Zebrafinken mal mit anderen Augen

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alfriedro

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Der Zebrafink, der aus den selben Lebensräumen stammt wie der Wellensittich erfuhr fast die gleiche Geschichte der Domestikation. Der Zebrafink ist dem Wellensittich in einigen Wesenszügen vergleichbar. Genügsamkeit, Optimismus und Zäheit sind auch seine Stärken. Die räumliche Beweglichkeit ist aber etwas geringer, als die des Wellensittichs, weil er nicht so weit und ausdauernd fliegen kann. So konzentrieren sich die Zebrafinkenbestände an günstigeren Standorten. Dort leben die Zebrafinken in Familientrupps sehr solidarisch. Sie sind ausgesprochene Familientiere. Brutnester werden verteidigt, gegen fremde Artgenossen wesentlich heftiger als gegen nah verwandte oder befreundete Artgenossen. Aber auch die Entschlossenheit der Wellensittiche ist ihnen eigen. Wenn sie ein Schlafnest beziehen wollen, bauen sie meistens eins, aber können auch fremde Nester einfach besetzen. Am Abend zieht es sie geradezu unwiderstehlich zum Schlafnest. Das schützt sie in der Natur vor nächtlicher Kälte. Daher ist stets dafür zu sorgen, dass sie eines zur Verfügung haben. Sie bauen, wo sie nur können: in schmale Spalten, unter Grasbüscheln, aber am liebsten in Koniferenbüsche.
Zebrafinken sind vergleichsweise unbekümmert. Das heißt, sie nehmen z.B. sich heraus, andere Vögel, auch wenn sie größer sind, vom Futter weg zu scheuchen, wenn sie es gerade haben wollen. Das tun sie nicht mit tätigen Angriffen, sondern drängen sie einfach weg. Wehrt sich der Bedrängte wird er gehackt nach der Art "was willst du von mir, verschwinde." Sie sind also auch ein wenig Draufgänger.
Diese Wesenszüge kann man sehr gut in einer großen Voliere beobachten. Klaus Immelmann hat sehr ausführlich Beobachtungen im Freiland dokumentiert und ich konnte sie in meiner Freivoliere alle wiederfinden.

Was spricht uns an, wenn wir uns mit dem Zebrafink befassen? Genügsamkeit, Familiensinn, Unbekümmertheit. Diese Eigenschaften werden in großzügiger Hälterung am deutlichsten. In der Beengtheit eines Käfigs leiden sie unter Reizarmut und springen auf und ab. In überbesetzten Volieren werden sie ebenfalls nervös und neigen zu Aggressivität.

Setzen wir uns also ein für das Wesen im Zebrafink, was so unbekümmert und familiär ist.
 
Thema: Zebrafinken mal mit anderen Augen
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