zahme Jungkrähe "zugelaufen"... wie verhalten wir uns richtig???

Diskutiere zahme Jungkrähe "zugelaufen"... wie verhalten wir uns richtig??? im Forum sonstige Vogelarten im Bereich Wildvögel - Vor ein paar Tagen war plötzlich eine junge Nebelkrähe in unserem Garten. Zuerst war sie noch ein bisschen scheu kam uns aber sehr hungig vor...
und jetzt habe ich jemanden erreicht im Vogelpark Biebesheim der mir rät sie einzusammeln und wo hinzufahren wo es keine Häuser gibt (Waldrand, Odenwald??).... er meint ihr Überlebnsinstinkt ist so groß, dass sie anfangen wird sich selbst zu ernähren....
Was haltet Ihr davon???
 
Der Vogel sieht zerfleddert aus, schlechtes Gefieder, das spricht für eine Handaufzucht bei nicht artgerechter Fütterung, vermutlich ein Hackfleisch oder Katzenfutteropfer, die arme Krähe.
Der Vogel mausert ! Es ist eine junge Krähe, das sieht man an den Schnabelwülsten.
Die meisten jungen Krähen werden woll voll befiedert gefunden, oft werden sie aufgelesen, weil sie krank und geschwächt sind. Diese Katzenfuttertheorie ist also völlig unsinnig ! In den meisten Auswilderungsstationen kriegen die auch Katzentrockenfutter, oder meinst du die kriegen da jeder täglich eine Packung Heimchen und ein paar Jungmäuse oder Eintagsküken ?
Je besser eine junge Krähe ernährt wird, desto heftiger geht sie in die erste Mauser, dannach sieht wunderschön aus !
 
und jetzt habe ich jemanden erreicht im Vogelpark Biebesheim der mir rät sie einzusammeln und wo hinzufahren wo es keine Häuser gibt (Waldrand, Odenwald??).... er meint ihr Überlebnsinstinkt ist so groß, dass sie anfangen wird sich selbst zu ernähren....
Was haltet Ihr davon???
Wenig, ebenso wie von der Kompetenz eines Großteils der Verantwortlichen dieses Vogelparks.
 
Bitte sperr die Rabenkrähe jetzt nicht in eine zu enge Räumlichkeit, da sie gut fliegen kann, wie Du schreibst. Da kommt nur eine große Außenvoliere in Frage, sonst rennt sie sich den Kopf vor Panik ein.

Solltest Du in Deiner Nähe nichts finden, kannst Du Dich gerne melden, sofern Dir eine Stunde Fahrtzeit nicht zuviel ist.
LG Drea
 
@ Astrid: warum frischtot und nicht lebend? Ich habe schon handaufgezogene Jungvögel erlebt, die problemlos tote Insekten frassen, aber geradezu panische Angst bekamen, wenn sich da was bewegte. Ein Star ist mal vor einer mundgerechten auf ihn zu robbenden Rosenkäferlarve so panisch geflüchtet, dass er sich im Geäst einer Zimmerpflanze mehrere Schwungfedern brach. Das sind dann natürlich keine guten Voraussetzungen fürs Auswildern, die Vögel müssen lebende Insekten als ebenso lecker empfinden wie tote und sie müssen wissen, wie sie mit denen fertig werden.
Daher bin ich sehr dafür, Insekten lebend anzubieten.
Von den Weisslingsraupen nicht zu viele geben. Die sind nicht allzu bekömmlich.
Zur Unterartfrage: Für mich ist das eine Rabenkrähe, deren Gefieder durch suboptimale Ernährung zu hell ist. Es ist aber auch nicht auszuschliessen, dass mal eine Nebelkrähe unter den Vorfahren war. Eine reine Nebelkrähe sollte es nicht sein.
Als weiteres Futtemrittel gerade für Jungkrähen empfehle ich einen kleinen aber vorhandenen Anteil an Mäusen (mindestens Springeralter, also mit Fell). Die widerum müssen nicht leben und dürfen auch zerschnippelt sein - dann simulierts halt Aas. Man kann solche Mäuse hygienische verpackt und gefrostet als Schlangenfutter in jeder Größe preiswert erstehen.

