selbstverständlich soll das Tier immer Futter vorfinden. Hat ja niemand behauptet, dass es dauerhaft hungern soll. Es ist doch recht einfach, wenn man es bedenkt: Mach zwei TL Futter (oder einen EL) in den Napf. Sind beim Wechseln des Futters amnächsten Tag noch Körner im Napf neben den Hülsen, dann gibt man ein bisschen weniger. Ist alles ratzekahl entspelzt, gibt man ein bisschen mehr.

Auf ein frisches Futter sollte selbstverständlich geachtet werden.

 

[Michie]

Hallo,

2 Teelöffel sind nicht weg, ganz einfach, weil Coco sich die Körner rauspickt, die ihr am besten schmecken.

Man kann einem jungen Kanarie sicher ohne Weiteres Grün-u. Frischfutter geben. Aus einer Zoohandlung kommend, sind sie es aber nicht gewöhnt u. deshalb diese Empfehlung. Außerdem die Umstellung, neue Umgebung etc..

Coco ist jetzt aber offensichtlich in der Herbstmauser. Da wäre es evtl. nicht angebracht, sie etwas auf Diät zu setzen, oder?

LG Michie

 

[Moni]

Selbst wenn sie nur die Körner frisst die ihr schmecken, würde ich ihr nicht mehr Futter geben. Du könntest höchstens mal beobachten, welche Körner übrig bleiben. Aber wenn sie Hunger hat, frisst sie auch die, keine Sorge. Mit Grünfutter und Obst bitte nicht übertreiben! Kanarien sind Körnerfresser, keine Weichfresser. Jetzt wo sie mausert, könntest Du ihr ein- oder zweimal die Woche ein wenig Gurke anbieten. Auf Diät setzen allerdings auf keinen Fall.