Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil - unter bestimmten Bedingungen kann es wohl doch mit Zebras und Wellis klappen:
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Hier kommen die Zebras zwar nur auf die Futterschüssel, aber ich denke, wenn man mit ihnen systematisch und regelmäßig clickert, schaffen sie es auch auf die Hand, dauert vermutlich nur länger als bei Papageienarten. Wobei es ja auch sehr schreckhafte Papageien gibt, bei denen das dann auch mal ein halbes Jahr dauert (hatte ich mit Twitch (Wellensittich) - wir brauchten schon 2 Wochen, damit er vom Ast ca. 10 cm zur Käfigtür kletterte und dann raus kam - nach kurzer Zeit saß er dann in der Käfigtür, wenn er clickern wollte. War ein ziemlich schreckhaftes Tierchen und hat sich daher anfangs nicht raus getraut).
Wenn man mit Fischen clickern kann und die z.B. dazu bringen kann, Futter aus der Hand zu nehmen oder durch Reifen zu schwimmen (Karen Pryor) sollte man auch Zebras dazu bringen können, irgendwann auf die Hand zu kommen. Die Frage ist nur, wie lange das dauert und wie lange sie im Schnitt dort sitzen bleiben - da sie sehr viel und hektisch hüpfen, könnte das im Schnitt deutlich kürzer werden als bei Wellensittichen.
Es ist oft unglaublich, was Tiere, die man für scheu hält, so lernen und verknüpfen können. Meine Eltern hatten Wildenten, die sie regelmäßig besuchten und irgendwann brütete das Weibchen im Blumenkasten auf der Terrasse - meine Mutter konnte sich nach einiger Zeit an den Tisch direkt daneben setzen. Dann haben sie Goldfische, die irgendwann sogar Futter aus der Hand nahmen - man hielt die Pellets fest und der Fisch nahm sie sich dann. Leider kam dann der Reiher. Zur Zeit haben sie einen mittelgroßen Fisch und ganz viele Mini-Fische (Jungtiere, die oft nicht größer sind als ein Fischpellet). Und diese Mini-Goldfischchen erkennen Menschen! Wenn meine Mutter sie füttert, kommen sie sofort und bleiben auch da, wenn ich sie füttere (ich bin ja nicht oft dort und tue das also selten), warten sie erst mal ab und verstecken sich unter den Seerosenblättern. Kürzlich hat meine Mutter den Teichrand gejätet (Schachtelhalme...). Ich habe ihr anfangs geholfen und plopp , sprang ein Teichfrosch vom Rand, den ich nicht gesehen hatte und "fast zertreten" hätte (er hätte das natürlich vorher gemerkt und wäre geflohen). Meine Mutter erzählte dann, dass soäter einer der beiden Teichfrösche an den Rand kam und ganz nah bei ihr im Wasser schwamm, während sie jätete. Also ca. 10 cm entfernt. Der hatte wohl bemerkt, dass ihm da keine Gefahr drohte.
Enten sind zwar im Allgemeinen zutraulich, aber "unsere" lernten, an die Terrassentür zu klopfen, wenn sie Brot
haben wollten, auf Handgeste hin bzw. wenn man raus kam, in den Teich zu gehen, dass einer (Rivale, der leider die Ente piesaken wollte) nur auf einer Fußmatte am Teichrand gefüttert wurde, während die anderen im Wasser gefüttert wurden und einer hat sogar mit meiner Mutter kleine Tricks gelernt (sich groooß machen für Futter).
Wenn also Fische und Frösche so zutraulich werden können, ohne dass man systematisch trainiert, dann müssten Zebrafinken, mit denen man systematisch trainiert viel mehr "erreichen" können, als man gemeinhin glaubt - besonders, wenn man dran bleibt und immer weiter macht. So ein Vogel kann 8 bis 10 Jahre alt werden, das ist wohl ausreichend Zeit, um ihn auf die Hand zu bekommen - man darf halt nicht ungeduldig werden.
Ernsthaft. Wenn du dir keine Zeit setzt, in der etwas erreicht sein muss, erreichst du es bestimmt auch noch, nur halt später als bei z.B. Wellensittichen.
Bedenke, dass alles, was du jetzt mit Zebrafinken für evtl. unmöglich hältst vor nicht allzu langer Zeit - ein paar Jahren - auch mit Wellensittichen für unmöglich gehaltne wurde. Da kam ein Vogel auf die Hand für Hirse und das wars. Er lernte selten seinen Namen und schon gar nicht bestimmte "Kommandos" oder ging alleine in seine Transportbox. Das waren jedenfalls die großen Ausnahmen. Dass sich ein Wellensittich z.B. freiwillig greifen oder den Fuß festhalten lässt zur Behandlung oder aus der Spritze trinkt, hätten vor ein paar Jahren auch die meisten Tierärzte nicht geglaubt. Und man hat natürlich meist auch nichts in der Art probiert, weil man glaubte, das ginge gar nicht.
Jetzt glaubt man, das ginge nicht mit Zebrafinken.
Warum nicht einfach mal langsam anfangen und schauen, was tatsächlich im Laufe von Monaten bis Jahren möglich ist?