K
katzarina_
Neuling
- Beiträge
- 2
Liebe Vogelforen-Community,
wir haben im Februar diesen Jahres ein Zebrafinkenpärchen (m & w) aus dem Tierheim adoptiert. Ich habe davor sehr lange hier im Forum gelesen und bedanke mich sehr herzlich für eure zahlreichen und sehr informativen Beiträge!
Aktuell stehen wir aber vor einem Problem, bei dem ich bitte um euren Rat ersuchen möchte.
Unser Pärchen bekriegt sich leider sehr stark und setzt sich dadurch unter massiven Stress, was dem Tierwohl nicht wirklich zuträglich ist und mir große Sorgen bereitet.
Zu den Rahmenbedingungen: die beiden wohnen in ihrem Vogelzimmer mit Schlafkäfig, der nur abends zum Schlafen zugemacht und in der Früh wieder ganztägig geöffnet wird. Ich habe die langen Diskussionen hier im Forum bzgl. Schlafnestern gelesen und zwischenzeitlich auch die Variante mit nachts Nest reinhängen und morgens wieder rausgeben ausprobiert - das nehmen sie nicht, ignorieren es.
Also hatten sie zunächst kein Nest im Käfig hängen und haben auf ihrem Lieblingsast geschlafen. Das ging gut, bis ich beobachtet habe, dass die beiden ganztägig damit beschäftigt waren, im Raum Nistmöglichkeiten zu suchen und quasi jeden Ort als Nest auszuprobieren (Probesitzen und Nestgeräusche, es gab da aber weder ein richtiges Nest noch irgendwo Nistmaterial). Das wäre fein und in Ordnung, das Problem dabei war nur leider, dass die beiden sich dann stets gegenseitig massiv Federn für Nistmaterial auszupften, bis sie beide an ihren Schenkeln bereits kahle Stellen hatten. Weiters begannen sie dann mit Stress-Gefiederpflege/Kratzen, Resultat Zupfen + Kratzen siehe Foto (wir waren deswegen zwei Mal bei der Vogeltierärztin um einen Parasitenbefall 100% ausschließen zu können - ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass sie keine Parasiten oder Erkrankungen haben).
Wenn sie einen "Probe-Nistplatz" auch mal länger festgelegt hatten (=4-5 Tage), gab es bereits öfter Streitigkeiten - dabei saß die Henne auf ihrem "Nest" und sobald sich der Hahn näherte, attackierte sie ihn und scheuchte ihn weg vom Platz, bis sie ihn nach einigen Minuten mit Nestgeräuschen doch wieder hin ließ.
Nachdem die Situation mit dem gegenseitigen Federn zupfen für Nistmaterial immer stärker wurde und sie sich für Federn gegenseitig zu jagen begannen, habe ich einen Versuch mit einem "Nest" und Nistmaterial gestartet (es ist eine halbe Kokosnussschale, die eigentlich als Futterschüssel auf einem Ast befestigt ist - die Exotennester in verschiedenen Größen haben sie alle erfolgreich ignoriert. Die Schale, unter ihrem Käfigdach mit Abdeckung montiert - also von oben auch geschützt - haben sie sofort angenommen).
Daraufhin war große Freude bei den beiden und der Hahn war mit dem Auspolstern des Nests beschäftigt - das gegenseitige Federn-Zupfen hörte schlagartig auf und mittlerweile sind die kahlen Stellen bei beiden mit flauschigem Flaum schön nachgewachsen. Die Eier tausche ich gegen Atrappen aus, das funktioniert sehr gut. Sie wechseln sich beim Brüten ab, es sitzt immer einer im Nest, der andere ist draußen.