Peppo wird nur diese Raupen verfüttern, Ingo und die Krähe wenn alles gut klappt, heute noch abgeben. Die wird bei ihr nicht auf die Auswilderung vorbereitet, deshalb muss sie auch das Erbeuten lebender Insekten bei peppo nicht erlernen. Die Raupen frischtot, weil ich nicht weiß, welche Gifte die absondern oder wie verdaulich die sind.

Ansonsten stimme ich mit Deinen Futterhinweisen überein für Krähen, die auf die Wildbahn vorbereitet werden. Übrigens auch Deiner Ansicht, dass es sich um eine zerfledderte Raben- und nicht Nebelkrähe handelt, evtl noch einen Hybriden.

und jetzt habe ich jemanden erreicht im Vogelpark Biebesheim der mir rät sie einzusammeln und wo hinzufahren wo es keine Häuser gibt (Waldrand, Odenwald??).... er meint ihr Überlebnsinstinkt ist so groß, dass sie anfangen wird sich selbst zu ernähren....
Was haltet Ihr davon???

Auf gar keinen Fall. Entweder kommt das Tier dort um, weil es sich nicht selbständig ernähren kann oder es wird in seiner Verzweiflung andere Menschen aufsuchen und die sind ihr vielleicht nicht so freundlich gesonnen, wie Du und Deine Nachbarn bislang.


LG astrid
 
und jetzt habe ich jemanden erreicht im Vogelpark Biebesheim der mir rät sie einzusammeln und wo hinzufahren wo es keine Häuser gibt (Waldrand, Odenwald??).... er meint ihr Überlebnsinstinkt ist so groß, dass sie anfangen wird sich selbst zu ernähren....
Was haltet Ihr davon???
Vielleicht sollte man den guten Mann und einige andere Hobby-Ornithologen mal im australischen Outback aussetzten, da können dann lange den nächsten Discounter suchen . Die kleinen Anpassungsschwierigkeiten an die neue Umwelt werden sie ja locker überwinden.
 
Nun aber nicht übertreiben.
Eine Krähe in dem Alter, die als Allesfresser über eine halbwegs brauchbare Wiese tappt und herumstochert, findet Futter.
Natürlich versucht sie wie jeder andere Jungvogel auch, den einfachsten Weg zu gehen und etwas abzubetteln.
Natürlich kann man beim Auswildern in der Ueberganszeit noch mit etwas Futter nachhelfen. Satt werden darf sie vom Angebotenen aber nicht. Sie soll sich ja selber auch anstrengen.

Also das Australische Outback ist für einen unerfahrenen Mitteleuropäer punkto Ernährungsmöglichkeiten doch ein bisschen anders als eine normale Wiese für eine Krähe.

Ansonsten generell: Zieht keine Krähen von Hand auf! Füttert die wilden Krähen draussen nicht extra!
 
Wir wissen aber nichts über die Herkunft der Krähe und können nur vermuten, dass sie unter beschi..... Bedingungen handaufgezogen ist. Eine Katzenfutter-Krähe, die nur Menschen als Futterlieferanten kennt, wird auch auf einer "halbwegs brauchbaren Wiese", die es in Mannheim erst einmal zu finden gilt, keine Insekten in ausreichendem Maße aufnehmen können, weil sie sie als natürliches Futter dann kaum nicht kennengelernt hat.

Bei dem Verhalten, dass sie zeigt, ist das Wahrscheinlichkeit, dass sie kein selbständiges Leben führen kann hoch, daher halte ich es für vertretbar sie zu schützen und in einer Station unterzubringen.

LG astrid
 
Also neuster Stand… ein netter Rabenvater hat mich zurückgerufen. Er würde sie nehmen und hat zwei weitere die er hofft dieses Jahr noch auszuwildern, allerdings ist die eine so fehlernährt worden dass sie nicht fliegen kann… und er hat eine KLEINE 4x4m Voliere… aber sie wäre dann mit zwei andern zusammen.
Und er hat mir als Alternative empfohlen
1. Waldrand
oder
2. Nicht mehr füttern und schauen was passiert
oder
3. Tierheim Rüsselsheim (er meinte die sind immer erfolgreich im Auswildern aber wahrscheinlich haben sie keine mehr da)

Ich weiß nicht was ich machen soll, er könnte sie ja außerhalb der Voliere halten und sie wär nicht mehr alleine… was mein Ihr?

