Zankereien bei Kanaris

[dandra]

In letzter Zeit fällt mir bei meinen zwei Vögeln auf dass es hin- und wieder zu Zankereien kommt. Das äußert sich dadurch, dass der Hahn die Henne durch den Käfig jagt und die Flügel seitlich wegspeizt (also eindeutig drohendes Verhalten).
Zum Glück dauert das meist nicht lange und er beruhigt sich wieder, trotzdem habe ich anfangs so etwas nie bemerkt. Ich würde sagen die letzte Woche kam es 2-3 mal vor, wobei ich tagsüber arbeite und quasi nur abends und am Wochenende Beobachtungen machen kann.
Mache mir nun Sorgen dass meine Henne zu viel Stress ausgesetzt ist. An einem Tag ist es wohl mal besonders Rund gegangen, außerhalb des Käfigs lagen 3-5 Federn von ihr.

Jetzt wollte ich fragen wie viel Streit "normal" ist?
Leider kann ich nicht erkennen was für ein Problem der Hahn hat. Es gibt genügend Futter-/Wasserstellen, Sitzstangen auf gleicher Höhe und zur Sicherheit liegt auch Nistmaterial bereit, was aber völlig ignoriert wird.
Geht es ihm evtl. "nur" darum zu zeigen wer der Herr im Haus ist?

P.S.: Die Geschlechter der Vögel sind Vermutungen meinerseits! Verkauft wurden mir zwei - todsichere - Hennen. Da Tweety aber aus leibeskräften trällert denke ich "sie" ist ein Hahn. Tweety ist auch der/die dominatere von beiden.

 

[Sigrid79]

Ich würde sagen, Streit ist in gewisser Weise normal bei Kanarien. Ich war jahrelang Sittiche gewöhnt und mußte mich erst an das rauhere Wesen der Kanaries untereinander gewöhnen. Tatsache ist, das Jagen und Scheuchen gehört in der Brutzeit dazu. Nur aus dem Ruder darf es nicht laufen. Da ist es wichtig, dass die Vögel viel Platz und Ablenkung haben.

 

[dandra]

Nur aus dem Ruder darf es nicht laufen. Da ist es wichtig, dass die Vögel viel Platz und Ablenkung haben.

Danke für die schnelle Antwort!

Ich weiß es ist schwer, aber kannst du "aus dem Ruder laufen" irgendwie definieren?
Bis jetzt würde ich nicht sagen dass es aus dem Ruder läuft, da es "nur" Scheuchereien alle 2-3 Tage sind. Aber ich sehe halt nicht was tagsüber passiert wenn ich nicht da bin.

Ab wann sollte man die Vögel trennen?

Dass die gesteigerte Aggression mit der Brutzeit zusammen hängt hatte ich auch schon vermutet, aber dann wiederrum frage ich mich warum das Nistmaterial ignoriert wird? Müsste das nicht irgendwie Hand-in-Hand gehen?

 

[Sigrid79]

Na ja, wenns blutig wird. Der Schwächere vor Angst nur noch auf dem Boden sitzt und deutlich gestresst aussieht. Wenn viele Federn auf dem Boden liegen. Wie groß ist denn Dein Käfig/Voliere? Können sie sich aus dem Weg gehen? Eine gute Ablenkung ist immer, ein besonderes Leckerchen anzubieten oder eine Badegelegenheit. Dann vergessen sie schnell ihren Streit. Das Treiben hat erst mal nichts mit Nestbau zu tun.

 

[dandra]

Käfig ist nicht besonders groß (60x40x80) - zu meiner Verteidung kann ich sagen dass bald ein größerer kommt!!

Leckerchen haben sie, auf baden hatten sie leider noch nie Lust.

Ok von den Symptomen die du beschreibst sind sie zum Glück noch lange entfernt. Werde die Sache weiter beobachten!

 

[Sigrid79]

Obwohl ja zum Teil in noch kleineren Boxen gezüchtet wird, ist das schon recht klein. Dürfen sie frei fliegen? Wenn es zu heftig wird, würde ich halt das Türchen aufmachen. Sollen sie eigentlich brüten? Vielleicht sind sie auch zu triebig. Aber das sollte sich langsam einspielen mit der Zeit.

 

[dandra]

Also fliegen dürfen sie jederzeit sobald ich zu Hause bin. Ich mache das Türchen auf wenn ich von der Arbeit heimkomme und schließe es wenn ich ins Bett gehe. Der Freiflug wird von beiden mal mehr, mal weniger ausgiebig genossen.

Ich möchte keinen Nachwuchs, nichts desto trotz biete ich wie gesagt die Gelegenheit zum brüten. Das Nistmaterial liegt schon seit Wochen im Käfig bereit, da kümmert sich aber niemand drum.
Das mit dem zu triebig sein könnte auch sein. Werde die Grünfutter rationen etwas zurückfahren. Erst gestern gab's wieder was und heute ging es wieder los. Schaden kann es wohl nicht wenn ich damit etwas sparsamer umgehe..?

 

[Sigrid79]

Na ja, wenn Du keinen Nachwuchs möchtest, spricht nichts dagegen, sie etwas "runter" zu bringen. Sparsamer füttern usw.