Leider kommt hier das große und problematische Aber. Nach circa einer Woche begann die Henne immer wieder plötzlich wie eine Furie aus dem Nest zu schießen und den Hahn unter großem Geschrei zu jagen. Manchmal jagte sie ihn, bis er von selbst ins Nest flüchtete (dann war schlagartig wieder Frieden) oder auch bis sie selbst einfach wieder zurückhüpfte. Das Jagen geht dann oft auch so weit, dass sie ihn überhaupt nicht mehr zum Käfig hinlässt. Sie haben bei ihren Flugfähigkeiten leider ziemliche Unterschiede - er ist ein Schauzebrafink und deutlich langsamer und behäbiger als sie beim Fliegen (normaler Zebrafink) - sie hat einen klaren Vorteil und kann ihn massiv hetzen. Wir hatten nun schon mehrfach die Situation, dass sie ihn so lange durch das Zimmer gejagt hat, bis der Arme zu Boden ging und dann erschöpft am Boden saß... :(
Gelegentlich kommt es vor, dass der Hahn auch aus dem Nest hüpft und die Henne kurz jagt, dies ist aber deutlich weniger massiv und lange als die umgekehrte Situation. Abends schlafen aber beide gemeinsam im Nest und es herrscht Ruhe. In manchen Momenten wechseln sie sich ganz normal im Nest ab und verhalten sich unauffällig - und dann kommt plötzlich wieder ein Kampf.
Mir liegt das Wohl der beiden sehr am Herzen, sonst hätte ich sie nicht aus dem Tierheim geholt. Leider weiß ich momentan nicht mehr, was ich verändern soll - entweder sie sind gestresst und zupfen sich gegenseitig weil sie kein Nest haben und so einen starken Drang nach Nestbau/Brüten haben oder sie bekriegen sich gegenseitig während sie ihr Nest haben, zupfen dafür aber nicht.
Als weiteren Hinweis sollte ich noch ergänzen, dass ich die beiden mager und ohne Grünfutter füttere, um den Bruttrieb nicht noch zu erhöhen. Weiters habe ich auch bereits versucht, ihren Bruttrieb mit einer Verminderung der "Sonnenstunden" von der Vogellampe etwas runter zu regulieren - hat alles nichts verändert.
Ich bin wirklich ratlos und ersuche euch mit eurer Erfahrung um Ideen - mache ich etwas falsch? Könnte ich noch etwas anderes versuchen? Was ist der beste "Kompromiss" für die beiden, falls es keine "gute" Lösung geben sollte? Ihr Tierwohl steht für mich ganz klar an erster Stelle, ich möchte, dass die beiden es gut haben!!
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße,
katzarina_
wir haben im Februar diesen Jahres ein Zebrafinkenpärchen (m & w) aus dem Tierheim adoptiert. Ich habe davor sehr lange hier im Forum gelesen und bedanke mich sehr herzlich für eure zahlreichen und sehr informativen Beiträge!
Aktuell stehen wir aber vor einem Problem, bei dem ich bitte um euren Rat ersuchen möchte.
Unser Pärchen bekriegt sich leider sehr stark und setzt sich dadurch unter massiven Stress, was dem Tierwohl nicht wirklich zuträglich ist und mir große Sorgen bereitet.
Zu den Rahmenbedingungen: die beiden wohnen in ihrem Vogelzimmer mit Schlafkäfig, der nur abends zum Schlafen zugemacht und in der Früh wieder ganztägig geöffnet wird. Ich habe die langen Diskussionen hier im Forum bzgl. Schlafnestern gelesen und zwischenzeitlich auch die Variante mit nachts Nest reinhängen und morgens wieder rausgeben ausprobiert - das nehmen sie nicht, ignorieren es.
Also hatten sie zunächst kein Nest im Käfig hängen und haben auf ihrem Lieblingsast geschlafen. Das ging gut, bis ich beobachtet habe, dass die beiden ganztägig damit beschäftigt waren, im Raum Nistmöglichkeiten zu suchen und quasi jeden Ort als Nest auszuprobieren (Probesitzen und Nestgeräusche, es gab da aber weder ein richtiges Nest noch irgendwo Nistmaterial). Das wäre fein und in Ordnung, das Problem dabei war nur leider, dass die beiden sich dann stets gegenseitig massiv Federn für Nistmaterial auszupften, bis sie beide an ihren Schenkeln bereits kahle Stellen hatten. Weiters begannen sie dann mit Stress-Gefiederpflege/Kratzen, Resultat Zupfen + Kratzen siehe Foto (wir waren deswegen zwei Mal bei der Vogeltierärztin um einen Parasitenbefall 100% ausschließen zu können - ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass sie keine Parasiten oder Erkrankungen haben).