Westerwald ist mir zu weit (sind mind. 2h eine Richtung) aber danke für das Angebot.

Wie wärs ich biete ihr nur noch lebende Insekten an???
 
Ich würde das Angebot des Rabenvaters annehmen, das ist ein Gutes! :bier:

LG astrid
 
Tierheim Rüsselsheim?????
Wer bitte kennt sich da mit Vögeln wirklich aus?
Meine Eindrücke von dort sind eher negativ.... Vielleicht ist der Erfolg ja nur, dass die Vögel nicht mehr zurückkommen.
 
Guten Morgen,
noch ist sie hier und der "Rabenvater" ist schwer zu erreichen ... ich habe immer noch Bedenken, denn das einzige was der Vogel hat ist ja seine Freiheit und er fliegt ... ich habe die Tendenz in nur da hinzubringen wenn er sich bereit erklären würde ihn außerhalb der Voliere zu halten ...was meint Ihr?? Wäre bestimmt gut machbar, oder? Er holt sich sein Futter, kann sich an die anderen beiden gewöhnen und sich trotzdem in die Lüfte schwingen.
Ich finde es immer wieder gruselig und faszinierend zugleich wie der Vogel von einem weiter entfernteren Hausdach oder Baum angeschossen kommt wenn ich das Haus verlasse ...obwohl ich immer versuche unauffällig und leise rauszugehen damit er mich nicht sieht (manchmal klappts).
...und ich könnte ihn leider auch erst am Fr wegbringen...
schönen Tag an alle!
 
Hallo Peppo,
für mich hört sich Dein Vorschlag recht gut an. Keine Ahnung, ob er allerdings nicht doch wieder auf Menschenschau geht ;=) Kommt etwas auf die Nachbarschft an...
Aber das Futter an der Voliere und vielleicht auch eine geschützte Sitzmöglichkeit...mit Kontakt zu Artgenossen, kann ich mir auch gut vorstellen und wenn sie dann gemeinsam entlassen werden..
Allerdings sind das meine laienhafte Vorstellung einer Auswilderung, ich war zum Glück noch nicht in solch einer Situation.
 
Peppo, diese Krähe gehört in kompetente Hände und fachgerecht auf ein selbständiges Leben in Freiheit vorbereitet. Das bietet Dir Rabenvater an und Du solltest schleunigst das Angebot annehmen, es ist sehr schwer, einen Platz für solch eine "versaute" Krähe zu finden, ich würde mir in solche einem Glücksfall nicht erlauben, Bedingungen zu stellen, die zudem von mangelndem Sachverstand zeugen - aber woher sollst Du den auch haben, hast ja noch keine Krähe aufgezogen.

Alles, was Du Dir ausdenkst ist Spielerei und dient der Krähe nicht, das Problem würde nur an einen anderen Ort verlagert. In einer Voli, in Krähengesellschaft, bei artgerechter Ernährung und mit der notwendigen Distanz zum Menschen hat die Krähe noch eine Chance auf Auswilderung. Ermögliche ihr das bitte, es ist jetzt Deine Verantwortung.

LG astrid
 
Hallo Astrid, ja dachte ich schon auch ...habe mit ihm noch einmal gesprochen. Er sagte er hat noch einmal drüber nachgedacht und seine Voliere wäre zu klein weil einer der beiden Vögel die er hat ist klein und flugunfähig und er hat Sorge dass die Neue nur Stress macht (bzw ist sich sicher dass es nicht funktionieren würde). Er möchte sie nicht (habe wirklich freundlich versucht ihn zu überreden)... das äußerste wozu er bereit wäre, wäre dass ich sie bei ihm aussetzte, aber er würde ihr nicht zu Fressen geben. Und es ist ihm sehr unrecht bzw. er hält es für schwachsinnig. Ich hatte halt die Hoffnung, dass die Krähe bei ihm leichter Anschluß findet. Er fände es sinnvoller ich würde sie auf einer a) Müllhalde/Kompostanlage aussetzen oder b) Waldrand weg von anderen Menschen ...aber ganz ehrlich, selbst wenn ich dass mit meinem Gewissen vereinbaren könnte muss ich für so ein Fleckchen Natur genauso weit fahren wie zu ihm und da hätte ich wenigstens die kleine Hoffnung, dass er sich doch um sie kümmert falls sie nicht alleine klar kommt.
Was soll ich tun ???????
Hatte gerade noch bei einer anderen Adresse angerufen ...die haben alle Vögel schon weg und wollen auch keine neuen mehr...und haben mir noch den Ratschlag gegeben dass ich sie da frei lassen soll wo sie gefunden wurde..aha
viele Grüße
 