Wenn sie einen "Probe-Nistplatz" auch mal länger festgelegt hatten (=4-5 Tage), gab es bereits öfter Streitigkeiten - dabei saß die Henne auf ihrem "Nest" und sobald sich der Hahn näherte, attackierte sie ihn und scheuchte ihn weg vom Platz, bis sie ihn nach einigen Minuten mit Nestgeräuschen doch wieder hin ließ.
Nachdem die Situation mit dem gegenseitigen Federn zupfen für Nistmaterial immer stärker wurde und sie sich für Federn gegenseitig zu jagen begannen, habe ich einen Versuch mit einem "Nest" und Nistmaterial gestartet (es ist eine halbe Kokosnussschale, die eigentlich als Futterschüssel auf einem Ast befestigt ist - die Exotennester in verschiedenen Größen haben sie alle erfolgreich ignoriert. Die Schale, unter ihrem Käfigdach mit Abdeckung montiert - also von oben auch geschützt - haben sie sofort angenommen).
Daraufhin war große Freude bei den beiden und der Hahn war mit dem Auspolstern des Nests beschäftigt - das gegenseitige Federn-Zupfen hörte schlagartig auf und mittlerweile sind die kahlen Stellen bei beiden mit flauschigem Flaum schön nachgewachsen. Die Eier tausche ich gegen Atrappen aus, das funktioniert sehr gut. Sie wechseln sich beim Brüten ab, es sitzt immer einer im Nest, der andere ist draußen.
Leider kommt hier das große und problematische Aber. Nach circa einer Woche begann die Henne immer wieder plötzlich wie eine Furie aus dem Nest zu schießen und den Hahn unter großem Geschrei zu jagen. Manchmal jagte sie ihn, bis er von selbst ins Nest flüchtete (dann war schlagartig wieder Frieden) oder auch bis sie selbst einfach wieder zurückhüpfte. Das Jagen geht dann oft auch so weit, dass sie ihn überhaupt nicht mehr zum Käfig hinlässt. Sie haben bei ihren Flugfähigkeiten leider ziemliche Unterschiede - er ist ein Schauzebrafink und deutlich langsamer und behäbiger als sie beim Fliegen (normaler Zebrafink) - sie hat einen klaren Vorteil und kann ihn massiv hetzen. Wir hatten nun schon mehrfach die Situation, dass sie ihn so lange durch das Zimmer gejagt hat, bis der Arme zu Boden ging und dann erschöpft am Boden saß... :(
Gelegentlich kommt es vor, dass der Hahn auch aus dem Nest hüpft und die Henne kurz jagt, dies ist aber deutlich weniger massiv und lange als die umgekehrte Situation. Abends schlafen aber beide gemeinsam im Nest und es herrscht Ruhe. In manchen Momenten wechseln sie sich ganz normal im Nest ab und verhalten sich unauffällig - und dann kommt plötzlich wieder ein Kampf.
Mir liegt das Wohl der beiden sehr am Herzen, sonst hätte ich sie nicht aus dem Tierheim geholt. Leider weiß ich momentan nicht mehr, was ich verändern soll - entweder sie sind gestresst und zupfen sich gegenseitig weil sie kein Nest haben und so einen starken Drang nach Nestbau/Brüten haben oder sie bekriegen sich gegenseitig während sie ihr Nest haben, zupfen dafür aber nicht.
Als weiteren Hinweis sollte ich noch ergänzen, dass ich die beiden mager und ohne Grünfutter füttere, um den Bruttrieb nicht noch zu erhöhen. Weiters habe ich auch bereits versucht, ihren Bruttrieb mit einer Verminderung der "Sonnenstunden" von der Vogellampe etwas runter zu regulieren - hat alles nichts verändert.
Ich bin wirklich ratlos und ersuche euch mit eurer Erfahrung um Ideen - mache ich etwas falsch? Könnte ich noch etwas anderes versuchen? Was ist der beste "Kompromiss" für die beiden, falls es keine "gute" Lösung geben sollte? Ihr Tierwohl steht für mich ganz klar an erster Stelle, ich möchte, dass die beiden es gut haben!!
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße,
katzarina_