Ich hinterlege Dir eine Adresse eines Bekannten in Deinem Postfach. Er ist 50 Autominuten von Dir entfernt und hat jahrelange Erfahrung, eine Voliere mit Krähen, zum Teil behindert und immer wieder Auswilderungskanditaten. Bitte setze Dich mit ihm in Verbindung.

Ich bin geografisch schlecht, wußte daher nicht, dass Ihr so nahe beieinander wohnt, sonst hätte ich Dir die Adresse schon viel früher gegeben.

LG astrid
 
Hallo!
Ja leider… erst einmal hatte ich mit dem Kontakt von Astrid telefoniert.
Er war sehr nett, hält aber nichts davon wenn ich die Krähe zu ihm bringe. Er will keinen Vogel der fliegen kann und das gewöhnt ist und halbwegs gesund ist in eine Voliere sperren (ich hatte das mit keinem Wort angesprochen!). Er sagte (ganz kurz ausgedrückt) ich soll ihn füttern (sonst geht er zu anderen Menschen und so weiß ich was er kriegt) und ich kann mich jederzeit an ihn wenden wenn ich Fragen oder Probleme habe und er hat mich über die Ernährung informiert....
Inzwischen hatte ich dem Vogel schon lebend Insekten angeboten auf die er sich gleich gestürzt hat (als würde er es kennen)… schon faszinierend wie sie erst mit schiefem Kopf -naja so typisch Vogel halt- guckt und zack …zuhackt.
Jetzt mache ich mir totale Sorgen weil die Krähe seit gestern nicht mehr da war. Ich musste gestern Vormittag weg bis nachmittags … und seit dem habe ich sie nicht mehr gesehen.
Ich stand gestern und auch heute viel auf dem Balkon und habe die Hausdächer und Bäume von dort aus abgesucht… und wollte mich auch einfach zeigen falls sie doch wieder auftaucht. In den Garten und die Nachbargärten habe ich auch geschaut. Meine einzige Hoffnung ist –dass sie nicht von jemanden eingesperrt oder erschlagen wurde oder von einem Tier erwischt wurde- dass schon seit vorgestern mehrere Krähen in den Gärten hier waren (ungelogen) … und gestern Abend dachte ich, ich hätte eine dabei gesehen die braun schwarz und heller war (so wie „meine“)…heute sind keine mehr zu sehen…
…ich weiß viel zu menschlich gedacht und gehofft… aber was soll ich sonst tun.
…ansonsten habe ich nur gegooglt ob jemand anderes aktuell in unserer Gegend von einer Krähe berichtet…nichts
Vielen Dank, dass Ihr mich so unterstützt habt mit Ratschlägen und Adressen … es ist schön dass es diese Möglichkeit hier gibt und auch wenn man trotzdem sicherlich viele Fehler im Umgang mit wilden Tieren macht so hat man zumindest so die Chance von den Erfahrungen anderer zu profitieren und zumindest ein paar zu vermeiden.
Sollte sie doch widererwarten wieder auftauchen melde ich mich natürlich gleich.
Herzliche Grüße an alle
 
Hallo Peppo,

das glaube ich Dir, dass die Krähe Dir ans Herz gewachsen ist.
Aber schau, sehr gut möglich, dass sie sich den anderen Krähen angeschlossen hat!

Somit war die Zeit bei Dir für sie eine tolle Überbrückung :)
Da wäre ich als Krähe auch gerne gekommen ;)

Und solltest Du sie wieder sehen, in einem Schwarm ihresgleichen,
dann schicke ihr auch von uns ganz liebe Grüße auf ihre Reise :0-
 
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